Hallo harmi und ZeeBee,
hat es eigentlich einen besonderen Grund, warum das Handball-Blog nicht mehr gefüttert wird? ![]()
Hallo harmi und ZeeBee,
hat es eigentlich einen besonderen Grund, warum das Handball-Blog nicht mehr gefüttert wird? ![]()
Kann es sein, dass das Handball-Blog tot oder zumindest scheintot ist? Wenn sich da ohnehin nichts mehr tut, dann begraben statt künstlich zu beatmen.
Micha: Ich bin eine Zeitlang einigen Leuten hinterhergelaufen, die dauerhaft als Blogger aktiv sein wollten. Allerdings hat die Dynamik dort immer mehr abgenommen und ich habe momentan auch nicht die Zeit für Wiederbelebungsmaßnahmen. Das Ganze lohnt nur, wenn wirklich mindestens fünf Leute regelmäßig Beiträge schreiben.
Warum sollten Beiträge doppelt erscheinen, also in der HE und im Blog? Anfangs hab ich die Berichte dort rein kopiert, aber ZeeBee und ich waren fast die Einzigen, die dort was geschrieben haben. Irgendwann lässt man es dann halt.
Nix für Ungut, der Harmi
P.S.: Nadine hat heute beim Training keinmal das Holz getroffen und fast nur flach geworfen ![]()
Liebes Handballtagebuch!
Akribisch hat ZeeBee den Coup am siebten Spieltag vorbereitet. Die Gegner in Sicherheit gewogen (sechs Niederlagen in Folge). Etwaigen Spähern des Gegners GIW in den sechs vorangegangen Spielen ein Bild des Schreckens geboten. Zwei der torgefährlichsten Mädchen zu anderen Terminen geschickt. Die Hallenverlegung übersehen und nach einer Odyssee kurz vor Anpfiff eingetroffen. Alle bekannten und unbekannten Psychotricks ausgegraben. Heute würden ZeeBees Mädchen in der neuen Altersklasse ankommen. ![]()
Erster Spieltag, Premiere in der C-Jugend Landesliga. ZeeBee hat die jüngste Mannschaft der Liga. Als Bezirksmeister D-Jugend haben sich die Mädels für die höchste Klasse der wC qualifiziert. Es gibt kein Übergangsjahr, ab jetzt soll nie wieder auf Kreisebene gespielt werden. Freischwimmen im Haifischbecken. Der Gegner TSV B. ist einer der Favoriten der Liga und hat zwei Landesauswahlspielerinnen im Rückraum. Die überragen sogar ZeeBees recht gut gewachsene Spielerinnen um ein Stück. Nach fünf Minuten wechselt sich Trude entnervt aus. B. ist deutlich überlegen, Trude hat die neue Rolle des Underdogs noch nicht verarbeitet und zeigt alle Anzeichen einer Midlife Crisis. ZeeBee betreibt Seelenmassage, gibt ihr einen Tritt und schickt sie wieder aufs Feld. Trudes Krise wird noch einige Spiele andauern. B. gewinnt mit elf Toren.
Zum zweiten Spiel treffen die Mädchen auf einen alten Bekannten. Die JSG A. ist bei der Bezirksmeisterschaft fast der Stolperstein gewesen und hat damals den einzigen Punkt gekostet. Mit in etwa ähnlicher Besetzung treffen die beiden Teams wieder aufeinander. A. hat seither die Taktik kaum geändert und spielt seine Stärke aus. Die Kreisläuferin bietet sich am Neuner zum Doppelpass mit Rückraum Rechts an, die sich dann Richtung Mitte durchwurschtelt. Die Abwehr stellt sich sofort darauf ein: Zugucken beim Pass, umdrehen zur Kreisläuferin, zugucken beim Rückpass, die Abwehrmitte zum Durchbruch öffnen, der Torhüterin die Daumen drücken.
Jeder Positionsangriff geht über die rechte Seite und wird von einer staunend zuschauenden Abwehr beäugt. ![]()
ZeeBees Mädchen haben sich dagegen im Angriff für die heutige Begegnung eine wesentliche vielseitigere Spielweise ausgedacht. Pässe auf die Füße der Mitspielerin, Bogenlampen zum Kreis, Pässe zur Auswechselbank, Pässe zur 1. Welle des Gegners, Pässe zum gegnerischen Torwart - die SV A. ist von der Minispieltaktik jedenfalls völlig überrumpelt und kann sich gar nicht häufig genug bedanken.
