Eine sehr theoretische Frage

  • Wie ist die Entscheidung bei folgender (zugegeben wirklich sehr konstruierten) Situation ?

    Der TW hat den Ball sicher in seinem Torraum im Besitz (nachdem der Ball vorher im Toraus war) und will den Ball abwerfen. Er rutscht aus und der Ball verlässt den 6-Meter, hat aber durch den Sturz so einen Drall, dass er auf dem Boden außerhalb aufspringt und wieder in den 6-Meter-Raum rollt, am verdutzten TW vorbei und erst im Tor liegenbleibt.

    Nach 12:2 ist der Wurf korrekt ausgeführt, aber nach 15:6 ist kein Eigentor beim Abwurf möglich. Also müsste die Spielfortsetzung Einwurf (Eckball) für den Gegner sein, oder ?


    PS: Ich werde am Wochenende in der Halle versuchen, ob es auch physikalisch wirklich möglich ist. Falls es auch mit ganz viel Harz nicht klappt, ziehe ich die Frage sofort zurück (oder höre mit Handball auf). :)

    "Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden." (Gustave Flaubert)

  • Als Laie: Reicht es für Dein theoretisches Modell nicht, wenn Du den Schiedsrichter beim Abwurf triffst, von dessem Hintern der Ball dann von außerhalb des Kreises ins Tor zurückrollt?

    Das kannst Du meinetwegen auch am nächsten Wochenende üben.. :)

  • Zitat

    Original von vr316
    aber nach 15:6 ist kein Eigentor beim Abwurf möglich.

    Entscheidung: Tor

    Begründung:
    Beim Abwurf ist kein Eigentor möglich. Da der Abwurf aber bereits korrekt ausgeführt war, kann Regel 15:6 hier nicht greifen. Diese Regel schreibt über ein Eigentor beim Abwurf.

    obwohl... :)
    Tor pfeifen würde nicht gehen, da ich schreiend auf dem Boden liege und keinen Ton aus der Pfeife bekomme :lol:

    MfG
    Schmiddy

  • tor wäre meiner meinung nach die richtige entscheidung...

    aber ich erweitere die theorie noch etwas:
    nehmen wir an, dass der ball gegen den schiri prallt und richtung tor fliegt, rollt, wie auch immer..., dann dürfte der torwart dem ball machtlos dabei zusehn, wie er seelenruhig die torlinie überschreitet, da er ihn nach dem abwurf erst wieder berühren darf, wenn ein anderer spieler diesen berührt hat. wenn er ihn berühren würde müsste man ja sogar auf 7m entscheiden, wobei ich hier auf eine weitere strafe gegen den torwart aus mitleid verzichten würde.

    mfg

    thomas

    ps: was mach ich hier eigentlich?!?! das ist doch alles völlig absurd, wenn es mal in einem spiel so geschehen sollte möge man mir bitte einen rosa elefanten in den garten stellen :pillepalle:

  • Ich würde wiederholen lassen, denn die Regel sagt ja auch, dass der Ball vom TW gespielt werden muss, was aber beim ausrutschenden TW nicht der Fall sein dürfte.
    In dem Fall mit dem SR wäre das schon was anderes. Allerdings müsste der TW sich dann schon fragen, warum er den SR anwirft.

  • Lasse:
    wo steht in den regeln, dass der ball gespielt werden muss...und außerdem wie definiert ma mit dem ball "spielen"?? such doch bitte mal im regelwerk nach deiner angesprochenen regel... ich find da nämlich grad nix...


    mfg

    thomas

  • Lasse: Der SR müsste sich vielleicht auch fragen was er denn da in der Mitte des Spielfelds vor dem Tor macht. ;)

    Sind diese Fragen jetzt der 1. Teil des Sommerloch? ;) Ich warte schon auf die Frage "Wer ist der schönste SR?" (Wer schon länger hier ist, weiss was ich meine.)

    Gruß Jan

  • Ich gebe bei der, zugegeben sehr theoretischen Situation, Lasse Recht geben.
    Bei dieser Situation muß der Abwurf wiederholt werden.
    Zur Frage von Thomas, warum Wiederholung und wo dies steht.
    Regel 12:2 besagt im zweiten Absatz: "Der Abwurf gilt als ausgeführt, wenn der vom Torawrt gespielte Ball die Torraumlinie überquert hat."
    Und Regel 7:1 sagt: "den Ball unter Benutzung von Händen(offen oder geschlossen), Armen, Kopf, Rumpf, Oberschenkel und Knien zu werfen, zu fangen zu stoppen, zu stoßen oder zu schlagen."
    Wenn der Torawrt ausrutscht und dadurch der Ball den Torraum verlässt, kann nicht im Sinne der beiden genannten Regeln von einem Spielen des Balles ausgegangen werden.

