Allgemeine Fragen zum Handball

Hallo landre ,

dass Du zu Deinen Fragen nichts im Internet gefunden hast, ist eigentlich sehr unwahrscheinlich, vielleicht hast Du nicht die richtigen Quellen angezapft.
Ein paar kleine Anmerkungen zu Deinen Fragen möchte ich dennoch machen:

zu 1.
die Bundesliga gilt als eine der besten und am stärksten besetzte Liga der Welt und der deutsche Handball genießt einen hervorragenden Ruf, wenn auch manchmal die großen Erfolge ausgeblieben sind.

zu 2.
in kleineren Orten ist die Unterstützung oft besser (auch von Sponsoren) und es findet aufgrund eines oft begrenzten Angebots im Breitensport i. d. R. auch eine bessere Identifikation mit dem Verein statt.

zu 3.
Beim Frauenhandball sehe ich keinen Gegensatz zum Männerhandball, was das Ansehen betrifft. Dass die Männer etwas mehr im Rampenlicht und Medieninteresse stehen ist eine bedauerliche Tatsache.

zu 4.
aufgrund des übermächtigen Medienrummels beim Fußball, ist es schwer, dem Handball die Geltung zu verleihen, die ihm gebührt.

zu 5.
meines Wissens ist die DDR auch Deutschland gewesen! Nur hatte sich der Staat dort anders definiert und wollte von der gemeinsamen Vergangenheit und Verantwortung nichts mehr wissen, was auch nicht zwingend immer von allen Bürger(inne)n der DDR mitgetragen wurde.

1.) Meiner Meinung nach hat sich die Handball-Bundesliga der Männer zurecht den Titel "Die Beste Liga der Welt" gegeben, weil es im Vergleich zur spanischen Liga doch eine höhere Leistungsdichte gibt. Die spanische Liga ist aber in den europäischen Wettbewerben der letzten Jahre etwas erfolgreicher gewesen, weswegen in der neuen EHF-Rangliste die Bundesliga der Männer vom ersten auf den zweiten Platz zurückfiel. Die Frauen-Bundesliga ist in Sachen Professionalität noch hinter einigen anderen Nationen zurück und belegt folgerichtig in der EHF-Rangliste nur Platz 11, auch wenn Nürnberg dieses Jahr den Challenge Cup gewinnen konnte und in den Jahren davor auch einige deutsche Teams Europapokalsiege einfahren konnten.

2.) Das mit der unterstützung kann ich mir auch so gut vorstellen. Vereine, wie TuSEM Essen oder die HSG Düsseldorf haben es oft sehr schwer sich gegen die Fussballteams bei der Sponsorensuche durchzusetzen. So könnte sich beim TuSEM durch den Aufstieg von Rot-Weiss Essen in die zweite Bundesliga wieder ein Problem in der Mittelvergabe beim gemeinsamen Sponsor RWE Energie ergeben. Auch der OSC Rheinhausen (Duisburg) hatte damals seine Probleme durch den Rückzug eines Großsponsors.

3.) Die Leistung der Frauen wird glaube ich genau gut angesehen, wie die der Männer, auch wenn die Männer in den letzten Jahren in der Nationalmannschaft und in den Vereinsmannschaften etwas erfolgreicher waren. Auch habe ich solche Sätze wie "Handball ist Männersport" im Gegensatz zum Fussball noch nie vernommen.

4.) Im Vergleich zum Fussball fehlt natürlich schon ein wenig die Popularität, auch wenn jetzt durch den Gewinn der Europameisterschaft dem Handball ein deutlich höherer Stellenwert zukommt. Allerdings war Handball in der laufenden Saison die Sportart mit den meisten LIVE-Übertragungen im Free-TV und hat sich damit sogar noch vor dem Fussball positionieren können.

5.) Slowenien hat bisher bei allen Europameisterschaften schlechter abgeschnitten als das deutsche Team. Deutschland hatte eigentlich immer mindestens eine gute Nationalmannschaft (im Zweifelsfall die DDR). Von 1938 bis 1995 gab es eigentlich immer ein deutsches Team in den Top-Ten. Nur 1997 hat man sich nicht für eine WM qualifiziert. Danach ging es aber wieder mit Top-Ten Platzierungen weiter. Alle Ergebnisse findest du bei bundesligainfo.de. Bei Feldhandball gab es eigentlich nur Weltmeister aus Deutschland (BRD oder DDR). Nur im Jahr 1948 hat man nicht teilgenommen. Der DHB hatte ab Mitte der Achtziger Jahre eine Schwächephase und profitierte in den ersten Jahren der Wiedervereinigung von der Qualität des ostdeutschen Handballs.

Moin

Zitat

Original von landre
danke, das ist hilfreich!!!
und warum haben die deutschen Vereine so viele ausländische Spieler?

Weil man den Fehler gewmacht hat, hier keine Quote zu setzen, wie viele Ausländer auf dem feld erlaubt sind. Das sind wohl die Folgen des "Bosmann-Urteils"

So lange es Sponsoren gibt, die diese Kosten tragen, wird das auch so weiter gehen. Da wird sich unsere Nationalmannschaft leider dran gewöhnen müssen, wie beim Fußball.

Eine Zeit lang hat man auch vergessen, dass gute Jugendarbeit nicht heisst, ungeschlagen Kreismeister zu werden, sondern kontinuierlich Jugendmannschaften aufzubauen und auch vermeintlich schwächeren Spieler(innen) Chancen zu geben.

Die Spieler, die in der D- Jugend oft 10 Tore pro Spiel geworfen haben, sind im Seniorenbereich oft sang- und klanglos untergegangen.

Mittlerweile scheint sich das aber zu bessern

Gruß harmi