• Testspiel. Heute wird mal alles getestet, was in den letzten Meisterschaftsspielen zu kurz gekommen ist. Mary und Jenne konnten sich gegen unsere Mutantengegner am Kreis nicht so wirklich in Szene setzen, teilweise waren sie hinter den Fleischbergen gar nicht zu sehn. Rückraumspielerinnen haben wir viele, da muss unsere Athletin Caro mal am Kreis ran. Die guckt zunächst wie ein frisch befruchtetes Eichhörnchen, als Harmi ihr den genialen Schachzug mitteilt. Kurze Erläuterung, wie sie sich zu verhalten hat und los geht’s.

    Im letzten Testspiel gegen den gleichen Gegner hatte Harmi pflichtbewusst versucht, der RTK zu folgen und eine sehr offensive Verdrängerabwehr gespielt. Unser Gegner hatte es dankbar angenommen und uns in Grund und Boden gespielt. Gleichzeitig hatte der 1:5-Riegel unserem Rückraum nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten gegeben. Also weniger Offensive, mehr einrücken, fallen lassen, usw. Vorne viel Parallelstoß geübt. Und natürlich Harmis Lieblingsübungen: Über den Block werfen, Freiwürfe, usw.

    Küken und Zwerg Lisa darf zunächst auf der Spielmacherposition ran. Während „Groß-Caro“ am Kreis wühlt, mischt „Klein-Lisa“ den Rückraum zwischen den beiden „Langen“ Hanni und Nanni auf. Ein göttliches Bild. Den ersten genialen Pass von unserer eineinhalb Köpfe kleineren Spielgestalterin bekommt Caro auf die Nase, weil Harmi ihr nicht gesagt hatte, dass sie natürlich auch Bälle fangen und in Richtung generisches Tor befördern darf. Freiwurf, weil sie geschubst wurde. Caro und Nanni stellen eine Mauer, Hanni läuft an und semmelt das Ding in den Winkel. Gegners Eltern staunen auf der Tribüne. Das hatten sie wohl noch nie gesehen, dass bei einem Freiwurf zwei Spielerinnen eine Mauer machen und ein großes Mädchen die Frechheit besitzt, aus zehn Metern aufs Tor zu dreschen. :verbot:

    Beim zweiten Pass steht Caro im Kreis, den dritten Zuckerpass von Hanni nimmt sie an und setzt sich mit aller Kraft gegen die Wurfhand in Richtung Tor durch. Warum nur Freiwurf? Diesmal läuft Nanni anund dröhnt die Kugel gegen die Latte. Ein Raunen geht durch die Halle. Unser Gegner konzentriert sich jetzt etwas mehr auf Caro, was Hanni und Nanni gleich mal zu weiteren Rückraumtoren über den Block nutzen. Der Gegner wird jetzt etwas offensiver, während die Zuschauer lebhaft diskutieren.

    Caro macht sich fürs erste Mal ganz gut am Kreis. Sabine kommt für Nanni, zieht gleich einen Stemmwurf aus zehn Metern in den Winkel ab und wird im weiteren Verlauf des Spiels auch angegriffen. Lisa will Caro unbedingt ein Erfolgserlebnis bescheren, sagt einen vermeintlichen Spielzug für Sabine an und bedient Caro nach einer Passtäuschung aus vollem Lauf. Die lässt sich nicht zweimal bitten und zeigt, dass sie auch vom Kreis aus das Tor treffen kann. Unser Fanblock aus fünf Zuschauern ist lauter als der Heimblock, nicht zuletzt dank Johanns lautstarken und sachkundigen Kommentaren: „Schöööön, toll gespielt, super gesehen, usw.“ :cool:

    Prima, erste Erkenntnisse gewonnen, Umstellung. Lisa hat Kopfschmerzen von Johanns lautstarker Unterstützung und muss sich ausruhen. Jenne geht an den Kreis, Caro wandert in den Rückraum. Das Spiel verliert dadurch zwar an technischem Niveau, gewinnt aber enorm an Athletik. Jenne hat ein Video vom letzten Meisterschaftsspiel gesehen. Harmi hatte ihr gezeigt, wie Gegners Kreisläufer immer wieder sperrte, sich freilief, zum Doppelpass anbot, usw. Sie scheint es verinnerlicht zu haben und sperrt sich die Füße wund, stößt in Lücken und steht mehrmals völlig frei. Caros Pässe kommen allerdings viel zu hart, Hanni wird jetzt konsequent angegriffen und Sabine guckt nur beschämt zu ihrem Vater. :pillepalle:

    Zweite Halbzeit. Kaum ist Lisa wieder auf dem Feld, macht auch Jenne ein Tor vom Kreis. Unsere Linksaußen haben sich bisher im Ball zurück spielen überboten. Also darf Lotta aus der D-Jugend dort mal ran. Die versenkt gleich drei Dinger hintereinander. Staunen auf der Bank. „Wie oft darf die eigentlich bei uns mitspielen?“ Als Harmi den Mädels erklärt, dass Lotta theoretisch bei jedem C-Jugendspiel mitspielen dürfe, wechseln gewisse Gesichtsfarben in ein dezentes blass.

    Sprint- und Wurfwunder Nadine hatte bisher meistens Linksaußen gespielt, da der Positionsangriff und der Parallelstoß nicht ihr Ding sind. Heute muss sie auch mal im Rückraum ran. Es dauert nicht lange, und Torhüters Hände tun weh. Schade, wenn man an den Ball kommt, und der trotzdem ins Tor geht…. Das gibt Auftrieb. Nadine steht sich zwar ohne Ball immer noch die Füße auf ihrem Quadratmeter platt, geht aber nach Ballannahme sofort auf Konfrontationskurs mit ihrer Gegenspielerin, die sie mehrfach nur mit unfairen Mitteln bremsen kann. Der letzte Lattenkracher beschert dem Hausmeister einen neuen Ausbeulsatz für das Alutor.

    In der Abwehr läuft es auch rund. Nix mit austanzen lassen! Abwehr scheint Spaß zu machen, wenn man nicht bei 13 Metern rumturnen muss. Aufrücken, zurückfallen lassen, Ballseite verdichten, das sieht doch gut aus. Unser Gegner hat flinke Spielerinnen und spielt gerne mit Tempogegenstößen. Nadine läuft mal wieder Sportabzeichenweltrekord und nimmt gleich dreimal hintereinander ihrer Gegnerin ein paar Meter ab, um sie dann allerdings etwas unsanft zu bremsen. Das üben wir noch…. :D

    Dann das: eine quirlige Gegenspielern spielt Caro den Ball aus der Hand. Das hätte sie besser nicht tun sollen. Caro setzt ihre Hasskappe auf, verfolgt sie, holt sie ein und drängt sie mit vollem Körpereinsatz Richtung Tribüne. Nur ein „Caro lass“ – Schrei von Harmi hält sie davon ab, ihre Gegnerin in Eishockeymanier gegen die untere Sitzreihe zu drücken oder zum Frühstück zu verarbeiten.

    Spielschluss. Wir haben sogar gewonnen! Harmi und Karlchen sind zufrieden. Selbst Klara mit ihren bescheidenen Handballkenntnissen hat bemerkt, dass es ein tolles Spiel war und freut sich mit uns. Johann spricht lauthals vom „besten Spiel, was er je gesehen hat“ und Gegners Eltern diskutieren mit ihm, ob es erlaubt ist, aus zehn Metern aufs Tor zu werfen. :/:

    Gruß, Harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Moin,

    ist bei euch nix mehr los? :D

    Ferien

    Herbstferien. Die Mädels kommen bestens gelaunt zum Training und ärgern sich nur, dass wir jetzt vier Wochen spielfrei haben. Gleichzeitig scheinen sie sich zu langweilen und chatten Harmis Gästebuch voll. Harmi hatte Organisationstalent Klara gebeten, sich mal was „Nichthandballerisches“ auszudenken, um den Teenies die Langeweile auszutreiben. Die lässt sich natürlich nicht zweimal bitten und freut sich, dass sie mal wieder gefragt ist. Zum nächsten Training erscheint sie prompt mit einer Einladung für Harmi und Karlchen nebst Gemahlinnen: Ökumenische Weinprobe im Männergesprächskreiszimmer des Gemeindehauses der neuapostolisch-orthodoxen Kirchengemeinde. Besäufnis im Namen des Herrn mit evantholischen und kathogelischen Mitbürgern, gute Idee! Aber halt! Hatten wir nicht tags darauf ein Spiel? Ja, aber erst um 14:15 Uhr, bis dahin sollte der Kater verschwunden sein. :/:

