Die Geschichte von Eurem Verein

  • Mich würde mal der Werdegang einiger Vereine in der 1. Liga intressieren. Sicher weiss ich über viele Vereine was im groben, das der THW, Gummersbach, TVG usw. die Traditionsteams sind, aber es ict sicher mal intressant zu erfahren, wie Fans den weg eines Vereins im laufe der Jahre sehen. Ich werde ebenfalls mal etwas über die noch junge Vereinsgeschichte der Kröstis schreiben.

    Wäre super wenn hier viel Feedback kommen würde, denn die Geschichten aus Minden, Flensburg usw. würden mich sehr intressieren!


    Danke Euch!

  • Tja die Geschichte vom VfL Gummersbach im Groben kennen ja die meisten. Gefeierte Rekordmeister und dann kurz vom Absturz ins Nichts.
    Ich verfolge den VfL jetzt seit 12 Jahren und bin eigentlich schon mit dem Vereinsnamen im Ohr groß geworden :)
    Wie hab ich das so mitbekommen? Also bis zum heutigen Zeitpunkt war eine unheimlich hektische Zeit, Trainerwechsel, falsche Manager und zahlungsunfähige Sponsoren trieben den VfL jahrelang immer wieder an den Abgrund und ich kanns heute noch nicht so ganz verstehen, was für großes Glück wir gehabt haben, dass es den Verein heute noch gibt. Entscheidend hierbei sicherlich unser Koreaner Kyung-Shin Yoon, der dem VfL immer und immer wieder die Treue hielt, auch wenn das Auto in Beschlag genommen wurde und die Gehälter nicht gezahlt wurden. An eine Situation die ich sehr bewegend fand kann ich mich noch sehr gut erinnern, auch wenn ich nicht mehr genau weiß wann es war, es müsste so 1998-1999 gewesen sein: Der VfL hatte sein letztes Saisonspiel. Danach sollte sich entscheiden, ob man einen neuen Sponsor gefunden hatte oder nicht- wenn nicht, würde es den VfL nicht mehr weiter geben. Die Spieler wussten selber nicht Bescheid. Nach dem Spiel standen Spieler und Fans alle zusammen auf dem Parkett, als Ernst-Albrecht Lenz zum Mikrofon griff und sagte: "Wir haben einen neuen Hauptsponsor!" Spieler und Fans lagen sich da teil-
    weise weinend in den Armen- ich glaub das Bild werd ich nie vergessen.
    Wenn es beim VfL finanziell sehr schlecht lief. lief es sportlich gut und umgekehrt. So musste man nach den finanziellen Problemen plötzlich gegen den Abstieg kämpfen, was auch ganz knapp geschafft wurde. Und dann kam plötzlich der Umbruch: Die Köln Arena und mit Carsten Sauer auch mal ein Manager, der länger als nur eine Saison blieb. Ebenso der Trainer. Na ja und so siehts halt heute aus: Sportlich gut und finanziell wie es scheint gut gesichert....man darf also in Zukunft wieder mit dem VfL rechnen!

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • Die Kröstis entstanden aus den beiden Stammvereinen TSV BADEN Östringen sowie der HSG Kronau/Bad Schönborn die beide noch 2001/2002 in der 2. Bundesliga Süd spielten. Die HSG Kronau/Bad Schönborn spielte im Mittelfeld der Liga und der TSV verpasste nur knapp den Aufstieg in die beste Liga der Welt und musste sich dem WHV in der Relegation geschlagen geben. Die beiden Vereine fusionierten daraufhin und schafften im ersten Jahr der Vereinsgründung den Aufstieg in die 1. Handball Bundesliga. Hauptkonkurrent war der diesjährige Aufsteiger HSG Düsseldorf der aber am Ende auf Distanz gehalten werden konnte. Der Aufstieg mit einem Christian Zeitz war sicherlich das Ziel, aber das es im ersten Jahr rauf geht, konnte keine absehen. Denn die Vereine waren Rivalen wie Melsungen – Gensungen, Dortmund – Schalke usw.!
    Dieses Jahr ist demzufolge das zweite Jahr der Kröstis und es verlief sportlich sicher nicht so wie man sich das vorgestellt hat. Viele kleine Fehler wurden gemacht, die sich über die Saison zogen …. Finanziell sieht es stattdessen um einiges Besser aus. Wir haben eine gute Grundlage geschaffen um auf lange Sicht Spitzenhandball bieten zu können. Geld ist zwar nicht gleich Erfolg, den man sich eben erarbeiten muss, aber die Grundlage ist geschaffen, anders als bei anderen Vereinen siehe HSV!