    Gruß
    Bernd

  • berny2: danke, hatt wohl knöppe auf den augen

    aber stell dir vor, der torwart spielt den ball kontrolliert aus dem torraum und trifft dabei den schiri, der gerade von rechts nach links läuft um die spielfeldseite zu wechseln... dann das oben genannte szenario. gehn wir mal davon aus, dass der torwart nicht gestürzt ist... das hatt ich nämlich bisher auch überlesen.

    langsam wird die frage ja fast schon realistisch ;)

    mfg

    thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Das Tho (11. Juni 2004 um 23:48)

  • hallo berny2

    gleicher fall wie oben, nur mit dem unterschied das der ball zu einem spieler geht, der einen langen pass zu einem weiteren mitspieler spielt. der spieler erzielt dadurch das 31:30 in einer ausverkauften kölnarena oder ostseehalle.... abwurf wiederholen weil der ball nicht gespielt wurde ?(:/:;):lol:

    mfg, schmiddy

  • Zitat

    Original von berny2
    Regel 12:2 besagt im zweiten Absatz: "Der Abwurf gilt als ausgeführt, wenn der vom Torwart gespielte Ball die Torraumlinie überquert hat." und Regel 7:1 sagt: "den Ball unter Benutzung von Händen (offen oder geschlossen), Armen, Kopf, Rumpf, Oberschenkel und Knien zu werfen, zu fangen, zu stoppen, zu stoßen oder zu schlagen."
    Wenn der Torwart ausrutscht und dadurch der Ball den Torraum verlässt, kann nicht im Sinne der beiden genannten Regeln von einem Spielen des Balles ausgegangen werden.

    Warum denn nicht, es sind doch alle regeltechnischen Voraussetzungen erfüllt?
    Der Ball ist gespielt, sobald der Ball die Hand verlassen hat und der Abwurf ist ausgeführt, sobald der Ball die Torraumlinie überschritten hat. Nur, weil der TW ausrutscht, ist meiner Meinung nach kein regelwidriges spielen des Balles gegeben! Dazu finde ich auch keinen Regelbezug, also ist das spielen des Balles auch erlaubt, wenn man ausrutscht.

    :tschau: Markus
    Mannem vorne! :klatschen:

  • Der TW ist wegen groben Unfugs zu disqualifizieren, der Ball wird
    getauscht und der Abwurf danach unter Androhung von weiteren Strafen wiederholt.

    Und wer solche Situationen konstruiert, sollte sein Gehirn nach seinem Ableben der Wissenschaft zur Verfügung stellen. ( Dabei hatte vr316 beim SR-Treffen in Eppelheim doch einen ganz vernünftigen Eindruck hinterlassen )

  • Zitat

    Original von Mannem vorne!

    Warum denn nicht, es sind doch alle regeltechnischen Voraussetzungen erfüllt?
    Der Ball ist gespielt, sobald der Ball die Hand verlassen hat und der Abwurf ist ausgeführt, sobald der Ball die Torraumlinie überschritten hat. Nur, weil der TW ausrutscht, ist meiner Meinung nach kein regelwidriges spielen des Balles gegeben! Dazu finde ich auch keinen Regelbezug, also ist das spielen des Balles auch erlaubt, wenn man ausrutscht.

    In Analogie zur IHF-Regelfrage 78 sehe ich das genauso!

    Würde sich wirklich lohnen, den Fall mal auszuprobieren und dann an "Pleiten, Pech und Pannen" zu senden.

  • Zitat

    Original von Das Tho

    nehmen wir an, dass der ball gegen den schiri prallt und richtung tor fliegt, rollt, wie auch immer..., dann dürfte der torwart dem ball machtlos dabei zusehn, wie er seelenruhig die torlinie überschreitet, da er ihn nach dem abwurf erst wieder berühren darf, wenn ein anderer spieler diesen berührt hat. wenn er ihn berühren würde müsste man ja sogar auf 7m entscheiden, wobei ich hier auf eine weitere strafe gegen den torwart aus mitleid verzichten würde.

