Hallo!
Am letzten Sonntag bei meinem Spiel wurden von den Schiris jede Menge 7m vergeben, darunter auch dieser:
Eine Spielerin der gegnerischen Mannschaft geht zum 7m-Punkt und wirft - unserer Torsteherin voll in den Magen (Absicht nicht eindeutig). Diese liegt nun gekrümmt am Boden während die Spielerin den abgeprallten Ball aufnimmt und erneut wirft und trifft. Der Schiri entscheidet auf Tor für die Gegner und lässt dann unsere Trainerin aufs Feld kommen, weil unsere Torsteherin immernach auf dem Boden liegt.
Was meint ihr, hätte er schon vorher abpfeiffen müssen, oder war das Tor richtig gepfiffen?
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Hier hieß früher mal die Anweisung, dass die klare Torgelegenheit abgewartet werden soll, bevor Time-out gegeben wird. Danach wäre die Entscheidung korrekt gewesen.
Diese Anweisung ist aber geändert. Ist der Torwart/die Torhüterin verletzt, soll das Time-out gegeben werden, sobald klar ist wer in Ballbesitz ist. Danach ist diese Entscheidung also nicht mehr korrekt.
Aber ich denke, dass diese Auslegung sicher noch nicht überall bekannt ist.
Gruß
Hans-Christian van Hoorn -
Hier dazu die Aktuelle DHB Erläuterung Nummer 2 :
Abgesehen von den in Regel 2:8 beschriebenen Situationen, bei denen ein Time-out verbindlich ist, wird von den Schiedsrichtern erwartet, dass sie ihr Urteilsvermögen bezüglich der Notwendigkeit eines Time-out auch in anderen Situationen walten lassen. Einige typische Situationen, bei denen ein Time-out nicht obligatorisch ist, aber dennoch unter normalen Umständen gewährt wird, sind:
a) äußere Einflüsse, z.B. die Spielfläche muss gewischt werden;
b) ein Spieler scheint verletzt;
c) eine Mannschaft spielt offenkundig auf Zeit, z.B. verzögert die Mannschaft die Ausführung eines formellen Wurfs oder ein Spieler wirft den Ball weg oder gibt ihn nicht frei;
d) der Ball berührt die Decke oder eine Befestigung über der Spielfläche (13:4c) und der Ball prallt ab und landet dadurch weit von der Stelle des sich daraus ergebenden Freiwurfs entfernt, was zu ungewöhnlicher Verzögerung führt.
Hier steht dass ein Time-Out erlaubt ist, aber nicht sófort sein muss...
Man kann dem SR bei dieser speziellen Situation einen Vorwurf machen, denn wenn überhaupt ein Time-Out wegen der Verletzten Toorwärtin gegeben wird, sollte das gleich danach geschehn, besonders in dieser eindeutigen Situation, bei der man den Verletzungsgrund eindeutig erkannt und das tor ohne Time-Out unvermeidbar ist.
Jedoch ist das wieder eine Tatsachenentscheidung des SR, und die kann man nicht unbedingt als falsch ansehen. Vielleicht hat er erst nach dem Tor gemerkt das es bei der Torwärtin etwas "ernsteres" ist...
Es ist halt einfach eine Tatsachenentscheidung...
MfG
Tobi -
Wie auch immer, wenn du direkt TO pfeifst, wenn erkennbar ist, wer Ballbesitz hat (in dem Fall wieder die Werferin), vereitelst du eine klare Torchance. Das bedeutet quasi eine Wiederholung des 7m
Die Verletzung der TW kann auch vorgespielt sein. Wenn der SR dann sofort reagiert und TO pfeift, geht er der Schauspielerin auf den Leim.
Wenn in solch einer Situation irgendeiner meckert, dass wir SR hätten früher pfeifen sollen, dann ist klar erkennbar, dass für denjenigen das Spielgeschehen wichtiger ist als die Verletzung.
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Bei einer vermuteten Verletzung des Torwarts ist sofort, wie Hans-Christian schrieb, Time-Out zu geben, wenn klar ist, wer in Ballbesitz gelangt. Die Spielfortsetzung ist in diesem Falle Freiwurf und KEINESFALLS 7m (wenn der Angreifer wieder in Ballbesitz kommt).
Siehe hierzu auch Beispiel 5 in der DHB-Regelecke.
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Das ist nicht logisch, denn mit deinem Pfiff vereitelst du eine klare Torchance. Und das zieht nach aktuellen Regeln einen 7m nach sich.
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Bitte jfherden, lies doch erst mal beim angegebenen Link weiter. Beschwerden dann bitte an den SR-Ausschuss des DHB oder gleich an die IHF.
EDIT: Ach ja, wenn Dich das Beispiel noch nicht überzeugt, kannst Du noch im IHF-Brief Nr. 3 unter Regeln 6:4a und 13:4a weiterlesen.
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Zitat
Original von jfherden
Das ist nicht logisch, denn mit deinem Pfiff vereitelst du eine klare Torchance. Und das zieht nach aktuellen Regeln einen 7m nach sich.nur ein unberechtigter Pfiff und der kann niemals vom SR kommen !!
ansonsten mit berndo

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Ok, überredet

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ok, vielen dank!
wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, war es keine fehlentscheidung, weil es zwei möglichkeiten gab zu pfeifen, oder? -
In meinen Augen war das eine Fehlentscheidung, da der SR das Spiel sofort bei Ballbesitz des Angreifers hätte unterbrechen müssen, wenn er erkannt hat, dass der TW verletzt ist. Nur dabei handelt es sich eben um eine Tatsachenfeststellung und ist somit nicht anfechtbar.
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Jep, wenn man sich mal die Links von Berndo durchliest. Sieht man das es hätte TO und dann FW, für die Mannschaft die den 7m geworfen hat, geben müssen. Jedoch haben wir diesen Fall nicht gesehen und können über die tatsächliche Situation nur mutmassen, ob also die Entscheidung der Schiris nun absolut Falsch oder doch vertretbar war. Halt Tatsachenfestellung der Schiris.
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Die Handballregeln geben hier keine abschließende Auskunft. Die offiziellen Anweisungen an die Schiedsrichter besagen jedoch, dass vorher zu pfeifen gewesen wäre.
Ein Schiedsrichterbeobachter hätte den Schiedsrichtern dies zwar als Fehler angekreidet, aber ob ein Einspruch wegen einer solchen Situation Erfolg hätte, ist fraglich.
Insoweit kann man zwar sagen, die Schiedsrichter haben falsch entschieden, jedoch ist dies nicht amtlich entgültig!
Hans-Christian
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Auf der DHB-Seite steht ganz klar, dass ein ausgebliebener Pfiff in so einer Situation als Tatsachenfeststellung zu werten ist und somit ein Einspruch auf keinen Fall zum Erfolg führen dürfte/würde.
Und das ist gut so! -
knifflige situation - aber hoch interessant. meine auffassung dazu: sofortiges to wenn ich die verletzung erkenne ( dürfte in dieser situation nicht schwer gefallen sein wenn ich die beschreibung des vorfalls mal so lese und als fakt nehme ).
wenn ich weiterspielen lasse und auf vorteil erkenne, so wäre dies ein "verstoß" gegen den fair-play gedanken und genau deshalb hat der dhb hier auch eine veränderung der auslegung herbeigeführt. es kann einfach nicht in unserem sinne sein, dass ein tor erzielt wird, obwohl der torwart verletzt am boden liegt.
eine einspruch gegen die entscheidung der sr wird jedoch mit 100%tiger sicherheit keinen erfolg haben.und nun noch ein schmankerl: wenn die sr sofort to geben und der ball befindet sich noch in der luft ( auf dem weg zurück zum werfer ) geht es weiter mit abwurf für den tw !!!!! begründung: tw war zuletzt am ball. um einen freiwurf für den 7m werfer geben zu können, muss der sr mit dem to warten, bis dieser auch tatsächlich in ballbesitz gelangt ist. auch nicht schlecht, oder ?
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Wie war das noch mit: Kann ein Schiedsrichter Spiele entscheiden? Ein Guter kann sogar Spiele entscheiden, ohne spielentscheidende Fehler zu begehen...

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Handball-SR
Wenn ich der Regelecke (Beispiel 5) auf der DHB-Seite trauen darf, stimmt Dein Schmankerl nicht: Abpraller vom Torwart in der Luft zurück zum Werfer/Mitspieler = Freiwurf für Mannschaft Werfer (da Ballbesitz/-kontrolle zuletzt bei Werfer), Abpraller im Torraum am Boden = Freiwurf für Mannschaft Torwart (da normale Fortsetzung Abwurf, also Ballbesitz beim Torwart). -
Vielleicht ist es eher andersrum ein Schmankerl:
Abpraller vom TW, Ball in der Luft, Pfiff des SR, Abwehrspieler fängt den Ball => Spielfortsetzung mit FW für den Angreifer
Ist ja wohl ähnlich, wie beim Team-Time-Out. Während des Abprallers vom TW, bevor ein Abwehrspieler den Ball fangen kann, kommt der Pfiff vom Zeitnehmer => TTO und Fortsetzung mit FW für den Angreifer.
Der TW war meiner Auffassung nach nicht in Ballbesitz, da er keine Kontrolle über den Ball hatte.
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Habt ihr schon mal an die Schauspieler unter den TW gedacht? Man muss nur gut schauspielern können, um so dem SR einen Pfiff entlocken zu können.
Und dann ist das Geschrei groß, denn ich habe schon viele vermeintlich Verletzte gesehen, die nach dem TO-Pfiff völlig unversehrt wieder aufgesprungen sind. -
Und? Hinausstellung und 7m, oder nicht?
Die 2min wegen Unsportlichkeit, den 7m wegen der dadurch vereitelten klaren Torgelegenheit. -