Das Schiedsrichtergespann hat Mitleid mit der Heimmannschaft - so viele Gegenstöße kosten schließlich Kraft - und pfeift bei jeder Gelegenheit "Abwehr durch den Kreis". Egal ob hineingeschoben, vier Meter vom Spielgeschehen entfernt oder noch anderthalb Meter vom Sechser weg, jede Abwehrbewegung von ZeeBees Mädchen führt einen 7m nach sich. A. revanchiert sich für den Vizemeistertitel und schickt den TuS mit 36:26 nach Hause.
Zum Heimspiel gegen die HSG B. erscheinen die Schiedsrichter nicht. Während alle anwesenden Kandidaten sich in Nischen, Kabinen und den Geräteraum verkrabbeln, springt die gegnersiche Trainerin drei Schritte nach vorne und bietet sich als Ersatz an. Gemeinsam mit einem eigenen Schieri bildet sie das Gespann. ZeeBees Mädchen kämpfen, können die kräftige Rückraumspielerin des Gegners nicht in den Griff bekommen. Mitte der zweiten Halbzeit verliert der Gegner den Faden, der TuS holt Tor um Tor auf. In den folgenden fünf Minuten vergessen die Mädels jede einzelne Handballregel und bekommen den Ball nicht mehr in das Positionsspiel. Stürmerfoul, Schritte, drei Einläufer durch den Kreis ("Ich wusste nicht, dass ich das nicht darf!"
), Doppeldribbel - der Spuk ist wieder vorbei. Die Flut an 7m-Entscheidungen, wenn des Gegners Trainerin Torschiedsrichterin ist, erledigt den Rest. Immerhin nur fünf Tore Differenz und Biss gezeigt. ![]()
Spiel Vier. Es treffen die erfolgreichsten Mannschaften des Bezirks der vergangen zwei Jahre aufeinander, die besten 93er gegen die besten 94er.
GW H. verrät nach wenigen Angriffen, wo die Tore fallen sollen. Die Kreisläuferin stellt immer wieder die Innensperre gegen Halb Rechts. ZeeBee zückt die grüne Karte nach wenigen Minuten, stellt die Abwehr ein, H. lässt wenig später die Sperren sein. Braucht der Gegner auch nicht, Rückraum Links geht durch die Deckung wie ein heißes Messer durch Butter. Wackler zur Hand, Durchbruch gegen die Hand. Und wieder. Und wieder. Und wieder. ZeeBee wechselt hin, ZeeBee wechselt her, "Früher raustreten!" "Zurücksinken bei Täuschung!", "Raustreten antäuschen!" - wie die Kaninchen vor der Schlange erlauben die Abwehrspielerinnen Gegners RL märchenhafte 22 Treffer. ![]()
Die übrigen Gegnerinnen rosten dabei im Angriff ein und die eigene Trefferquote ist gar nicht so schlecht - bis kurz nach der Halbzeit besteht noch Hoffnung. Da sich die Mädchen jedoch kollektiv dazu entschieden haben, möglichst viele Pässe unbedrängt ins Seitenaus zu schmeißen und dies etwa zwei Dutzend Mal tun, unterliegt der TuS dennoch mit 34:25. ![]()
Nach dem Spiel müsste sich ZeeBee eigentlich noch beim Gegner entschuldigen. Trudchen läuft in beiden Hälften einmal Amok, nur durch ein Wunder gibt es keine ernsthaften Verletzungen. Als ob sie von der Bank einen heimtückischen Auftrag bekommen hätte, rennt sie in der ersten Hälfte die stärkste Gegnerin mit vier Meter Beschleunigungsstrecke unvermittelt über den Haufen, ohne dass die eine Chance zur Flucht gehabt hätte. Nach zwei Minuten Verletzungspause geht das Spiel weiter, Trudchen kommt ohne Zeitstrafe davon. In der zweiten Hälfte ähneln sich die Szenen. Ballannahme, mächtiger Anlauf auf eine winzige Lücke, die schließt sich, Trudchen stemmt ein - und hämmert den Ball (in der gesamten Liga gibt es maximal vier oder fünf härtere Würfe) der armen Abwehrspielerin aus zwei Metern Entfernung auf den Solar plexus. Nach zwei Minuten Verletzungspause geht das Spiel weiter, Trudchen kommt ohne Zeitstrafe davon. ![]()
Dein
Karsten
Ich erwarte hier eigentlich noch einen selbstkritischen Beitrag von TuS-Benjamin zum Spiel seiner B-Mädels am vergangenen Sonntag. Insbesondere zu den gravierenden taktischen Fehlern des Trainers die zu einer inakzeptablen und desolaten Abwehrleistung führten. Ich hoffe, das Taktikboard, das ich Dir geschenkt habe, hilft Dir hier in Zukunft weiter...
ZeeBee
Wie ging es in der LL weiter????
Liebes Handballtagebuch!
Die D-Jugend erlebt eine turbulente Saison. Vor den Sommerferien überlegt ZeeBee noch, wie er aus neunzehn Mädchen vierundzwanzig macht, um eine zweite Mannschaft zu melden. Die Unterschiede sind viel zu groß, als dass eine Mannschaft auflaufen könnte. Hinzu kommt, dass bereits zwei Mannschaften vorhanden sind. Die eine trainiert montags, die andere donnerstags. Zu Turnieren macht ZeeBee immer vorweg eine Vorstellungsrunde, damit sich die Mannschaftskameradinnen untereinander kennen lernen. Als sich dann zwei Eltern lautstark auf einem Turnier verwundert zeigen, dass ihre Töchter trotz unregelmäßigem Trainingseinsatz einmal die Woche immer noch keine angehenden Nationalspielerinnen sind,
ahnt ZeeBee, dass sich das Problem von alleine lösen wird.
ZeeBee zieht die vier fortgeschrittensten Mädchen aus dem Trainingsbetrieb der D / E Jugend raus und steckt sie zur Landesligamannschaft der C Jugend. Hiermit kommen einige Eltern überhaupt nicht klar (s.o.) und zwei Damen wechseln den Verein. Eine weitere bleibt in den Sommerferien verschollen, eine Spielerin verschwindet spurlos, nachdem sie den Passantrag abgegeben hat.... neun Mädchen verlassen die Mannschaft. Seltsamerweise nur welche, die für mehr als einmal die Woche Training keine Zeit aufbringen wollten.
Nach einer mehr als durchwachsenen Hinrunde stabilisiert sich die Lage. Die vier "Aussortierten" spielen regelmäßig mit oder auch in der C-Jugend, einigen anderen macht das Training ohne die ein oder andere flüchtige Spielerin wieder viel mehr Spaß. Nach vier Siegen in Folge steht auch eine ordentlich Siegesserie zu Buche.
Samstagmittag - der Wecker löst Stunden des Leidens aus. ZeeBee fragt sich, ob es so schlau war, nach der Brauereibesichtigung von Pils auf Dunkles umzusteigen. Normalerweise müsste man doch gegen Mittag "durch" sein.
Es bleibt keine Zeit für neue Augen, ein weniger schmerzendes Gehirn und einen besänftigten Magen - das Spiel der D-Jugend ruft. Gegner ist die SG X aus der Nachbarschaft. Im Hinspiel hatte der TuS kaum eine Chance und ging es nach ZeeBees Gefühl im Bauch, war ohnehin alles verloren...
Der interessante Nebeneffekt, wenn D-Mädchen ins kalte Wasser geschubst werden und in der C-Jugend trainieren und auch in der Landesliga wC spielen, zeigt sich erst, wenn es zurück in die D-Jugend geht. Dort kommen Mannschaften teilweise frisch aus der Manndeckung und versuchen noch, allein über Beinarbeit zu decken. Das klappt nur mit begrenztem Erfolg. Und wenn dieselben Mannschaften dann im Angriff auf Loretta, Tessie und Karina treffen, die wie C-Jugendliche in der Abwehr agieren, löst das den ein oder anderen Kulturschock aus.
Und damit nicht genug, es ist ja auch noch Roggisch da. Nein, nicht der... äh... die Roggisch Jahrgang '94, die inzwischen im Nachbarverein gegnerische Mädchen erschreckt. ZeeBee hat inzwischen mehr als adäquaten Ersatz in den eigenen Reihen gefunden. Wäre der Spezialistenwechsel in der Jugend erlaubt, würde die C-Jugend längst nicht mehr im Tabellenkeller stehen. ![]()
X reist guten Mutes zum TuS an, das Hinspiel hat das Team mit 8 Toren gewonnen. Allerdings hatte ZeeBee da noch eine volle Bank und wie immer munter durchgewechselt. Die Bank ist nun längst nicht mehr so voll, ganz zum Nachteil aller Gegner. ZeeBees Abwehrspezies schalten die beiden einzigen technisch begabten Mädchen fast vollständig aus. Lediglich bei Standardsituationen wird es brenzlig, wenn 1,80 m anstampfen und hochstei... hüpfen.
Beim Nachbarverein wird die Bank und die Tribüne zunehmend unruhiger. Zum einen rückt der sicher geglaubte Sieg in weite Ferne, zum anderen kommt das Fachpublikum und der Trainerstab offenbar aus einer anderen Sportart und verlangt für jeden Körperkontakt (von vorne, angewinkelte Arme) Hinausstellungen und Disqualifikationen.
Die beiden Starspielerinnen des Gegners kommen mit den ungewohnten Widerständen beim 1-gegen-1 nicht richtig klar und zeigen die Reaktion, die wohl jedes verständige und reife zwölfjährige Mädchen zeigen würde: Man schmeißt sich bei jeder Gelegenheit zu Boden. Das muss wohl schmerzhaft sein, die Time-Outs nehmen kein Ende. Das Fachpublikum des Gegners rastet allmählich aus, weil die Schiedsrichterin sich von der plötzlich entdeckten Liebe zur Erdanziehungskraft nicht beeindrucken lässt. Gut, wenn Roggisch das ein oder andere Mal Körperkontakt aufnimmt, dann ist das deutlich zu hören.
Aber die Gegnerin ist nun mal einen Kopf größer und 15 kg schwerer.
In der Pause tritt Schiedsrichterin Manon an ZeeBee heran. Die Trainerin von X behaupte, ZeeBees Mannschaft würde ein nicht regelkonformes Abwehrsystem spielen. ZeeBee ist mehr als verwundert, die Mädchen decken eine Manndeckung über das halbe Feld. Die Trainerin tritt hinzu und belehrt ZeeBee, dass eine Manndeckung der E-Jugend vorbehalten sei und ab der D-Jugend eine Raumdeckung gespielt werden müsse.
Die Umsetzung der Rahmentrainingskonzeption nimmt wundersame Ausmaße an.
ZeeBee war anwesend, als das erweiterte Präsidium des HVN die Richtlinien für den Kinderhandball beschlossen hat, aber selbst die Schreibtischtäter des Landesverbandes waren nicht so verbohrt, auch noch den Zeitpunkt des Übergangs von Mann- zur Raumdeckung vorzuschreiben. Die Aufklärungsversuche bei der Trainerkollegin bleiben erfolglos.
11:6 führen die Mädchen zur Pause. Karina und Roggisch nehmen den Gegner mit Stoßen und 1-gegen-1 auseinander, Loretta löst immer wieder geschickt auf und vollstreckt vom Kreis. Die zweite Hälfte beginnt ähnlich erfolgreich. Loretta wechselt zunächst ins Tor und bedient Karina mit Langpässen. Ein Debakel zeichnet sich ab. Die Gegnerinnen schmeißen sich jedoch weiterhin reihenweise zu Boden, der Fanblock beginnt zu toben. (Dasselbe Fachpublikum, das ständig "Stürmerfoul!" schreit, wenn Roggisch mit der Schulter voran durch die Lücke geht.) ZeeBees Mädchen zeigen sich vom pöbelnden Mob beeindruckt und verlieren die Konzentration. Beim nächsten Freiwurf springt eine Gegnerin Knie voran in den Block hinein und streckt Roggisch nieder, die zum Blocken hochgesprungen war. Das Fachpublikum fordert "Rot" - für Roggisch. Auch die Trainerin steht kurz vor dem evolutionären Rückschritt zum Kannibalismus. Bei ZeeBees lautstarken Abwehrkorrekturen ("Bleib vor dem Wurfarm!") flippt die Elternschaft völlig aus. Die Eltern der TuS-Mädchen beteuern vergebens, dass ZeeBee mit Sicherheit nicht "Greift in den Wurfarm!" ruft.
Nach einem zwischenzeitigen geschrumpften 2-Tore-Vorsprung fängt sich die Mannschaft wieder und gewinnt mit 18:14. Nach dem Abpfiff führt ZeeBee das Team sofort in die Kabine, außer Reich- und Hörweite des Pöbels.
