GWD trennt sich von Rainer Niemeyer

  • Das Oktoberfest richtig anheizen

    16.10.2004 - - GWD Minden-Hannover: Platzt der Knoten ausgerechnet gegen den HSV Hamburg?

    Sechs Spiele, sechs Niederlagen – und ein Ende der Negativserie bei Handball-Bundesligist GWD Minden-Hannover ist noch nicht in Sicht. Nachdem man es bislang fast ausnahmslos mit dem Krachern der Liga zu tun hatte und bei den beiden einzigen gleichen „Kragenweiten“ Göppingen und Großwallstadt in der Fremde nicht über die Außenseiterrolle hinaus kam, droht nun der von vielen befürchtete „persönliche“ Start-Rekord von 0:14 Punkten. Gegner ist kein Geringerer als der erst am Mittwoch (vorübergehend?) abgelöste Tabellenführer HSV Hamburg. Und wenn für die „Grün-Weißen“ danach in Pfullingen nicht das erste Punktepaar herausspringt, ja, dann könnten es mit der Hausaufgabe gegen Magdeburg und dem Gastspiel im Hexenkessel Wetzlar sogar 0:20 Zähler werden. „Hotti“ Bredemeier schaudert’s bei dieser Bilanz, an die er selbst auch keinen Gedanken verschwendet. „Wir müssen nach vorn gucken. Unsere Mannschaft ist nicht so schlecht wie sie dasteht. Aber das Startprogramm war einfach unglaublich.“

    Bredemeier tanzt derzeit auf mehreren Hochzeiten. Und das macht sich inzwischen beim Handball-Tausendsassa auch schon gesundheitlich bemerkbar. „Ich habe viel zu wenig Schlaf. Liegt man nach Stunden endlich im Bett, dann kommt man aus dem Grübeln nicht heraus.“ Um am frühen Morgen macht sich dann Filius Heinrich viel zu früh bemerkbar. Trainersuche, Training des Bundesligateams, Verbesserung des Marketings in Hannover und der normale Alltag – „Hotti“ ist derzeit im wahrsten Sinne des Wortes „Hans Dampf in allen Gassen“.

    In Sachen Trainer konzentrierte sich seine Suche am Donnerstag auf zwei Kandidaten: einen jüngeren Skandinavier und einen erfahrenen Südeuropäer. Egal wer es werden sollte, er dürfte heute Abend allerdings noch nicht auf der GWD-Bank sitzen. Auf die rückt abermals Horst Bredemeier. Diesmal aber wird er kaum von Tomas Axner unterstützt werden können, denn der Rechtsaußen soll nach überstandener Achillessehnen-Verletzung und seinem Muskelfaserriss im Wadenbereich wieder mitwirken können, was dem auf der rechten Seite zuletzt lahmenden Mindener Spiel nur gut tun kann. Und auch für die einfachen Kontertore war „Tommy“ stets der GWD-Spezialist.

    Bredemeier indes hatte an die sich aktuell auftuende Konstellation vor Saison nicht geglaubt. „Da spielt der Letzte gegen den nach Minuspunkten Ersten. Hamburg hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten inzwischen sehr gefestigt und spielt für mich den schönsten und erfolgreichsten Handball der Liga.“ Eng mit dieser Tatsache verbunden sei die Person Bertrand Gille. „Für mich der derzeit überragende Spieler der Bundesliga. Am Kreis ist er Weltklasse und in der Abwehr verunsichert er als vorgezogene Spitze in der 3:2:1-Deckung jeden Gegner. Da erwartet uns einiges.“

    Der große Vorteil der Gäste liege derzeit in der breiten Brust, mit der man gegen jeden anderen Konkurrenten getreu dem Motto „Wer will uns eigentlich schlagen“ aufläuft. Nicht überheblich, sondern strotzend vor Selbstvertrauen. „Da haben wir nur eine Chance, wenn die Mindener Fans endlich zeigen, dass sie hinter der Mannschaft stehen.“ Der Manager hofft diesmal auf einen Besuch jenseits der 2500. „Und dann noch die Unterstützung wie gegen Gummersbach – das wäre prima.“ Die Zuschauer im Rücken könnten auch dazu beitragen, dass dem Team etwas die Verunsicherung genommen wird. „Das merkt man allein daran, dass alle Angriffsaktionen nicht im Höchsttempo vorgetragen werden.“ Die Abwehr müsse deshalb über Aggressivität und gefestigtes Auftreten für Sicherheit sorgen, die dann auch auf den Angriff übergreift.“ Schließlich wollen die „Grün-Weißen“ allen Grund haben, um nach dem Schlusspfiff mit den Anhängern zusammen ein zünftiges Oktoberfest bei Livemusik und Haxen-Essen zu feiern. Bredemeier: „Und wenn es nur wegen einer guten Leistung wäre …“

    Volker Krusche

  • GWD verpflichtet Velco Kljaic

    Handball-Bundesligist GWD Minden-Hannover ist auf der Suche nach einem neuen Trainer fündig geworden. Bis zum Saisonende wird Velco Kljaic den Platz auf der grün-weißen Bank einnehmen. Der Kroate verfügt über die von Manager Horst Bredemeier geforderte umfangreiche Erfahrung im deutschen und internationalen Geschäft.

    Mit TuSpo Nürnberg (1984-1988) gelang ihm der Bundesliga-Aufstieg. Anschließend trainierte der 59jährige die SG Wallau/Massenheim (1988-1992). Mit den Franken wurde er 1992 Deutscher Meister und IHF-Pokalsieger. Weitere Trainerstationen waren der TV Großwallstadt (1992-1994), TUSEM Essen (1994-1996) und erneut die SG Wallau/Massenheim (1996-1998).

    1996 wurde Kljaic mit der kroatischen Nationalmannschaft Olympiasieger in Atlanta. 1998 und 1999 erreichte er mit Badel Zagreb zweimal die kroatische Meisterschaft und den Pokalsieg sowie die Endspiele in der Champions-League gegen CF Barcelona. Weitere Trainerstationen im Ausland waren die Nationalmannschaften von Ägypten und Kuwait. Zum morgigen Heimspiel gegen HSV Hamburg wird Velco Kljaic bereits das Mindener Team coachen.

    Quelle: http://www.gwd-minden-hannover.de