Eklat beim Römer Derby!

  • Quelle dpa:

    Zitat

    Immer wieder Ärger in der Serie A: Di Canio sorgt für Skandal

    Lazio Rom hat das Stadtderby gegen AS mit 3:1 gewonnen, doch über diesen prestigeträchtigen Sieg sprach schon unmittelbar nach dem Schlusspfiff niemand mehr. Die faschistische Geste von Lazio-Profi Paolo Di Canio stellte die sportlichen Geschehnisse in den Schatten. Der 36 Jahre alte Lazio-Kapitän hatte sich nach seinem Treffer zum 1:0 im Stadtduell am vergangenen Donnerstag vor den Lazio-Ultras mit ausgestrecktem rechten Arm aufgebaut. Der italienische Fußballverband FIGC leitete eine Untersuchung gegen den Stürmer ein.

    Auf dem Arm hat Di Canio eine Tätovierung mit der Schrift "Dux" (lateinisch: Führer) eingraviert. Ihm droht eine längere Sperre. Ob auch zivilrechtliche Schritte eingeleitet werden, ist noch nicht bekannt.

    Scharfe Kritik von Lokalrivale AS
    "Wie schön dieser römische Gruß! Ich war zutiefst gerührt", kommentierte dagegen die Enkelin des faschistischen Diktators Benito Mussolini, Alessandra Mussolini, Parlamentarierin der rechten Partei Alternativa Sociale. Sie war jedoch die einzige "öffentliche" Person, die Di Canios Verhalten lobte. In römischen Fußball-Kreisen wurde Di Canios Geste scharf kritisiert. "Mit seinem Verhalten hat Di Canio dem Image seines Klubs zutiefst geschadet, der eigentlich den Sieg auf dem Spielfeld vollkommen verdient hat", meinte der Sportdirektor von AS Rom, Franco Baldini.

    Di Canio weist Vorwürfe zurück
    Di Canio, der 2001 den Fairplay-Preis des Fußball-Weltverbandes Fifa erhalten hatte, wies die Vorwürfe entschieden zurück. "Ich bin ein Profi und halte die Politik vom Stadion fern. Ich habe mein Tor gefeiert und meinen Arm ausgestreckt. Das ist keine politische Geste", meinte Di Canio nach Angaben italienischer Medien. In den vergangenen Jahren war Di Canio in Großbritannien aktiv gewesen und dort für seine für südländische Verhältnisse geradlinige und faire Spielweise stets gelobt worden. Bei West Ham United wie auch jetzt bei Lazio war der Angreifer Publikumsliebling.

    Das schockt mich jetzt gerade bei Di Canio total, da ich ihn gerade aus seiner Zeit auf der Insel als extrem fairen Sportsmann kenne. Ich hoffe mal, dass dies tatsächlich nur ein dickes Missverständnis ist.

  • Naja bei den Lazio Ultras kam das bestimmt ganz gut an. Mussolinis Lieblingsclub Lazio Rom ist ja dafür auch schon bekannt viele faschistische Anhänger zu haben. Sieht für mich auch ganz klar nach Absicht aus.

  • Interessanter finde ich noch das mittlere Bild in der Fotostrecke am Ende des Spiegelartikels. Vor allem wenn man an das Tattoo mit dem Schriftzug "Dux" denkt, denn wer hat so immer zurückgegrüsst?
    Das war sicherlich kein Versehen vielmehr hat er aufgeputscht durch das Adrenalin im Blut sein wahres Gesicht gezeigt. Spannend wird die Frage wie die Fifa nun reagiert, denn kann so ein Spieler eine Auszeichnung für Fair-Play erhalten... ich denke nein.

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  • Kann man ihm denn den Fair-Play-Preis nachträglich aberkennen? Ich meine ist das regeltechnisch machbar? Denn für solch eine Aktion wäre das sicherlich die richtige Maßnahme. Auch ich denke, dass es hier keine Zweifel gibt, dass es kein Versehen war.
    Weiß hier jemand wie solche "Sachen" in Iatlien gehandhabt werden? Ich denke hier in Deutschland würde es wohl auch noch eine zivile Klage geben, dieser "Gruß" ist doch hier verboten, oder? Weiß nur nicht, wie es in Italien aussieht.

  • Laggy:
    Diese Form des Grußes ruft hierzulande die Executive auf den Plan. Da gibt es kein Vertun. Ob der Preis nachträglich aberkannt werden kann weis ich natürlich auch nicht, aber besondere (besser: extreme?) Situationen erforden eben besondere Massnahmen...

    Ein Satz wie "Ich bin ein Profi und halte die Politik vom Stadion fern." lässt mich auch eher an seiner Intelligenz zweifeln. Klingt für mich wie ein indirektes Eingeständnis das eben doch eine "politische" Geste war...

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  • Zitat

    Original von Laggy
    Ich denke hier in Deutschland würde es wohl auch noch eine zivile Klage geben, dieser "Gruß" ist doch hier verboten, oder? Weiß nur nicht, wie es in Italien aussieht.

    In Deutschland würde es durchaus ein Strafverfahren gegen ihn geben, denn die Geste wäre wohl als Verstoß gegen § 86 a I Nr. 1 StGB (Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) anzusehen. Das heißt es gäbe Geldstrafe oder bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.

  • Also den Fairplay-Preis hat er 2001 bekommen, für eine aussergewöhnliche sportliche und faire Geste auf dem Platz. Beim Stande von 1:1 bekam er in der 90.Spielminute frei vor dem Tor den Ball gespielt, in dem der gegnerische Torhüter verletzt lag. Der Schiedsrichter hatte das Spiel nicht unterbrochen, es wäre ein leichtes gewesen, den Ball ins quasi leere Tor zu bugsieren. Stattdessen nahm er den Ball in die Hand und unterbrach somit das Spiel. Jetzt zu fordern, ihm diese Auszeichnung wieder abzuerkennen, ist völliger Schwachsinn! Was er da gemacht hat, war vorbildlich!

    Ich denke auch, dass er für seinen Auftritt im Röme Derby bestraft werden muss, allerdings wehre ich mich gegen diese Pauschalverurteilungen, die ihn hier zum Schwerverbrecher stigmatisieren. Denn wer schon einmal ein Römer Derby live miterlebt hat, weiss, dass dort die Emotionen nicht mehr mit normalen Maßstäben zu messen sind.

  • Das ganze beurteilen kann nur wer auch im Stadion war.
    Es werden zu oft aus Mücken Elefanten gemacht, das brauchen wir hier nicht.

    ;)

  • Meikel:
    Wieso Schwerverbrecher? Der Mann hat massiven Bockmist gebaut und bis jetzt wohl auch noch nicht kapiert was genau er da getan hat. Also Strafe muss sein und da sind wir uns ja wohl einig.
    O.k. das mit der Forderung nach Aberkennung der Auszeichnung für Fair-Play mag Schwachsinn sein, aber eine Erklärung für das was er nach dem Derby gemacht hat ist er der Öffentlichkeit noch schuldig.

    Die Aktion für die er die Auszeichnung erhalten hat ist allerdings in der Tat vorbildlich! Viele andere hätten die Chance unbesehen genutzt.

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  • Zitat

    Original von der_skeptiker
    Meikel:
    Wieso Schwerverbrecher? Der Mann hat massiven Bockmist gebaut und bis jetzt wohl auch noch nicht kapiert was genau er da getan hat. Also Strafe muss sein und da sind wir uns ja wohl einig.
    O.k. das mit der Forderung nach Aberkennung der Auszeichnung für Fair-Play mag Schwachsinn sein, aber eine Erklärung für das was er nach dem Derby gemacht hat ist er der Öffentlichkeit noch schuldig.

    Die Aktion für die er die Auszeichnung erhalten hat ist allerdings in der Tat vorbildlich! Viele andere hätten die Chance unbesehen genutzt.

    Er ist das erste mal negativ aufgefallen! Dies sollte man meiner Meinung nach angemessen berücksichtigen!

  • ja aber wenn man sich mal überlegt wem er damit praktisch huldigt, also ich würde es gerne sehen, wenn er auch ein ziviles Strafverfahren bekommen würde,allerdings sind in italien z.B. auch andere Nazi Sachen nicht verboten,wie zum beispiel die Hakenkreuzbinden und so ein scheiß, er ist zwar fair gewesen, aber dafür sollte man ihn bei Rom rausschmeißen, er huldigt jemandem der den größten Teil der schuld am Tot von 6 Millionen leuten hat, unglaublich sowas

  • Zitat

    Quelle: tagesschau-Newsletter 11.01.2005 (13 Uhr)
    * Wirbel um Faschistengruß von Lazios Stürmer
    Italiens Fußballverband hat bereits eine Untersuchung eingeleitet, jetzt droht dem Stürmerstar von Lazio Rom, di Canio, auch ein ordentliches Gerichtsverfahren. Der Fußballer hatte sich beim 3:1-Sieg gegen AS Rom mit dem faschistischen Gruß vor der Lazio-Fankurve aufgebaut.

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