Ab wann Mädchen und Jungs getrennt?

  • Ich schiebe mal für diese Diskussion einen neuen Thread an, da man dies Thema unter "Altersklassen" nicht erwartet.

    Zitat

    ZeeBee:
    Natürlich können Ausnahmespielerinnen oder -mannschaften gegen Jungs mithalten. Nur andersherum sollten ab der E-Jgd. Mädels die Möglichkeit haben, unter sich zu spielen. Wir haben z.B. im Verein bei den Minis immer wieder Mädchenschwund, die nach wenigen Wochen die Lust verlieren, weil sie mit Jungs spielen müssen.

    Pro Trennung:

    Zitat

    RolfB:
    Bei uns herrschte vor einem Jahr bei den Minis Aufnahmestop weil die 4 Trainer das nicht mehr organisieren konnten. Zu dem Zeitpunkt hatten wir 5 Mädchen. Dann haben wir den Aufnahmestop nur für Mädels aufgehoben und stiessen auf die gleiche Problematik die du beschreibst. Einige Mädchen kamen nicht mehr wieder weil sie von den Jungs "unterdrückt" wurden. Kein gutes Wort aber mir fällt nix bessres ein. Auf jeden Fall haben wir dann die Mädchen und Jungs getrennt und seitdem das Problem beseitigt. Und das funktioniert. Die Mädels spielen auf den Spielfesten auch als reine Mädchenmannschaften und verlieren halt ein bisschen mehr, aber es entsteht ein enormer Zusammenhalt. Mag zwar bei Siebenjährigen albern klingen aber wenn man die Entwicklung beobachtet ist das so. Und jetzt haben wir 10 96er, 12 97er, 7 98er und eine 2000er (meine Tochter smile ) Bei den Kleinen befürworte ich eine Trennung bis sie sich ein wenig in das Training und Spiel gefunden haben.

    Contra Trennung:

    Zitat

    Millos:
    Wir haben in der F Jugend immer so um die 25 Kinder wovon in der Regel nur einge Mädchen dabei sind.
    Wir lassen diese dann in der F Jugend und im ersten Jahr der E-Jugend gemeinsam spielen, da wir festgestellt haben, das das "Geschlechterdenken" bis dahin noch nicht so ausgeprägt ist.
    Wenn wir im zweiten Jahr E-Jugend auch nur den Hauch einer Chance sehen eine Mädchenmannschaft realisieren zu können, machen wir das. Auch wenn mit Unterzahl angefangen wird bei Spielen.
    Im Jahrgang 1993 haben wir so aus 5 Mädchen nun 14 gemacht, genauso wie im Jahrgang 1991 innerhalb eines halben Jahres.

    und

    Zitat

    Millos:
    Andersherum haben die Mädels die bereits mit Jungen gespielt haben mehr Biss und vor allen Dingen mehr selbstvertrauen, da sie sich dort schon beweisen konnten.... Wenn Sie bei den Jungs in dem Alter nicht zurechtkommen sollten sie überlegen ob Handball der richtige Sport ist, denn zum Handabll gehört auch Durchsetzungsvermögen.

    Der Mittelweg vom Bändiger:

    In Hannover wird ab der E getrennt, wobei Mädchen bei den Jungs mitspielen dürfen, andersherum nicht. Wir haben im Kreis 44 männliche E Mannschaften und 27 wE. Bei den Minis wird nur gemischt gespielt.

    Mit meinen Fortgeschrittenen habe ich die Hinrunde (bei uns eine Quali-Runde) bei der mE mitgespielt (8:10 Punkte und 137:158 Tore) und sind nun zur Rückrunde in die oberste wE Staffel gewechselt. Trainiert wird seit fast drei Jahren mit einer reinen Mädchengruppe, wobei wir häufig auch mal gegen unsere mE spielen oder auch gegen die wC II. Aus dem Nachbarkreis kenne ich einen Trainer (Luuutz :hi: ) , der dasselbe bei den Minis macht (Trainingsgruppe und Mannschaft Mädchen und im Spielbetrieb gegen die gemischten Minis spielt).

    Fazit: Es ist schon schwer genug, aus einer Gruppe Mädchen eine Mannschaft zu formen :wall: , da würden mich im Training weitere Jungs nur stören. Im Spiel und mit Fortgeschrittenen meinetwegen auch bis zur D-Jugend bei den Jungs spielen, was aber die Spielordnung erst einmal nicht vorsieht. Training aber getrennt.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Vielleicht ist das nicht ganz richtig rübergekommen.

