ZitatAlles anzeigenOriginal von sport1.de
Todes-Drama am Königssee
München - Bob-Anschieberin Yvonne Cernota ist bei einem Trainingsunfall auf der Kunsteisbahn in Königssee am Freitagmorgen ums Leben gekommen.
Die 24-Jährige vom SC Oberbärenburg saß selbst an den Lenkseilen, als der Schlitten in der Echokurve in extrem spitzem Winkel gegen die Innenbande fuhr, aus der Bahn geschleudert und fast völlig zerfetzt wurde.
Mitfahrer Stefan Grandi (27) erlitt Armverletzungen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert, befindet sich aber nicht in Lebensgefahr.
Erster Bob-Todesfall am Königssee
"Das ist höchst bedauerlich, mein Mitgefühl gilt den Angehörigen", sagte Klaus Kotter, Präsident des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD).
Auf der ältesten Kunsteisbahn der Welt gab es bisher noch keinen Bob-Unfall mit Todesfolge oder schweren gesundheitlichen Schäden.
Kotter: "Es zeigt einmal mehr, dass Bobfahren ein Rennsport ist, bei dem immer ein Risiko dabei ist. Traurig, dass für diese Erkenntnis immer erst etwas als warnender Hinweis passieren muss."
"Materialfehler oder Manipulation fast ausgeschlossen"
Die Polizei Traunstein nahm unverzüglich die Ermittlungen auf. "Materialfehler oder Manipulation sind schon fast völlig auszuschließen. Es war also ein Fahrfehler", sagte Johann Bohnert, Polizeisprecher in Traunstein.
"Die Fahrerin erlitt bei dem Sturz gegen 10.30 Uhr schwere Kopfverletzungen und starb am Mittag im Krankenhaus von Berchtesgaden."
Biochemie-Studentin Cernota aus Halle/Saale gehörte zum Team der sächsischen Pilotin Cathleen Martini. Ihr größter Erfolg war WM-Bronze 2003. Beide gewannen in diesem Winter zudem EM-Gold und belegten bei der WM in Königssee Rang vier.
Anschieber Grandi rausgeschleudert
In Königssee wollten sich in dieser Woche aus Gaudi mehrere Anschieber bei der sogenannten Bobschule als Piloten versuchen. Zum tödlichen Lauf startete Cernota wie schon am Vortag nicht vom oberen Start, nur zwei Drittel der Bahn waren zu absolvieren.
Nach dem Crash gegen die Innenbande hob der Schlitten bei schätzungsweise 70 Kilometer pro Stunde ab. Anschieber Grandi vom SV Ohlstadt wurde rausgeschleudert - das rettete ihm das Leben.
Cernota krachte mit dem umgekippten Sportgerät auf den Boden und erlitt trotz des Sturzhelms tödliche Kopfverletzungen.
Letzter tödliche Unfall im Januar 1990
Den letzten tödlichen Bob-Unfall in Deutschland hatte es am 12. Januar 1990 in Altenberg gegeben. DDR-Pilot Peter Förster (29) prallte bei einer Trainingsfahrt am Zielhang mit dem Hals gegen das Bob-Chassis und starb.
Ursache waren damals technische Mängel an der Bahn, die daraufhin behoben wurden. Rund zwei Monate zuvor war der Rumäne Daniel Oaida ebenfalls in Altenberg bei seiner ersten Übungsfahrt im Vierer tödlich verunglückt.
In Königssee existiert ein hoher Sicherheitsstandard. Kurz nach der Eröffnung vor 35 Jahren war allerdings ein polnischer Rodler aus der Bahn gerast, an einen Baum geprallt und gestorben. Damals waren die Holzdächer an den Bahnkurven noch nicht installiert.
Todes-Drama am Königssee
-
-
Ich denke mal, dass das auch das Ende der WOK-WM von Stefan Raab sein wird.
(Vielleich möchte die Laus aus Kiel noch irgendwas anmerken?)
-
So ein Unfall ist schrecklich. Aber ich denke nicht, dass dies einen Einfluss auf Rodeln, Bob, Skeleton oder WOK-Sport hat. So etwas ist tragisch, kann aber bei diesen Geschwindigkeiten leider immer passieren.
Gruß Jan
-
Der Vorsitzende des deutschen Rodelverbandes hat in einem Interview noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es sich sowohl beim Bob fahren, als auch beim rodeln um Rennsport handelt und deshalb solche tragischen Unglücke niemals ganz auszuschließen sind.