    Natürlich darf er ihn dann aufnehmen- auf Kosten eines Freiwurfes; das mit dem 7-m ist doch schon lange Geschichte :wall: :wall:!

    Aber so ist das mit konstruierten Regelfragen! :pillepalle:

  • nenene, der ball wäre ja ganz klar im tor gelandet und der torwart hätte dies durch regelwidriges abwehren bzw aufnehmen des balles, der in richtung tor rollt, verhindert. da wär ein 7m schon angebracht, hierbei handelt es sich ja schließlich nicht um einen rückpass... oder seh ich das falsch? jedenfalls bin ich froh, dass die zuständigen leute von der IHF sich nicht son quatsch ausdenken, wobei bei manchen fragen denk ich mir da auch meinen teil...

  • Zitat

    Original von Schwaniwolli
    Der TW ist wegen groben Unfugs zu disqualifizieren, der Ball wird
    getauscht und der Abwurf danach unter Androhung von weiteren Strafen wiederholt.

    Und wer solche Situationen konstruiert, sollte sein Gehirn nach seinem Ableben der Wissenschaft zur Verfügung stellen. ( Dabei hatte vr316 beim SR-Treffen in Eppelheim doch einen ganz vernünftigen Eindruck hinterlassen )


    Hi Schwaniwolli,

    da siehst du mal, wie man sich in einem Menschen irren kann... :hi:

    Aber mal ernsthaft, ich habe die Frage mit Sicherheit sehr stark konstruiert und es hat mich heute Morgen viel Mühe gekostet, den Ball in einer solchen Situation ins Tor zu bringen und es ist mir bei unzähligen Versuchen nur einmal gelungen. Die Situation mit "den kreuzenden SR anwerfen" ist da wohl wahrscheinlicher.

    Der Hintergrund meiner Frage waren folgende zwei Gedanken:

    1. Kann nicht doch eine Situation vorkommen, bei der ein Abwurf zu einem Eigentor führt und wenn ja, wie ist dann zu entscheiden.

    2. Es gibt so viele Regeltestfragen, bei denen ich mich frage, wann kommt das in Wirklichkeit vor. Ist da mein Beispiel wirklich so viel schlechter ? Falls ja, bitte ich alle um Verzeihung. Falls nein, habe ich vielleicht einigen ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert oder sie zum Nachdenken gebracht.

    Die Frage kam mir übrigens beim IHF-Regeltest, wo gefragt wird, welcher Wurf nicht zu einem Eigentor führen kann. Und ich wollte nur sicher gehen, ob es wirklich keinen Fall gibt, deshalb habe ich dieses Beispiel erdacht.


    Schönes Wochenende,

    Volker


    PS: Aber wahrscheinlich habe ich im Moment einfach zu viel Zeit...

    "Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden." (Gustave Flaubert)

    Einmal editiert, zuletzt von vr316 (12. Juni 2004 um 14:15)

  • Hey Volker, ;)
    schon Handballentzugserscheinungen ?? ?(
    Nicht dass hier noch neue Fragen für uns gestresste SR konstruiert werden. :rolleyes:
    Mehr Orientierung an der Praxis !!!!!!!!! :D

    ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von ulle (12. Juni 2004 um 19:03)

  • Zitat

    Original von Das Tho
    nenene, der ball wäre ja ganz klar im tor gelandet und der torwart hätte dies durch regelwidriges abwehren bzw aufnehmen des balles, der in richtung tor rollt, verhindert. da wär ein 7m schon angebracht, hierbei handelt es sich ja schließlich nicht um einen rückpass... oder seh ich das falsch? jedenfalls

    12:3 Der Torwart darf den Ball nach Ausführung erst wieder berühren, nachdem dieser einen anderen Spieler berührt hat.

    Bliebe also nur noch zu klären, was ein "regelwidriges Abwehren bzw. Aufnehmen" ?(im Torraum wäre. Hier bin ich ratlos, denn m. E. darf der TW in seinem Torraum jederzeit (ohne einen 7-m zu fürchten) den Ball aufnehmen :lol:.

    Außerdem gibt es bei folgender Situation ja auch "nur" FW gegen den TW:
    Abwurf trifft SR im Spielfeld; Ball gelangt zum TW zurück. Also FW für den Gegner.

    Alles klar? :hi: :hi: