fehlendes Fingerspitzengefühl!!!

  • Spieler A wird beim Durchbruch Regelwidrig gestört (Griff in den Wurfarm!). Torschiedsrichter hebt kurz die Pfeife zum Mund, bekommt dann kalte Füße (war sich anscheinend nicht ganz sicher oder hatte in diesem Moment geschlafen!) läßt das Spiel weiterlaufen. Der Trainer der Mannschaft A ruft: "Der war doch im Arm!" Nun stürmt der Feldschiedsrichter zur Bank A und gibt der Bank eine 2-Minuten-Strafe (vorher hat es keine Verwarnung gegeben, auch keine Zwischenrufe wg Schiedsrichterentscheidungen!) Diese Unterzahl wurde dann noch zur Schlüsselsituation des Spieles, welches dann für A verloren ging.
    Sicher kann man trefflich streiten. Doch nach dem Spiel konnte man von Seiten der beiden Schiedsrichter folgendes hören: Torschiedsrichter war ob des hohen Tempos der Durchbruchaktion nicht 100 Prozent sicher! Ok als Schiedsrichter kannst du nur pfeifen wenn du eine Regelwidrigkeit eindeutig gesehen/ erkannt hast.
    Der Feldschiedsrichter allerdings gab folgendes zum Besten:
    Ich habs gesehen das war ein Strafwurf! Aber ich konnte meinen Kollegen nicht überstimmen, der war für den Kreis zuständig.
    Warum frage ich dann, gibt der Feldschiedsrichter dann der Bank eine Zeitstrafe?
    Was halten die Experten von dieser Begebenheit?

  • Ob die Bank Recht hat oder nicht spielt normalerweise keine Rolle bei der Beurteilung von Unsportlichkeiten.
    Aber hier direkt 2 Minuten zu geben war wohl etwas überzogen. Meines Erachtens hätte hier eine Ermahnung, wenn überhaupt, ausgereicht.
    Wie so oft macht halt der Ton die Musik, und manche reagieren (leider) schon etwas empfindlich auf den ersten schrägen Ton.

  • :nein: :nein: :nein:

    Hier fehlt's nicht nur am Fingerspitzengefühl, sondern auch an Kenntnissen.

    :schrei:Hallo Schiries, merkt Euch endlich, im Bereich der IHF gilt folgende Regel:

    Gegensätzliche Auffassung der SR über eine Entscheidung: Time-out, kurze Rücksprache, gemeinsam getroffene Entscheidung. Bei keiner Einigung der SR gilt Entscheidung des Feld-SR.

    Besonders dreist finde ich die Bemerkung des Feldschiedsrichters nach dem Spiel, "Ich habs gesehen, das war ein Strafwurf! Aber ich konnte meinen Kollegen nicht überstimmen, der war für den Kreis zuständig.". Wenn er den Regelverstoß gesehen hat, hat er zu pfeifen und den Regelverstoß - evtl. nach Time-Out und Rücksprache mit dem Tor-SR - zu ahnden.

    Ich - selbst langjähriger Jugendtrainer - kann die Verärgerung des Trainers sehr gut verstehen, vor allem, wenn das Spiel auf des Messers Schneide steht. Dann jedoch auch noch die Dreistigkeit zu besitzen, den MV zu bestrafen und damit die betroffene Mannschaft in Unterzahl zu bringen, legt schon den leisen Verdacht nahe, daß Ihr das Spiel vielleicht nicht gewinnen "durftet".

  • coachy
    So einfach ist das leider nicht immer! TO ist zwingend bei gegensätzlicher Entscheidung - die hat hier aber überhaupt nicht statt gefunden! Wenn ich jedesmal TO geben würde, wenn ich was anderes sehe als mein Partner wäre das ein langes Spiel! Und wenn der FSR den 7m gepfiffen hätte, wäre es auch keine gegensätzliche Entscheidung, denn der TSR hat nichts entschieden!

    Klar ist es ärgerlich, wenn ein 7m nicht gegeben wird, aber ob der FSR da eingreifen sollte? Mal davon abgesehen, dass es da immer eine Schrecksekunde gibt (ist ja nicht seine Aufgabe) und da oft die Situation rum ist. Nach meiner Meinung: Finger weg vom Aufgabengebiet des Partners!! Man sollte immer versuchen gravierende Fehler zu vermeiden, aber oft entscheidet das Stellungspiel und da hat der TSR nicht umsonst die Herrschaft über den Kreis! Von hinten vertut man sich schon eher einmal. Es ist wahrscheinlicher das der FSR eine falsche Entscheidung trifft, wenn er von hinten reinpfeift. Außerdem untergräbt das das Vertrauen in die Partnerschaft. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen (Tiefschaf des Partners!), aber das muss die absolute Ausnahme bleiben.

    Die 2' Entscheidung gegen den Trainer finde ich auch zu hart, das hätte man bestimmt geschickter lösen können. Absolut daneben ist dann die Bemerkung des FSR er habe es auch als 7m gesehen. Das sollte das Gespann untereinander ausmachen! Mein Partner hätte da schon ein Messer im Rücken :P - einn bißchen Loyalität wäre da schon angebracht! Es ist doch Sache dessen, der den Fehler gemacht hat, ihn auch zuzugeben - wenn es denn einer war!

  • Zitat

    Original von Seraph
    coachy
    So einfach ist das leider nicht immer! TO ist zwingend bei gegensätzlicher Entscheidung - die hat hier aber überhaupt nicht statt gefunden! Wenn ich jedesmal TO geben würde, wenn ich was anderes sehe als mein Partner wäre das ein langes Spiel! Und wenn der FSR den 7m gepfiffen hätte, wäre es auch keine gegensätzliche Entscheidung, denn der TSR hat nichts entschieden!

    Eine Nichtahndung ist auch eine Entscheidung! Und ich würde ganz klar einen Pfiff vom Feld-Schiedsrichter erwarten, da er die Situation klar erkannt hat (eigene Aussage!).
    In dem Fall eine schwache Entscheidung und eine noch schwächere Ausrede des Feld-SChiedsrichters.

  • Meikel: Die Regelung mit dem Time-Out und der Absprache gilt nur wenn beide SR pfeifen:

    Zitat

    Regel 17:8
    Wenn beide Schiedsrichter bei einer Regelwidrigkeit pfeifen oder der Ball die Spielfläche verlassen hat, und die bei den Schiedsrichter gegensätzlicher Auffassung darüber sind, welche Mannschaft in Ballbesitz kommen soll, gilt die gemeinsame Entscheidung, die von den Schiedsrichtern nach einer kurzen Absprache erzielt wird. Wenn sie nicht zu einer gemeinsamen Entscheidung gelangen, hat die Meinung des Feldschiedsrichters Vorrang.
    Ein Time-out ist Pflicht. Nach klarem Handzeichen über die Spielfortsetzung wird das Spiel wieder angepfiffen (2:8f, 15:3b).

    Aber ansonsten ist die Äusserung des FSR nach dem Spiel und auch die Würdigung des Bankverhaltens definitiv im besten Fall "ungeschickt".

    Ich überlege es mir allerdings auch zweimal, ob ich aus dem Feld einen 7m pfeife. Ansonsten kann ich Seraph Ausführungen nur beipflichten.

  • BerndO: Danke, dann habe ich ja schon wieder etwas gelernt! In dem Fall ist dieses (Nicht-) Reagieren dann zumindest regeltechnisch in Ordnung!

  • BerndO aber wenn dus von hinten schön siehst wie jemand am Wurfarm war (kommt auch vor das das der FSR besser als der TSR sieht) dann kannste es auch beruhigt pfeifen

    und zum Thema Trainer da hätte ein Handzeichen auch gereicht das er ruhig sein soll (brauchst nedma die Zeit anhalten), wenn er vorher noch ned anders aufgefallen war

  • Zitat

    Original von Theoitetos
    BerndO aber wenn dus von hinten schön siehst wie jemand am Wurfarm war (kommt auch vor das das der FSR besser als der TSR sieht) dann kannste es auch beruhigt pfeifen

    Wenn ich davon 100%ig überzeugt bin, dann kommt auch der Pfiff, nur bei den Beobachtern hast Du in dem Moment auf jeden Fall schon mal ein kleines "Problem". Nicht unbedingt wegen der Entscheidung an sich, aber die Teamarbeit wird da anschliessend sicherlich angesprochen werden.

    Vielleicht ist dies auch ein Grund mit gewesen, warum in der beschriebenen Situation der Pfiff ausgeblieben ist.

  • Ich denke mal, mit einem kurzen Blickkontakt hätten die SR das schnell klären können, wenn auch etwas verzögert. Aber so ein gutes Zusammenspiel haben gerade in den unteren Spielklassen nur wenige Gespanne.
    Und zu den 2min: Wenn der Ton von der Bank entsprechend war, kann man durchaus auch 2min geben, auch wenn es vorher keine Verwarnung gab. Aber das ist eben das Problem bei subjektiven Beschreibungen, man weiß nicht, wie es sich wirklich angehört hat oder was wirklich gesagt wurde.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von berndo
    Wenn ich davon 100%ig überzeugt bin, dann kommt auch der Pfiff, nur bei den Beobachtern hast Du in dem Moment auf jeden Fall schon mal ein kleines "Problem". Nicht unbedingt wegen der Entscheidung an sich, aber die Teamarbeit wird da anschliessend sicherlich angesprochen werden.

    Wenn man dadurch tatsächlich bei den Beobachtern ein "Problem" hat, dann möchte ich aber mal anzweifeln, ob dann das Beobachterwesen so vollkommen richtig funktioniert. Sicherlich gibt es eine Arbeitsverteilung zwischen FSR und TSR und sicherlich hat die auch Sinn, weil erstens der eine das besser sieht und zweitens ja auch Zuständigkeiten gegeben sind.

    Dennoch - in einer solchen Sutaution kann es gut sein, dass der TSR diagonal durch den Torraum schauen muss und möglicherweise noch Abwehrspieler im Blickfeld stehen hat, während der FSR direkt hinter der fraglichen Situation sieht und einen Griff in den Wurfarm (der ja dann auch aus Sicht des TSR meist HINTER dem Spieler passiert) viel besser sehen kann. Warum soll dann der FSR nicht den fälligen 7m (+ 2min. Strafe) geben? Warum sollte eine Beobachter deswegen "Probleme" machen?

    Einmal editiert, zuletzt von Teddy (28. Oktober 2004 um 15:44)

  • Wenn der Beobachter erkennt, dass der FSR die Situation besser hat einsehen können als sein Partner, wird es vermutlich auch kein Problem geben. Bei 7m Situationen am Torraum wird dies nur selten vorkommen.

    Bei einem guten Gespann wird in engen Situationen der TSR Blickkontakt mit seinem Partner aufnehmen, der ihm dann signalisiert wie er entscheiden würde. Der Pfiff kommt dann vom TSR.

    Und wenn der FSR korrekt auf 7m entscheidet und offensichtlich seinen "schlafenden" Partner rettet, so wird es auch lediglich Abzüge bei der Teamarbeit oder Stellungsspiel geben.

  • schöner fall. lehrbuchmässig beschrieben. und ein paar sehr gute reaktionen von euch sind ebenfalls dabei.
    also klar ist, t-o ist blödsinn weil keine gegensätzliche entscheidung getroffen wurde. der fsr musste sich darauf verlassen, dass es einen triftigen grund dafür gab, dass sein partner (tsr) den 7m nicht gegeben hatte. und wenn er selbst 1000x davon überzeugt ist, dass das ein 7m war...er DARF ihn nicht geben. stellt euch doch nur mal vor sein partner hat eine regelwidrigkeit des angriffes erkannt, pfeift aber nicht weil der ball sowieso weg ist ( abwurf ect. ). na da habt ihr aber spaß. und das argument mit dem beobachter zieht hier schon mal gar nicht. wenn die entscheidung falsch war, war sie falsch..damit müssen wir leben.
    aber das prinzip der gespannarbeit liegt nunmal in einer konsequenten durchführung - fehler einkalkuliert.

    alle die, die dafür plädieren, dass der fsr den 7m hätte geben müssen frage ich: wie konnte er das überhaupt sehen???? diese aktion war eindeutig im aufgabenbereich des tsr...somit hatte der fsr einen ganz anderen aktionsraum zu beobachten ( ohne ball ). übernehmen - übergeben...das gibts nicht nur bei den spielern !!!!!

    lg
    thorsten

  • Zitat

    Original von Handball-SR
    alle die, die dafür plädieren, dass der fsr den 7m hätte geben müssen frage ich: wie konnte er das überhaupt sehen???? diese aktion war eindeutig im aufgabenbereich des tsr...somit hatte der fsr einen ganz anderen aktionsraum zu beobachten ( ohne ball ). übernehmen - übergeben...das gibts nicht nur bei den spielern !!!!!

    Dann hoffe ich mal, dass Ihr in Solingen am Mittwoch so etwas nicht macht! :D
    Das hatten wir nämlich in einem Spiel (gegen Usedom glaube ich) gleich zweimal, dass der Feldschiedsrichter Siebenmeter pfiff, während der Torschiri offensichtlich weiterspielen lassen wollte.

  • pfeifen wir für die Beobachter?
    außerdem wird dir ein Beobachter das nie so ankreiden, er wird maximal fragen, wieso FSR gepfiffen hat (wenn er ned gesehn aht das dieser es besser sah) und wenn ihr es ihm dann ordentlich erklärt, gibts auch keine Minuspunkte irgendwo, den der SPIELGEDANKE ZÄHLT und nicht irgendeine Aufgabenverteilung (auch wichtig, aber ned so)

  • Zitat

    Original von Theoitetos
    pfeifen wir für die Beobachter?

    Hab ich das behauptet?

    Ich hab lediglich zum Ausdruck bringen wollen, dass wenn der FSR einen 7m pfeifen sollte, irgendwas im Gespann schief gelaufen ist und ein Beobachter das entsprechend würdigen wird, egal ob die 7m Entscheidung richtig war oder nicht. Ich denke, da kann mir Handball-SR durchaus zustimmen.

    Denn wenn jemand versucht "für" den Beobachter zu pfeifen dann geht das im Endeffekt garantiert in die Hose.

    Ausserdem: Beobachtergespräche sind garantiert nicht zum Feilschen da, in den allermeisten Fällen steht die Bewertung fest wenn der Beobachter in die Kabine kommt. Gell, Ulle?? :bier::rolleyes:

    :hi:

    Einmal editiert, zuletzt von berndo (29. Oktober 2004 um 08:56)

  • also ich muss auch eindeutig sagen das ich da keine 2 minuten strafe gegeben hätte. ich meine wenn ich als feldschiedsrichter schon gesehen habe, das es eigentlich richtig war was der trainer da bemängelt hat. eine ermahnung hätte es meiner meinung nach auch getan..

    !!! Handball rules!!!
    :jump: