Nordhorn legt Protest gegen die Niederlage in Wetzlar ein
"Wenn die Schiedsrichter überfordert sind, dann haben sie ihren Beruf verfehlt", Nordhorns Trainer Ola Lindgren war auch eine gute halbe Stunde nach der 23:27 Niederlage seiner HSG Nordhorn bei der HSG Wetzlar sichtbar angefressen. Ursache war die 42.Spielminute, als das Magdeburger Schiedsrichtergespann Frank Lemme und Bernd Ullrich gemeinsam mit den Zeitnehmern, dem ehemaligen Bundesligaschiedsrichtergespann Schäfer/Semmelroth, einen Treffer der Nordhorner zur 18:16 Gästeführung schlichtweg vergaßen.
Christopher Monz (25.10.2003)
Während die beiden Unparteiischen den korrekt erzielten Treffer des Nordhorners Ljubomir Pavlovic gaben, in der Hektik des Spiels jedoch die Notiz des Treffers auf den eigenen Schiedsrichterkarten nicht möglich war, vergassen die beiden Zeitnehmer schlichtweg die Notitz des Treffers. Die beiden Referees hatten diesen Fehler nicht bemerkt und äußerten sich nach dem Spiel gegenüber handball-world.com zu dem Vorfall:Beide Schiedsrichter gaben zu aufgrund der hektischen Phase des Spiels (im Angriff zuvor war Wetzlars Rückraumspieler Genadji Chalepo nach einem Foul am Nordhorner Spielmacher Ljubomir Vranjes mit Rot, und nicht wir ursprünglich gemeldet aufgrund der dritten Zeitstrafe des Feldes verwiesen worden überfordert gewesen zu sein.
Bernd Ullrich: "Wir haben uns in dieser Situation auf die Zeitnehmer verlassen,und müssen uns auch auf sie verlassen können." Der Schiedsrichter weiter: "Wir Schiedsrichter können in der heutigen Zeit nicht mehr jedes Tor auf unseren Karten vermerken, wie es eigentlich angedacht ist. Da müssen wir uns auf die Zeitnehmer verlassen. Im Europapokal pfeifen Schiedsrichter ja schon ohne Schiedsrichterkarten, weil jeder Vermerk Ablenkung vom Spielgeschenen bedeutet. Wenn ein Fehler passiert ist, dann bei den Zeitnehmern und nicht bei uns."
Auch nach dem Mittelanwurf der Wetzlarer und der Durchsage des Hallensprechers zum 18:16 für die Gäste zeigte die Anzeigentafel weiterhin den Spielstand von 16:17 aus Wetzlarer Sicht. Auch eine zweite Durchsage des Hallensprechers doch den richtigen Spielstand auf der Anzeigentafel zu vermerken fand keine Beachtung seitens der Zeitnehmer. Die Schiedsrichter ihrerseits gaben später an die Durchsagen des Hallensprechers "in der Hektik und Aufruhr akustisch nicht wahrgenommen zu haben", nach den Nordhorner Protesten jedoch die Wetzlar Bank nach dem Spielstand befragt zu haben, die diesen als richtig angab.
Schiedsrichter Frank Lemme zu handball-world.com: "Da auch die Zeitnehmer sich keines Fehlers bewußt waren, und wir als Schiedsrichter durch das in dieser Phase überhektische Spielgeschehen gebunden waren, ging das Spiel ganz normal mit dem Spielstand auf der Anzeigentafel weiter, auch wenn so etwas natürlich nicht passieren darf."
"Dadurch ist das Spiel gekippt, Wetzlar hat ausgeglichen obwohl wir noch in Führung lagen", analysierte Nordhorns Trainer Ola Lindgren nach dem Spiel. "Dennoch gratuliere ich Wetzlar, weil sie verdient gewonnen haben, wir haben zu keiner Zeit zu unserem Konterspiel gefunden", so der Nordhorner Coach weiter.
Info: Handball-World
Bin mal gespannt was da jetzt passiert!