Schnelle Mitte bei Jugendmannschaften

  • Moin,

    wer von Euch praktiziert die schnelle Mitte bei Jugendmannschaften?
    Haltet Ihr es für sinnvoll, schon in der D-Jugend mit so etwas anzufangen?

    Vorteil: Nach einem Gegentor ist sofort Feuer im Spiel
    Nachteil: Etwas mehr Hektik im Spiel

    Vom Spielverlauf her gesehen gibt es eigentlich nichts schlimmeres, als nach einem Tor sofort wieder ein dummes Gegentor zu kassieren, aber darum soll es eigentlich nicht gehen.

    Ich habe bei der offenen Manndeckung festgestellt, dass die Kinder viel aufmerksamer und zügiger nach vorne laufen, als Mannschaften, die 5:1 oder 4:2 spielen. Nach einem Gegentor dauert es einige Zeit, bis der Ball erst mal am Mittelpunkt ist und der Anwurf ausgeführt wird. Dabei schlafen einige Spieler(innen) schon fast wieder ein. Durch die schnelle Mitte bleibt das Spiel schnell und die Kinder aufmerksam. Das soll ja die offensive Deckung auch bewirken.

    Ob allerdings einige Schiris das hinkriegen? Die kommen ja schon bei der offensiven Deckung ins Schwitzen...... :rolleyes:

    Meine Theorie von Handball......... :unschuldig:

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Ich halte die schnelle Mitte durchaus auch schon in der D-Jgd für sinnvoll. Wenn sich erstmal das langsame zur Mittellinie traben eingeschlichen hat, ist es nicht so ganz einfach das wieder zu ändern. (Trainier 'ne B-Jgd und sprech da aus Erfahrung... :D ) Sicher wird das Spiel dadurch hektischer, aber wenn sobald das Passen und Fangen einigermaßen sicher beherrscht wird, ist das Tempospiel, gerade für körperlich unterlegene Mannschaften ein sehr gutes Mittel. Gerade in der Jugend soll ja nicht für den Moment gelernt werden, sondern die Fertigkeiten auf lange Sicht hin geschult weden. Da Handball ein immer schnellerer Sport wird, ist es - zumindest wenn man anstrebt irgendwann mal höher u spielen - unerlässlich ein gutes Tempospiel zu spiele. Jedoch sollte der "Standardangriff" nicht vernachlässigt werden. Eine gesunde Mischung ist hier meiner Meinung nach wichtig. Dazu gehört dann auch nach einem schnellen Angriff gleich ins Druckspiel überzugehen (bzw. 2. Welle zu spielen) und nicht abzubrechen, bis die Abwehr dann wieder richtig steht...
    Aber wie immer lasse ich mich in diesen Punkten auch gerne vom Gegenteil überzeugen. ;)

    "Alles was man wirklich will
    kann einem auch gelingen",
    sagte sich das Krokodil
    und versuchte sich im singen.

  • schnelle mitte in der D-Jgd - halte ich persönlich im ersten jahr definitiv für zu früh. Ab der C-Jgd wär das ne möglichkeit.
    Dass die SR bei ner schnelen mitte in dr D-Jgd nich mitkommen glaube ich kaum (bin selbst SR).

    Christian

  • Ich finde man sollte in der D-Jugend wenigstens schon ein bisschen Schnelle mitte spielen. ich spiel jetzt selber in der C-Jugend und wir gucken schon manchmal doof hinterher, wenn andere schon ziemlich gut die shcnelle Mitte machen, da wir es (leider) nicht schon in der D gelernt haben und unser Spiel sich nur langsam richtig aufbaut. :(
    Und unsere Trainer haben einige Schwierigkeiten nen paar von uns jetz schnell nach vorne zu peitschen. In der D-Jugend würde man es besser lernen (jedenfalls bei uns).

  • Moin,

    normalerweise sollte es auch der jüngere Jahrgang der D - Jugend können. Wenn man viel mit dem Ball trainiert und beim Training auch mal ein paar Prellverbote oder bedingte Prellverbote einfügt, spielen sie ja auch den Ball über mehrere Positionen zügig nach vorne.

    Für mich stellt sich auch gar nicht unbedingt die Frage, ob sie es können, sondern ob es sinnvoll ist.

    Meiner Meinung nach kann es einfach nicht schaden, schnelles Spiel frühzeitig zu fördern. Dazu gehört die schnelle Mitte nun auch mal.

    @ plegge: Ich meine ja auch nicht die "Profi - Schiris" wie Dich, ;) sondern die Gelegenheits - Schiris, (Eltern, Mannschaftskameraden des Trainers, usw.) die bei Heimspielen manchmal pfeifen....

    gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Also wir evrsuchen seit der b jugend mit schneller mitte zu spielen, war auch wie ich denke jedenfalls bei uns der richtige zeitpunkt, jediglich ist bei uns der torwart meistens der einzige der seinen part vernünftig erledigt, während die feldspieler sich egrne mal n bisschen zeit lassen!

  • @ Annasch: Das ist genau das Problem (wobei es nicht immer an den Feldspielern liegt). Wenn die schnelle Mitte nicht von Anfang an mit eingeführt wird (man muss sie ja nicht ständig spielen, aber wenigstens in der "Hinterhand" haben), dauert es sehr viel länger sie vernünftig zu lernen. DAs schnelle Spiel wird immer wichtiger. Gerade im internationalen Vergleich. Als Beispiel: Ich habe neulich gegen eine Japanische Mannschaft gespielt (da gehörte ich sogar mal zu den Großen). Die haben sehr viel über Tempo gespielt - und das ziemlich erfolgreich. Dazu gehört dann eben auch die schnelle MItte.
    Man muss allerdings, bevor man die schnelle Mitte einführt, sich darüber klar werden, ob es für die spezielle Mannschaft schon Sinn macht. Wenn die Kinder i nder D-Jgd noch Probleme mit dem Fangen und Passen haben, macht es auch noch keinen Sinn die schnelle Mitte einzuführen. Da sind dann zunächst Grundlagen gefragt. Die natürlich auch später immer wieder im Training auftauchen müssen... ;)

    "Alles was man wirklich will
    kann einem auch gelingen",
    sagte sich das Krokodil
    und versuchte sich im singen.

  • ... also profi-SR würd ich mich nich bezeichnen, das "höchste" was ich gepfiffen hab war b-jgd kreisklasse :P

  • Je früher desto besser. Und das man damit mehr Hektik fabriziert stimmt meiner Meinung nach so auch nicht, denn man macht das Spiel nur schneller und attraktiver.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen

    .

    Jean Anouilh (1910-87), frz. Dramatiker

  • @coco:Ja ich weiss, aber in unserm Fall war es der richtige Zeitpunkt, da wir vorher einfach die Falsche Trainerin hatten, die im 1. Jahr bJugend bungen mit uns gemacht hat, die ich heute mit meiner eJugend mache. Wir haben eigentlich erst im 2. jahr bjugend angefangen "vernünftigen und ansehnlichen" handball zu spielen! Deshalb war es gut, das wir erst anschließend das eingebaut haben! Und wir müssen uns jetzt grade in den nächsten beiden Jahren darauf einstellen, dass viele unserer Gegner uns überlaufen werden bei der schnellen Mitte, aber vielleicht merken unsre Kreisläufer ja endlich mal, dass Sie sich n bisschen bewegen müssen!