Am Rande sei bemerkt, dass der lautstärkste Schreihals bei einer lokalen Bank tätig ist... und übersehen haben muss, dass ein Vorstandsmitglied seines Arbeitgebers im anderen Fanblock gesessen hat.
Beim Verlassen der Halle geht die Pöbelei noch weiter. Ein Vater tröstet sich lauthals, dass man ja nach Wacker Osterwald die beste weibliche Nachwuchsarbeit des Kreises habe. Richtig!
Gleich nach Osterwald, dem deutschen Vizemeister der wB. Und hinter Burgdorf. Hinter Sehnde. Hinter Badenstedt. Germania List. Wennigsen / Gehrden. Neustadt. Lehrte. Hannover West. Barsinghausen. Immensen. Wettbergen. HSC. Vinnhorst. Hänigsen. Kennt Ihr nicht?! Spielen wohl in höheren Ligen. ![]()
Dein Karsten
Jaaaaaaaaaaaaaaaaa
Wie hab ich das vermisst.
ZeeBee
Sorry. Ich brauchte dringend eine schöpferische Pause. Aber Dank solcher Spiele kommt die Inspiration zum Glück zurück.
Ach ja, hier ein Auszug des gegnerischen Spielberichts (ohne Quellenangabe):
Oh... die Seite ist nicht erreichbar. Hey, ich war's nicht. Ich bringe kleinen Handballerinnen Kung Fu bei. Vom Hacken hab ich keine Ahnung. ![]()
Köstlich! Wie immer.
1,80 m in der D-Jugend? In der Nähe welchen AKWs erfolgte da die Aufzucht? ![]()
ZeeBee, danke und der "echte" Spielbericht liest sich nicht ganz so gut. ![]()
Bekommen Deine Zicken eigentlich die verschärften Spielberichtsversionen zu lesen?
ZitatOriginal von eisbeer
ZeeBee, danke und der "echte" Spielbericht liest sich nicht ganz so gut.Bekommen Deine Zicken eigentlich die verschärften Spielberichtsversionen zu lesen?
Den "echten" Spielbericht habe ich zurückgepfiffen und dann den Weichspülerbericht geschrieben. Die Urfassung war noch wesentlich bösartiger als der Tagebucheintrag. Ein befreundeter Trainer ist bei dem Verein in der Jugend tätig, daher nun der diplomatische Umschwung.
Die wC samt Eltern soll hier schon mitgelesen haben.
ich hab mir in den letzten 3 tagen den gesamten thread durchgelesen und muss sagen: ihr schreibt einfach göttlich
und ich hoffe das ihr wieder schnell viel lust zum schreiben habt
So ich habe gerade mal Zeit und da unser Edelfan aus Berlin ja auf dem Laufenden bleiben soll, hier mal eine kurze Zusammenfassung der derzeitigen Saison.
Zu Saisonbeginn musste ich schon schwer schlucken. Unser Verein verfügt über keine C-Mädchenmannschaft. Also mussten die aus der D-Mädel hochkommenden Talente direkt den Sprung in die B-Mädel-Kreisliga verkraften.
Auch ein D-Mädel des älteren Jahrgangs hilft teilweise bei uns aus.
Eine Altersspanne von 12 bis 16 Jahren. Kein ganz einfaches Alter für meine Co-Trainerin und mich. Zudem kamen zu Saisonbeginn 4 Anfängerinnen zur Mannschaft hinzu. Also 5 Jahrgänge und zig verschiedene Fähigkeitsstufen.
Die Testspiele waren nicht gerade ermutigend für die Mannschaft, auch wenn man sich als Trainer über Fortschritte freuen konnte, sahen die Mädels eigentlich nur die zum Teil ernüchternden Ergebnisse.
Am 1. Spieltag gab es dann gleich eine Abfuhr 22:7- Niederlage. Kein Wunder, wenn man die körperlichen Unterschiede mit dem Gegner betrachtet. Besonders enttäuschend aber, dass die beiden ältesten Spielerinnen, die per Doppelspielrecht ein zweites Standbein in der zweiten Damenmannschaft haben einen Egotrip fahren und die "Kleinen" im Stich lassen. Die Führunsspielerin des vergangenen Jahres ist der Altersklasse entwachsen, und niemand möchte die Verantwortung übernehmen.