    Harmi: „Super Klara, da kommen wir gerne, aber hast du dir schon was für unsere Mädels ausgedacht?“
    Klaras Augen leuchten: „Hab ich, und für die Muttis und Vatis auch gleich. Ich gehe mit den Mädels und den Muttis zum Step-Aerobic und anschließend zum Betriebs-Cup. Die Väter können dann gleich zum Turnier gehen, den Bierbauch pflegen und euch anfeuern.“
    Harmi und Karlchen schauen sich verdutzt an. Betriebs-Cup? Da war doch was? Einmal jährlich spielen verschiedene Betriebe, Behörden, usw. ein Handballturnier um den Betriebs-Cup. Harmi ist nebenbei bei der Freiwilligen Feuerwehr und macht natürlich mit, Karlchen darf als Polizist eine Gastrolle im Team „Retten, löschen, bergen, schützen“ einnehmen, da sich sicherlich wieder kein Torwart findet. Woher weiß Klara denn schon wieder, dass wir da auch mitspielen? Und muss die das denn ausgerechnet unseren Mädels verraten? Das fehlte uns jetzt auch noch, dass unser Stehaufmännchen dort mit der Rasselbande und den Eltern aufkreuzt und die sehen, wie Harmi und Karlchen sich blamieren. :rolleyes:

    Harmi: „Äääh, super, Klara, tolle Idee mit dem Step-Aerobic, find ich echt gut, aber glaubst du nicht, dass es für unsere lieben Kleinen zu spät wird, wenn du mit denen noch zum Turnier gehst und…..“
    Klara: „Quatsch, sind doch Ferien, außerdem ist das Turnier freitagabends, da bleiben die eh länger auf. Und sooo klein sind die ja nun auch nicht mehr. Dann können wir den Mädels mal ne Wurst aus der Mannschaftskasse spendieren….“
    Harmi bleibt skeptisch, aber Motivationskünstlerin Klara erweist sich als Männerversteherin: „Außerdem können wir dann mit den Eltern noch ein Bier zischen….“
    Spricht’s, grinst wie ein Honigkuchenpferd und verschwindet in der Kabine, um den Mädels ihre originelle Idee mitzuteilen. Das Argument mit dem Bierzischen überzeugt das Trainergespann natürlich. Harmi und Karlchen lauschen an der Tür, hören aber nur Wortfetzen: „Anstrengend… Muskelkater… tolle Musik… schwitzen…“ Totenstille. Jetzt scheint Klara vom Turnier zu erzählen. Plötzlich Riesenjubel in der Kabine.
    Im nächsten Moment fliegt die Tür gegen Harmis Kopf, weil der gerade sein Ohr daran gelegt hatte. Klaras Gesicht schaut kurz mit einem augenzwinkernden Megagrinsen zwischen Tür und Angel hindurch. Woher weiß die, dass wir an der Tür lauschen? Jubelnd hält sie den Daumen hoch und signalisiert, dass die Mädels sich freuen. Bingo! Klara hat mal wieder überzeugen können. Harmi hätte drei Stunden von Step-Aerobic reden können, da hätten die Mädels nur gemeckert, vielleicht mal gegrinst. Klara bringt in zwei Minuten eine ganze Mannschaft zum Jubeln, selbst wenn sie von der Beerdigung ihres ertrunkenen Wellensittichs sprechen würde. Unfassbar! :respekt:

    Harmi reibt sich seinen brummenden Schädel, freut sich gleichzeitig über Klaras positive Eigenschaften und sagt zu Karlchen: „Sollen die Grazien mal erst hopsen gehen und abschwitzen. Bis Klara mit den Mädels aufkreuzt, sind wir eh ausgeschieden und stehen mit den Vätern am Bierstand, das können wir ja selbst beeinflussen. Und nach dem Step-Aerobic sind die Mädels sicher so platt, da gehen die vielleicht gleich mit den Muttis nach Hause, dann sind die Väter auch besser drauf. Und Klara werden wir schon an der Theke weich kochen….“ Karlchen nickt, grinst und freut sich mit Harmi auf ein schönes Turnier. :)

    Drei Tage später packt Harmi doch wieder der Ehrgeiz. Unsere Betreuerin dürfte in ihrer unnachahmlich hartnäckigen Art und Weise alles dransetzen, die komplette Bande zunächst zum Hopsen und dann auch zum Turnier zu bugsieren und wie selbstverständlich dürfte das auch wieder klappen. Da müssen wir jetzt durch. Harmi und Karlchen müssen also gut spielen und die Väter schneller trinken, damit sie wenigstens einen Grundpegel erreicht haben, bevor die lieben Gemahlinnen eintreffen. Wir werden den Mädels und den Muttis schon zeigen was wir können. Und wenn wir gut sind, feuern die uns vielleicht auch noch an! Das gibt sicher Spaß ohne Ende! :hi:

    Beim nächsten Dienstabend der Feuerwehr ruft Harmi die Truppe zusammen. Taktikbesprechung! Am Fernseher läuft eine DVD über die 3:2:1 – Abwehr, auf dem Tisch liegen Playbooks, Handballliteratur, jeder Spieler darf sich ein Video von DSF-Bundesligaspielen mit nach Hause nehmen. Samstag Vormittag sollen dann alle bitte zur Halle kommen, Training ist angesagt.

    „So müssen wir spielen, Jungs. Ballseite verdichten, Eckenaußen stehen lassen, die Halben müssen auf der ballfernen Seite den Kreisläufer übernehmen, antizipativ verteidigen….“
    Harmi gibt alles. Trotzdem blickt er in ratlose Gesichter. Zwei von den Jungs haben in ihrer Jugend mal Handball gespielt, ein Weiterer spielt heute noch in der Senioren - Kreisklasse. Der Rest kennt Handball nur vom DSF, wenn HSG Nordhorn gezeigt wird. Nach kurzer Diskussion einigt man sich dann doch auf die „einfache“ 6:0 – Deckung: Hacken am Raum und Arme hoch. Angesichts der körperlichen Entwicklung einiger Kameraden dürfte dieser Abwehrriegel kaum zu knacken sein. Dazu Megatalent Karlchen im Tor, da sollte doch in der Vorrunde ein „zu Null“ mal drinsitzen. :cool:

    Dann kritzelt Harmi das Flipchart voll. Vorne werden wir aus allen Lagen ballern. Harmi wird die Spielmacherposition einnehmen und so die beiden Langen in Szene setzen. Zwischendurch wird er dann mal zu einem seiner gefürchteten Rückraumknaller von etwa 35 km/h nach beidbeinigem Absprung ansetzen. Hinnerk soll mit seinen 110 kg Kampfgewicht und 500 Kreisklassenspielen Erfahrung am Raum die Lücken schaffen. Dazu noch Parallelstoß, Kreuzen, Sperren, Auflösen, Rumänenzug, Oldenburger, Fischblase, Harmis Archiv der Spielzüge erscheint unerschöpflich. Schade, dass wir nur noch zweimal trainieren können. Das Konzept muss einfach aufgehen, weil es so genial ist! Klara, die Mädels und ihre Eltern werden staunen und die Handballprominenz wird sich verwundert die Augen reiben.

    Man muss auch Träume haben. Ende Oktober ist schon bald. Warten wir es ab…. :rolleyes:

    Gruß, Harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Teddy (18. Oktober 2006 um 15:58)

  • http://www.handball-blog.de proudly presents (hierzu bin ich verpflichtet worden):

    Liebes Handballtagebuch!

    Kinder durch die Hall zu jagen macht Spaß. Ohne Frage, sonst würde sich kein Trainer bei Verstand das antun. Die übrigen tun es aus einer masochistischen Ader heraus und kommen wohl so auf ihre Kosten. ZeeBee durfte nun feststellen, dass Trainer durch die Halle scheuchen mindestens eben so viel Spaß macht.