    Kindergarten (3-6) ist bei uns gemischt.
    Wir trennen ab Minis im TRAINING die Mädchen von den Jungens. Die Mini-Mädchenmannschaften spielen jedoch auf Spielfesten gegen alles was da so kommt. Gemischte, sowie reine Jungens und reine Mädchenmannschaften.

    In der E trainieren die Mädchen weiterhin alleine, aber wir organisieren das so das sie sich die Halle mit der männl. E2 teilen. So können die Mädchen am Ende jedes Trainings gegen Jungs spielen. In der offiziellen Runde spielen sie wiederrum gegen reine Mädchenmannschaften.

    Bei der weibl. D wird so ähnlich verfahren. Die machen das eine oder andere Spielchen im Training gegen unsere männl. D. Saisonspiele jedoch in der Mädchenstaffel.

    Nach unserer Meinung entfalten sich die Mädels besser wenn sie bei den Minis erst einmal nicht mit irgendwelchen siebenjährigen Grossmäulern in Kontakt kommen die glauben sie wären schon echte Handballer.
    In einem normalen Verein, der nicht das Glück hat 10 kleine Mädchen zu haben die eigentlich Jungens werden sollten, ist eine behutsame Heranführung an den Handball ohne Jungs einfacher.
    Wenn die Mädels dann eine Zeitlang dabei sind kann man sie ruhig gegen Jungs spielen lassen.
    Und wenn man dann doch mal das Glück hat, einen Haufen kleiner Kannibalen zu haben, befürworte ich neben dem Meisterschaftsbetrieb in einer Mädchenstaffel, Turniere und Freundschaftsspiele gegen Jungensmannschaften.
    Mädchen die nur und ausschließlich gegen Jungs spielen neigen dazu echte Kämpfer zu werden, bei denen die Technik in den Hintergrund rückt. Ich sehe das bei meiner Kreisauswahl ständig und das kann kein Zufall sein. Die Mädchen aus gemischten Mannschaften sind allgemein robuster und etwas kämpferischer und Mädchen aus reinen Mädchenmannscahften sind technisch weiter.

    Fazit: Der Mittelweg vom Bändiger ist mir a. bekannt und b. symphatisch.

    Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Na wir drei sollten einen Club der "Handballmädelszüchter" aufmachen. :P

    Ich glaube das wir alle auf der gleichen Linie liegen, aber die Spielordungen der einzelnen Kreise nicht mehr hergeben.
    Leider ist bei uns im Kreis keine "Mädelschwemme" zu erkennen (MD 10 Mannschaften, ME 4 Mannschaften), sodas vielen garnix anderes übrigbleibt als die Mädels bei den Jungs spielen zu lassen.

    Aber zum Thema

    Ich habe festgestellt, das die Mädels die nicht irgend wann mit Jungen Handball gespielt haben, den Körperkontakt scheuen die technischen Fertigkeiten aber schneller (weiter-) entwickeln. Um den eleganten körperlosen Handball zelebrieren zu können oder sich möglichen Anneherungsversuchen zu erwehren.
    Außerdem sind reine Mädelsmannschaften schneller in der Umsetzung von Traingsinhalten (auch ohne "geistreiche" Kommentare von Außen).

    Ich hatte das Glück :wall: aus einer gemischten Mannschaft, eine Jungen E und eine Mädchen D formen zu können. Jetzt kann ich vergleiche ziehen.

    Jungen E = Entwicklung - 25% (ohne Mädchen)
    Mädels D = Entwicklung + 33% (Ohne Jungen)

    Fazit: den Mädels hat die "Grundausbildung" bei den Jungs gutgetan um Ihre technischen Fähigkeiten weiterzuenwickeln und nun zu nutzten, das Gefühl des Körperkontakts kennzulernen.
    Den Jungs fehlen jetzt diese technischen Varianten der Mädels im Spiel auf die sie sich vorher (wenn auch unbewußt) verlassen haben.