Der Spielplan kommt dem nicht gerade entgegen, denn an den Spieltagen 2-4 kommen die am Ende der Hinrunde auf den Plätzen 1-3 gelegenen Teams als Gegner. Gut fürs Selbstvertrauen ist das nicht... aber mit den ersten Treffern die, die EX-D-Mädchen erzielen wird die Mannschaft stabiler.
Am 5. Spieltag dann endlich der Befreiungsschlag. Der erste Sieg. Und das sehr souverän. Die Stimmung in der Mannschaft wird schlagartig besser und auch die Motivation im Training ist riesengroß. Beim höher platzierten Lokalrivalen hält man bis zu einer ungeschickten roten Karte blendend mit, dann verliert man, aber dennoch spielt man mit viel mehr Sicherheit.
Es folgt ein Kantersieg beim Tabellenschlusslicht, sowie nach einer normalen Niederlage gegen ein Spitzenteam ein hart umkämpfter 12:11-Auswärtssieg.
Gegen den punktgleichen Tabellennachbarn hält man lange mit muss dann aber den Kürzeren ziehen.
Dann der Tiefpunkt aus Trainersicht, denn gegen den Tabellenvorletzten agiert die Mannschaft ungewohnt überheblich und bekommt die Quittung dafür. Nicht nur eine Niederlage sondern eine Demütigung...Dieses Spiel hat mich das ganze Wochenende noch beschäftigt.
Das nächste Training beginnt mit einer Aussprache, angestrebt von der Mannschaft, die keine mehr war. Geredet wurde viel, ob aber wirklich alle die teilweise harsche Kritik untereinander wirklich positiv aufgefasst haben. Ich war gespannt.
Und ein Bestsellerautor hätte es nicht besser schreiben können. Der Tabellenvierte kam am nächsten Spieltag und an diesem Tag wurde mir eindrucksvoll präsentiert, dass die Mädels doch eine Mannschaft sind. Symptomatisch der Gegner: Eine Spielerin erzielte 17 der 19 Tore und vernagelte dazu zu Beginn der zweiten Hälfte auch noch das Tor. Bei uns verteilten sich die Treffer auf alle Schultern gleichmäßig. Dass man diese Spielerin einfach nicht in den Griff bekam ist natürlich bedenklich, interessierte mich aufgrund des Ergebnisses von 19:19 aber recht wenig.
Dennoch gab es "normale" Niederlagen an den letzten beiden Hinrundenspieltagen. Die Rückrunde spielen wir nun gegen die neben uns sechs schlechtplatziertesten Mannschaften.
In Spiel eins der sogenannten Platzierungsrunde unterlagen wir ersatzgeschwächt mit 19:20 gegen den Gegner, den wir in der Hinrunde noch mit einem Treffer bezwangen. In Spiel 2 der Rückrunde gab es keine Probleme und im Spiel vor zwei Wochen waren wir zu Gast beim verlustpunktfreien Tabellenführer der Platzierungsrunde. Mit der besten Abwehrleistung, die ich von meiner Mannschaft bisher gesehen habe kamen wir da zu einem letztlich ungefährdeten 12:17 Sieg.
Das sind die Momente in denen man genau weiß warum man sich Tag für Tag für diese Mannschaft einsetzt und viel Zeit für sie opfert. Die Augen der Mädels nach dem Schlusspfiff versetzen einen so emotionale Menschen wie mich da in eine andere Welt. Die Freude über den Sieg und den Stolz über die eigene Leistung brach förmlich aus den Mädels heraus.
Auch wenn der Spielplan das ganze etwas verzerrt ist ein durchaus positiver Trend zu erkennen. Wir haben in diesem Verein nicht die Möglichkeiten weiter oben mitzuspielen, aber diese "kleinen" Erfolge (für mich ist er nicht klein) sind für uns ebenso wichtig wie für andere Titel. Hätte mir vor der Saison jemand gesagt, dass wir so viele Punkte holen, so hätte ich den für verrückt erklärt. Noch stehen vier Spiele gegen Gegner auf Augenhöhe auf dem Programm und der dritte Platz in der Platzierungsrunde ist möglich.
Zum Schluss fällt mir auch noch etwas Positives auf die etwas Ärgerliche Lage in unserem Verein ein: im nächsten Jahr bleibt die Mannschaft fast so zusammen wie sie nun ist. Schön für mich und vor allem schön für die Mädels.
