• Weils besser hierher gehört nochmal zu der Geschichte mit dem Zuschauerpfiff gestern in Magdeburg:

    Hier hätte ich gerne gewusst, ob die SR den Pfiff selbst wahrgenommen haben oder lediglich auf Grund der Flensburger Beschwerden eine Hallendurchsage haben machen lassen. In der Situation hat zwar keine klare Torgelegenheit bestanden, denn sonst hätte es nach Regel 14:1 7m für die SG geben müssen. Allerdings finde ich es inkonsequent vom Regelwerk, dass ohne klare Torgelegenheit dann so getan wird, der Pfiff wäre nicht da gewesen und der technische Fehler des verwirrten Spielers wird ganz normal geahndet. Wenn die SR sicher gewesen sind, dass ein Zuschauer gepfiffen hat, hätte es meiner Meinung nach mit FW für Flensburg weitergehen müssen.

    Oder wie sehr ihr das??

  • Dann schreibe ich es auch nochmal hier rein:

    für mich war eine klare Torgelegenheit gegeben (Christiansen auf dem Sprung in den Kreis). Oder wie ist die korrekte Definition einer "klaren Torgelegenheit"?

    Grüße, Micha

  • @ berndo

    Zuschauer stehen nicht auf dem Spielberichtsbogen und sind deshalb nicht beteiligt :)
    Dementsprechend kann ein Pfiff von ihnen nicht zum Freiwurf führen. Die Spieler müssen weiterspielen ... klingt bescheuert ist aber so

    :hi:

  • Micha und berndo :

    bei einem Pfiff eines Zuschauers kann es keine Entscheidung geben. Flensburg hat halt Pech gehabt. Was glaubt ihr, was passiert wäre, wenn Flensburg in dieser Situation ein Tor geworfen hätte. Magdeburg wäre doch Kopf gestanden, weil das Tor gezählt hätte.

    Dieser Pfiff ist KEIN unberechtigter Pfiff, da er nicht von einer am Spiel beteiligten Person gekommen war.

    Hier hilft einzig und allein ein Eintrag ins Spielprotokoll und dann kommt Thor's Hammer über den gastgebenden Verein.

  • Bin ich nicht mit einverstanden, denn:

    14:1 Auf 7-m-Wurf wird entschieden bei:
    c) Vereiteln einer klaren Torgelegenheit durch das Eingreifen einer nicht am Spiel beteiligten Person (ausgenommen 9:1 Kommentar).
    Für die Definition einer "klaren Torgelegenheit" siehe Erläuterung 8.

    in Verbindung mit

    Fragen Regeltest DHB-B-Kader 2002
    2. Direkte FREIWURF - Ausführung von A9. Während sich der Ball im Flug über dem Torraum befindet, ertönt ein Pfiff, sodass der TW B12 nicht mehr reagiert und aus dem Tor geht. Der Ball geht nach dem ertönten Pfiff ins Tor. Tor-SR und Feld-SR beraten sich nach T-0 mit Z/S, wer den Pfiff abgegeben hat. Keiner der genannten Personen hat gepfiffen. Offensichtlich hat ein Zuschauer gepfiffen. Entscheidung?
    a) Tor für A, Bericht im Spielprotokoll
    b) 7-m für A, Bericht im Spielprotokoll
    c) Abwurf für B 12 mit Anpfiff. Bericht im Spielprotokoll
    d) Wh FREIWURF für A mit Anpfiff. Bericht im Spielprotokoll

    Lösung laut Lösungsbogen: D)

    und noch besser:

    12. A3 ist gerade im Gegenstoß unterwegs auf das Tor von B. Während des Sprungwurfs pfeift ein Zuschauer (SR-Pfeife) und irritiert den Spieler A3 so, dass er seinen Gegenstoß nicht mit einem erfolgreichen Torwurf abschließt. Der Spieler stoppt im Torraum mit Ball. Entscheidung ?
    a) T-0, Abklärung der Pfiffherkunft, Freiwurf für B mit Anpfiff
    b) T-0, Abklärung der Pfiffherkunft, 7-m-WurffürA
    c) T-0, Abklärung der Pfiffherkunft, Freiwurf für A mit Anpfiff
    d) T-0, Abklärung der Pfiffherkunft, Abwurf für B mit Anpfiff

    Lösung laut Lösungsbogen: B)

  • Schwaniwolli

    Die RSK/IHF hat sich zu diesem Fall in ihrem Erläuterungsschreiben Nr.3 klar geäußert:

    "Regeln 13:4a vs. 14:1c

    Unterbricht der Pfiff eines Zuschauers den Gegenstoß eines Spielers, wenn dieser sich allein vor dem Tor (allein gegen den Torwart) befindet, ohne daß ein anderer Gegenspieler ihn stoppen könnte, haben die Schiedsrichter entsprechend Regel 14:1c auf 7-m-Wurf zu entscheiden.

