Hallo Harmi,
ich gratuliere dir zu deiner Nordkurve! Mehr kann doch Mädchen in diesem Alter nicht begeistern! Und das spricht sich rum!!
Bei uns scheint das gegenläufig zu funktionieren: unsere Nordkurve existiert noch nicht........ aber dafür habe ich einen (fast) 14 jährigen Co-Trainer (nicht wirklich hässlich, gut gewachsen(1,85) und auf sein Äußeres bedacht).. aber bitte, was soll ich als seine Mutter schon dazusagen? Aber es hält meine Trainigsbeteiligung ziemlich hoch und auch über Neuzugänge kann ich mich nicht beklagen! So dachte ich zwar eine Zeitlang ziemlich naiv, das dies an meinem Training liegt, doch diesen Zahn hat mir meine bessere Hälfte bereits gezogen! Naja egal, hauptsache sie kommen, haben Spaß und bleiben! @ZeeBee schaff dir einen anderen Co an, auch deine Mädels werden älter!!????????
Kleines Handballtagebuch
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Zitat
Original von harmi
Liebes Handballtagebuch,
wie ihrer ebenfalls attraktiven, aber sorgenvollen Mutter lieb sein dürfte.
harmi - pass auf...! -
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Original von härter_schneller
harmi - pass auf...!Auf die brauch ich nicht aufpassen, das macht ihr Männe schon

oder wie meinst du das jetzt?

Gruß, harmi
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*das hast du schon verstanden*
*insider*, tschuldigung.

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Zitat
Original von härter_schneller
*das hast du schon verstanden**insider*, tschuldigung.

Pack schlägt sich, Pack verträgt sich...

gruß, harmi
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Ich freue mich schon auf den Turnierbericht von ZeeBees D-Jugend

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Ich könnte schon mal einige Titel zur Wahl stellen:
"Das Schweigen der Schafböcke"
"Apocalypse Pfingsten"
"Mission Impossible IV"
"Sleepless in Datterode"
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So ich hab mich dann auch mal dazu durchgerungen hier ab und zu mal ein paar Erlebnisberichte meiner beiden Mannschaften zu posten.
Zur Erläuterung: Ich trainiere mit meiner Schwester zusammen unsere wD und mit einer sehr erfahrenen Trainerin unsere wB. Leider sind dies auch in der kommenden Saison unsere einzigen beiden Mädchenmannschaften. So bestehen die Mannschaften zum Teil auch aus Spielerinnen der jüngeren Jahrgänge.
Gestern war das erste Turnier unserer wB. Das Wetter in Ostwestfalen war nicht gerade das, was man "Sommerturnierwetter" nennt. Was mich aber positiv stimmte: Der Trainer hat ja eine Hand für nen Regenschirm frei.
Als ich mich dann mit dem Fahrrad (Auto schrott) auf den Weg zum Treffpunkt machte fing es natürlich an zu schütten, und die Lust ging weiter in den Keller. Sehr überrascht war ich dann darüber, dass den Mädels das Wetter anscheinend nichts auszumachen schien. Und als ich dann durchnässt in ein Auto stieg sah man auch weit entfernt die Sonne durch die schwarzen Wolken schimmern. Meine Laune stieg also wieder. Bis zur Gruppenauslosung: In unsere Gruppe wurden die ersten beiden der vergangenen Bezirksligasaison gewählt zudem eine starke Mannschaft aus unserer Spielklasse (Kreisliga).Wie das Losglück es wollte trafen wir auch gleich im ersten Spiel auf den Bezirksligameister. Und es kam was kommen musste. Der glitschige Ball machte zwar beiden Mannschaften zu schaffen aber die technischen Vorteile lagen eindeutig bei den Gegnerinnen vom TV Hille. Nachdem es durch vier Tempogegenstöße schnell 4:0 stand, stellten unsere Mädels dann auch das Zurücklaufen ein, und alle waren froh, dass es nach dem 8:0 endlich vorbei war.
Nach einem Spiel Pause ging es dann gegen den punktgleichen Vizemeister der Bezirksliga. Überraschend sah das hier schon viel besser aus. Am Kreis hatten wir sehr viel Platz und gingen auch 1:0 in Führung. (Juchu erstes Tor der Saison). Okay, abschließend wurde ich dann doch ein wenig an das erste Spiel erinnert. (unsere Angriffe landeten im Aus, und der Gegner startete zum Tempogegenstoß). Allerdings scheiterten sie reihenweise an Andrea im Tor
. Das schien der Truppe Auftrieb zu geben. Zwar verloren sie am Ende mit 3:6, aber wenigstens wurden sich hier bei vielen Angriffen zumindest Chancen herausgespielt.Ohne Pause dann das dritte Spiel gegen den Klassenkonkurrenten. Erster Angriff - erstes Tor durch einen Rückraumkracher von Steffi. Über Rechtsaußen erhöht Madleen auf 2:0. Ich reib mir die Augen. Das läuft alles zu glatt- prompt ist der Ausgleich da. Siebenmeter gegen uns. Andrea hält
. Mittelfrau Sina kann nicht mehr
. Alternativen für den Rückraum habe ich eigentlich keine. So muss Ex-D-Mädel Katharina Regie führen. Es fehlt an Wurfkraft, dafür macht sie das Spiel schnell und hat ein gutes Auge für den Kreis. Pass an den Kreis- Tor durch Nina 3:2.
Auf der Gegenseite wieder Siebenmeter gegen uns. Anderer Schütze- selbe Siegerin
Vorne wühlt sich Steffi durch 4:2. Meine Mittrainerin die einen Ball im Gestrüpp gesucht hat kommt wieder und glaubt mir den Spielstand nicht. Erst die Bestätigung des Schieris überzeugt sie. 
Diese Zweitorevorsprung bleibt bis zum Ende bestehen 7:5 und auch wir verbaseln noch zwei Siebenmeter (was haben wir Dienstag im Training geübt?
).Im Nachhinen gefällt mir die Reihenfolge der Spiele nun doch sehr gut. So gabs eine deutliche Steigerung bis zum Ende und man fährt mit einem Sieg nach Hause. Im Finale trafen sich dann wie zu erwarten war unsere beiden ersten Gegner.
Positiv für mich war auch zu sehen, dass sich die Last der Torwerfens nicht wie befürchtet auf Steffis Schultern alleine verteilt. Am Donnerstag nach Pfingsten folgt das nächste Turnier, glücklicherweise ohne Bezirksligisten

