7-m nach Schlusssirene

  • Mal wieder was abstraktes, aber vielleicht nicht unmögliches:

    Mannschaft A erhält mit der Schlusssirene einen 7-m zugesprochen. Der Werfer haut das Ding so doll gegen die Latte (bzw. Pfosten oder Keeper), dass der Ball im hohen Bogen abprallt und ins eigene Tor rollt, wo kein Keeper mehr drinsteht (da das Spiel ja eigentlich schon vorbei war).

    Regel 2:5 besagt ja, dass die Wirkung des Wurfes abgewartet werden muss. Aber wann genau ist eine Wirkung erkennbar?
    Nehmen wir an, dass das schon der Fall ist, sobal der Ball Pfosten oder Latte berührt, dann dürfte es ja auch kein Tor mehr geben, wenn der Ball vom Tor an den Keeper springt und von da ins Tor rollt.

    Meiner Meinung nach ist eine Wirkung dann erzielt, wenn der Ball
    a) im Tor ist,
    b) das Spielfeld verlassen hat,
    c) der Keeper den Ball unter Kontrolle hat oder
    d) der Ball wieder vom Werfer berührt wird (z.B. Abpraller).

    Demnach müsste man also das oben beschriebene "Eigentor" auch geben.

    Wie seht Ihr das?

    p.s.: Wäre sicher mal ne nette Frage für nen Regeltest. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Lasse (8. Dezember 2003 um 02:50)

  • Sehr abstrakt!

    Aber im ernst, es heist die "unmittelbare" Wirkung ist abzuwarten.
    Wenn also der Ball an die Latte geht und dann irgenwo im Spielfeld rumkullert wird das Spiel durch den FSR beendet und fertig.

    Ich denke hier sind wir uns doch alle einig, oder?

    :hi:

    :spring:

  • Ich schließe mich dem ersten Satz von SRBHV an: Sehr abstrakt !!!

    Aber im Grunde müsste es (Eigen-) Tor geben, denn es gibt ja die Regelfrage, wo der Ball von der Latte an den Rücken des TW und erst dann ins Tor rollt; und dort wird auch auf Tor entschieden.

  • Manchmal frage ich mich ,ob unsere Freunde aus Norddeutschland am Wochenende nicht zu tun haben.

    Also, der Ball ist erstmal heiss, dann wird er kalt und danach die SR kaltgemacht, wenn Sie auf Eigentor entscheiden.

    Dieser 7m Wurf kann niemals zu einem Eigentor führen !!!!!!

  • Da hat der DHB aber anders entschieden ... In einem DHB B Kader Test wurde gefragt, mit welchen Würfen ein Eigentor "erzielt" werden kann. Der eigene 7m war (als Abpraller vom gegnerischen Tor) dabei !!!
    Wer hat nun recht ???

  • Das ist ja eben die Frage, da ich hierzu keine wirklich genauen Aussagen in den Regeln gefunden habe, eben auch nicht, wann der Wurf denn jetzt eigentlich vorbei ist.
    Ich denke, sowas sollte mal klar definiert werden, denn im Endeffekt ist doch der SR der Dumme, der dann entscheiden muss.

    Aber mal nebenbei: Vom gesunden Menschenverstand her würde ich natürlich das Tor auch nicht geben, aber was, wenn es ein entscheidendes gewesen wäre und eine Mannschaft aufgrund der nicht eindeutigen Regelaussage Protest einlegt?

  • Lustig, lustig...

    Da kann man ja noch so ne Klebe haben... Bis der Ball ins eigene Tor fliegt, dauert es doch schon seine Zeit!

    Wenn die unmittelbare Wirkung abzuwarten ist, dann muss geschaut werden, was nach dem Lattenwurf passiert und wenn der Ball einfach zurück fliegt, wird dies mittelbar und somit wäre das dann nicht mehr regelkonform :)

    lg, Stuermerfoul

  • Genau :D

    lass das andere Entscheiden ----------» Schwaniwolli wartet schon :baeh:

    Bei dem soll übrigens, bei einem Torwurf die "Blase" aus dem Lederball geflogen und im Tor gelandet sein.
    Jetzt rätselt er schon die ganze Zeit ob es richtig war hier auf Torr zu entscheiden! ?(


    :hi:

    :spring:

    Einmal editiert, zuletzt von SRBHV (8. Dezember 2003 um 18:02)

  • Och nö, jetzt kommt auch noch ne schwache Blase ins Spiel...


    Lasse
    Lustiges Beispiel. Ich würde auf die Wirkung nicht so lange warten, bsi die Gegenwirkung eintritt, sprich, wenn der Ball unaufgefordert die Mittellinie überquert, lieber abpfeifen....

  • Aber ihr sagt doch selber, die Wirkung des Wurfes ist abzuwarten. Wenn wir schon abstrakt diskutieren, dann erklärt mir bitte den Unterschied, zwischen Abpraller vom Tor, der dann vom Rücken des TW ins Tor rollt, und einem, der über das ganze Feld ins eigene Tor fliegt. Da ist, rein vom Ansatz, her kein Unterschied.

    Wenn ihr mit der direkten Wirkung argumentiert, dann darf auch der Abpraller vom TW nicht als Tor anerkannt werden. Und den SR möchte ich sehen, der solch ein Tor nicht gibt !

