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Uefa plant Revolution
München - Die Europäische Fußball-Union (Uefa) plant offenbar eine Revolution im Vereinsfußball, die auch die Bundesliga entscheidend betreffen könnte.Bei der Exekutiv-Sitzung der Uefa am Dienstag im feudalen Hotel Meridien in Lissabon wird über den Vorschlag diskutiert, die Spielberechtigung für Profi-Spieler grundsätzlich nur noch zu erteilen, wenn der Spieler beim Verein oder beim nationalen Verband ausgebildet wurde.
Bald Beschränkung für EU-Ausländer?
Bisher sieht die Regelung der Uefa vor, dass höchstens fünf Nicht-EU-Ausländer pro Mannschaft auf dem Platz stehen dürfen.
Da die neu angedachte "Ausbildungsklausel" auch beim Großteil der EU-Ausländern zutreffen würde, bekämen - egal, ob drei oder fünf "Ausnahmen" zugelassen werden - mittelfristig erheblich mehr deutsche Spieler ihre Chance im Profifußball.
Pionier Mayer-Vorfelder
DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder ist ein vehementer Verfechter der Ausländerbeschränkung im Profifußball, um dadurch indirekt die Nationalmannschaft zu stärken. Bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) beißen er und seine Mitstreiter aber bislang auf Granit.
Der Grund: Die Top-Vereine sind auf ausländische Spieler angewiesen, um international wettbewerbsfähig sein zu können.
Kunstgriff soll Uefa überzeugen
Doch nun wollen Mayer-Vorfelder und Co. mit diesem Kunstgriff bei der Uefa den Widerstand umgehen. Der DFB-Präsident zeigte sich mit der Entwicklung sehr zufrieden: "Ich hoffe, dass die Frage der Ausländerbeschränkung abschließend behandelt wird. Es besteht der Auftrag, Uefa-weit eine Regelung zu finden, dass mehr einheimische Spieler zum Einsatz kommen."
"Der Grundgedanke, um den es geht, ist der, dies nicht an der Staatsangehörigkeit fest zu machen, weil es dann Probleme mit der EU gibt, sondern an der Ausbildung. Und das ist meines Erachtens ein guter Ansatz", so Mayer-Vorfelder.
Finanzielle Zuwendung für Abstellung von Nationalspielern
Hinter diese geplante Revolution treten die anderen Tagesordnungspunte zurück, auch wenn sie untereinander alle verwoben sind. So wird das Exetivkomitee die Gründe analysieren, weshalb ausgerechnet die Nationalmannschaften der fünf stärksten europäischen Ligen (Spanien, Italien, England, Deutschland, Frankreich) bei dieser Europameisterschaft spätestens im Viertelfinale ausgeschieden sind.
Die Uefa führt bereits seit Monaten eine Kampagne, in der sie die Bedeutung der Auswahlmannschaften für die nationale Identität unterstreicht. Zur Sprache kommt auch die Forderung der "G14" nach finanziellen Zuwendungen für die Abstellung von Nationalspielern. Die "G14" ist der Zusammenschluss der 18 bedeutendsten Vereine Europas.
Neues Lizenzsystem
Weiterhin gibt es einen ersten Erfahrungsaustausch über das in diesem Sommer erstmals eingeführte europäische Lizenzsystem. Die von den nationalen Verbänden erteilten Lizenzen sind notwendig, um an der Champions League oder dem Uefa-Pokal teilnehmen zu dürfen.
Es müssen bestimmte finanzielle, administrative und infrastrukturelle Mindestanforderungen erfüllt werden, die nach und nach angehoben werden sollen.
Tja, im Ansatz vielleicht ne gute Idee. Allerdings könnte es auch so kommen, dass die Vereine schon früh die Talente aus dem Ausland holen und dann mehr oder weniger selbst ausbilden. Spieler, wie Roberth Huth oder Moritz Volz, die schon in jungen Jahren nach England gingen sind dafür vielleicht ein Beispiel. Mal sehen, was auf dem Treffen beschlossen wird.