    Ich habe in 2 Jahren Kröstis kein Heimspiel und nur 2 Auswärtsspiele in der 2. Liga sowie 5 in der 1. Liga verpasst und muss sagen, dass es die Kröstis am Ende immer wieder wert sind, auch längere Fahrten auf sich zu nehmen. Einige Spieler der Kröstis sind wirklich dufte Typen um die es schade wäre, wenn sie eines Tages nicht mehr das Gelbe Trikot tragen würden. Die Kröstisfamilie ist breit gefechert und immer noch sehr familier. Dies ist auch der Grund, warum sich viele mit dem Verein identifizieren können.

    Wie lange es dauert bis wir den angestrebten 6ten Platz erreichen kann man nicht fest machen, denke aber, dass wir das auf jeden fall schaffen. Die Zeit wird’s bringen ……


    Sicher kann man nicht so viel dazu schreiben wie bei Vereinen die es schon über 20 Jahre im Profihandball tätig sind. Hier spricht natürlich das Leitwort Tradition statt Fussion! Doch ohne die Fussion hätte es den TSV BADEN Östringen spätestens dieses Jahr nicht mehr gegeben und auch die HSG Kronau/Bad Schönborn hätte sich die 2. Liga nicht mehr leisten können.

    So lang …

  • Als ich zum ersten Mal zum Handball in Wilhelmshaven gegangen bin, hieß der WHV noch PSV Polizei-Sportverein. Das war 1995 in der 2.Liga und es war das entscheidende Spiel um den Abstieg aus der 2.Liga was leider auch verloren ging. Trotzdem bin ich weiterhin zum Handball gegangen. Ab der Saison 96 gab es dann eine Spielgemeinschaft zwischen dem PSV und dem WHV der Verein verpasste 4 Jahre immer nur Knapp den Wiederaufstieg in die 2.Liga. Duelle in den damals Vorhandenen Play-Offs der Regionalliga gegen VTB Varel/Altjührden zogen schon damals Handballfans in die Nordeseesporthölle und machten sie zum Tollhaus. Inoffiziell waren knapp 3000 Leute in der Halle die bis zum Rand übergekocht ist. Als 1999/2000 die Betrieb ganz auf den WHV überging tat sich was an der Jade. Leute wie Taj, Rasmussen, Jacobsen, Weiner, Schimpf und Trainer Jürgen Carstens schossen den WHV mit 60:00 Punkten in die 2.Bundesliga. Gleich im ersten Jahr sorgte man mit einer Starken Mannschaft für Aufsehen. Außer Schwerin machte dem WHV keiner was vor. Unsere ganze Stadt schwebte in einem Handballfieber. Als 2. schieden wir knapp in der Religation zur 1. Liga aus. Im nächsten Jahr war dann Nettelstedt unser Gegner um den Aufstieg. Es war das Finale wie es sich jeder einmal wünscht gerade am 17. und am 34. Spieltag hieß es WHV : Nettelstedt. Das Hinspiel in Wilhelmshaven ging an den WHV leider verloren wir dann das entscheidende Spiel am 34. Spieltag in Lübbecke und mussten wieder in die Reli. Erster Gegner war Kronau. Das Hinspiel konnte der WHV in einem Heimspiel noch für sich entscheiden. Dank Fathallah der 3. Sek vor Schluß mit einem verwandelten 7m im Rückspiel noch die Tordifferenz in einem verlorenen Spiel umbog durften wir nach Solingen fahren wo der WHV überraschen Stark auftrat und den Aufstieg ins Handballoberhaus fast perfekt machte. Das Rückspiel in Wilhelmshaven wurde aber noch einmal zu einer Zitterpartie die zum Glück für und nicht in die Hose ging.