    Anruf von Robert, dienstältester Auswahltrainer in Hannover. Kinderhandballgrundkurs, er wolle nicht unbedingt den gesamten Kurs leiten und hätte noch einen Teil abzugeben. Samstag oder Sonntag. Jahrelang hat sich ZeeBee gedrückt: "Das können andere besser." Diese anderen sind nun mittlerweile mit ihren Mannschaften in höhere Altersklassen mitgewandert oder trainieren gar nicht mehr. Die Ausreden werden knapp, Samstagmorgen wäre noch Platz im Kalender.
    ZeeBee bekommt die Unterlagen. Der Theorieteil umfasst "Trainingsinhalte / Aufbau einer Trainingseinheit". Im Praxisteil folgt Schlagwurf, Prellen, Fangen, Abwehr von Manndeckung bis Raumdeckung, Torwartfindung - das Ganze in 90 Minuten! Wer hat sich das nur ausgedacht? :/:

    Samstagmorgen erreicht ZeeBee den nördlichsten Zipfel des Handballkreises. Die Stimme ist aber noch nicht wieder restauriert. Donnerstag waren ausnahmsweise knapp vierzig Kinder für eine halbe Stunde gleichzeitig in der Halle. Die Schmerzgrenze der Stimmbänder war deutlich überschritten, mehr als ein Krächzen ist nicht drin. Einige Lehrgangsteilnehmer verspäten sich, wir beginnen zehn Minuten später, ZeeBee überzieht den Theorieteil ganz furchtbar. Einmal in Fahrt gekommen stört auch die Stimmbänderdehnung nicht mehr. Schnell in die Halle.

    Zwei Dutzend Trainer und Traineranwärter zwischen sechzehn und Mitte vierzig spielen Varianten von Jägerball, werfen mit Handbällen, Leibchen, Sprungseilen, Softbällen. ZeeBee entlarvt eklatante Schwächen der Trainerkollegen beim Schlagwurf - insbesondere mit der linken Hand. :lol: Ein Blick zur Uhr, der Zeitplan geht wieder zum Teufel.

    Manndeckung, ZeeBees Lieblingsthema. Der Lehrplan sieht eine kurze Diskussion nebst Überzeugungsarbeit pro offensiver Deckungsweisen durch den Referenten vor.

    "An dieser Stelle soll ich Euch von der offensiven Deckung überzeugen. Da euch der Landesverband aber nun die offensive Deckung vorschriebt, muss ich euch nicht mehr überzeugen. Ein paar kleine Paragraphen und das Problem ist behoben." Sarkasmus ist ZeeBee fremd. :rolleyes:

    Die Trainerkollegen spielen zum Glück aktiv keine Manndeckung, es gibt reichlich zu korrigieren. "Sehr schöne Technik! War das ein Kata-guruma? Ippon, würde ich sagen! Und haben wir eine Trage in der Halle?" :D Ein Grundrepertoire an beachtlichen Selbstverteidungungstechniken ist vorhanden, ZeeBee schwebt aber mehr der filigrane Angriff auf den Ball (-führer) vor, statt diesen komplett kampfunfähig zu machen. Die Mittagspause ruft - Raumdeckung, fangen, prellen, Torwartfindung waren immer noch nicht geschafft. ZeeBee vertagt die Lücken auf nach dem Essen.

    Robert wartet ungeduldig in der Halle, die Mittagesser kommen mit einer Viertelstunde Verspätung zurück. Ausnahmsweise lag das nicht an ZeeBee, :angel: der zwei Teller Pasta in Rekordzeit verschlungen hatte. Robert muss neben der verlorenen Viertelstunde noch weitere zwanzig Minuten von seiner Zeit abtreten, ein klein wenig Raumdeckung muss noch angesprochen werden.

    Danach jagt Robert die Trainerschaft durch alle erdenklichen zweimal-drei-gegen-drei Varianten. Der vom Landesverband ausgedachte Lehrplan sieht 35 Minuten für Manndeckung und Übergang zur Raumdeckung vor, für 2x3:3 hingegen eine volle Stunde. Da könnte noch an den Prioritäten gefeilt werden.

    Die Demomannschaft erscheint in der Halle, die örtliche weibliche E plus etwas Verstärkung aus der weiblichen D. ZeeBee hatte extra nachgefragt, einige der vermeintlichen E-Mädchen waren doch arg groß geraten. Es lag nicht am Futter, die waren einfach älter. Robert lässt seine Routine spielen, binnen zwei Minuten hat er sich die Namen der kompletten Mannschaft gemerkt. :respekt: Dafür kommt sein Vortragsstil manchmal etwas trocken daher.

    Teilnehmer zu ZeeBee: "Ihr unterscheidet Euch aber gewaltig in der Vortragsweise."
    ZeeBee: "Robert kann nichts dafür, er ist Pädagoge."
    Trainer: "Sportlehrer, oder?"
    ZeeBee: "Si."

    Ferienbeginn - in der ersten Woche machen wir Trainingspause. Damit die Pause nicht zu langweilig wird, hat ZeeBee einen vereinsinternen Blitztrainerlehrgang anberaumt. Bevor die Informationen aus dem Aufbaukurs von vor anderthalb Wochen in Vergessenheit geraten sind, gibt sie ZeeBee schnell noch an die Jugendtrainer weiter. Mit dabei sind die Trainer der mD, mC, wB, wA, ZeeBees Trainerstab, ein D-Jugendlicher, Trude, ZeeBees A-Jugend-Oberliga-Spieler-Trainerpraktikant und Trudchen, wahrscheinlich weil eben der gutaussehende Praktikant angekündigt war. Die neue Damentrainerin schaut sich das Treiben ebenfalls an.

    ZeeBee scheucht zehn Opfer durch die Halle. Positionsspiel, Stoßen, Kreuzen, Sperre / Absetzen in kompakten 90 Minuten. Warum stoßen wir, wo stoßen wir hin, wann woanders hin, warum sich die Hörner abstoßen, was tun wir danach? Beim Thema Eckaußen und ZeeBees These, dass spätestens ab der C-Jgd. die Außen in der Ecke zu verschwinden haben, gehen einige Blicke verschämt zu Boden. ZeeBee überlegt fieberhaft, ob die zahlreich vertretene 1. Damen, die wB oder wA tatsächlich mit Eckaußen spielt. Thesen über Mindestanforderungen verkneift sich ZeeBee daraufhin. ;)

    Die Kombination dreier D-Jugendlicher, eines A-Jugendlichen aus der Oberliga und sonst Erwachsenen aus dem Kreisligenhandball verursacht aufgrund des unterschiedlichen technischen Standes klitzekleine Probleme. D-Jugendlicher Loddar spielt jeden Pass zum Parallelstoß weit in den Rücken seiner Mitspielerin; Trude verschläft jeden Einsatz zum Kreuzen oder will kreuzen, wenn die Täuschung des Ballführers in ihre Richtung verläuft; Trudchen strengt sich besonders an, wenn ihr die Aufmerksamkeit von Praktikant Max sicher ist; ZeeBee fängt die Pässe von Max nicht, da der aus der Jugendoberliga richtigen Handball gewohnt ist. Als die Alte Herren langsam ungeduldig wird und den Fußball bereits unruhig hin und her schiebt, bricht ZeeBee das Training endlich ab.

    Dein Karsten

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

    Einmal editiert, zuletzt von Zickenbändiger (20. Oktober 2006 um 00:31)

  • Liebes Handballtagebuch!

    Für die erste Ferienwoche bekommen ZeeBees Horden komplett frei. In der zweiten Woche muss nur die wD I antanzen, die übrigen Mädchen erscheinen erfahrungsgemäß trotz lauthalsigem "hier! hier!" Geschrei doch nicht in den Ferien mehr als zu dritt. :rolleyes: Mittwoch ist Länderspieltag in Hannover, das Montags- und Mittwochstraining wird mit dem mD Training auf Dienstag und Donnerstag zusammengelegt. Dienstag erscheinen sechs von zwölf Mädchen und vier von vierundzwanzig Jungs. Die Entscheidung war schon nicht ganz verkehrt.