  • Genau, mhs... das ist in etwa die Argumentation (bzw. Problematik), die ich da auch sehen würde.
    Das ist zwar wirklich etwas, was wohl höchstens einmal in hundert Jahren passiert, aber damit wäre der Fall ja in guter Gesellschaft mit den meisten Regelfragen. ;)

    SRBHV: Lederball? Das war aber noch im vorletzten Jahrhundert, oder? :P

  • Zitat

    Original von Jörg aus Basche
    Dann legen sie eben Protest ein - wo ist das Problem für sich als SR.

    Das hat denn nebenbei noch den Vorteil, dass sich "höhere Stellen" mit diesem Problem beschäftigen dürfen und es dann vielleicht auch Eingang in die SR-Schulung findet.

    Schon richtig... aber unser Ziel als SR sollte doch unter anderem sein, so zu pfeifen, dass man den Mannschaften gar nicht den Spielraum für Proteste/Einsprüche lässt.
    Aber dafür fehlt eben die genaue Definition des "abzuwartenden Ergebnisses".

    • Offizieller Beitrag

    Lasse: Ich meinte damit eigentlich und vor allem .... Du pfeifst das, was Du meinst, das richtig ist. Wenn die andere Mannschaft dann Protest einlegt ... Bitteschön! Ich pfeife zumindest so, wie ich die Sitaution sehe und die Regeln darauf zur Anwendung bringe - die Reaktion der Mannschaften (erst recht, Protest ja/ nein) interessiert mich dabei weniger.
    Dennoch sollten wir uns natürlich bemühen, regelkonform zu pfeifen und Proteste zu vermeiden. Aber wenn ich hier so manches lese (was der Schwaniwolli berichtet), dann kann ich einen Protest nur vermeiden, in dem ich gar nicht erst in die Halle gehe :D

    Zum eigentlichen Problem zurück:

    Das Ergebnis des Wurfes muss abgewartet werden - darunter verstehe ich alles, was sich direkt nach dem Wurf im Kreis abspielt. Sobald der Ball erkennbar vom Tor wegfliegt/ rollt/ kullert, ist die Situation beendet, das Ergebnis des Wurfes (Ball nicht im Tor und auf dem Weg wech vom Tor) abgewartet - gut ist die Sache.

  • mhs: Ein 7-m, gerade nach dem Schlusspfiff wird richtungsbezogen ausgeführt. Die Toleranz, wann ein Wurf aufhört, ist auf die Tore bezogen unterschiedlich. Wenn sich der Ball von dem Tor, auf das er geworfen wurde, entfernt, ist irgendwann die Toleranz überschritten. Ein 7-m-Wurf wird doch nicht dazu ausgeführt, ein Eigentor zu erzielen.
    Wenn ein Lattentreffer gegen den Rücken des Torwarts prallt, ist das doch im Interesse des Werfers, sofern der Ball danach ins Tor gehen könnte.
    Ein 7-m ist ja die Ermöglichung eines Tores für eine Mannschaft, nicht die Möglichkeit zur Bestrafung dieser.

    Die Erläuterung 1 sagt (für einen Freiwurf nach dem Schlusspfiff) aus: "Obwohl die Regeln vorschreiben, dass der Freiwurf ausgeführt wird, sollten die Schiedsrichter ein angemessenes Urteil fällen und den Freiwurf als ausgeführt betrachten, wenn ein Spieler, der sich annähernd in korrekter Position befindet, den Ball einfach fallen lässt oder diesen den Schiedsrichtern aushändigt."
    Demnach sehe ich einen 7-m-Wurf als ausgeführt an, wenn er den Bereich des Tores, auf das er ausgeführt wurde, verlassen hat. Und das hat er auf jeden Fall, wenn er die Mittellinie überschritten hat.

    Wenn ich während des Spiels einen Wurf aufs Tor abpfeife, weil ich irgendwo eine Regelwidrigkeit gesehen habe, dann gilt das Tor nicht, selbst wenn er danach noch ins Tor gelangt. Das ist eine Tatsachenfeststellung der SR. Und wenn ich abpfeife, wenn ein 7-m-Wurf sich von dem Tor entfernt, dann ist das ebenso eine Tatsachenfeststellung, und zwar, dass das Ergebnis des Wurfes war, dass er das Tor nicht getroffen hat.
    Und somit ist jeder Einspruch haltlos. Denn einen Regelverstoß haben wir, da sind wir uns ja einig (weil die Regeln nichts definitives sagen), nicht begangen.

    Ich denke auch in erster Linie an einen Protest der werfenden Mannschaft, dass ein Eigentor gewährt wurde. Denn den könnte ich durchaus noch nachvollziehen.

  • Ich gebe Dir recht, der 7m wird richtungsbezogen ausgeführt: Richtung (gegnerisches) Tor und damit regelgerecht.
    Aber Du hast mir den Unterschied (regeltechnisch) noch nicht erklärt, warum der Abpraller, der vom TW ins Tor rollt zählt - hier bewegt sich der Ball auch zuerst "in die falsche Richtung" - und warum das Eigentor deiner Meinung nach nicht zählt.

    Dar wir uns hier auf einer sehr abstrakten Ebene bewegen musst Du mir das mal anhand der Regel klarmachen :)