Gruß
Benni
update:
Am Samstag war dann die Mannschaft zu Gast, die uns am ersten Spieltag mit 22:7 kaltstellte. Es hat einige Mühe gekostet die "Wir-haben-eh-keine-Chance-Einstellung" während der Trainingswoche aus den Köpfen zu bekommen.
Hiobsbotschaften gab es genug. Unsere Abwehrchefin und Mittelfrau fuhr als Betreuerin auf eine Kirchenfreizeit. Für den Rückraum hatte ich kaum Wechselmöglichkeiten. Ich hatte zwar im Training ein paar Varianten durchprobiert, aber so recht gefallen wollte mir noch keine.
Beim Aufwärmen zwickte dann wieder die Achillessehne meines D-Mädels, der einzigen realistischen Wechselmöglichkeit im Rückraum. Da die D-Mädchen direkt nach uns spielten entschieden wir uns sie zu schonen.
Der Gegner hatte seinen Trikots zu Hause gelassen und der Trainer war auf dem halben Weg umgekehrt um sie zu holen. Der Schiedsrichter machte schon Stress wegen des nicht ausgefüllten Spielberichtsbogens seitens des Gegners und der Hallenwart kam ins Schwitzen aufgrund des dichten Belegungsplans der Halle.
Zwei Minuten vor dem Anpfiff waren dann auch die Trikots da, und man konnte loslegen. Schnell war klar, dass wir nicht wieder 22:7 verlieren würden. Als nach 5 Minuten endlich die richtige Aufstellung für den Angriff gefunden war, kam man ins Spiel.
Bei uns gelang sehr viel über den Kreis, als sich der Gegner ein wenig besser daraufeingestellt hatte, traf dann zum richtigen Zeitpunkt auch der Rückraum. Bis zum 9:9 stand es Unentschieden, dann zog unser Gegner bis zur Pause auf 10:12 davon. In einigen Momenten gab es Probleme auf unserer rechten Abwehrseite.
Warum wurde mir in der Halbzeit klar als mir eine meiner Mittelblickspielerinnen erklärte, sie wäre doch immer für die Mitte und den Kreis zuständig und die Halben gingen sie nichts an.... ähm ja... im Training ging es noch am Donnerstag um Verschieben und Übergeben in der Deckung...aber gut dass man drüber gesprochen hatte
Und auf einmal stand man sehr viel sicherer hinten, und ging mit 14:12 in Führung. Ein verworfener Siebenmeter, der die Dreitoreführung bedeutet hätte brachte den Gast zurück ins Spiel.
Beim 17:17 gab es die gelbe Karte für eine meiner Spielerinnen (dummerweise wars die zweite, und dummerweise merkte das auch der SR) das bedeutete also Unterzahl. Ein Gegenstoß über Rechtsaußen und einen Durchbruch unserer Mittelfrau sorgten aber am Anfang dieser Phase für das 19:17 für uns.
Leider dauert so eine Zeitstrafe ja aber zwei Minuten und die waren dieses mal extrem lang.... und man kassierte noch zwei (zugegeben) schön rausgespielte Tore zum 19:19-Endstand.
Ein solches Spielende ist zwar nicht gerade schön, aber wenn man an das Hinspielergebnis zurückdenkt, kann man natürlich nur von einem Punktgewinn sprechen.
ZitatOriginal von TuS-Benjamin
Es folgt ein Kantersieg beim Tabellenschlusslicht, ...
War das nicht das Spiel, in dem ihr in der zweiten Hälfte eingebrochen seit und doppelt so viele Gegentore zugelassen habt wie in Durchgang 1 (2 statt 1)?
Lag an der fehlenden Unterstützung von der Tribüne...
ZitatOriginal von TuS-Benjamin
Lag an der fehlenden Unterstützung von der Tribüne...
Ich glaube eher, dass der Trainer seine Mannschaft zu Beginn der 2. HZ verwirrt hat, als er erstmals in einer Auszeit ein Taktikboard verwendet hat...
ZitatOriginal von Ronaldo
Ich glaube eher, dass der Trainer seine Mannschaft zu Beginn der 2. HZ verwirrt hat, als er erstmals in einer Auszeit ein Taktikboard verwendet hat...
Da setzt der Trainer mal Geschenke gleich produktiv ein - und schon ist es auch nicht recht ![]()