    Richtiger Handball in Hannover! Vor einer Woche war bereits mit Hildesheim gegen Kiel ein Handballgottesdienst in der Provinz, nun folgten beim Statoil World Cup die Mannschaften von Serbien, Dänemark, Kroatien und natürlich Deutschland. Einige von ZeeBees Mädchen waren auch vor Ort und schienen sich nebenbei auch für den Sport zu interessieren. Die jüngeren Nationalspieler hatten es den Damen aber ganz besonders angetan. :/:

    Dänemark gegen Serbien plätschert so dahin, wenig Tempospiel, ganz passable Einzelleistungen aber es reißt ZeeBee nicht vom Hocker. Die drei D-Mädchen Olga, Trude und Trudchen haben sich längst vom Oberrang verabschiedet und fegen woanders durch die Arena. ZeeBee überlegt noch, ob er sich irgendwo in einer langen Schlange einreiht um ein überteuertes belegtes Brötchen zu ergattern. Wehmütig erinnert er sich an ein Länderspiel zurück, als er beim Ordnungsdienst tätig war und der Presse und insbesondere der leckeren Gulaschsuppe im Presseraum zugeteilt war. Die Elternschaft der Mädchen ist aber so gut mit Haribo, Lakritz und Chips ausgestattet, dass das Abendessen ausfallen kann. Die ein oder andere Mannschaft hätte auch gleich mit durchgefüttert werden können.

    In der zweiten Halbzeit kommt Christiansen rein und das Spiel bekommt einen Hauch von Weltklasse. :Hail: Hoffentlich gucken die Mädchen genau hin, wie der Flensburger ein ums andere Mal den serbischen Torwart vernatzt. Zum Deutschlandspiel kreuzen alle drei Mädchen kurz auf um sich mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen. Olga bleibt die erste Halbzeit über neben ZeeBee sitzen. ZeeBee hat inzwischen Ivano Balic trotz neuer Frisur wiedererkannt und weist seine Rückraumspielerin auf den Weltklassemann hin (und hofft insgeheim, dass die kroatische Diva heute keinen Aussetzer hat): "Achte mal auf das Zusammenspiel zwischen Rückraum Mitte und Kreis. Besser wirst Du das vielleicht nie wieder sehen." Zum Glück fragt Olga nicht, warum Balic nur im Angriff eingesetzt wird...

    In der Halbzeit dürfen wieder die lokalen Cheerleader ran. Der Hallensprecher hatte sie längst als "Flying Devils" vorgestellt. Die jungen Damen seien zwischen sechs und sechzehn Jahre alt. :help: ZeeBee überlegt sich, ob man in Deutschland die Institution des Cheerleadings falsch verstanden hat. Die Gastmannschaften heute müssen die Deutschen für pädophil halten. ZeeBee erspäht E-Mädchen Tessie nebst ganzer Familie (ansonsten eine Fußballerfamilie) im Unterrang. ZeeBee ist hocherfreut, sein niedliches, stilles, höfliches, zurückhaltendes Abwehrkampfschwein... hüft- und fahneschwingend wie wild zur Musik tanzend zu sehen!? ZeeBee eilt in den Unterrang und verkündet der verblüfften Tessie, dass er sie gerade bei den "Flying Devils" angemeldet habe. Training beginne kommende Woche, Handball sei erst einmal gestrichen. Ein solches Tanztalent dürfe nicht verkommen. ZeeBee lässt eine sprachlose E-Jugendliche zurück. :lol:

    Kroatien schlägt Deutschland mit drei Toren, wir haben halt keinen Balic. Die D-Mädchen Eltern begeben sich zum Unterrang, wo sie hoffen, ihre Kinder irgendwann wiederzubekommen. Mit dem Schlusspfiff stürmten hunderte Kinder auf das Feld, darunter wohl auch die eigenen. E-Mädchen Karina, inzwischen auch dazugestoßen, schwärmt derweil vom süüüüßen Toto Jansen. Wär das schön, ein Autogramm von ihm zu bekommen. Irgendwie fehlt es ihr aber an Entschlußkraft, sich ebenfalls ins Getümmel zu stürzen. ZeeBee greift sich Karina, setzt sie auf die Schultern und begibt sich in das Kampfgebiet. Kein Toto weit und breit. Wie wäre es zwischendurch mit einem Autogramm von Kehrmann? Nein, Toto? Doch Kehrmann. Dann klappert ZeeBee das ganze Feld mit seiner Last auf den Schultern ab. Immer noch kein Jansen. ZeeBees Auswahlspieler und ehemalige Auswahlspieler im Getümmel sind wenig hilfreich. Dann eben Pascal Hens. Der bekundet Mitleid mit ZeeBee und unterschreibt sehr schnell. Der nächste Spieler ebenfalls. Henning Fritz hingegen geht nach Körpergröße und bedient zunächst nur unterhalb Bauchhöhe. ZeeBee setzt Karina ab, um ihre Chancen zu erhöhen. Ein hübsches kleines strohblondes Mädchen mit treuen blauen Augen, da kann die deutsche Nummer Eins doch nicht widerstehen. Kann er doch, Karina braucht noch eine halbe Ewigkeit inmitten der Menschentraube. Leider hat sie vergessen, die Unterschriften zu beschriften. Wer war doch gleich wer? Toto blieb verschwunden, die übrigen Autogramme konnten nur für kurze Zeit darüber hinwegtrösten. Nächstes Mal erwischen wir ihn und nageln ihn fest! Nach Hannover kommen und Karina autogrammlos zurücklassen - ZeeBee teilt seine Sympathierangliste neu ein.

    Donnerstag. Show down! ZeeBee hatte der männlichen D-Jgd. schon länger eine Reibe versprochen, die Mädchen waren auch schon heiß darauf. Geschlechterkampf mit Handball. :head: Den Jungs fehlten zwei Leistungsträger, ZeeBee ebenfalls. Nur hatten die drei oder vier Auswechselspieler, die Mädchen würden durchspielen müssen. Egal, die Schmach für die Jungs wäre dann nur noch größer. Die erste männliche D-Jugend (es waren auch welche aus der Zweiten dabei) wird nach der Saison im kreisinternen Ranking etwa Platz fünf von einundvierzig Mannschaften belegen. Dennoch versprach sich ZeeBee gute Chancen, in dieser Altersklasse gönnt die Natur den Mädchen einen Größenvorsprung und war bei ZeeBees wD I besonders großzügig. :baeh:

    Montag hatte es schon einen Vorgeschmack gegeben, heute sollte es ernst werden. Die Abwehr auf zwölf Metern sollten die Mädchen wieder ausprobieren, heute allerdings mit Heraustreten und Körperkontakt und ohne den Antritt des Ballführers abzuwarten. Die letzten Trainingswochen beinhalteten ausschließlich einlaufen und Kreisanspiele. Erfahrungsgemäß hatte ZeeBee hiervon nichts zu erwarten. Das würde sich erst in zwei bis drei Monaten urplötzlich einstellen. Erster Angriff, blitzschnell abgeschlossen, 1:0 für die Mädchen. Da machte die Mannschaft gleich weiter. Tempospiel, erste Welle, keine lange Orientierung sondern der Abschluss wird nahtlos aus dem schnellen Ballvortrag gesucht. Aufbauphase bleibt ein Fremdwort.

    Linksaußen läuft ein. :ball: Rechtsaußen läuft ein. :ball: Manchmal laufen Links- und Rechtsaußen gleichzeitig ein. :ball: :ball: Der Rückraum sucht und findet die Einläufer oder die Kreisläuferin. Diese schließen fast immer erfolgreich ab. Trude steigt immer wieder gegen die zaghafte Deckung der Jungs bei elf Metern hoch und drischt den Ball ins Netz oder findet die einlaufende Karina oder Giesela. Olga nutzt ihre Wendigkeit aus und umprellt zwei bis drei Jungs wie die Fahnenstangen, Ballaufnahme, einen weiteren Verteidiger verladen und rein damit. Trudchen spielt in der ersten Hälfte im Tor, unternimmt jeden dritten Angriff einen Ausflug auf Rückraum Mitte zum Überzahlspiel mit zwei Kreisläufern. Statt wie noch vor den Sommerferien die Überzahl nach zwei Pässen ausnutzen zu wollen, lassen sich die Mädchen bis zu fünf Pässe Zeit, die freie Mitspielerin oder die zu große Lücke zu suchen. Häufig ist es eben Trudchen, die eine von beiden Möglichkeiten nutzt und entweder anspielt oder den Schlagwurf aus elf Metern im Tor unterbringt. Der Vorsprung von vier Toren schmilzt gegen Ende der ersten Halbzeit auf ein Tor, das Tempospiel ohne Auswechselspielerin fordert seinen Tribut.

