Im Westfalen-Blatt erscheint am Dienstag folgender Bericht:
„Patti wird wohl kaum noch drei Jahre Handball unter diesen Leistungsdruck spielen können. Der Knorpelschaden in seinem Knie dürfte auf Sicht sicherlich gravierende Probleme mit sich bringen, könnte sogar zu einem künstlichen Kniegelenk führen.“ Horst Bredemeier, Manager von Handball-Bundesligist GWD Minden-Hannover, macht sich nichts vor, will die Situation um seinen neuen Spielmacher und Kapitän Patrekur Johannesson (wir berichteten exklusiv) aber auch nicht beschönigen. „Wir müssen sehen, ob sein Vertrag noch ein halbes Jahr oder länger aufrechterhalten werden kann. Es gilt abzuwarten, wie sich sein Knie in ein, zwei Monaten darstellt.“ Auch Mannschaftsarzt Dr. Jörg Pöhlmann will keine voreiligen Schlüsse ziehen. „Es handelt sich eher um ein chronisches Problem als um ein akutes. Es wäre allerdings noch viel zu früh, um über eine mögliche Sportinvalidität zu sprechen. Man sollte die Situation nicht zu schnell dramatisieren. Fakt ist, dass sein Kniegelenk mehrfach vorbelastet ist und sich inzwischen zu einem Reizknie entwickelt hat. Patrekur ist allerdings ein Beißer, der sich davon nicht unterkriegen lässt. Wie die Konsequenzen allerdings dauerhaft aussehen, das wird sich wohl erst in zwei, drei Monaten genau zeigen.“
Der 32-jährige Isländer hatte sich vor fünf Jahren einer Kreuzbandoperation unterziehen müssen und wurde Ende vergangenen Jahres am Meniskus operiert. „Johannesson spielt inzwischen aber schon seit mehreren Jahren mit einem Knie, das ihm immer wieder Probleme gemacht hat. Sicherlich wird er damit nicht mehr die Leistung abrufen können, wie sie ihn noch zu Essener Zeiten ausgezeichnet hat, aber er hängt sich nach wie vor voll rein. Das ist schon vorbildlich.“ Einig ist man sich im GWD-Lager allerdings darüber, dass dauerhaft gesundheitliche Nachteile zu erwarten sind. Mit Medikamenten und Trainingspausen sowie einer entsprechenden physiotherapeutischen Behandlung versucht man die Sache so gut wie möglich in den Griff zu bekommen. „Wir bewegen uns an der Grenze der Belastbarkeit und der Gesundheit des Spielers“, will „Doc“ Pöhlmann das Ganze nicht abschwächen. Zurzeit muss der 233-malige isländische Nationalspieler, dem in dieser Saison eine ganz bedeutende Rolle als Leitwolf des neuen Mindener Teams zukommt, nach Spielen stets ein, zwei Tage mit dem Training aussetzen.
Der Wunschspieler von Trainer Rainer Niemeyer weilte vor der seinerzeitigen Vertragsunterzeichnung auch zu einer Eingangsuntersuchung bei Dr. Jörg Pöhlmann in Minden. „Da haben wir die Probleme bereits erkannt und sofort darauf hingewiesen. Trotzdem wurde der Spieler verpflichtet.“ Manager Bredemeier schüttelt nur den Kopf. „Mit mir hat keiner über dieses Thema gesprochen! Zur Schwere der Schädigung des Knorpels wurde mir nichts gesagt.“ Wie dem auch sei, jetzt, da das Kind in den Brunnen zu fallen scheint, muss für den Spieler wie auch die Mannschaft das Beste aus der Situation gemacht werden. Und dafür spielt man bei den „Grün-Weißen“ augenblicklich auf Zeit. Was soll man sonst aber auch tun? Bredemeier: „Wenn wir in naher Zukunft jedoch die Nachricht erhalten, dass es mit ihm nicht mehr geht, werden wir natürlich sofort reagieren müssen.“
Andere Dinge wirken gegen das drohende „Aus“ des sympathischen Johannesson derzeit fast nebensächlich. Sind sie aber nicht, denn Kreisläufer Dimitri Kouzelev zog sich in Göppingen nach einem Schubser bei einem Sprungwurf eine Fersenprellung zu. „Im Pokalspiel in Halle wird er auf jeden Fall pausieren müssen. Aber auch sein Einsatz am Samstag gegen Nordhorn ist noch in Gefahr“, so Dr. Pöhlmann. Neben Tomas Axner, der noch drei, vier Wochen ausfallen dürfte, wäre „Dima“ der zweite Stammspieler, der im so wichtigen Heimspiel in der TUI Arena ersetzt werden müsste."
Ganz schöner Hammer, wie ich finde !!!