    Könnten jedoch Abwehrspieler, in derselben Situation, den Angriffsspieler stoppen, wird das Spiel entsprechend Regel 13:4a mit einem Freiwurf wiederaufgenommen (es wurde keine klare Torgelegenheit vereitelt). Für den Fall, daß - in dieser Situation – die Abwehrspieler den Pfiff hören und ihren Abwehrversuch unterbrechen, während die Angriffsspieler weiter spielen, bis der Schiedsrichter pfeift, kann der Eindruck entstehen, daß der Angriffsspieler eine klare Torgelegenheit hatte. Dieser Eindruck darf jedoch nicht berücksichtigt werden, da die Spielsituation zum Zeitpunkt des Pfiffs vom Zuschauer entscheidend ist: die richtige Entscheidung lautet somit Freiwurf."

    Die Entscheidung der Schiedsrichter war also falsch; sie hätten das Spiel wenigstens mit Freiwurf für Flensburg fortsetzen müssen (sofern sie den Pfiff selbst gehört hätten - aber warum hätten sie sonst eine Durchsage machen lassen?)! Wieso reagiert der Technische Delegierte (Jacobsen?) eigentlich nicht?

    2 Mal editiert, zuletzt von hsr (3. März 2004 um 13:18)

  • Zitat

    Original von hsr
    Die Entscheidung der Schiedsrichter war also falsch; sie hätten das Spiel mit Freiwurf für Flensburg fortsetzen müssen (sofern sie den Pfiff selbst gehört hätten - aber warum hätten sie sonst eine Durchsage machen lassen?)!


    Danke, die Frage habe ich mir auch gestellt. ;) Deshalb meine obige Frage, warum die SR die Durchsage haben machen lassen. Das werden wir aber wohl nie erfahren.

    Und wieder mal: Immer brav die IHF-Briefe lesen ;)

  • Zitat

    Original von Schwaniwolli
    bei einem Pfiff eines Zuschauers kann es keine Entscheidung geben. Flensburg hat halt Pech gehabt. Was glaubt ihr, was passiert wäre, wenn Flensburg in dieser Situation ein Tor geworfen hätte. Magdeburg wäre doch Kopf gestanden, weil das Tor gezählt hätte.

    Dieser Pfiff ist KEIN unberechtigter Pfiff, da er nicht von einer am Spiel beteiligten Person gekommen war.

    Hier hilft einzig und allein ein Eintrag ins Spielprotokoll und dann kommt Thor's Hammer über den gastgebenden Verein.

    Ein Tor der Flensburger hätte niemals zählen dürfen. Was wär denn, wenn die Abwehrspieler abbrechen und die Angreifer weiterspielen?

    Aber der IHF-Brief klärt das ja denke ich mal zufriedenstellend.

    Und Thor's Hammer muss hier auf jeden Fall kommen :devil:

    • Offizieller Beitrag

    Man muss ja auch mitberechnen, dass das Ganze ohne diese Regularien ja zur Methode werden könnte um das Spiel zu beeinflussen. Ich denke die Durchsage ist da schon der beste Weg und irgendwie werden sich schon Zuschauer daneben melden wer's war, darauf ist man dann eben angewiesen. Da helfen dann nur harte Sanktionen, als Abschreckung.

  • Können wir also davon ausgehen, dass die SR den Pfiff des Zuschauers nicht gehört haben? Die Durchsage wäre dann nur vorsorglich erfolgt.

    Viele Grüße, Micha

  • Wie kann man aber so ein Pfiff bei so vielen Leuten hören?? Frag ich mich.. ?( :nein:

    I am what I am

    Viele Liebe
    Grüße an alle :D

  • Mmh, wenn ich mich an die Situation recht errinnere, waren die Schiris ja auch eher überrascht als Flensburg den Wurf abgebrochen hat. Wahrscheinlich haben die den Pfiff nicht gehört, das werden wir wohl nie erfahren und können daher nur spekulieren.

    Rechtschreibfehler sind geschenkt ;)
    Das D:SF ist MEIN Handballsender, lieber Herr Strombach!

  • Hey ... cool... stellt euch mal vor, Samstag, Hohenstaufenhalle GP, noch 5 Sekunden zu Spielen, GP führt 28:27 ... Minden bekommt den Ball und läuft einen Konter, ein Göppinger läuft mit...

    ich geh schon mal Pfeiffe suchen und hoffe das Fort oder Kehle dann schnell aus dem Tor gehen... gibt ja eh nix...

    Ich glaube dann fänden alle das Verhalten Unsportlich.

    Daher meine Frage, die in Magdeburg bestimmt bei vielen als Böse angenommen wird, sie soll aber das nicht sein sondern als aktuelles Thema genommen werden.

    War das Verhalten der Magdeburger nicht genauso unsportlich, den Freiwurf anzunehmen und den Angriff auszuführen ? Wäre es nicht sportlicher gewesen, hier den Ball dem gegnerischen Torwart zuzuwerfen ? Da haben ja sogar die Fussballer, die den Ball ins Aus spielen weil der Mannschaftskamerad verletzt ist und den Ball vom Gegner fast immer zurückbekommen mehr Anstand und Sportsgeist...

    Mir gehts nur darum, dass ich es super gefunden hätte, wenn die Magdeburger den Freiwurf direkt den Flensburgern wieder zugeworfen hätten, ähnlich des Einwurfs der Fussballer, der dem Gegner zugeworfen wird und immer wieder mit warem Sportsgeist tituliert wird.

  • @ Krümelengel
    Kleine Geschichte aus der Regionalliga:
    Timo Out von Z/S überhört (na prima, kommt bei 1000 Zuschauern vor) die Unterhaltung mit Z/S ging nur bei einem Abstand von 5 cm. Die Fox haben alle gehört :)

    So einen schrillen Ton hört man einfach, man achtet ja auch drauf.

    :hi:

  • Hallo, um die Diskussion abzukürzen: Wenn wir den Pfiff des Zuschauers gehört hätten, dann hätte es tatsächlich mit FW für Flensburg weitergehen müssen ( IHF-Ánweisung ). Da wir ihn aber nicht gehört haben, ging es weiter mit FW für Magdeburg, da Christiansen im Kreis stand. Den Hinweis über Hallensprecher hatten wir geben lassen, da die Flensburger auf den angesprochenen Zuschauerpfiff hingewiesen hatten. Vorher hatten wir uns bei Z/S erkundigt - auch die hatten nichts gehört. Demnach blieb uns nur diese Entscheidung. Aber eines ist tatsächlich Fakt: Wenn wir ihn gehört hätten, wäre die einzig richtige Spielfortsetzung mindestens FW ( bei klarer Torgelegenheit sogar 7m ) gewesen.

    Liebe Grüße
    Thorsten Zacharias
    Mainz

  • Hallo Handball-SR,

    danke für die Aufklärung.

    Herzlich Willkommen in der HE! Schön auch so prominente Kollegen hier zu haben. Jetzt müssen wir beim lästern ja noch besser aufpassen. ;)
    Hoffe auf zahlreiche Beiträge.

    Gruß Jan

    Einmal editiert, zuletzt von jhl (3. März 2004 um 22:57)

  • jetzt macht das Lästern erst richtig Spaß.

    Ich muss auch bei diesem Thema Abbitte leisten. Ich werde so langsam alt. Habe den IHF Brief völlig aus den Gedächtnis gestrichen.

    Aber eines ist klar. Geschieht diese Situation in einer Sporthalle des öfteren, dann wirds für den Verein richtig teuer. Sa wahr, wie ich Schwaniwolli bin.

  • By the way. das war gestern übrigens bis auf wenige Kritikpunkte im Progressiven Bereich eine saubere Leistung. Schade, daß Euch das Stürmerfoul von Magedeburg auf Höhe der Mittelline entgangen ist.

    Das Stürmerfoul von Magdeburg in der zweiten Halbzeit am gegnerischen Kreis war dagegen völlig korrekt. Nur hätte der Verteidiger für das Foul im Anschluß eine Zeitstrafe kassieren müssen. Erstaunlich war allerdings, daß das Angreifervergehen nur im normalen Tempo zu erkennen war. Als das DSF die Zeitlupe einspielte, hätte jeder auf Abwehrvergehen entschieden.

    Aber ansonsten, toll !!!