    In der Abwehr gibt es einiges zu verbessern, der Angriff läuft ganz ordentlich. Gegen die Gewaltwürfe von Rückraum Links oder die schnellen Antritte zur Wurfarmseite von dort oder aus der Mitte müssen wir noch was tun, ansonsten packt die Mädchenabwehr wesentlich härter zu als die Gegenseite (wobei Jungs immer mit dem Nachteil zu kämpfen haben, dass sie gegen Mädchen nie genau wissen, wo und wie man zupackt :D ). ZeeBee ermahnt seine Sieben, dass zwanzig Minuten Tempospiel nicht weiter durchzuhalten sind. Trude hingegen fordert ein noch höheres Tempo. Kein Wunder, ist sie zeitweilig in die alte Gewohnheit zurückgefallen, die eigene Hälfte mit einem Drittel der Höchstgeschwindigkeit anzusteuern. :rolleyes:

    In der zweiten Halbzeit wollen die Jungs die Schmach nicht auf sich sitzen lassen. Nun ziehen sie wiederum das Tempo an und nutzen jede Gelegenheit zum Gegenstoß. Olga hütet nun das Tor und auch ihre Ausflüge auf Rückraum Mitte bleiben ungestraft. Selbst wenn der Ball vorne verloren geht, die Situation "freies Tor" ist so ungewohnt, dass der Ballführer nie den Blick nach vorne richtet. Trudchen ersetzt Olga im Rückraum. Der Technikfaktor geht etwas zurück, dafür gewinnen wir nun noch mehr an Größenvorteil. Den setzt Trudchen auch immer wieder zu ihren Gunsten ein, tankt sich von Rückraum Rechts zur Wurfarmseite durch und hämmert den Ball ins Netz. Die Abwehr verliert nun etwas an Struktur, einige Mädchen werden übermütig und gehen teilweise in eine Manndeckung über oder aber verteidigen nun auf fünfzehn Metern. Die Jungs lassen das nicht ungestraft, verkürzen, gleichen aus und gewinnen letztlich mit drei Toren 37:34. ZeeBee kann dennoch zufrieden sein, so schnell hat die Mannschaft bisher noch nie einen Trainingsschwerpunkt so fruchtbringend umgesetzt. Ob es allerdings im Punktspiel gegen weniger anspornende weibliche Gegner klappt, bleibt abzuwarten. Vielleicht sollten wir in der Rückrunde mal wieder in eine Jungenstaffel wechseln... ?(

    Dein
    Karsten

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von harmi
    Man muss auch Träume haben. Ende Oktober ist schon bald. Warten wir es ab…. :rolleyes:

    Die harmi-frei Zeit hat jetzt hoffentlich bald ein Ende. Leider aber haben seine Mädels am Wochenende verloren ;( ;( ;(

    FC Schüttorf 09 - SG SV F-fehn/TuS Petersf. 21:26

    Wo bleibt aber der ausführliche Bericht zum BetriebsCup????? :D

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • Wie, wir haben verloren? ;(

    es gibt Tage, da geht gar nix, vor allem in "Harmi seine Mädels ihre Abwehr"

    Lieber Eisbeer, ich kann doch nicht hexen, Haus renoviert, Handballtagebuch-Speicherstick bei Renovierungsarbeiten verloren, usw. Ungeduldige Bande!!! :rolleyes:


    Betriebs-Cup

    Wochenlange Spannung in der Region. Der Betriebs-Cup fasziniert die Massen, täglich gibt es Zeitungsberichte, Radioreportagen und Interviews. Kernfragen:

    Ist die Feuerwehr mit Harmi und Karlchen nur Außenseiter oder Geheimfavorit?
    Kann Karlchen sich zum besten Torhüter des Turniers empfehlen?
    Wie fit ist Harmi und kann er sich zum letzten Turnier noch steigern?
    Wer wirft das Tor des Tages?
    Finden Klara und die Mädels den Weg vom Step-Aerobic zur Sporthalle oder verfahren sie sich? :rolleyes:

    Freitag, 16:45. Harmi erscheint mit seiner achtundzwanzig Jahre alten Adidas-Sporttasche an der Halle und trifft prompt ein paar alte Weggefährten und Widersacher. Großes Hallo und Händeschütteln. „Mensch Harmi, lebst du auch noch? Wusste gar nicht, dass du auch noch spielst. Hi Harmi, Schuhe noch mal wieder ausgegraben? Wo kann man die Sporttasche denn kaufen?“ Wenn die wüssten….

    Klar, dass die Halle nahezu bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt ist, zumindest in der Cafeteria. Die Jungs von der Feuerwehr und Karlchen sind schon da und laufen sich warm. Harmi sucht sich ein Trikot aus dem Koffer und schlüpft in die Fritz-Walter-Gedenkhose. Mensch, wir haben sogar Socken! Geil! Warum sind die denn unten offen und haben da nur einen schmalen Streifen? Hinnerk klärt Harmi auf: „Das sind Stutzen für Schienbeinschoner.“ Mein Gott, wer hat bloß einen Trikotsatz für Fußballer bestellt? Und schon geht es los mit aufwärmen. Menschenskind, sind die Bälle groß, mit den Einser Bällen bei der weiblichen C kann man viel besser werfen. Wo um Himmels Willen ist nur Harmis Sportbrille? Egal, spielen wir bei Minus vier Dioptrien halt ohne…. Und wo ist Michi? Michi ist unsere Hoffnung, der spielt bei uns in der Ersten und kann unheimlich gut werfen, den könnte Harmi doch ein wenig in Szene setzen. :/:

    Da kommt auch schon unser Gegner. Oh Gott, warum arbeitet denn die halbe Handballabteilung bei denen? Harry und Hacki aus der Ersten, Lydia aus der weiblichen A, drei Ehemalige und ein bekanntes Gesicht im Tor. Ach ja, der hatte seinerzeit bei Cosmos Emsbüren im Tor gespielt, was er anscheinend heute immer noch tut.

    Michi hat noch nicht Feierabend. Also besetzen Harmi und Hinnerk das Abwehrzentrum. Die 6:0 Deckung steht gut, unserem Gegner mangelt es an Rückraumschützen. Harry kann Karlchen im Tor nur einmal überlisten. Bei uns kann Hinnerk sich einmal mit seinen 120 kg Kampfgewicht gegen die sicherlich weniger als halb so schwere Lydia durchsetzen und zum 1:1 ausgleichen. Nach sechs Minuten wird es Harmi zu bunt. Drei mal hatte er über den Block geworfen, jedes Mal war der Torhüter wie eine Katze noch an den Ball gekommen. Harmi verlässt die Spielmacherposition und geht nach Rechtsaußen. Da durfte er vor fünfundzwanzig Jahren in der Jugend schon immer spielen, weil er der einzige Linkshänder war. Ein Raunen geht durch die Halle. Etwa fünfzig Zuschauer erinnern sich an Harmis Lieblingstrick und wissen genau, was jetzt kommt. Passtäuschung von Linienaußen, durchtanken gegen die Wurfhand und anschließend Flug quer durch den Kreis mit Tunneln des Torhüters.

    Harmis Gegenspieler auf Außen hatte wohl nie zugeguckt, wenn seinerzeit die „Dritte“ gegen Barfuss Börgermoor, Rückwärts Emlichheim oder den katholischen Jünglingsverein Haselünne - Süd gespielt hatte. Er fällt prompt auf die Passtäuschung herein und rückt zur Deckungsmitte auf. Der Platz ist da, Harmis Augen leuchten. Einmal prellen, Ball in die Wurfhand und Hechtsprung in den Kreis. Hundert gespannte Augen starren auf Harmi, der schwebt wie in alten Zeiten etwa 30 cm über dem Hallenboden in Richtung Tor, wartet, bis der Torhüter die Beine breit macht und tunnelt den Ball mit einem leichten Dreher ins Netz. Die Halle tobt! Das wollen die Leute sehen!
    :head: :respekt: :ball: :klatschen:
    Hoffentlich haben Harmis Mädels das auch gesehen. Ach Nein, konnten sie nicht, sie schwitzen ja mit Klara, Bienes Mutter Helga und Karlchens Frau Christa beim Step-Aerobic.

    Endstand 2:6. Schade, Abwehrleistung stimmt, aber im Angriff fehlen die Alternativen. Jetzt ne Cola…. Hinnerk kommt gleich mal mit nem Tablett voll Bier von der Theke. Naja, zur Not geht es auch ohne Koffein…. Ja, schmeckt auch schon, schnell noch eben ne Mettwurst auf die Hand, fingerdick Löwensenf drauf und dann auf die Tribüne. Unterwegs noch zwei Bier in die Hand gedrückt bekommen und von den nächsten beiden Spielen nix mitbekommen. Mann, ist der Senf scharf! Ein Blick auf die Uhr sagt Harmi, dass die Mädels beim Step-Aerobic jetzt wohl ordentlich schwitzen.
    :bier:

    Nächstes Spiel. Michi ist eingetroffen und ballert sich schon mal warm. Nächster Gegner: Finanzamt! :/:
    Mit denen hat wohl jeder noch ne Rechnung offen. Harmis Bruder Jockel spielt da auch mit. Ein Blick auf die Mannschaft zeigt, dass die doch tatsächlich nur mit aktiven oder ehemaligen Handballern antreten. Unfassbar. Da werden wir uns warm anziehen müssen. Michi hat sich warm geworfen. Das dürfte ein paar Tore mehr für uns bedeuten. Er bekommt allerdings sofort Manndeckung, das gibt aber Platz für Harmi und Hinnerk. Beide machen allerdings den Fehler, zu oft den Kreisläufer anzuspielen. Dietze hat ein sehr gutes Gespür für die Situation, vergisst aber grundsätzlich, den Ball zu fangen. Also mit der Brechstange. Hinnerk und Harmi holen je einen Strafwurf raus. Die jungen Nichthandballer dürfen jetzt mal werfen. Jan tritt so weit über, dass der Schiri auch „Kreis ab“ hätte pfeifen können, Sascha wirft die hübsche Torhüterin aus sieben Metern fast tot. ;(

    Der Bauerntrick auf außen ist der kompletten Belegschaft des Finanzamts bekannt, also versucht Harmi seine zweite Spezialität: Beidbeinig abgesprungener Wurf über die Deckung. Den ersten blockt Brüderchen Jockel, der zweite wird Opfer der Schönheit im Tor, weil Harmi trotz fehlender Brille nur Augen für ihre Augen hat. Dritter Versuch. Jogi und Jockel haben zwar mit ihren Armen beim Block Harmis Blick auf die Turnierschönste versperrt, vergessen aber, dass Harmi Linkshänder ist. Der Ball zieht wie ein Strich in den Winkel. Noch ein Anwärter auf das Tor des Tages! Das Finanzamt wird unruhig, vernachlässigt die Manndeckung und Harmi kann Michi mehrmals in Szene setzen. Der steigt bei zehn Metern hoch und ballert das Ding in den Winkel. Bauernhandball pur! Einfach aber wirkungsvoll, kreuzen, sperren, Tor.

    Karlchen wächst ebenfalls über sich hinaus. Jockels Rückraumgranaten, die ihm in der Jugend schon einmal den K.O. aufgrund eines Kopftreffers und das damit verbundene Aus seiner noch jungen Handballkarriere beschert haben, landen heute in seinen Händen. Endstand 5:5! Unglaublich, wir haben einen Punkt geholt! Das hatte es in der zweijährigen Turniergeschichte der Feuerwehr noch nicht gegeben! Das dürfte einen Platz in der Chronik wert sein, die übrigens von Harmi geführt wird. Harmis kleines Feuerwehrtagebuch…. :D

    Der Schweiß, der in Harmis Trikot sitzt, muss jetzt erstmal mit zwei Bechern Hopfenkaltschale aufgefüllt werden. Wo ist eigentlich meine Brille? Unsere freundliche Zeitnehmerin kommt schon mit dem Spekuliereisen angelaufen. Am Zeitnehmertisch hatte Harmi sie also abgelegt. Gutes Versteck!

    Letztes Spiel. Klara zeigt Ortskenntnis und ist soeben mit den Mädels eingetroffen. Die wollen natürlich sehen, was ihre Trainer so alles drauf haben. Die Mischung aus schlechter, warmer Luft und jeweils zwei Bier zwischen den Spielen lassen Harmis Kondition so langsam ein wenig schwinden, trotzdem kämpft er wie ein Stier. Der letzte Gegner befürchtet ein weiteres Tor des Tages und hat gleich mal einen von Harmis alten Weggefährten auf die Außenposition gestellt. Da braucht Harmi also gar nicht hinzugehen. Au Backe, Franz ist im Tor. Gegen den braucht Harmi auch gar nicht erst aufs Tor zu werfen, der fängt Harmis „Granaten“ aus dem Rückraum eigentlich immer. Also wieder Spiel machen. Diesmal aber von Rückraum rechts, Michi spielt jetzt ohne Manndeckung Mitte.

    Harmi gibt alles. Vorne läuft es einigermaßen rund, Unser Gegner fällt gleich viermal hintereinander darauf rein, dass Harmi diesmal nicht beidbeinig über den Block wirft, sondern mit Michi kreuzt, der dann das Ding versenkt. Kurz vor Schluss kann Harmi dann ein Kreuzen mit Michi antäuschen, sich anschließend selbst durch die Abwehr tanken und setzt zum Tiefflug auf das Tor an. C2 – Trainerin und in dem Moment direkte Gegenspielerin Bettina gönnt Harmi den Treffer und lässt ihn gewähren. Auch Franz macht brav die Beine breit, der Flug verläuft ruhig, die Wurfhand ist zum Dreher angewinkelt, Totenstille in der Halle. Da kommt ein Altherrenfußballer von Außen quer durch den Kreis gelaufen und greift Harmi in den Arm. Foul des Tages! Dämlicher geht es nicht, aber was will man von Fußballern erwarten? Recht herzlichen Dank für die schmerzende Schulter, die blauen Flecken und die Schramme am Knie!
    :wall: :wall: :wall:

    Dieses Spiel geht leider wegen einer desolaten Abwehrleistung verloren. Die Jungs wollen einfach nicht mit den Hacken am Raum bleiben. Egal, dabei sein ist alles. Harmis Frau Berta hat das Auto nach Hause gebracht, weil Harmis Knochen alle heil geblieben sind. Jetzt erstmal an die Theke…. Klara zeigt zum ersten Mal seit ihrer Tätigkeit als Betreuerin absoluten Handballsachverstand und lobt Harmi für das tolle Spiel. Auch Karlchen kriegt ein Lob für die überragende Torhüterleistung. Das geht runter wie Öl, dafür geben wir Klara doch gleich mal ein Bier und ein Mettbrötchen mit frisch gehackten Zwiebeln aus. Dann kehrt leider der triste Alltag ein. Die Mädels haben uns gesehen, kommen auf uns zu und schimpfen: „Mensch Harmi, du lässt dich ja dauernd fallen, läufst zu langsam zurück, wirfst ja gar nicht aufs Tor, usw.“
    Harmi stellt prompt die Gegenfrage: „Wie war’s beim steppen?“
    „Äääh, anstrengend… schwierig… schwitzen… Koordination… nicht mein Ding…“
    Harmi: „Und du, Klara?“
    Klara: „Ja, äääh, anstrengend, und das ging alles wohl, mit den Armen, Händen und mit den Füßen, aber irgendwie ging nicht alles zusammen, ich habe dann nachher nur noch mit den Füßen gearbeitet.“
    Aha, weibliche Multitaskingfähigkeit mit fünf Dingen gleichzeitig können beschränkt sich anscheinend auf reden, zuhören, telefonieren, lesen und schminken. Wichtige Sachen wie Autofahren und sportliche Dinge scheinen davon ausgenommen zu sein. Klara besinnt sich eines Besseren, beendet den Dialog abrupt und holt erstmal Bier. Immerhin, fünf Becher Bier gleichzeitig und unfallfrei tragen kann sie. Christa, Berta, Karlchen und Harmi nehmen es dankbar zur Kenntnis.
    :bier:

    Nicht schlecht, so ein Betriebs-Cup….

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

    Einmal editiert, zuletzt von harmi (6. November 2006 um 15:56)

  • Zitat

    Aha, weibliche Multitaskingfähigkeit mit fünf Dingen gleichzeitig können beschränkt sich anscheinend auf reden, zuhören, telefonieren, lesen und schminken. Wichtige Sachen wie Autofahren und sportliche Dinge scheinen davon ausgenommen zu sein.

    Ob da nicht schon wieder ein Award fällig wird ;)

  • Zitat

    Original von Ellob

    Ob da nicht schon wieder ein Award fällig wird ;)

    In Verbindung hiermit sicherlich :D

    Zitat

    Original von harmi
    Immerhin, fünf Becher Bier gleichzeitig und unfallfrei tragen kann sie. Christa, Berta, Karlchen und Harmi nehmen es dankbar zur Kenntnis.

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • Liebes Handballtagebuch!

    Sonntag ist endlich die achtwöchige Spielpause der wD I vorbei und das zweite Punktspiel steht an. Vormittags tummeln sich ZeeBees Damen in einem Spielpark. ZeeBee ist nicht mit von der Partie, da er bei der Terminplanung ein E-Jgd. Turnier nicht im Kalender eingetragen und nur auf die Spielpläne geschaut hat. :wall:

    Gegen Mittag holt ZeeBee seine Mädchen ab und chauffiert die Co-Trainerin und drei Spielerinnen zur Halle. Den heutigen Gegner hatten wir in Punktspielen bislang immer hoch geschlagen, beim letzten Aufeinandertreffen beim eigenen Rasenturnier aber überraschend verloren. Trude, Freitag beim Auswahltraining noch mit einem umgeknickten Daumen ausgefallen, wollte und konnte wieder spielen. Die Idee, unbedingt ein Kempator machen zu wollen, findet bei ZeeBee keinen Anklang. Überheblichkeit hat uns dieses Jahr schon einen Turniersieg gekostet, das brauchte nicht noch in der Saison so weitergehen.

    Beim Größenvergleich - dazu dient doch der Sportlergruß ?( (?) - kommt die Heimmannschaft schlecht weg. Die Mädchen vom Nachbarverein waren eher von handlicher Größe. Anpfiff - das Spiel wird von einem jungen Gespann in modischer Schierikluft geleitet - und es geht los. Die Abwehr arbeitet lauffreudig und lässt fast keine Durchbrüche zu. Trudchen im Tor hält darüber hinaus alles, was aufs Tor kommt. :ball:

    Die Energieleistung in der Abwehr kostet aber viel Kraft, die wird im Angriff aufgetankt. Beim Kreisklassenspiel männliche D vorweg lästerten die Mädchen noch über Standhandball, haben sich dort aber Anregungen geholt. ;( Mit Minimalaufwand vorne schießen wir zur Halbzeit ein 2:7 für uns heraus. An der Abwehr gibt es nur wenig zu meckern, nur dass wir zu wenige Bälle abfangen und zu sehr auf die rein defensiven Aufgaben konzentriert sind. Im Angriff muss mehr Bewegung ohne Ball rein, sonst bleibt es bei der mageren Torausbeute. Der Gegner kommt gar nicht erst zum Torwurf, wir dagegen werfen den Ball sonstwo hin, nur nicht ins Tor. :/:

    Trudchen bleibt auf eigenen Wunsch auch nach der Halbzeit im Tor und unternimmt zwischendurch immer wieder Ausflüge auf Rückraum Mitte. Die künstliche Überzahl wird meistens zu überhastet abgeschlossen, unfreiwilliges Sprinttraining für unsere "Lange". :D Um der Forderung nach mehr Ballgewinnen Nachdruck zu verleihen, verordnet ZeeBee eine Highlander-Deckung ("Wer kämpft gegen mich? Warum kämpft niemand gegen mich?") für die eher torungefährliche Rechtsaußen . Bei Ballbesitz dort soll Außen Links Rückraum Rechts abschirmen und so entweder den langen Pass oder den Torwurf erzwingen. Juanita sieht aber irgendwie nicht ein, warum wir freiwillig Torchanchen hinnehmen wollen und verweigert die Anti-Deckung.

    Zum Glück gibt es das Team-Time-Out und zum Glück vergessen die gegnerischen Trainer die grüne Karte im Gegensatz zu ZeeBee nie. Der Angriff hat inzwischen wieder zur Bewegung gefunden und schießt den Gegner ab. Die Abwehr soll aber aktiver werden. ZeeBee nimmt eine Feldspielerin raus, wir spielen Unterzahl mit Manndeckung (Nichtdeckung gegen RA). Plötzlich geht der Plan auf. Rechtsaußen bekommt den Ball, hat freie Bahn zum Tor, geht vier Mal brav durch... und passt zu Trudchen. :devil: Langer Ball nach vorne - Tor. Der Gegner durchschaut den Plan, wechselt RA aus. Nun ist guter Rat teuer, auf weitere Schwachstellen hat ZeeBee fahrlässigerweise nicht geachtet. Die einfache Überlegung, es dann mal mit der anderen Außen zu probieren, kommt ZeeBee nicht in den Sinn. :wall: So wird die Nr. 2 nach kurzer hektischer Beratung antigedeckt. Nr. 2 bekommt frei den Ball, holt aus... und hämmert den Ball an Trudchen vorbei ins Tor. Ups, Versagen auf der Trainerbank. :rotwerd: Übertreter, Glück gehabt. :unschuldig: Nun soll die Nr. 5 als Balllieferantin dran glauben. Ludmilla missversteht die Aufforderung "Nr. 5, nicht Nr. 2!", pendelt unsschlüssig zwischen beiden hin und her und deckt effektiv niemanden. Die Heimmannschaft kommt in den letzten Minuten doch noch zu Torchanchen und so auf fünf Treffer in der zweiten Hälfte.

    Unser Angriff scheint die Unterzahl gar nicht zu bemerken, der Rückraum bricht immer wieder durch oder bedient Lieschen am Kreis. 7:21 der Endstand. Montag beim Training lässt ZeeBee die Highlander-Deckung noch einmal üben, damit wir beim nächsten Spiel nicht Unterzahl spielen müssen, um den Ball zu erobern... :help:

    Dein
    Karsten

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

    Einmal editiert, zuletzt von Zickenbändiger (8. November 2006 um 11:32)

  • Nettes Geburtstagsgeschenk :Hail: :D

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger

    Gegen Mittag holt ZeeBee seine Mädchen ab und chauffiert die Co-Traininerin und drei Spielerinnen zur Halle.

    mensch Karsten, hast' jetzt auch ne Klara? :D

    Gruß, Harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Eher 'ne Klarara... :/:

    Nee, wenn ich die Berichte so lese, dann gibt es nur eine Klara.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • So, Betriebs-Cup unfallfrei überstanden, Haus renoviert, zwei weitere Niederlagen abgeholt, handballtechnisch nix los,da müssen wir doch mal ein wenig off-topic werden.

    Samstagabend, Mitte November, Sauwetter. Klaras ökumenische Weinprobe steht an. Bei gemütlichem Kerzenschein sitzen 40 Leute im Männergesprächskreiszimmer der neuapostolisch – orthodoxen Kirchengemeinde und probieren verschiedene Weine. Besäufnis im Hause des Herrn. Wie hat Klara das nur wieder hinbekommen? ?(

    Harmi reißt sich erst mal eine Dose Erdnüsse unter den Nagel, um den Salzhaushalt aufzubessern. Dazu noch ein paar klein geschnittene Bierknacker und etwas Käse, das müsste als Grundlage reichen. Klara und Heinz haben 15 verschiedene Weine aus ihrem Kurzurlaub mitgebracht. Der Weingutbesitzer hat selbst keine Zeit, da muss Klaras Göttergatte halt von Bukett, Reife, Würze, usw. faseln.