    Einmal editiert, zuletzt von annasch (23. Juni 2004 um 17:18)

  • Zitat

    Original von annasch
    Ja ich weiss, aber in unserm Fall war es der richtige Zeitpunkt, da wir vorher einfach die Falsche Trainerin hatten, die im 1. Jahr bJugend bungen mit uns gemacht hat, die ich heute mit meiner eJugend mache. Wir haben eigentlich erst im 2. jahr bjugend angefangen "vernünftigen und ansehnlichen" handball zu spielen! Deshalb war es gut, das wir erst anschließend das eingebaut haben! Und wir müssen uns jetzt grade in den nächsten beiden Jahren darauf einstellen, dass viele unserer Gegner uns überlaufen werden bei der schnellen Mitte, aber vielleicht merken unsre Kreisläufer ja endlich mal, dass Sie sich n bisschen bewegen müssen!

    Wie gesagt, man muss das Training schon immer auf die Mannschaft zuschneiden.
    Thema Kreisläufer: Verbessere mich bitte, sollte ich dich falsch verstanden haben!
    Kreisläufer sollten in einem "normal" aufgebautem Angriff nicht wie bekloppte am Kreis hin und her flitzen. Das macht nämlcih nicht nur die Abwehr nervös, sondern bringt auch den eigenen Angriff durcheinander. Außerdem ist es schwierig Sperren zu setzen,...
    Wenn du meintest, dass sie schneller zur Mitte laufen sollen, um die schnelle Mitte spielen zu können, wirst du es besser wissen, da du deine Mannschaft kenns ;)

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    und versuchte sich im singen.

  • Coco: ne ich meinte eher das zweit genannte, dass sie schneller zur mitte "flitzen" sollten , um die schnelle Mitte auszuführen!

  • annasch: alles klar ;)

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    und versuchte sich im singen.

  • annasch: das wollte ich dir auch gar nicht absprechen! ;) War net bös gemeint, wollte mich nur versichern, dass ich das Richtige verstanden hab ;)

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  • Ich denke, das ist nicht unbedingt, die Frage, wann man es einführen soll, viel eher, wie intensiv.

    Sagen, dass es so etwas gibt, kann man auf jeden Fall auch schon in der E-Jugend. Dann haben die Kids von Beginn an nach einem Gegentor den Drang nach vorne.
    Ich habe in der letzten Saison drei Mädchenteams trainiert. Die eine (C-Jugend) spielte in der Oberliga und war schon relativ ballsicher. Die andern beiden (C-Jugend Kreisklasse und B-Jugend Bezirksklasse) eher noch nicht so, da habe ich es zwar auch das ein oder andere Mal trainiert, war aber im Spiel nicht wirklich konsequent hinterher, das heißt, ich hab da mehr Wert auf die wesentlichen Dinge gelegt.
    Bei der C-Jugend (Oberliga) war es dann anders, da war ich vor und während dem Spiel wirklich hinter her und erinnere sie wirklich dran.

    Wobei ich gleich dazu sagen muss, dass man beim Einführen darauf achten muss, dass die Mannschaft die Abwehrarbeit nicht vernachlässigt!

  • Moin!

    In der Trainingslehre gilt doch, vom einfachen zum schwierigen. Wenn ich also Tempospiel einführe, was ist einfacher? Der schnelle Paß nach vorne, wenn der Gegner stören darf oder wenn dies ausgeschlossen ist? Ich meine, dass durch die Regeländerung beim Anwurf nun der Gegenstoß auf der "schnellen Mitte" aufgebaut werden muß. Meine Mädels spielen in der kommenden Saison das zweite Jahre E-Jugend, gleich nach den Ferien wird den Torhüterinnen eingeimpft, dass jeder Ball aus dem Netz sofort an die Mittellinie zu fliegen hat.

    Gruß

    Karsten

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Der schnelle Mitte (wenn sie gut klappt) ist eine Variante um leicht und schnell an Tore zu kommen. Sie kann ein sehr gutes Mittel sein. Man sollte sie nur beherrschen. Ich bin dafür, viele Jugendmannschaften sollten sie lernen, denn sie ist wirklich ein gutes Mittel.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen

    .

    Jean Anouilh (1910-87), frz. Dramatiker