  • flo
    Ja,an das Spiel in Solingen erinnere ich mich noch genau!Eine SG die Regionalliga handball bot und der WHV dem alles gelang und einen Bitter der das Tor vernagelte.Hätte die SG so gespielt wie in der Nordseehalle könnte ich noch 1.Liga gucken.....!Hätte wenn und aber gibts aber nicht......

    "Gewinnen ist die einzige Option"(V.Lombardi)

  • Der VfL Pfullingen ist 1983/84 mit Trainer Kurt Reusch in die Regionalliga aufgestiegen
    und 1984/85 in die 2. Bundesliga Süd. In der ersten 2. Liga-Saison war der VfL
    Abstiegskandidat Nr. 1 und lange hat es auch nach sofortigem Wiederabstieg ausge-
    sehen. Aber ein Unentschieden ausgerechnet gegen Milbertshofen (damals noch mit
    Erhard Wunderlich) hat dann die Wende zum Klassenerhalt eingeleitet. Die Zweitliga-
    zugehörigkeit des VfL dauerte 17 Jahre bis zum Aufstieg in die 1. BL in der Saison
    2001/2002. Unter Kurt Reusch (er war insgesamt 17 Jahre VfL-Trainer) wuchsen beim
    VfL einige Talente (u.a. Uli Derad, Markus Baur) heran, die aber immer wieder
    von Erstligisten weggeholt wurden. Mitte der 90er-Jahre geriet der VfL wieder in
    akute Abstiegsgefahr, aber nachdem Rolf Brack für Kurt Reusch (die Trainer wurden
    zwischen VfL und Frischauf getauscht) kam, ging es dann rasant aufwärts. In der Saison
    2000/2001 wurde der Aufstieg in der Relegation gegen Wilhelmshaven verspielt, bis
    es dann im Jahr darauf geklappt hat.
    Zukunftsaussichten: M.E. wird der VfL der letzte "Dorfverein" in der 1. BL sein, denn
    der Trend geht eindeutig zu großen Hallen wie Color-Line- oder Köln-Arena.
    Und in dem Konzert könnte der VfL nur mitspielen, wenn er ganz nach Stuttgart in die
    neue Ballsporthalle (fertig bis 2006) umziehen würde.
    Aber das hätte dann auch eine Namensänderung zur Folge und es wäre nicht mehr der
    Verein, dem ich jetzt schon seit 20 Jahren die Treue halte.
    Zur Zeit werden von der Vereinsleitung verschiedene Möglichkeiten ausgelotet, wie
    das Hallen-Dilemma gelöst werden kann - man darf gespannt sein, was dabei heraus-
    kommt.

    Einmal editiert, zuletzt von FMH (20. Mai 2004 um 22:42)

  • Zitat

    Original von Sami SG
    flo
    Ja,an das Spiel in Solingen erinnere ich mich noch genau!Eine SG die Regionalliga handball bot und der WHV dem alles gelang und einen Bitter der das Tor vernagelte.Hätte die SG so gespielt wie in der Nordseehalle könnte ich noch 1.Liga gucken.....!Hätte wenn und aber gibts aber nicht......

    Erste Liga wäre wohl trotzdem aufgrund der finanziellen Situation nicht drin gewesen.

    Das Spiel Solingen - WHV war mein erstes Live-Spiel in der Klingenhalle, eigentlich unglaublich, dass ich dennoch immer wieder gekommen bin. Denn die Leistung an dem Tag war bis auf 10 Minuten zu Beginn der 2.Halbzeit unterirdisch.

    Für den WHV und seine lautstarken Fans habe ich allerdings auch seit diesem Spiel grössere Sympathien, erst recht nach dem Wechsel von Thomas Schlich nach Wilhelmshaven.