    Harmi hat keine Ahnung von Wein und hält Bukett für einen Grabschmuck. Haben wir den falschen Raum erwischt? Seit wann wird samstagabends jemand beerdigt? Nun hör endlich auf zu sabbeln und schenk ein. Wir sind doch nicht auf nem Kindergeburtstag. Hoch die Tassen! Endlich kommt Klara mit der ersten Flasche. Mach das Glas ruhig oben voll, unten kommt es nicht so genau. Für einen trockenen Rotwein ist der aber noch ganz schön flüssig. Klara klärt Harmi auf, dass trocken mit sauer zu vergleichen ist, während liebliche Weine eher süß sind. Aha! Wo sind eigentlich die Gesangbücher, es ist doch eine christliche Veranstaltung, da könnte man doch mal…. :rolleyes:

    Unfassbar, dass Weine so unterschiedlich schmecken können. Harmi kannte bisher nur das Tetrapack-Zeug von Feinkost Albrecht, das war ideal für Open-Air-Festivals und wilde Zeltgelage mit dem CVJM –Gitarrenkreis.

    Wein Nummer drei schmeckt wie Oma unterm Arm, Wein Nummer sechs ähnelt dem Geruch von Mutter Beimer im Schritt. Jetzt kommt Wein Nummer acht:
    1999er Recklinghauser Windpark Roter Riesling Spätlese. Der ist lecker! Den hatte Klara Harmi mal mitgebracht, weil er ihr ein Buch über die artgerechte Haltung von Goldfischen in Zinkbadewannen ausgeliehen hatte. Harmi hatte seinerzeit das Etikett nicht so genau durchgelesen und die rote Brühe zur Geschmacksverfeinerung in das Züricher Rahmgeschnetzelte gegossen, was dem sonntäglichen Festmahl eine appetitliche schimmelbläuliche Farbgebung einbrachte. Der Rest der Flasche bescherte Harmi und Berta einen lustigen Nachmittag. :D

    Harmi bunkert gleich mal die angebrochene Flasche, als Klara sie abstellt und schenkt sich laufend nach, während Heinz verzweifelt versucht, den Anwesenden die Vorzüge der Haussorte Ludwigshafener Krötenwanderung Silvaner trocken anzupreisen. Während die Wangen der Anwesenden mit zunehmender Dauer der Weinprobe ins rötliche wechseln, werden die Weine langsam blasser. Der erste Weißwein ist ungenießbar. Harmi schlägt vor, ihn als Essig mitzunehmen und damit den Grünkohleintopf zu würzen und die Klakflecken in der Badewanne zu bekämpfen. Mit einer halben Dose Erdnüsse wird der komische Geschmack im Mund bekämpft. Der nächste Weißwein scheint auch zu lange gelegen zu haben, der Dritte schmeckt nach Frostschutz. Die letzten beiden probiert Harmi erst gar nicht, die sollen tierisch süß sein. Stattdessen teilt er sich heimlich mit Klara und Berta die vermeintlich letzte Flasche der leckeren Nummer acht, bevor die anderen noch auf die Idee kommen. :rolleyes:

    24:00 Uhr, die Weinprobe ist beendet, jetzt heißt es, die angebrochenen Flaschen leer zu machen. Heinz fragt Harmi nach Handball, den Mädels, usw. und wundert sich:
    „Harmi, wie schaffst du das nur mit dreizehn Zicken?“
    Harmi: „Ich hab sogar fünfzehn Zicken, dreizehn beim Training und zwei danach.“
    Heinz: „Stimmt, du hast ja auch zwei Weiber zuhause“
    Harmi: „Nee, nicht zuhause, ich meinte Klara und Edda“
    Der Schluck Wein, den Heinz gerade genussvoll in die Speiseröhre gleiten lassen wollte, wird zeitgleich mit seinem Lachanfall gleichmäßig im Raum und über seine Hose verteilt, während Klara schnell mit der Küchenrolle angerannt kommt, um den heiligen Boden vor Weinflecken zu bewahren.

    Das leckere Zeug ist weg, außerdem muss Harmi morgen früh noch mit Steffen zum Handballturnier. Also schnell noch ne Dose Cashew-Kerne eingesackt, weil es morgen Abend ja chinesischen Hühnertopf geben soll. Für den Rückweg noch ein paar Bierknacker, das sollte reichen. Stop, in der Küche steht doch tatsächlich noch ne angebrochene Flasche von Harmis Lieblingswein, den hat Klara dort bestimmt versteckt. Schnell die Buddel an den Hals und weg ist das köstliche Gebräu. Die dunkle Flasche mit ein wenig Wasser wieder auffüllen, Korken drauf, artig bei Klara und Heinz für den schönen Abend bedanken, eine Kiste Wein bestellen und nun nix wie weg…. :hi:

    Sonntag, 8:30 Uhr. Wie waren Harmi und Berta nur nach Hause gekommen? Wieso hat Harmi den Schlafanzug falsch herum an? Und wer hat den Wecker gestellt? Ach ja, Steffen hat ja ein Turnier. Zwei mal drei gegen drei, da sind wir doch mal gespannt. Gott sei dank wurde bei der Weinprobe nicht geraucht, das hält den Brummschädel in erträglichen Grenzen.

    Duschen, anziehen, Frühstück und ab zur Halle. Was hat Harmi denn da in der Jackentasche? Käsewürfel, Bierknackerstücke, ein Stück Baguette, wo kommt das denn her? Und warum liegt in Bertas Fahrradkorb eine Dose Cashew-Kerne? Da war doch was? ?(

    Turnierbeginn. Muss der Schiedsrichter so laut pfeifen? Heinrich und Elli sind auch da. Waren die nicht auch auf der Weinprobe? Die Gesichtausdrücke und die kleinen Augen scheinen Harmis Vermutung zu bestätigen. Harmi erklärt der versammelten Elternschaft, warum bei zwei mal drei gegen drei einige Spieler in der Abwehr bleiben. Beim dritten Spiel haben es dann alle verstanden.

    Steffen zeigt alte Familientradition, spielt in der Abwehr gegen ein zwei Köpfe größeres Mutantenkind, verschafft sich erstmal Respekt und greift ihm beim Torwurf kräftig in den Arm. Strafwurf und Ermahnung für Steffen. Das wollen die Zuschauer sehen! Der Mutant hält sich fortan mit Durchbrüchen in Richtung Tor merklich zurück. Als Steffen in den Angriff wechselt, wirft der Mutant sein erstes und einziges Tor. :rolleyes:

    Warum ist Harmi nur so müde und so durstig? Gut, dass eine Cafeteria in der Halle ist. Melitta Auslese steht auf der angebrochenen Kaffeepackung. Ist der halbtrocken oder lieblich? Mal sehen, was der für ein Bukett hat. Kuchen gibt es auch. Unfassbar, Mandarinen-Weincreme, den muss Harmi doch jetzt mal probieren. Lecker!

    Nicht schlecht, so ne Weinprobe….

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Zitat

    Original von harmi
    Wein Nummer drei schmeckt wie Oma unterm Arm, Wein Nummer sechs ähnelt dem Geruch von Mutter Beimer im Schritt. Jetzt kommt Wein Nummer acht:

    Wo Du nur überall deine Nase reingesteckt hast, um DIESEN Vergleich ziehen zu können :lol:


    Zitat


    Einberufung:

    Hiermit wird

    harmi, webadresse bekannt,

    aufgefordert, sich zum nächsten FanClub-Turnier in ESA als Trainer, Spieler und Berichteschreiber bereit zu halten.

    Entschuldigungen werden nicht akzeptiert!!!

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

    Einmal editiert, zuletzt von eisbeer (21. November 2006 um 13:12)

  • Zitat

    Original von eisbeer

    Wo Du nur überall deine Nase reingesteckt hast, um DIESEN Vergleich ziehen zu können :lol:


    Digitalfernsehen macht's möglich, sehen, hören, riechen, schmecken. :D


    Zitat


    Einberufung:

    Hiermit wird

    harmi, webadresse bekannt,

    aufgefordert, sich zum nächsten FanClub-Turnier in ESA als Trainer, Spieler und Berichteschreiber bereit zu halten.

    Entschuldigungen werden nicht akzeptiert!!!

    Ich lasse mich nicht berufen! Und schon gar nicht von Euch... :nein:

    gruß, Harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Berufen... auserwählt... die Grenzen sind da fließend. Eingeladen? Kai sucht aber offenbar noch einen Linkshänder, der ihn würdig vertritt. Wäre aber eine coole Aktion! :hi:

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.