Der 24. Spieltag (News)

  • Nordhorn bedrängt Lemgo - Verletztenlisten werden immer länger

    Die HSG Nordhorn bedrängt den TBV Lemgo, länger werdende Verletztenlisten bedrücken die Trainer: Das letzte Drittel der Handball-Saison mit den Entscheidungen in der Meisterschaft, dem DHB-Pokal und in den Europapokal-Wettbewerben gehen viele Bundesligisten gehandicapt an.
    Vor dem Spiel saßen beim Kaffeetrinken alle verletzten Spieler auf einer Seite. Da habe ich schon aus Spaß gesagt: Wenn ihr noch einen Kreisläufer hättet, würdet ihr stärker als die Gesunden sein, beschrieb Trainer Zvonimir Serdarusic die Situation beim THW Kiel mit Galgenhumor.

    Dass sein Team - drei Tage vor dem Halbfinal- Hinspiel im EHF-Pokal gegen die SG Wallau-Massenheim - in der Bundesliga mit 25:22 gegen den VfL Gummersbach gewann und damit als Tabellen-Dritter weiter Titelhoffnungen hegen kann, lag eher an der zeitweiligen Schwäche des Kontrahenten. Denn der deutsche Rekordmeister verlor kurz nacheinander Abwehrspieler Oliver Plohmann (Rote Karte/37.) und Torjäger Kjung-Shin Yoon, der nach seinem achten Treffer umknickte und sich eine Fußverletzung zuzog (43.).

    Auf Seite der verletzten THW-Kaffeetrinker saß als Neuling Demetrio Lozano. Bei dem Spanier wurde ein Belastungsschaden im linken Knie festgestellt. Nach Meinung von Mannschafts-Arzt Detlev Brandecker könnte er gegen Wallau-Massenheim trotzdem auflaufen. Als Skatspieler würde ich sagen, wir müssen einen Grand ohne Vieren gewinnen, meinte Manager Uwe Schwenker allerdings skeptisch.

    Weniger Verletzungs- als Einstellungsprobleme muss Trainer Martin Schwalb bei seinen Wallauern lösen. Bei den schon seit geraumer Zeit von personellen Sorgen gebeutelten Lemgoern verschliefen die Hessen die erste Halbzeit und lagen 10:17 zurück. Das Aufbäumen im zweiten Durchgang kam zu spät. Wenn wir in Kiel so spielen wie in der ersten Halbzeit, verlieren wir dort Schuhe und Strümpfe, fand Schwalb für seine Kritik blumige Worte nach der 27:30-Niederlage.

    Durch den Erfolg hat der TBV Lemgo, der im EHF-Pokal-Viertelfinale gegen Kiel ausgeschieden ist, seine Spitzenstellung in der Bundesliga verteidigt. Hart bedrängt aber werden die Ostwestfalen von der HSG Nordhorn, die von Sieg zu Sieg eilt und auch dem DHB-Pokalsieger SG VfL Bad Schwartau in dessen Halle beim 35:24-Erfolg keine Chance ließ. Nur einen Zähler hinter Lemgo sind die Niedersachsen zum Geheimfavoriten auf die Meisterschaft avanciert.

    Titelverteidiger SC Magdeburg hingegen hat die Meister-Schale nicht mehr im Sinn. Vielmehr strebt der Tabellensechste nach dem 37:23-Kantersieg beim Vorletzten SV Post Schwerin voller Optimismus als erste deutsche Mannschaft nach dem Gewinn der Champions League. Das Team von Trainer Alfred Gislason will im Halbfinal-Hinspiel gegen Kolding IF aus Dänemark den Grundstein für den Einzug ins Endspiel legen.

    Dabei fehlt den Magdeburgern weiterhin Linksaußen Stefan Kretzschmar nach seinem Jochbeinbruch und zwei anschließenden Operationen. Dagegen ist die SG Flensburg-Handewitt fein raus. Der Bundesliga-Fünfte, der beim TV Großwallstadt 30:27 gewann, kann im Halbfinal-Hinspiel des Europacups der Pokalsieger bei Dunaferr SE in Ungarn mit dem stärksten Team auflaufen. Nun gehen wir auch zuversichtlich in die Partie gegen die Ungarn, sagte Flensburgs Geschäftsführer Dierk Schmäschke.

    Quelle: © nordwest.net, dpa, ap, sid, teleschau

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