  • Twingolady

    oh ja, an dieses Spiel kann ich mich auch noch seeehr gut erinnern. Kerstin, Karina, Simone und ich standen zusammen auf dem Feld und haben nur noch gebrüllt und geheult. Diese Pause, die der Lenz gemacht hat bevor er es gesagt hat. Mann das war wirklich zum verrückt werden!

    Was den VfL angeht kann ich mich auch noch sehr gut an die letzte Meisterschaft erinnern. Ich werde niemals dieses Bild vergessen, wie wir mit tausenden anderen auf dem blau-weiß gestrichenen Bismarckplatz standen und die Mannschaft mit der Schale ankam. WOW, das war klasse. Andreas Thiel, Klaus-Dieter Petersen, Heiner Brand, Ulrich Strombach... einer nach dem anderen kam auf den Balkon. Es war ein toller Tag!

  • Zitat

    Original von saskiaGM
    Twingolady

    oh ja, an dieses Spiel kann ich mich auch noch seeehr gut erinnern. Kerstin, Karina, Simone und ich standen zusammen auf dem Feld und haben nur noch gebrüllt und geheult. Diese Pause, die der Lenz gemacht hat bevor er es gesagt hat. Mann das war wirklich zum verrückt werden!

    Was den VfL angeht kann ich mich auch noch sehr gut an die letzte Meisterschaft erinnern. Ich werde niemals dieses Bild vergessen, wie wir mit tausenden anderen auf dem blau-weiß gestrichenen Bismarckplatz standen und die Mannschaft mit der Schale ankam. WOW, das war klasse. Andreas Thiel, Klaus-Dieter Petersen, Heiner Brand, Ulrich Strombach... einer nach dem anderen kam auf den Balkon. Es war ein toller Tag!

    Ich hab das mit der Bekanntgabe damals nur im TV gesehen- das Spiel wurde ja übertragen. Ich glaub ich war damals so...12 oder so :)
    Und ne Meisterschaft mit dem VfL konnte ich leider noch nie feiern- deswegen hoffe ich das es irgendwann mal klappt!

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • an den Tag in der Halle kann ich mich auch noch erinnern! Der Sponsor damals hieß Rinol, eine schwäbische Firma!

  • Zitat

    Original von Diddi
    an den Tag in der Halle kann ich mich auch noch erinnern! Der Sponsor damals hieß Rinol, eine schwäbische Firma!

    die sich dann auch direkt wieder zurückgezogen hat:

    Es war nur eine kurze Liaison: Die Renninger Firma Rinol, Europas führender Hersteller von Industrie-Böden, war Mitte November noch als Retter des krisengeplagten Bundesligisten VfL Gummersbach gefeiert worden - inzwischen hat das Unternehmen sich wieder zurückgezogen. "Wir bedauern dies, aber der Verein war nicht bereit, unseren Vorstellungen vom Wirtschaftsunternehmen VfL zu folgen", erklärte der Vorstandsvorsitzende Kurt-Jörg Gaiser, "eine Vertrauens-Basis ist somit nicht gegeben."

    Konkret forderte Rinol vom VfL Gummersbach die Gründung einer Sport- und Marketing GmbH samt kompetentem Manager und Aufsichtsrat. Auch seien die Rechte, welche der Firma als Sponsor zugestanden hätten, nie schriftlich fixiert worden. Und zu guter Letzt schmeckte den Renningern auch das Engagement eines weiteren Sponsors aus der Vermögensberatungs-Branche nicht: "Diese Firma wollte uns weltfremd und ohne definierte Gegenleistungen veranlassen, den Sponsoren-Vertrag zu unterschreiben."

    Logisch, daß der VfL Gummersbach den Fall etwas anders sieht. ,,Wir wurden nur benutzt", sagt Abteilungsleiter Ernst-Albrecht Lenz laut ,"Stuttgarter Zeitung" und erhebt weitere Vorwürfe gegen Rinol. "Die haben kostenlos eine Riesenwerbung gehabt, uns wurden nur Forderungen gestellt. Die Firma glaubte, uns für 500 000 Mark kaufen zu können."

  • SG Flensburg-Handewitt:

    Gründung der SG am 13.03.1990 durch den TSB Flensburg und den Handewitter SV.

    Saison 1990/91 - 2. Bundesliga Nord - 4. Platz
    Saison 1991/92 - 2. Bundesliga Nord - 1. Platz (ohne Punktverlust)
    Saison 1992/93 - Bundesliga - 16. Platz
    Saison 1993/94 - Bundesliga - 4. Platz
    Saison 1994/95 - Bundesliga - 4. Platz
    Saison 1995/96 - Bundesliga - 2. Platz
    Saison 1996/97 - Bundesliga - 2. Platz - EHF-Pokalsieger
    Saison 1997/98 - Bundesliga - 4. Platz
    Saison 1998/99 - Bundesliga - 2. Platz - City-Cup-Sieger
    Saison 1999/00 - Bundesliga - 2. Platz - Super-Cup-Sieger
    Saison 2000/01 - Bundesliga - 3. Platz - Europapokal der Pokalsieger
    Saison 2001/02 - Bundesliga - 4. Platz
    Saison 2002/03 - Bundesliga - 2. Platz - DHB-Pokalsieger
    Saison 2003/04 - Bundesliga - 1. Platz - DHB-Pokalsieger

    Viele Grüße, Micha

  • Micha ... wie war das eigentlich damals vor der Gründung der SG in Flensburg. Soweit ich weiß gab es ja die SG Weiche-Handewitt, eure SG stammt laut deiner Aufzählung aus dem Handewitter SV. Demzufolge müsste es ja noch einen Handballverein Weiche geben, der im Nimmerland verschwunden ist (ähnlich den Münchner Vorortvereinen Milbertshofen, Schwabing oder dem VfL Günzburg oder dem TUS Hofweier) ?

    @ FMH ... Ballsporthalle Stuttgart ... wird die jetzt gebaut oder nicht ? Ich hab mal gehört das Projekt wurde eingestellt ... ??

  • Zitat

    Original von Face
    @ FMH ... Ballsporthalle Stuttgart ... wird die jetzt gebaut oder nicht ? Ich hab mal gehört das Projekt wurde eingestellt ... ??

    Letzte Woche kam ein ganzseitiger Artikel im Reutlinger Generalanzeiger zum Thema
    "VfL Pfullingen in der Hallen-Zwickmühle". Laut diesem Artikel will die Messegesellschaft
    Stuttgart, die Halle bauen. Als "Hometeams" kämen die Handballer aus Pfullingen oder
    Oßweil bzw. die Ludwigsburger BL-Basketballer in Frage. Frischauf ist nur als Gastmann-
    schaft (für Top-Spiele) geplant. Der Artikel ist leider verschlüsselt, sonst hätte ich ihn
    verlinkt, sorry.

    • Offizieller Beitrag

    Historie des TuS-N-Lübbecke
    11. Mai 2002, 19.32 Uhr, Kreissporthalle Lübbecke: Ohrenbetäubender Jubel aus den Kehlen von 3500 begeisterten Fans. Die Mannschaft des TuS N-Lübbecke führt Freudentänze auf. Der TuS N-Lübbecke hatte sich nach einjähriger Abstinenz durch einen deutlichen 29:20-Sieg gegen den ärgsten Konkurrenten aus Wilhelmshaven die direkte Rückkehr in die 1. Handball-Bundesliga gesichert. Dieser 11. Mai war ein großer Erfolg in der 90-jährigen Geschichte des TuS.


    Derer gab es allerdings in den letzten 20 Jahren viele. Angetrieben von der Handballbegeisterung der Region schaffte der TuS Nettelstedt etwas, wovon viele Konkurrenten nicht zu träumen wagen...


    Drehen wir das Rad der Zeit in das Jahr 1970 zurück: Der TuS Nettelstedt, Handball-Kreisligist in einem Ort mit 3000 Einwohnern, kam erstmals bundesweit in die Schlagzeilen. Es gelang, den damaligen Kapitän der Handball-Nationalmannschaft, Herbert Lübking, von GW Dankersen zu verpflichten. Unter der Führung Lübkings begann der einmalige "Durchmarsch" des TuS Nettelstedt. Bis 1977 stieg der TuS siebenmal auf und war "urplötzlich" Gründungsmitglied der 1977 geschaffenen eingleisigen 1. Handball-Bundesliga. 1975 erreichte der TuS Nettelstedt das Finale der letztmals ausgetragenen Deutschen Meisterschaft im Feldhandball.


    Nach dem Umzug in die neu gebaute Kreissporthalle in Lübbecke, in der bis heute die Heimspiele des TuS ausgetragen werden, setzte sich der kometenhafte Aufstieg fort. Es folgte das bislang erfolgreichste Jahr der "Rothemden". 1980 als Deutscher-Vize-Pokalsieger für den Europapokal der Pokalsieger qualifiziert, stieß der kleine Lübbecker Stadtteil in internationale Gefilde vor. Als Außenseiter in der europäischen Elite, kämpfte sich die Mannschaft um Jimmi Waltke, Peter Pickel und Harry Keller bis in das Finale des Wettbewerbs vor. Dort wurde in zwei denkwürdigen Endspielen die damals anerkanntermaßen weltbeste Mannschaft, der HC Empor Rostock, knapp besiegt. 4200 Zuschauer verfolgten das entscheidende Spiel am 25. April 1981. Der Zweitore-Rückstand aus dem Hinspiel wurde nach 60 fesselnden Minuten wettgemacht und Nationalspieler Harry Keller warf 25 Sekunden vor dem Ende den alles entscheidenden Siegtreffer zum 17:14! Nettelstedt stand im europäischen Rampenlicht!


    Zwei Wochen später setzte der TuS das I-Tüpfelchen auf eine herausragende Saison und bezwang den VfL Günzburg im Finale des Deutschen-Handball-Pokals!


    An diese Glanzzeiten konnte der TuS Mitte der neunziger Jahre wieder anknüpfen. Nach elf Jahren in der zweiten Bundesliga gelang 1994 der Wiederaufstieg in das Handball-Oberhaus. Ghenadij Kahlepo und "Binjo" Tluczynski waren die Köpfe der Mannschaft, die die Handball-Euphorie im Altkeis Lübbecke erneut schürte.


    1996 betrat der TuS Nettelstedt erneut die europäische Bühne. Im Jahr zuvor hatte sich das Team um Bogdan Wenta durch einen vierten Platz in der Bundesliga für den europäischen City-Cup qualifiziert. Wenta führte den TuS 1997 auch zum Gewinn der Trophäe! Exakt 26 Jahre nach dem ersten europäischen Titelgewinn wanderte durch zwei überlegene Siege gegen Kolding IF der zweite Europapokal in die Vereinsvitrine.


    Im Jahr darauf gelang die Titelverteidigung. IFK Skövde hieß der Endspielgegner des Jahres 1998. Mit von der Partie war auch Sven Lakenmacher, der heutige Kapitän des TuS N-Lübbecke.


    In diese Zeit fällt auch der Aufstieg der Damen-Mannschaft des TuS Nettelstedt, die nach fünf Aufstiegen mittlerweile in der Regionalliga spielt.


    Einen weiteren Erfolg, wenn auch nicht sportlicher Natur, gibt es noch zu vermelden: Unter der Federführung des Espelkamper Unternehmers Paul Gauselmann wurde der finanziell kurz vor dem Aus stehende Traditonsverein, der die Menschen der Region so viele Jahre mitriss und begeisterte, neu strukturiert und dank der Mithilfe und Unterstützung vieler Menschen und Firmen auf finanziell gesunde Füße gestellt. Der Pool 2000 wurde ins Leben gerufen, der mittlerweile eine große Säule zur Deckung des Etats der Bundesligamannschaft bildet. Nach dem Abstieg im Jahre 2001 erfolgte die Umbenennung der Profimannschaft in TuS N-Lübbecke. Ein Jahr später war der angestrebte Wiederaufstieg realisiert. Der TuS N-Lübbecke ist wieder erstklassig und mischt in der besten Handball-Liga der Welt mit.

    ...

    Das hab ich vor 2 Jahren geschrieben. Es kam der Abstieg und der erneute, diesmal noch sicherer Aufstieg

  • Dort wurde in zwei denkwürdigen Endspielen die damals anerkanntermaßen weltbeste Mannschaft, der HC Empor Rostock, knapp besiegt. 4200 Zuschauer verfolgten das entscheidende Spiel am 25. April 1981. Der Zweitore-Rückstand aus dem Hinspiel wurde nach 60 fesselnden Minuten wettgemacht und Nationalspieler Harry Keller warf 25 Sekunden vor dem Ende den alles entscheidenden Siegtreffer zum 17:14! Nettelstedt stand im europäischen Rampenlicht!
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    Anerkannte weltbeste Mannschaft ? Naja, den Europapokal der Landesmeister (das war nicht Rostock) holte damals der SC Magdeburg mit einem grandiosen Rückspielsieg von 29:18 gegen Kolinska Slovan Ljubljana. (Hinspiel 25:23 für Lubljana)
    Das Spiel um die Europameisterschaft der Vereinsmannschaften holte sich der SCM dann gegen Nettelstedt mit einem 24:19 Sieg in der Dortmunder Westfalenhalle.

    Klatschpappen und Marktschreier in Handballhallen sind peinlich.

  • Zitat

    Original von Face
    Micha ... wie war das eigentlich damals vor der Gründung der SG in Flensburg. Soweit ich weiß gab es ja die SG Weiche-Handewitt, eure SG stammt laut deiner Aufzählung aus dem Handewitter SV. Demzufolge müsste es ja noch einen Handballverein Weiche geben, der im Nimmerland verschwunden ist (ähnlich den Münchner Vorortvereinen Milbertshofen, Schwabing oder dem VfL Günzburg oder dem TUS Hofweier) ?

    Der ETSV Weiche v. 1930 e. V. war Teil der SG Weiche-Handewitt, die 1974 ins Leben gerufen wurde. Heute hat der Verein keine Handballsparte mehr. Über den Ausstieg habe ich folgendes gefunden:

    Dem kleinen Verein vom Stadtrand war der Aufwand für den Spielbetrieb in der Bundesliga zu groß gewirden. Eine Entscheidung, so der ETSV-Vorsitzende Manfred Werner, die eigentlich überfällig war: "Da Weiche nie die Hallen-Kapazität besaß, hat sich das Schwergewicht immer mehr nach Handewitt verlagert. Zuletzt war Weiche nur noch im Namen vertreten."

    (aus dem Buch "Die SG-Story" von Jan Kirschner)

    Weiche ist übrigens ein Stadtteil von Flensburg, der früher von Deutschen und Amerikanischen Streitkräften geprägt wurde und mittlerweile Geisterstadt-Charakter hat, Sünde eigentlich, ich habe da auch mal gewohnt, während meiner Ausbildung.

    Viele Grüße, Micha

    Einmal editiert, zuletzt von Micha (22. Mai 2004 um 14:07)

  • Danke Micha ... soviel konnte ich mir nämlich letztes Jahr beim Besuch in Flensburg nicht reinziehen, schließlich war ich eigentlich wegen dem Final 4 oben. Ich habe einen Bekannten aus der Nähe von Flensburg und war 4 Tage "oben". Außer der schönen Fussgängerzone und einem Kaffee in dem man sehr gut frühstücken konnte habe ich zwar einiges gesehen, weiß aber nicht welcher Stadtteil wo ist und wie er heißt :)

    Stutzig hat es mich nur gemacht, dass ich zwar Handewitt auf der Landkarte entdecken konnte, aber niemals Weiche ... kein Wunder :)