- Offizieller Beitrag
Borko Jordevic ab heute im Probetraining
15.12.2003
24-jähriger Linkshänder von Roter Stern Belgrad als Verstärkung im Visier
Läuft Handball-Bundesligist GWD Minden schon beim nächsten Auftritt am kommenden Freitag in Eisenach mit einem neuen Spieler auf? Die Zeichen stehen gut, denn Manager Horst Bredemeier wurde während seiner Mission als Delegationsleiter der deutschen Frauen-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Kroatien fündig. Der Kandidat heißt Borko Jordevic, ist 24 Jahre alt und Nationalspieler von Serbien/Montenegro. Der Linkshänder spielt derzeit im Rückraum bei Roter Stern Belgrad. Zuletzt gestaltete sich allerdings die Frage nach einem Visum etwas problematisch, doch die hofft „Hotti“ bis heute geregelt zu haben, damit Jordevic bis Mittwoch ein Probetraining absolvieren und man bei einer Einigung anschließend schnell sämtliche Formalitäten über die Bühne bringen kann. Aus dem laufenden Etat ist die dringend benötigte Verstärkung natürlich nicht zu finanzieren. „Wir dürfen laut Bruttolohnsumme keinen weiteren Spieler verpflichten“, erklärt Bredemeier, „Das geht nur über eine externe Finanzierung. Ich hoffe nur, dass ich die nach so einem Spiel noch verwirklichen kann.“ Signale zur Übernahme der Kosten kamen bereits aus Hannover, wo man natürlich auch alles daran setzen wird, den Erstliga-Handball auch im eigenen Sinne zu erhalten. Bis Ende Januar soll im Übrigen die Kopperation vertraglich in trockene Tücher gebracht werden.
Wie wichtig eine Verstärkung ist, zeigte das Gummersbach-Spiel mehr als deutlich. Und in Eisenach wird die personelle Situation noch angespannter, denn dort fällt auch Kapitän Aaron Ziercke aus. Er muss sich im Laufe dieser Woche an den Leisten (einer weichen und einer gebrochen) operieren lassen müssen. „Aaron hat sich wochenlang trotz großer Schmerzen in den Dienst der Mannschaft gestellt. Das war vorbildlich. Aber die schmerzstillenden Spritzen helfen mittlerweile nicht mehr. Er kann sich einfach nicht mehr rühren.“ Passiert war die Verletzung Mitte/Ende Oktober zwischen den Spielen gegen Wetzlar und in Lemgo, wie Trainer Niemeyer verriet. „Ich kann vor Aaron nur den Hut ziehen.“ Da „Chechu“ Fernandez noch meilenweit von seiner Fitness entfernt ist und als Spielmacher völlig ideen- und konzeptlos wirkt, sich Dimitri Kouzelev nach wie vor mehr schlecht als recht über das Parkett schleppt und Lars Rasmussen seinen nächsten Liga-Auftritt erst im Februar haben wird, ist Verstärkung zwingend erforderlich.
Westfalen-Blatt, Volker Krusche