    Es gibt keinen Allheilweg, jeder Jahrgang muss individuell eingestellt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von millos (18. Januar 2005 um 21:44)

  • Unsere Mädels spielen ab der D Jugend getrennt von den Jungs. Das die schlechter oder weniger engagiert zur Sache gehen sehe ich nicht.
    Manche männliche Jugend hätte gegen unsere Mädels sicher keine Chance. Die Mädels sind technisch engagiert, schnell und ehrgeizig.

    MsG
    ATOM

  • Hm... bei uns wird ab 7 Jahren getrennt.... ausnahme: Wenn Leistungsstarke Mädels vorhanden sind helfen sie mal bei den Jungs aus!

    Das Leben ist wie eine Banane nur anders!

  • Zitat

    Original von ATOM
    Unsere Mädels spielen ab der D Jugend getrennt von den Jungs. Das die schlechter oder weniger engagiert zur Sache gehen sehe ich nicht.
    Manche männliche Jugend hätte gegen unsere Mädels sicher keine Chance. Die Mädels sind technisch engagiert, schnell und ehrgeizig.

    1. auf keinen Fall !!!! aber der Wille zum Körperkontakt ist na ja mittelprächtig

    2. kann ich nur zustimmen, aber bei mittelprächtigen Jungenmannschaften wird schon seeeeeehr schwer wegen 1.

  • Trennung ist schon wichtig, auch eine frühe Trennung, denn nur dann haben Mädchenteams die Chance personell zu wachsen, denn leider sind Jungen in dem Alter schon ziemlich drauf und mobben die Mädels durch Nichtbeachtung. Nicht immer hat man genügend selbstbewußte Mädchen zur Hand!
    Ich gebe allen Recht, wenn das Thema individuell behandelt wird. Was bei uns im Kreis dann auch geschieht. Erst ab der C-Jugend spielen Jungen und Mädchen getrennt, wobei die gemischte Mannschaft ausschließlich nur in der Jungenliga spielen darf. Es steckt auch ein wenig Eigennutz dahinter, denn über diesen Weg entstehen neue Jugendmannschaften, nur muß über diesen Weg auch versucht werden, zusätzliche Kids zu werben. Es gibt sogar einige Vereine, die lassen ihre Mädelmannschaften bewußt nur in den Jungenligen spielen. Fördergedanke: die Körperlichkeit wobei aber die Technik keinesfalls auf der Strecke bleibt.

  • Also ich schau, dass meine C-Jugend Mädels hin und wieder mal zu den C-Jugend Jungs oder sogar B-Jugend gehen. Sie können bis auf Zwei da zwar körperlich nicht ganz mithalten, aber technisch machen sie des wieder wett.

    Bei 3 von 5 Trainingsspielen gewinnen meine Mädels gegen die männliche C-Jugend.

    Seit wir diese Mischtrainings machen, hat sich auch das Abwehrverhalten der Mädels stark verbessert. Wir sind in der Liga mit Abstand das Team mit den wenigsten Gegentoren. Die körperbetontere Spielweise der Jungs kommt da sicherlich stark entgegen.

  • Hallo,

    bin hier ja in diesem Zusammenhang schon vom Zickenbändiger ( :hi:) "zitiert" worden - ich trenne seit nunmehr fünf Jahren rigoros bereits bei den Minis (auch den Kleinsten) und meinen Mädels bekommmt das unheimlich gut. Die Erfahrung zeigt halt auch ganz einfach, dass die Jungs im Minialter meistens alles an sich reißen und die Mädels (außer sie sind sehr dominant veranlagt, dann kann das Training mit Jungs alledings förderlich sein) lassen alles über sich ergehen und übernehmen keinerlei Verantwortung bzw. etnwickeln nur wenig Eigeninitiative. Ich bin also aus meiner persönlichen Erfarhung heraus (und ich habe schon beides gemacht) absoluter Befürworter der frühstmöglichen Trennung.

  • Ich schiebe diese alte Diskussion mal nach oben, weil es mich interessiert, ob sich in den vergangenen sieben Jahren Änderungen in der Denkweise ergeben haben.

    Bei anderen Ballsportarten wie Fussball wird mittlerweile vom Verband empfohlen, das die Mädchen möglichst lange mit Jungs spielen sollen.

    - Sieht man das beim Handball anders?

    - Wie ist es im Ausland?

    - Beim Fussball haben quasi alle Nationalspielerinnen lange in Jungenmannschaften gekickt. Wie ist das beim Handball?

    Für mich sind das interessante Fragen und über Antworten würde ich mich freuen.