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Zitat
Original von Zickenbändiger
Ich könnte schon mal einige Titel zur Wahl stellen:"Das Schweigen der Schafböcke"
"Apocalypse Pfingsten"
"Mission Impossible IV"
"Sleepless in Datterode"
Sleepless in Datterode und Apokalypse Pfingsten finde ich am schönsten
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So- am Wochenende haben wir unser zweites Turnier als wD hinter uns gebracht. Diesmal ging es nach Delmenhorst zum Pfingstturnier des VSK Bungerhof.
Durch einen Unfall auf der Autobahn und dem damit verbundenen Stau waren wir tatsächlich statt der geplanten 2 h etwa 3 1/2 h unterwegs, so dass wir nur kurz Quartier in der Sporthalle machen konnten und dann sofort zum ersten Spiel antreten mussten.
Die Mannschaft aus Wybelsum war zwar keineswegs gut, aber wir schafften es, uns noch dämlicher anzustellen. Wie aufgescheuchte Hühner rannten die Mädels über das Feld und wussten nichts mehr von irgendwelchen Angriffs- und Abwehraktionen. In 18 Minuten 1:2. Meine Betreuerin und ich am Rande des Nervenzusammenbruchs. Was haben wir eigentlich in den letzten Jahren geübt????????
Nach der dreistündigen Pause nächstes Spiel gegen Delmenhorst I: Ah ja, immerhin keimt bei den Mädels eine leichte Erinnerung an vergangene Trainingseinheiten auf, in denen wir uns mit der 1:5-Abwehr beschäftigt haben und nach 10 Minuten (Spielstand 1:6) beginnt eine furiose Aufholjagt. Dem Trainer der Gegner tritt jetzt erfreulicher Weise auch die Halsschlagader raus. Trotzdem reicht es für uns nicht und wir verlieren auch das 2. Spiel ( 7:8 ) .Nach einer ewig langen Nacht mit allen möglichen Aktionen (Danke an die tollen Damen des TSV Burgdorf, die mit uns in der Halle untergebracht waren!!!) gings am nächsten Morgen schon um 10:30 h wieder auf das Feld.
Und nun endlich war das zu sehen, was ich am Samstag schon so gerne gesehen hätte: Kampfgeist, Einsatz, 1:1-Aktionen, Give & Go, Absprache in der Abwehr, Switch, ... Ganz große Klasse! Merkwürdig-Auto fahren ist wohl anstrengender, als die ganze Nacht rumtoben! 5:3 jedenfalls gegen Everswinkel.
Im zweiten Spiel am Sonntag trafen wir dann auf Jahn Delmenhorst. Was soll das denn? Die Mädels können einfach noch nicht D-Jugend gewesen sein. Winzig klein, Knäulbildung in der Mitte, keine Ahnung, wo die Tore stehen. Als ein Zwerg im Trainingsanzug auf das Feld läuft, unterbricht der Schieri das Spiel, bis der Trainer versichert, dass es sich bei der 4?-jährigen um eine Spielerin handelt. Trotz Einsatz meiner schwächsten Spieler und quasi ohne TW gewinnen wir 13:0. So ein Schwachsinn.
Wegen der desolaten Spielweise vom Samstag noch ein Spiel um Platz 5 gegen den dritten der Gruppe eins.
Meine Mädels sind sich jetzt wieder sicher, wie sie Handball spielen sollen und spielen die Mannschaft aus Dolberg mühelos mit 12:5 aus.Danach gehts dann wieder Richtung Ostsee und wir kommen diesmal auch nach den eingeplanten 2 h wieder in der Heimat an.
Mein Fazit: Das war eine ganz tolle Fahrt. Wir sind sportlich auf dem richtigen Weg. Aber was viel mehr zählt, ist dass wir ein richtiges Team sind und wirklich zusammen gehören!
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Und nun auch im blog - http://www.handball-blog.de proudly presents:
Liebes Handballtagebuch!
Seit Jahren fährt unser Verein zu Pfingsten nach Datterode / Hessen zum Turnier. Vor vier Jahren war ich als Neuzugang erstmals dabei. Damals mit drei Mädchen, die wir auf die beiden männlichen E-Jugenden verteilten, dieses Jahr mit dreiundzwanzig Mädchen, vierzehn D und neun E-Jugendliche. Diesmal ging es etwas abgespeckt zum Turnier, die älteren Jugendjahrgänge sollten über Pfingsten lieber den heimischen Markt ankurbeln als die hessischen Brauereien zu subventionieren. Dank persönlicher Verbindungen müssen unsere Jüngsten nicht zelten, die Jungs kommen in einer Grundschule unter, meine Damen besetzen für ein Wochenende einen Kindergarten.
Die erste Nacht. ZeeBee hatte sich wie immer im Keller einquartiert, Co-Trainerin Manon belegte die Küche, die Mädchen teilten sich auf zwei durch eine Trennwand geteilte Räume auf. Manon hatte bereits dreimal das Wort zum Sonntag gesprochen, die D-Jgd. ließ dennoch nichts unversucht, die E-Mädchen wach zu halten. Ich versuchte das nächtliche Treiben oben zu ignorieren. Etwa zwischen 2:00 und 3:00 fingen Trudchen und Lieschen lauthals an zu singen. ZeeBee böse. ZeeBee Zimmer stürmen. ZeeBee frühe Abreise versprechen. Dann war Ruhe. Jedenfalls bis kurz vor sechs, als die E-Jgd. aktiv wurde und sich somit an der D-Jgd. rächte.
Der Samstag war verregnet, wir mussten bis zu unseren Spielen am Sonntag durchhalten. Einige meiner Damen verschwanden auf dem Platz um unsere männliche C-Jgd. bzw. Damen inklusive einiger Mütter anzufeuern, die E-Jgd. zwang ich zur Beteiligung an einer kleinen Wanderung samt Lagerfeuer und Würstchen grillen mit Minis und den Jungs. Unsere beiden nächtlichen Sängerinnen feierten inzwischen ihr Debüt bei den Damen und hatten Kurzeinsätze beim Beachturnier. Zum Glück erzielten sie jeweils nur einen Treffer, der unrechtmäßige Einsatz D-Jugendlicher in der Damen wurde nicht geahndet und unserer 3. Damen wurde der letzte Platz nicht aberkannt.

Abends stellte sich heraus, dass alle meine Warnungen an männliche D und C, die D-Jgd nicht anzubaggern, vergebens waren. Die Jungs hätten eingesperrt werden müssen, um vor zwei meiner Damen sicher zu sein.

Die zweite Nacht. Vier Jahre in Folge hat es noch nie eine ruhige Nacht im Kindergarten gegeben. Und dieses Jahr schien sich die Tradition fortzusetzen. Mit einer früheren Heimreise konnte ich nicht drohen, niemand würde vor unserem Bus zur Heimreise antreten und ein oder zwei Sünderinnen mitnehmen. ZeeBee klebt einen Zettel draußen an die Tür zum Schlafsaal der D-Jgd. Eine kurze und freundliche Ansprache, dass wir das Turnier gewinnen wollen, die E-Jgd. unter den vorderen Plätzen landen soll, dass dies mit ein wenig Schlaf einfacher sei und weder Manon und ich nachts das Zimmer der Mädchen betreten würden, um für Ruhe zu sorgen, da ich auf die Reife und Eigenverantwortung der Mädchen vertraute. Von Mitternacht bis kurz nach sechs war absolute Stille.
Ach ja, ich hatte noch auf den Zettel hingewiesen, auf dem oben drüber stand "Morgen spielen nicht:". 
Packen, aufräumen, sauber machen, runter zum Platz. Die Turnierleitung vertröstet uns auf fünf weitere Minuten, bis wir den Spielplan bekommen. Nach viereinhalb Minuten wird die E-Jgd. ausgerufen, sie spiele jetzt.
Erstes Spiel gegen die PSG Peine, die aus unserem Nachbarkreis den Weg hierher gefunden hatte. Ohne aufzuwärmen müssen ZeeBees Horden zum Spiel antreten. Zu acht, eine E und eine D-Jugendliche hatten sich bereits am Abend zuvor die Knöchel verletzt. Obwohl wir fast nur den älteren Jahrgang mit hatten, war Peine uns locker körperlich überlegen. Meine 96er hatten leider nicht dasselbe Futter bekommen wie die 94er.
Den letzten Rest einer Chance raubten wir uns selbst, indem wir uns nicht rechtzeitig auf den etwas matschigen Untergrund und das faktische Prellverbot einstellten. Die beiden Spielgestalterinnen flitzten immer ohne Ball nach vorne und hätten nur mit 20m-Pässen bedient werden können. Verloren. Die beiden anderen Spiele konnten wir dank der gut funktionierenden Manndeckung gewinnen, Platz 2 von 4 für die E-Jgd. 
Die D-Jgd. war selbsternannter Turnierfavorit und sollte den Erfolg von vor zwei Jahren wiederholen. Mit dreizehn gesunden Spielerinnen war an eine zweite Mannschaft nicht zu denken, die Anfängerinnen mussten integriert werden. Kurze Ansprache, heute wird ausnahmsweise ergebnisorientiert gespielt und nicht wie üblich rotiert. Bei zweimal 7 Minuten kann nur noch schwer ein Rückstand aufgeholt werden. Wir hauen wenn möglich einen fünf Tore Vorsprung raus und wechseln dann komplett durch.
Erster Gegner war der Eschweger TSV. Nach sechs Minuten stand es 5:0 für uns, durchgewechselt, Endstand 5:3. Dann folgte das vorgezogene Highlight des Turniers. Die PSG Peine wollte nicht glauben, dass es in der D-Jgd. größere Mädchen gibt als die eigenen. Schon während unseres ersten Spiels bat mich eine Peiner Trainerin, unsere Spielerpässe der Turnierleitung abzugeben. Während des Spiels meckerte der Peiner Tross außerhalb meiner Hörweite, nach dem Spiel meckerten sie, bei der Turnierleitung beschwerten sie sich, meckerten noch während des restlichen Turniers vor sich hin und vertrösteten ihre Mädchen, dass sie das Halbfinale nur nicht erreicht haben, weil sie beschissen worden seien. Ach ja, wir gewannen 6:5. Und liebe Peiner, wißt Ihr was: Ich habe Euch beschissen! Ich habe eine ältere Spielerin eingesetzt! In dem Spiel der E-Jgd. war die kleinste, niedlichste und torungefährlichste Spielerin auf dem Platz eine D-Jugendliche!

Die beiden weiteren Vorrundenbegegnungen konnten wir ebenfalls gewinnen. Gegen die Manndeckung von Elfershausen taten wir uns auf dem rutschigen Boden etwas schwer, gegen die Anfängermannschaft des Gastgebers Datterode setzte die erste Sieben weitestgehend aus, um kein Tormassaker anzurichten.
Halbfinale gegen den SV Reichensachsen. "Die sind ja knuffig", war mein erster Kommentar. Der Gegner bestand komplett aus dem jüngeren Jahrgang, wir hatten fast überwiegend den einen Kopf größeren älteren Jahrgang dabei. Körperlich weit unterlegen, eine mittelmäßige Deckung und in ihren Angriffsmitteln sehr eingeschränkt, eigentlich eine klare Sache. Aber zum Glück kann man ja immer noch dazulernen. Wir schlossen unsere Angriffe binnen weniger Sekunden ab, hatten in diesem Spiel aber die Seuche. Pfosten, Latte, vorbei, Torwart - zum Glück stand die Abwehr wie schon das gesamte Turnier über wie eine Eins. Der Gegner spielte sich minutenlang den Ball hilflos vor der 1:5 Abwehr hin und her, nach jedem vierten Pass klemmte sich eine Spielerin den Ball unter den Arm, nahm den Kopf runter und rannte in ein sehr kleine und sich schnell schließende Lücke in der Abwehr. Die Turnierregeln sahen offenbar passives Spiel nicht vor, der Ballbesitz lag zu über 80% beim Gegner. Vier Pässe, Freiwurf, vier Pässe, Freiwurf, vier Pässe, Freiwurf usw. Halbzeitstand 1:1.
Keine Wechsel, die erste Mannschaft musste hier noch was richten. Die zweite Halbzeit glich der ersten. Die abgefangenen Bälle verdaddelten wir oder schmissen sie gegen die Pfosten, der Gegner spielte weiter: vier Pässe, Freiwurf, vier Pässe, Freiwurf usw. Hätte sich nicht eine Gegnerin zwei Sekunden vor Schluss ein Herz gefasst und nicht den Kopf runter genommen, um in die Abwehr zu rennen und wie ein Stier zwei meiner Spielerinnen in den Kreis zu schieben, hätte es nach dem Spiel 2:2 gestanden. So aber bekam Reichensachsen noch einen 7m und warf ihn gegen die Latte... Unterkante, Linie, Tor. Eine heulende Mannschaft und bevor ZeeBee trösten konnte, musste er erst mal den zwölfjährigen weiblichen Lynchmob aufhalten, dem man nicht vormachen kann, dass es in Hessen "passives Spiel" nicht gibt. Der Schieri konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Dann eine Runde Trost spenden, Selbstkritik üben wir dann beim nächsten Training.
Ganz ohne Ironie: Taktisch gesehen ein Geniestreich von Reichensachsen, körperlich und technisch weit unterlegen und sich über die Zeit gerettet. 
Zum Spiel um Platz 3 zeigten meine Mädchen aber wieder, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. War die Manndeckung von Elfershausen in der Vorrunde noch ein Problem, überrannten wir den Gegner nun im letzten Turnierspiel, so dass wir nach wenigen Minuten komplett durchwechselten. Der spätere Turniersieger schlug unseren Halbfinalgegner erst im 7m-Werfen, möglicherweise hat heute nicht die beste Mannschaft gewonnen.

Und zum Schluß noch ein zweiter Gruß an die Verschwörungstheoretiker der PSG Peine: Sucht im Internet mal nach einem Mannschaftsfoto der Kreisauswahl Hannover Jahrgang '94. Da findet Ihr alle Bothfelder "C-Jugendlichen".
Oder lasst es bleiben und heult weiter...Dein Karsten
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Liebes Handballtagebuch!
Zwei Wochen Trainingspause sind zuviel. Egal, wen man von den Mädels trifft, alle jammern nur über Langeweile, voll doof, dass kein Training ist, usw. Da kommt doch das Sportabzeichen gerade recht. Ganze Mannschaft verpflichtet, in den nächsten Wochen die Bedingungen zu erfüllen. Neun der vierzehn Mädels haben beim ersten Termin Zeit, das ist doch schon mal ein guter Start.
Alle sind pünktlich, aber anscheinend nicht sehr motiviert. „boah, da muss man laufen und Weitsprung, das ist voll schei.., ich schaff das sowieso nicht, ich hab meine kurze Hose vergessen, dann lass ich aus Sympathie auch die Trainingshose an, ich hab meine Beine noch nicht rasiert, ich auch, ich hab gar keine Trainingshose dabei, ich hab die falschen Turnschuhe an, bla, bla, bla… Mädels halt.

Kurze Platzrunde zum Warmlaufen, die Stimmung wird schlagartig besser. Dass 400 m laufen so viele Glückshormone auslösen können. Falsch gedacht!

*Lasse*, seines Zeichens Vorsitzender des Caro – und - Jutta – Fanclubs und damit auch Rädelsführer der berüchtigten Nordkurve steht mit seinen 15 Jahren und 1,85 Metern neben harmi, haut ihm seine klodeckelgroßen Pranken ins Rückgrat und scherzt nebenbei. „Tach harmi, alles fit im Schritt? Willste dich vor deinen schicken Schnitten blamieren? Sach mal, brauchste noch nen Co-Trainer? Hi Mädels!“ Grenzenloses Gekicher.

Kreisgrinsend entdeckt *Jutta*, dass *Lasse* auch ihren Zahnspange tragenden Verehrer *Nick* mitgebracht hat. Harmi ist erfreut, dass die Hauptmotivatoren des letzen Quali-Turniers anwesend sind und grinst daher ebenfalls im Kreis. Harmis Zahnfüllungen, Kronen und Brücken blinken mit den Brackets von *Juttas* und *Nicks* Zahnspangen um die Wette.

Sprintstrecke: *Jutta* gibt alles und läuft über 75 m den vereinsinternen Sportabzeichenrekord der vierzehnjährigen Mädels, als sie sieht, dass harmi *Nick* und *Lasse* zum Ziel beordert hat, damit sie die Mädels beim Start nicht nervös machen. Modellathletin *Caro* wird knapp dahinter Zweite. Die hochgekrempelte Trainingshose hat ihr wohl den CW-Wert ihrer frisch rasierten Unterschenkel versaut. *Nadine* ist jünger und muss nur 50 m laufen. Auch ihre Zeit grenzt an ein Wunder, der Sportabzeichenwart überlegt, ob er den Zeitnehmer oder die Stoppuhr auswechselt.

Nächste Disziplin: 800 m Lauf. Da harmi wegen seines Wackelknies nicht sprinten kann, versucht er die 1000 m Strecke und startet im gleichen Lauf mit den Mädels, allerdings von der gegenüberliegenden Seite. *Jutta* und *Caro* liefern sich erneut ein packendes Duell, wieder entscheidet der CW – Wert. Während *Lasse* und *Nick* sich mit den Mädels freuen, keucht harmi mit schweren Beinen ins Ziel. 2 Sekunden zu langsam…. *Lasse* scherzt: „harmi, soll ich deinen Zivi anrufen, damit das Sauerstoffzelt mitbringt, wenn er dich abholt?“

Werfen: Für Handballer kein Problem, nur der kleine Ball bereitet Einigen Kopfzerbrechen. *Lasse* fängt auf harmis Geheiß an und dröhnt das Sportgerät gleich beim ersten Wurf über sämtliche Markierungen heraus in die sorgfältig gepflegten Blumenrabatten eines frühpensionierten Sportplatzanliegers. Die Markierung endet am Zaun bei 55 Metern, also geschätzt 60 m. *Nick* wirft als Nächstes, ist aber nach Intervention des Sportabzeichenwartes bemüht, den zweiten Ball auf dem Sportplatzgelände zu halten, damit der Wettbewerb nicht wegen Materialmangel abgebrochen werden muss. 53 m. Auch nicht schlecht.

Nun die Mädels. *Lasse* und *Nick* wollen schon zum Weitsprung gehen, werden aber vom harmi zum Zuschauen und motivieren verdonnert. Die Älteren zuerst. *Mary* kommt mit dem kleinen Ball nicht klar und zimmert ihren Querschläger durch Freund und Feind gegen die Werbebande. Keine Verletzten! *Hanni* tritt über, weil sie nach *Lasse* schielt, der gerade mit ihrer Schwester *Nanny* flirtet.

Die setzt als Nächste mit einem nicht sehr hart, aber mit idealer Wurflinie geworfenen Ball ein erstes Zeichen mit 33 m. Das lässt *Nanny* sich nicht gefallen und erhöht auf 34 m. Alle anderen kommen da nicht mehr ran. *Caro* versucht es zuerst mit einem Aufsetzer, wie sie ihn bei den Qualispielen mehrfach erfolgreich im generischen Tor versenkt hat. 10 m reichen nicht ganz. Harmi empfiehlt ihr, den Ball in den Winkel zu dreschen. Immer noch zu niedrig, aber 28 m reichen. Jetzt die Jüngeren. Der Wertungsrichter geht ein paar Meter in Richtung Abwurf zurück, obwohl harmi ihn warnt.

Unsere Torhüterin *Biene*, die den Handball auch schon mal lang durch die Halle ins andere Tor wirft, ballert ohne Anlauf aus dem Stand los. Der Wertungsrichter zeigt sich trotz seiner 65 Lenze erstaunlich sprintstark und ortet aus dem Lauf heraus den Einschlag bei genau 34,5 m. Harmi hatte ihn gewarnt…

Gleich danach *Nadine*. Auch sie wie beim Handball. Wie ein Pfeil zieht der Ball an uns vorbei. 35 m! Staunen auf dem Platz. Hätte sie auch nur etwas höher geworfen, statt einen ihrer lebensgefährlichen halbhohen Torwürfe anzusetzen, wäre das Ding wohl locker bei 40 m gelandet.
Zum Abschluss Weitsprung. *Lasse* setzt mit 4,55 m ein Zeichen, der etwas kleinere *Nick* folgt mit 4,45 m. Alle Mädels springen etwa 3,30 bis 3,50 m. Dann das Duell der Sprintwunder. *Nadine* legt nach einem Rekordsprint 3,63 m vor. Jetzt *Jutta*. Kurzes Kreisgrinsen, als *Nick* sie noch mal anfeuert, dann sprintet sie los und springt trotz sehr flachen Absprungs mit 3,65 an der verdutzten *Nadine* vorbei.

Prima, alle Mädels haben die Bedingungen erfüllt und müssen jetzt nur noch schwimmen. Das machen wir dann später mal, wenn die Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen. Mal sehen, wer dann alles seine Schwimmsachen oder Handtücher vergisst oder nicht schwimmen kann. „OK, Mädels, prima gemacht, ihr könnt dann gehen, bis morgen Abend beim Training“. Denkste. Harmi muss noch Kugelstoßen, das wollen die Mädels doch gerne noch eben sehen.

7,25 kg Kugel, 7,50 m sind gefordert. Harmi bittet *Lisa*, ihm die Kugel zu bringen. Die bekommt das Gerät kaum hoch, alle Mädels wollen natürlich probieren, wie schwer die Kugel ist. Unendliches Mitleid mit harmi. *Lasse* und *Nick* brauchen nicht kugelstoßen, wollen es auch gar nicht erst probieren.
Harmi tritt an und…. 6,35 m.
Nächster Versuch, etwas mehr in die Hocke, etwas höher abwerfen, und… 7,40 m! Das war doch nicht schlecht.
Nächster Versuch, wieder 7,40 m! Kontrolle des Maßbandes. Doch; es gibt Werte über 7,4 m.
Letzter Versuch, die Schulter schmerzt, der Rücken auch, die Mädels sind mittlerweile gegangen, außer Lisa. Ausgeholt, halbe Drehung, abgedrückt, alles prima, und…. 7,4 m. Es ist wie verhext.
Harmi gibt auf und nimmt sich vor, im heimischen Garten mit Bentheimer Sandstein zu üben.
*Lisa* tröstet harmi. Der freut sich, dass Lisa bis zum bitteren Ende geblieben ist. *Lisa*: „ich wollte gar nicht mehr bleiben, aber ich werde erst in 10 Minuten abgeholt…“

Fazit: harmi wird vor der nächsten Sportabzeichenaktion gnadenlos trainieren, um sich nicht wieder vor seinen Mädels zu blamieren. *Lasse* wird als Co-Trainer, *Nick* als Betreuer verpflichtet.
Gruß, harmi
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- Offizieller Beitrag
Ich habe den Eindruck, wie müssen das hier mal ein bißchen sortieren und dann in gedruckter Form als "Jugendhandball-Trainer's Best-Stories" herausbringen ... Platz 1 auf den Verkaufslisten dürfte sicher sein

Leute, Ihr schreibt grandios!
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Zitat
Original von Teddy
Ich habe den Eindruck, wie müssen das hier mal ein bißchen sortieren und dann in gedruckter Form als "Jugendhandball-Trainer's Best-Stories" herausbringen ... Platz 1 auf den Verkaufslisten dürfte sicher sein
Leute, Ihr schreibt grandios!
harmi hat sich ja gegen den Blog entschieden, da könnte man sortieren und hätte das Ganze ggf. auch gleich in Druckform
Natürlich habe auch ich beim Lesen der Stories immer viel Spaß

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Zitat
Original von Felix0711
harmi hat sich ja gegen den Blog entschieden, da könnte man sortieren und hätte das Ganze ggf. auch gleich in Druckform
Natürlich habe auch ich beim Lesen der Stories immer viel Spaß


[beleidigt]
würde er bitte mal in den Blog reinsehen und dort nach dem User harmi suchen oder den dritten Beitrag lesen??? Es bedarf sicherlich noch einer Auffrischung und Aktualisierung, aber harmi gelobt Besserung...
[/beleidigt]
Aber erst muss ich Kugelstoßen und 1000 m Lauf üben 

Gruß, harmi
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ZitatAlles anzeigen
Original von harmi

[beleidigt]
würde er bitte mal in den Blog reinsehen und dort nach dem User harmi suchen oder den dritten Beitrag lesen??? Es bedarf sicherlich noch einer Auffrischung und Aktualisierung, aber harmi gelobt Besserung...
[/beleidigt]
Aber erst muss ich Kugelstoßen und 1000 m Lauf üben 

Gruß, harmi
Ähm... *artig entschuldigung sag* ... ähm...


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Liebes Handballtagebuch
Freiluftturnier mit 50 Mannschaften, Mix aus Handball, Beachhandball usw. Harmi, *Karlchen*, *Jupp*, *Obelix*, *Mathilde*, *Anke* und *Alwine* sind mit vier Mannschaften der 93er bis 96er Jahrgänge dabei.
Warum hatte nur niemand dem Busfahrer gesagt, dass wir zelten und daher doppelt so viel Gepäck haben wie sonst? Wo soll das ganze Gepäck denn nur bleiben? Gott sei Dank haben wir *Obelix*. Er hat nicht nur die gleiche Statur wie sein Namensvetter aus dem Uderzo-Verlag, sondern scheint auch als Kind in den Zaubertrank gefallen zu sein. Unglaublich, wie sich unter Mithilfe seiner klodeckelgroßen Pranken Schlafsäcke, Luftmatratzen und Sporttaschen im Gepäckraum des Busses komprimieren lassen.

Warum haben wir eigentlich die männliche D-Jugend mitgenommen? Ist es Jungen in dem Alter nicht möglich, ein gleichaltriges Mädchen mal fünf Minuten lang nicht zu ärgern? Muss man immer laut sein? Wofür hat der Bus eigentlich einen Mülleimer?
Als einer der Bünsels beginnt, Harmis Mädels zu bespucken, verlässt Harmi zum ersten und einzigen Mal seinen Reiseleitersitzplatz. Die Druckwelle seiner Schimpfkanonade lässt den Rädelsführern die Haare hoch wehen. Totenstille im Bus. Die Drohung, dass der nächste Dummzeugmacher beim heiß geliebten Trainer *Jupp* im Zelt schlafen muss, zeigt Wirkung. Es wird ruhiger im Reiche der Schreihälse.

Ankunft. Obelix hat ganze Arbeit geleistet. Nach Öffnung der ausgebeulten Kofferraumklappen haben die Gepäckstücke die Möglichkeit, sich langsam wieder zur Normalgröße zu entfalten. *Jupps* Zeltstangen, entfalten sich allerdings nicht wieder. Das Zelt, in dem sein Großvater im zweiten Weltkrieg vermutlich schon siebzig Schlittenstunden vor Wolgograd gelegen hat, ist Blickfang auf dem ganzen Platz. „Cool, kultig, wo kann man das denn kaufen? Gibt es das auch in gerade und wasserdicht?“
Die männliche D-Jugend wird dazu verdonnert, die schweren Gepäckstücke der kleinen E-Mädels zu tragen, die Luftmatratzen aufzublasen und beim Zeltaufbau behilflich zu sein, damit sie wenigstens in der ersten Stunde nicht schon Mist bauen. Unendliches Stöhnen und jammern, aber Harmi bleibt mit hart. „Wer nicht hilft, zeltet mit *Jupp*!“ Das scheint für etwa drei Minuten zu wirken. Dann stellen die Jungs allerdings fest, dass *Jupp* wohl keine zwölf Mitschläfer in seinem Schlafgemach unterbringen kann.

Harmi erhält Unterstützung von der nur 1,60 m großen Powerfrau *Alwine*, die ihre geballte Energie komplett auf ihre Stimmbänder verlagert und die Jungs so laut anfaucht, dass der ortsansässige Schützenverein anfragt, ob sie beim morgigen Festumzug den erkrankten Kommandeur ersetzen könne.
Das sitzt! Einen Anschiss vor versammelter Abteilung von einer Frau, die auch noch einen Kopf kleiner ist als er, hat *Mats* wohl noch nie bekommen. Artig baut er ein weiteres Zelt auf, bläst Luftmatratzen mit dem Mund auf, schleppt fünf Gepäckstücke auf einmal und fragt *Obelix*, ob er ihm eine Bratwurst holen soll. Dessen Magenknurren bringt zwischenzeitlich den regen Verkehr am Eiswagen zu erliegen, weil der Eisverkäufer besorgt nach einem aufziehenden Gewitter sucht.

Mittag. Nudeln mit Hackfleisch. 30% der Kinder mögen nur Nudeln, 30% nur Hackfleisch, 30% mögen zwar Nudeln mit Hackfleisch, aber nur mit gelben Paprika, nicht mit roten. 10% mögen anscheinend nur Weißbrot mit Nutella. Obelix ist zwar bemüht, schafft es aber nicht, die angebrochenen Portionen von *Gerda*, *Silke* und *Frieda* vor dem bitteren Weg in den Schweinetrog zu bewahren.
Beim Turnier geht es um nichts, keine Pokale, keine Sieger. Das macht die Sache einfach, während der Spiele wird mit gegnerischen Trainern und Schiedsrichtern auch schon mal rumgeflachst. *Jupp* empfiehlt sich dabei zur Wahl des best angezogensten Schiedsrichters und Trainers. Seine großzügig geschnittene Baumwolljeans mit Bundfalte, das hellblaue Polyesterhemd mit frisch gestärktem Kragen und die schwarzen hochglanzpolierten Beerdigungsschuhe seines Großonkels erregen die Aufmerksamkeit vieler Zuschauer. Warum hat er nur vergessen, sein Gesicht einzucremen? Seine vornehme adelige Blässe verwandelt sich im Laufe des Tages in eine krebsrote Rübe.

Nach dem ersten Turniertag begeben sich einige von Harmis Mädels zum Beachfeld, um für den morgigen Tag Kempa zu üben, weil das ja drei Points gibt. Die männlichen Zeltnachbarn eines anderen Vereins sehen zu und verspotten die Mädels. Auf Harmis Vorschlag spielen die Rotzlöffel gegen Harmis Pastorentöchter. Wer zuerst 15 hat, gewinnt.
*Biene*, *Lisa*, *Lotta*, *Jenne* und *Frieda* geben alles, während die Jungs sich wohl ein wenig überschätzen. *Biene* fischt gleich den ersten Ball und donnert ihn quer über den Platz in das leere Tor. Zwei Punkte! Auch der nächste Gegenangriff ist ihrer. Doppelpass zwischen *Lisa* und *Frieda*, 3:0. Die Jungs antworten mit einem Wurf auf das leere Tor, 3:1.
Weiter geht’s. Dreißig Zuschauer feuern die Mädels an. Die spielen sich in einen kleinen Rausch, *Biene* hält alles, die kleinere *Jenne* kommt lediglich an die hohen Bälle nicht ran. Die ersten beiden Kempas schlagen fehl, dann punkten *Lisa* und *Lotta* hintereinander aus dem Flug heraus. Zwischenstand 9:3! Die Jungs pflaumen sich an, die Mädels zaubern. Biene nutzt eine weitere Gelegenheit zum „Zweier“ aus dem eigenen Raum. Der Gegner nur noch mit der Brechstange, die Bälle donnern nur so am Tor vorbei. Den Abschluss setzt *Lisa* mit einem Kempa auf Zuspiel von *Frieda*. 16:6!!! Dumme Gesichter beim Gegner, während die Mädels im Sand gefeiert werden.

„So, Harmi, jetzt Ihr!“ *Jenne* hat bereits einen Gegner für uns organisiert. Da *Jupps* Polyesterhemd ebenso wenig beachtauglich wie sein Schiesser – Feinripp-Unterhemd ist, spielt *Biene* bei uns mit. Vereinfachte Regeln, drei Feldspieler, ein Torwart, ohne Wechsel, 10 Minuten. Unser Gegner auch mit D-Jugend-Torwart, aber sonst im Schnitt 20-25 Jahre jünger.

Nachdem Harmi *Obelix* eindringlich beschworen hat, nicht den minderjährigen Torhüter mit seiner rechten Klebe abzuschießen, geht es los. Harmi, *Karlchen* und *Obelix* spielen gut, Biene hält auch ein paar Bälle der „Großen“, nach sechs Minuten führen wir mit 6:5. Boah, Ist das anstrengend!!!
Dann der Knackpunkt: Harmi versucht, *Obelix* mit einem Kempa-Anspiel in Szene zu setzen. Der Krater, den Obelix bei der Landung hinterlässt, hindert ihn leider in den nächsten Minuten daran, in die Deckung zurückzulaufen. Nachdem er sich endlich ausgebuddelt hat, führen die drahtigen Jungs mit zwei Toren. Das ist nicht mehr aufzuholen. Die Jüngeren gewinnen gegen uns mit drei Toren. Während die Jungs nach einer zweiten Halbzeit fragen, werden *Obelix*, *Karlchen* und Harmi vom Sanitäter medizinisch betreut und bekommen Sauerstoff verabreicht.

Irgendwann herrscht dann auch endlich mal Ruhe in der Zeltstadt. *Karlchen* und Harmi besprechen die nächste Saison bei einer Platzrunde und einer Dose Bier. Während Obelix gerade seine geliebte *Mathilde* um den Schlaf bringt, weil er den Lingener Staatsforst kurz und klein sägt, leuchtet *Jupps* sonnengegerbte Rübe durch die Leinwand seines Wehrmachtszeltes und bringt die ortsansässigen Singdrosseln dazu, bereits um 1:30 den Sonnenaufgang zu begrüßen, während die Fledermäuse verwirrt ihre Unterkunft aufsuchen.
6:00 Uhr. *Karlchen* hat Druck auf der Blase. Da der Reißverschluss des Schlafsacks klemmt, wird harmi durch die verzweifelten Befreiungsversuche wach und hilft mit dem Einsatz eines Taschenmesser aus. Der fürstliche Forst scheint gerodet, auch *Obelix* ist wach. Schei***, das wird eng beim duschen.

Zum Frühstück gibt es Brötchen. Die Nutella-Fraktion zeigt sich enttäuscht, dass es nur die preisgünstige Variante aus dem angrenzenden Kombispar - Discounter gibt. Unglaublich, *Lisa* futtert ohne mit der Wimper zu zucken drei trockene Brötchen, ohne zwischendurch auch nur einen Schluck zu trinken, weil Kakao aus H-Milch ja nicht schmeckt…
Die männliche D hat mittlerweile neue weibliche Opfer gefunden. Während *Jupp* pausenlos bemüht ist, seine Rabauken unter Kontrolle zu bringen, ledern harmis Mädels gerade einen Gegner beim Beachhandball ab. Fünf Torwarttore durch *Lisa*, die auch im Tor eine gute Figur macht und sechs Kempas sorgen neben ein paar normalen Treffern für den Turnierrekord an erzielten Punkten.
Abreise: *Obelix* packt den Kofferraum, während der besorgte Busfahrer eine Zigarette nach der anderen raucht. „Müsst Ihr noch mal Pipi? Dann bitte jetzt, wir halten erst wieder in einer Stunde.“ Klar, dass niemand muss. Nach 55 Minuten Fahrt geraten wir in zähfließenden Verkehr wegen einer Baustelle. Einer der größten Randalierer der männlichen D läuft mittlerweile grün und blau an, weil er den Mädels zeigen wollte, wie schnell er doch 0,7 l Apfelschorle leer machen kann, was sich jetzt negativ auf seine Blase auswirkt. Da muss dann halt die gerade bekommene brandneue Erima-Trinkflasche herhalten. Grenzenloses Gekicher seitens der weiblichen Fraktion. Das Autobahn-WC nach der Baustelle kommt anderen gerade Recht. Es bleibt bei einer missbrauchten Trinkflasche.
Gruß, harmi
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Was für ein tolles Turnier! Auch in diesem Jahr trafen sich etwa 3.800 jugendliche Handballer, um an bis zu 3 Tagen auf 21 Plätzen dieses riesige und doch gut organisierte Turnier zu spielen. Und wir mitten drin!
Da wir mit 7 Mannschaften teilnehmen, muss am Samstag erst mal ein größerer Claim abgesteckt werden, bevor die Spiele beginnen. Weibliche E,D,C,B und männliche E,D,C vermischen sich zu einem Taschen, Decken, Stühle und vor allem Fressalien-Chaos. Merkwürdig- warum müssen noch vor dem Ausbreiten der Decken schon die Chips- und Gummibärchentüten aufgerissen werden
? 7 Trainer und dazugehörige Betreuer versuchen derweil, das Lager etwas zu ordnen. Trotz der Ansage: "Wir spielen erst mal in blau.", suchen einige meiner Mädels erst mal das rote Trikot. Das letzte findet sich unter einer Decke, auf der bereits die halbe männliche E Platz genommen hat. Klappt ja wieder prima...Die weiblichen D-Jugenden bestreiten am Samstag in 5 Staffeln à 6 Mannschaften die Vorrundenspiele. Da wir alle Spiele für uns entscheiden können, nehmen wir am Sonntag an den Spielen um den A-Pokal teil.
Das A-Quali-Spiel gewinnen wir leicht mit 7:1 und sind dann auch schon im Viertelfinale.
Inzwischen sind die Spiele allerdings etwa eine halbe Stunde im Verzg und wir finden uns entsprechen später am laut Spielplan für uns vorgesehenen Feld ein. Abpfiff und eine C-Jugend in rot stürmt das Feld. Mist- doch noch eine Runde dazwischen. Also alle Spieler bitte noch mal eine viertel Stunde in den Schatten. Als wir grade abrücken, kommt es mir dann doch etwas merkwürdig vor, dass die Roten keinen Gegner haben. Ich also noch mal zurück und vorsichtig eine Spielerin fragen, welche Altersklasse sie ist. Auch auf meine zweite Frage erklärt sie, D-Jugend zu sein und die dritte Antwort lautet dann: Gegen Ratekau. Kann gar nicht sein. Egal, das können wir ja notfalls später klären. Also erkläre ich meinen Mädels, wie schon so oft auf diesem Turnier, dass groß nicht gleich gut ist, sie in der Abwehr schön arbeiten und helfen sollen und im übrigen Tempo mittels Kurzpass spielen sollen und dann gehts auch schon los.
Die RL ist eine echte Wuchtbrumme und dazu leider auch noch schnell, so dass meine Muckies meist zu zweit gegen sie arbeiten müssen. Die RA geht als Linkshand nicht nur zur Mitte, sondern kann sich auch nach außen durchsetzen.
Lina im Tor hält aber einen Wurf nach dem anderen.
Die größten Probleme bereitet uns die Kreisläuferin im löcherigen Mittelbereich. Auch das gelegentliche Einlaufen der Außen führt zum leichten Chaos. Meine Mädels fighten. Wenn die kleine Sarah sich gegen eine Riesin stemmt, sieht das aus wie Auster am Brückenpfeiler.
Auch im Angriff tun wir uns schwer. Mina wackelt zwar ihre Gegnerin ein ums andere Mal aus, bleibt jedoch letztlich meist mit ihren 24 kg am kleinen Finger ihrer Gegnerin hängen. Wirklich effektiv ist nur meine Anna, die sich immer wieder 1:1 durchsetzt. Da Lina im Tor oft wegen der meist flachen und gezielten Würfe am Boden liegt, bekommen wir den Ball auch nicht schnell genug raus, um noch Tempo laufen zu können. Die Muckies kämpfen bis zum Umfallen, aber die Gegnerinnen führen immer mit 2 Toren.Dann 7 m für Elmshorn I. Wurf, Lina hält. Der Ball rollt aus dem 6er auf Anna zu. Anna freut sich sehr, dass Lina gehalten hat, so dass Elmshorn den Ball aufsammelt. Nachwurf- gehalten. Anna freut sich und sieht nicht, dass der Ball auf sie zurollt.
"AAAAAAAAAAAAAnnaaaaaaaaaaa! Aufsammeln!" Nachwurf- gehalten. Und- der Ball springt auf Anna zu.
"AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAaaannaaaaaaaaaa!" Nachwurf- gehalten. Lina rappelt sich auf und schmeißt sich in Richtung Ball, aber wieder ist Elmshorn schneller und diesmal hat Lina auch keine Chance. Tor!Danach sind meine Muckies erschöpft und die Gegnerinnen können sich deutlich absetzen. 5:9 verloren, aber ein großartiges Spiel geliefert. Meine Stimme ist zwar erst mal weg, aber immerhin kann ich noch vermitteln, dass 5. - 8. auf diesem Turnier ein großartiger Erfolg für einen jungen Jahrgang ist und ich wieder mal sehr sehr stolz auf meine Mädels bin.
Nach den Pässen frage ich nicht mehr, denn die spielerische Leistung der Elmshornerinnen weist sie doch als D-Jugend aus.
Bis zum nächsten Jahr! Wir kommen auf jeden Fall wieder!

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Moin,
heute mal was für unsere Chauvis, Achtung, ein wenig lang geworden...
Liebes Handballtagenbuch!
Zwei Männer über vierzig und vierzehn pubertierende Mädchen. Das kann nicht gut gehen. *Harmi* weiß schon vor der Saison, dass der Trainerstab um eine weibliche Betreuerin erhöht werden muss. Die Wahl fällt auf *Caros* Mutter *Klara*, die das auch schon in den vorangegangenen Jahren bei *Caros* Mannschaften gemacht hatte.
Die attraktive, humorvolle Powerfrau *Klara* soll sich um alle organisatorischen Dinge kümmern, damit *Karlchen* und *Harmi* sich voll und ganz den handballtechnischen Dingen widmen können. Sie erscheint jeweils zum Trainingsende, um die gestressten Trainer wieder aufzurichten, organisatorische Dinge abzuklären und die Mädels aus der Dusche zu scheuchen, wenn`s mal wieder länger dauert. *Harmi* und *Karlchen* staunen immer wieder über *Klaras* Energie, Ideen und Motivationskünste.

Trainingsnachmittag in der warmen Halle. *Harmi* hatte den Mädels gesagt, dass wir nach dem nächsten Training zum Freibad fahren, um die Schwimmbedingungen fürs Sportabzeichen zu absolvieren.
*Hanni*: „Sollen wir den Bikini jetzt schon anziehen?“
*Harmi*: „Wenn ihr im Bikini trainieren wollt, meinetwegen, aber wir üben heute Fallwürfe…“
*Nanni*: „Ich habe gar kein T-Shirt mit, ich dachte, wir trainieren im Freibad.“
*Harmi*: „Klar, deswegen treffen wir uns ja auch um 16:45 in der Sporthalle.“
*Nanni* bekommt *Harmis* T-Shirt, das er eigentlich nach dem Schwimmen gegen das verschwitzte Trainingsshirt tauschen wollte.

*Klara* erscheint heute entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheiten unerwartet schon vor dem Training. Sie hat heute nach der Arbeit, Mittagessen kochen und Hausaufgaben kontrollieren noch eben unser Grillfest organisiert, den Vereinsbus für die Auswärtsfahrten reserviert, Terminpläne für die Mädels ausgedruckt und war nebenbei noch auf der Zeugniskonferenz ihres Sohnes. Was die so alles macht…. Nun erklärt sie dem erstaunten *Harmi*, wer heute alles nicht zum Training kommt.
*Harmi*: „Äääh, warum rufen die heute alle bei dir an und nicht bei mir?“
*Klara*: Weil es Mädchen sind“
*Harmi*: „Das sind sie sonst auch, wahrscheinlich sogar seit ihrer Geburt…“
*Klara*: „Weil sie heute nicht schwimmen können“
*Harmi*: „Die können seit dem fünften Lebensjahr schwimmen, warum denn ausgerechnet am 19.6.2006 um 18:30 nicht?“
*Klara*: „Weil es Mädchen sind, du Töffel! Überleg mal!! Und beeil dich, ich muss noch zum Friseur und einkaufen.“*Harmi* erinnert sich schwach an den peinlichen Sexualkundeunterricht vor dreißig Jahren. Einen kausalen Zusammenhang zwischen Schwimmen fürs Sportabzeichen und weiblicher Unpässlichkeit hatte *Fräulein Sonntag* in der Kirchschule zwar nicht erklärt, erschien aber in diesem Fall wohl als einzig denkbare Antwort. Da wären wir Männer ja gar nicht drauf gekommen. Die Idee, eine weibliche Betreuerin für die C-Jugend zu engagieren, war also anscheinend nicht so verkehrt. *Klara* entpuppt sich mal wieder als Glücksfall. 1:0 für sie.

Diesen Punktsieg für seine Assistentin muss *Harmi* erst mal verdauen. Vielleicht kann er sie ein wenig ärgern?
*Harmi*: „Kommst du auch noch zum Freibad?“
*Klara*. „Klar, oder glaubst du, ich lasse euch Bünsels mit den Zicken alleine? Nachher ertrinken die noch.“
*Harmi*: Dann bring bitte deinen Bikini mit, ich wollte noch ein paar Fotos für die Homepage machen. Dein Portrait soll auf die Startsei….“ Ein tief fliegender Rucksack beendet den Dialog abrupt und verfehlt *Harmi* nur knapp. *Klara* schwillt der Kamm. Ihre schönen Augen scheinen Feuer zu speien. Bevor sie eine Schimpfkanonade ablassen kann, erklärt *Harmi* schleunigst unter Eid, dass er nicht pädophil oder sonst was ist, seinen Fotoapparat und sein Fotohandy gar nicht dabei hat und niemals kleine oder große Mädchen und schon gar nicht deren attraktive Mütter im Freibad fotografieren würde. Gott sei Dank entspannt *Klara* sich wieder, verteilt noch ein paar Zettel an die Mädels und geht. Punktgewinn für *Harmi* 1:1!

Am Freibad angekommen, stellt *Harmi* erfreut fest, dass seine hübsche Lieblingsbademeisterin *Gerda* mit der aufregenden Figur und dem tief ausgeschnitten Oberteil Spätdienst hat.

Die Bademeisterin möchte die Namen der Mädchen wissen. Das erklärt *Harmi* natürlich zur Chefsache. Co-Trainer *Karlchen* sieht aus zwei Metern Entfernung genau zu. Beide schauen abwechselnd auf die schicke Halskette oberhalb des tief ausgeschnittenen Oberteils. *Gerda* bekommt derweil jeden Namen verkehrt diktiert, weil Männer sich halt nur auf eine Sache konzentrieren können.

Da erscheint auch *Klara*, mit frischer blauer Strähne im Pony, farblich angepasst zum Anstrich des Nichtschwimmerbeckens und ihrem anscheinend gerade neu gekauften Badeanzug. Als sie sieht, wie rührend wir uns um die Bademeisterin kümmern, schüttelt sie lächelnd den Kopf. Bevor sie einen ihrer gefürchteten Sprüche gegen Männer loslassen kann, fragt *Karlchen*: Hallo *Klara*, warst du beim Friseur? Warum bist du denn nicht an die Reihe gekommen?“
*Harmi* setzt noch einen drauf: „Was haben die denn mit dir gemacht? Keine Angst, *Klara*, den Prozess gewinnst du!“ Punktgewinn! 2:1 für die Männer.

Das gerade noch vorhandene Morgenrot eines zauberhaften Frühlingstages in *Klaras* Augen wechselt schlagartig zum Vorabend eines tristen und nebeligen Totensonntags. Ein Gewitter zieht unterhalb ihrer farbigen Ponysträhne auf. Die Luft wird dünn. Der Sauerstoff in ihrem Einzugsbereich wird knapp, weil sie schneller atmet, um den steigenden Blutdruck erhalten zu können. Erste Adern treten aus der freibadgebräunten Haut hervor. Langsam öffnen sich ihre Lippen. Dann poltert sie los: „Ihr Torfnasen! Was wisst ihr denn von modischen Strähnchen! Und hört endlich auf, *Gerda* in den Ausschnitt zu schielen! Kümmert euch lieber mal um unsere Mädels und sagt ihnen, was sie machen müssen! Das mit den Namen mache ich wohl!“ Thema durch, Blutdruck abgebaut, keine Ader geplatzt, Totensonntag wechselt langsam wieder in Richtung Frühling. Wie schlagfertig die doch ist! Ausgleich, 2:2.

Was war das denn jetzt? Panik? Aufstand? Eifersüchtig? Hatten wir nicht vor der Saison festgelegt, wer Chef ist und Aufgaben delegiert? Müssen wir uns das gefallen lassen, und dann auch noch von einer Frau???

*Klara* steht wegen Majestätsbeleidigung kurz vor ihrer fristlosen Kündigung. Aber halt, irgendwann ist auch die Freibadsaison beendet und Handball geht wieder los. Da kann Bademeisterin *Gerda* uns nicht so wirklich weiterhelfen. Wir sollten uns unseren Sonnenschein *Klara* doch ein wenig warm halten. Der Chef und sein leitender Angestellter fügen sich also wortlos der weiblichen Gewalt der ebenso charmanten wie auch resoluten Chefsekretärin. Die korrigiert jetzt mit *Gerda* die Namenliste.
Während die beiden Grazien etwas lauter als normal über farbige Strähnchen und langweilige Männer über vierzig quasseln, zeigen *Harmi* und *Karlchen* den völlig verdutzten Mädels ebenso scheinheilig wie pflichtbewusst, wie man vom Block springt, eine Wende macht, und erklären die Atemtechnik. *Caro* fragt vorsichtig: „Was hatte Mama denn gerade?“ *Harmi* antwortet so laut es geht: „Nichts, deiner Mutter machen die Wärme und die hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen, das kommt bei Frauen in dem Alter wohl schon mal vor.“ *Klara* schaut weiter auf die Namenliste und zeigt uns den ausgestreckten Mittelfinger. 3:2 für die Männer.
Dann geht es los. Die Mädels müssen 200 m schwimmen. Alle versammeln sich an den Startblöcken. *Nadine* muss erst einen Probesprung vom Block machen, um zu testen, ob der nagelneue Bikini verrutscht. *Jenne* springt mit einer Arschbombe und zugehaltener Nase ins Wasser: „Ich kann keinen Köpper, dann krieg ich immer Wasser in die Nase.“ *Lisa* hat Probleme mit der Taucherbrille.
*Klara* ist, wie immer, nicht nachtragend. Sie schmeichelt sich bei *Harmi* und *Karlchen* wieder ein und verteilt schnell noch ein paar Dextro-Energen, bevor der Startschuss fällt. Was die so alles bei sich hat….

Fliegender Start. *Caro* durchpflügt das noch seichte Wasser mit ihren endlos langen Armen wie der neue Werftschlepper von Blohm und Voss. Die Fabrikantenwitwe und Ehrenvorsitzende des Freibad – Fördervereins, *Berta Koblischke*, die seit 30 Jahren immer pünktlich um 18:45 zehn Querbahnen schwimmt, ist dem Herzinfarkt nahe, als *Caro* ohne Rücksicht auf Verluste ihre Bahn kreuzt und ihr somit beinahe ein Seemannsbegräbnis ermöglicht. Die dabei verlorene Badekappe aus den frühen Dreißigern kann *Lisa* zum Glück mit einem kurzfristig eingeschobenen Tauchgang wiederfinden.
*Frau Koblischkes* zerstörte Föhnfrisur Marke „Mrs. Simpson“ wird eiligst von unserer *Klara* im Sanitätsraum des Freibads mit viel Fingerspitzengefühl unter tausendfacher Entschuldigung und der Einladung auf einen Kamillentee wieder hergerichtet. Die Dose „Drei-Wetter-Taft“, die *Julia* in der Umkleidekabine gefunden hatte, leistet dabei wertvolle Hilfe. *Frau Koblischke* beruhigt sich und freut sich mit *Klara*, dass wir so eine tolle Mannschaft haben.

Unsere „Mutter der Nation“ ist spitze! Was die so alles kann…. Das gibt allerdings wieder einen Punkt für *Klara*! 3:3 Ausgleich. *Frau Koblischke* findet *Klaras* blaue Strähne übrigens auch ganz schick, würde selbst aber so etwas in ihrer friedhofsblonden Haarpracht nicht haben wollen…. Frauen halt.

Unterdessen tobt der Kampf im Wasser. *Nannis* Oberteil ist ihrem unkonventionellen Schwimmstil nicht gewachsen und wird von Zwillingsschwester *Hanni* nach der zweiten Wende erstmal mit einem Doppelknoten verstärkt. Gleichzeitig versucht *Nadine* sich im Vielseitigkeitsschwimmen. Ihre Kür besteht aus Kraul, Brust, Schmetterling, Rücken, Hundepaddeln, tauchen, toter Mann, volles Programm. *Jutta* schluckt Wasser, weil sie im Sog von Katamaran *Caro* auf der Nebenbahn fast ertrinkt.

Während *Karlchen* mit *Klara* diskutiert, ob *Hanni* mit i oder y geschrieben wird, setzt *Harmi* sich kurzfristig ab und erkundigt sich bei der attraktiven Bademeisterin nach Dingen, die eigentlich niemanden interessieren: Wassertemperatur, Chlorgehalt, PH Wert, Algenindex, usw.

Die Mädels haben es mittlerweile geschafft, alle sind weit unter der erforderlichen Zeit eingetroffen. Weil *Gerda* nach dem Rhabarbergelaber mit *Harmi* vergessen hat, die Zeit abzustoppen, schwimmt *Caro* gleich sechs Bahnen statt der geforderten vier. Sie hat sich so in Rage geschwommen, dass sie nur mit *Harmis* und *Karlchens* körperlichem Einsatz vor der siebten Bahn bewahrt werden kann, während *Frau Koblischke* trotz aller Warnungen von *Klara* mutig ihre restlichen drei Querbahnen noch mal aufnimmt.

Die Mädels wollen nach Hause: „*Harmi*, dürfen wir duschen gehen?“
„Nein, ihr müsst uns erst anfeuern!“
*Klara* bekommt die Krise, verdreht die Augen und klärt *Harmi* unverzüglich über Erkältungsgefahr, Blasenentzündung und sonstige Krankheiten zwölf- bis vierzehjähriger Mädels auf. Was die so alles weiß! Wieder ein Punktsieg für *Klara*. 4:3 Führung für sie.*Harmi* lenkt ein: „Klar, könnt ihr duschen, wenn ihr 20 Cent für den Warmwasserautomaten dabei habt. Sonst müsst ihr kalt duschen.“ Haben sie nicht. *Harmi* auch nicht, *Karlchen* anscheinend auch nicht. *Lisa* hat 20 Cent. Also alle Mädels abwechselnd unter eine Dusche? Ein verzweifelter Blick zu *Klara*….

Die landet ihrerseits erneut einen Punktsieg: Unser Stehaufmännchen scheint ein 20 – Cent – Depot in ihrer Schwimmtasche zu haben. Jede Spielerin bekommt ein Geldstück, um heiß duschen zu können. Unfassbar, an was die so alles denkt.… 5:3 für *Klara*.
Der Trainerstab ist jetzt dran mit schwimmen. 200 m sind zu absolvieren. *Harmi* und *Karlchen* schwimmen wie Delfine, als sich die Bademeisterin genau an einem Startblock bückt, um eine Wasserprobe zu nehmen. *Klara* kann oder will da anscheinend nicht mithalten. Am Ende schwimmen beide Trainer bei ihrem ersten Freibad-Besuch der Saison persönliche Jahresbestzeit! Klarer Sieg gegen Wasserratte *Klara*, die fast jeden Tag ihre Bahnen im Freibad zieht und somit topfit ist! Das gibt ein Sonderlob der Bademeisterin für die gute Zeit. *Harmis* Brust schwillt an, *Karlchen* ist ebenfalls stolz. Dann klärt *Gerda* uns auf: *Klara* hatte die Bedingungen fürs Sportabzeichen schon bei einem vorherigen Besuch erfüllt und wollte anscheinend nur „baden“. Aha, Hochverrat, *Klara* ist feige und kann nicht gegen Männer verlieren! Doppelter Punktgewinn! Wir gleichen wieder aus, nur noch 5:5.

*Karlchen* hat doch noch 20 Cent gefunden und geht duschen. *Harmi* schwimmt noch schnell eine zweite Disziplin, um dem leidigen Kugelstoßen zu entgehen. Auch die 100 m sind in vermeintlicher Weltrekordzeit geschafft. Alleine geschwommen und Erster geworden. Respekt!

*Harmi* wartet auf *Klara*, um ihr stolz seine Rekordzeiten mitzuteilen. Die hat im Wasser eine Nachbarin getroffen und plaudert mit ihr über die neu angelegte Kräuterspirale in ihrem Garten. Endlich kommt sie aus dem Wasser und nimmt dem frierenden *Harmi* sofort den Siegerwind aus den Segeln: „Komm *Harmi*, ich lade dich zum heißen Duschen ein!“ Welch ein unmoralisches Angebot!!! Und das auch noch vor so vielen Leuten! *Klaras* Nachbarin schluckt Wasser, *Gerda* schmunzelt. *Frau Koblischke* horcht empört auf. *Harmi* wird verlegen und knallrot. *Klaras* Grinsen darf schon als unverschämt bezeichnet werden. Drei Punkte für und damit wohl Tagessieg für sie. 8:5. Peinlich.

*Harmi*: „Ääääh, ja, nee, is klar, ich würde gerne mal mit dir duschen, es sollte aber vielleicht beim duschen bleiben, und ob wir das hier dürfen? Und ich weiß nicht, was meine Frau und dein Mann dazu sagen, und die Mädels bekommen das doch auch mit, und…“
*Klara*: „Idiot! Ich spendiere Dir 20 Cent, damit du nicht kalt duschen musst.“ Treffer --- versenkt! 9:5 für *Klara*
*Harmi* nimmt das Geldgeschenk dankbar an und geht schwer angefressen alleine in die Männerdusche. Dort steht *Klaras* elfjähriger Sohn. *Harmi* ärgert sich über die Niederlage gegen dessen Mutter und kommt vor lauter Gram mit dem Warmwasserautomaten nicht klar. *Sascha* zeigt ihm, wie es geht und bekommt neben einem Lob auch eine Ermahnung, diese Peinlichkeit bloß nicht seiner Mama zu erzählen. Wir wollen doch nicht zweistellig verlieren.Was wären wir nur ohne unsere *Klara*?

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Herrlich - danke Harmi! -