SPORT in DÜSSELDORF
Im letzten Jahr war erst der FC Barcelona im Finale des Rheinpokals eine Nummer zu groß für die HSG-Akteure, die gegen die "Weltauswahl" im Team der Katalanen 15:26 verloren. In dieser Szene setzt Jens Sieberger gegen Laszlo Nagy (19) zum Wurf an. (
Handball: HSG hofft auf den nächsten Coup
Die Neuauflage des Rheinpokals wird zu einer Standortbestimmung für den Handball-Zweitligisten.
Düsseldorf. An das letzte Jahr denken sie bei der HSG noch gerne zurück. Denn da landete der Handball-Zweitligist eine faustdicke Überraschung, als er durch einen knappen 23:22-Erfolg über den TBV Lemgo den Einzug in das Finale des Rheinpokals schaffte, in dem man aber mit 15:26 gegen das Starensemble des FC Barcelona dann deutlich den kürzeren zog. Ein Paukenschlag dennoch vor einer Saison, die fast mit dem Aufstieg ins Handball-Oberhaus abgeschlossen worden wäre. In diesem Jahr peilen die Verantwortlichen der HSG die Rückkehr in die bel etage des deutschen Handballs zwar wieder an, dass seine Mannschaft aber auch an diesem Wochenende bei der neuerlichen Auflage des Rheinpokalss einen ähnlich furiosen Start hinlegen kann, das bezweifelt Trainer Richard Ratka doch stark.
"So etwas wird Lemgo nicht noch einmal passieren. Dafür werden der Trainer und die Spieler schon sorgen", vermutet Ratka, der allerdings frühestens in den Finalspielen mit seinen Mannen auf den amtierenden deutschen Titelträger treffen kann. Denn zunächst einmal gilt es den Vergleich am Freitag in Rheinhausen mit der HSG Wetzlar erfolgreich zu bestreiten. In der zweiten Begegnung spielen dann der TBV Lemgo sowie der Wilhelmshavener HV den Finalgegner aus.
Außerdem, so der HSG-Coach, stecke seine Truppe mitten in der Vorbereitung auf die neue Spielzeit. "Wir sind gerade erst in der dritten Woche, und die Spieler liegen ein wenig über der Talsohle", so der Coach zur körperlichen Verfassung seiner Schützlinge, die am vergangenen Samstag erstmals die Trainingsarbeit unterbrachen, um ein Freundschaftsspiel bei Unitas Haan zu bestreiten, das letztlich auch deutlich mit 38:19 gewonnen wurde.
"Was die Mannschaft da gezeigt hat, war im Großen und Ganzen in Ordnung. Die Abwehr steht, doch im Angriff haben wir ohne Linkshänder im Rückraum gespielt. Das alles kann man am Wochenende besser beurteilen. So gesehen ist das Turnier für uns von großer Bedeutung. Denn danach wissen wir, wo wir stehen, wo noch Mängel sind und was noch verbesserungswürdig ist", so der Coach. Das nennt man wohl Standortbestimmung.
Erst recht, da Ratka hofft, dass er zu den beiden Begegnungen den kompletten Kader zur Verfügung hat, sieht man mal von Torhüter Daniel Sdunek ab, der an einer Knöchelverletzung laboriert, die ihn bereits in Haan frühzeitig auf die Bank zwang. Ein paar Probleme gibt es auch noch mit dem anderen Neuzugang, Alexander Petersson. Denn gestern lag seine Spielgenehmigung noch nicht vor, allerdings ist Manager Frank Flatten zuversichtlich, dass auch dies bis zur Partie am Freitag geklärt sein wird.
Auf alle Fälle hofft Richard Ratka, dass seine Mannen beim Rheinpokal eine ordentliche Leistung abliefern werden. "Ich hoffe, dass wir wie im letzten Jahr eine Überraschung landen können." Die Rahmenbedingungen sind eigentlich dafür ganz günstig. Denn die Philipshalle wird auf 20 Grad Celsius herunter gekühlt. Und das könnte angesichts der tropischen Temperaturen auch für die Zuschauer ein zusätzlicher Anreiz für einen Turnierbesuch sein. . .
Von Heribert Schmitt
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flatten Geschrieben am: 06.08.2003, 04:46
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Meister Lemgo fordert Revanche für die "Majestätsbeleidigung"
Das Rheinpokal-Halbfinale vor einem Jahr: Ex-HSG-Akteur Kai Stübben überlistete Lemgos Nationalspieler Christian Schwarzer.
HANDBALL-TURNIER / Beim Rheinpokal der HSG will der TBV Wiedergutmachung für die 22:23-Vorjahrespleite. Die halbe Nationalmannschaft ist im Team der Westfalen vertreten.
Was die Handballer der HSG vor exakt einem Jahr bei der Premiere ihres Turniers um den Rheinpokal vollbrachten, grenzte schon fast an Majestätsbeleidigung. Mit 23:22 schlug damals der Zweitligist den heutigen deutschen Meister TBV Lemgo. "Ich habe immer noch keine Ahnung, wie wir diesen Sieg geschafft haben" rätselt HSG-Coach Richard Ratka noch heute.
Lemgos Meister-Trainer Volker Mudrow hat dagegen noch nichts vergessen: "Unsere Spieler waren damals sehr müde in den Beinen. Zudem haben wir einfach nicht gut gespielt!" Ob die gerügte Trägheit aus dem stundenlangen Autobahnaufenthalt resultierte? Steckten doch die Westfalen damals 30 Minuten vor dem Spielbeginn mit ihrem Mannschaftsbus am Breitscheider Kreuz fest, ehe die HSG-Akteure im Wettkampf-Outfit mit ihren Autos Chauffeur-Dienste leisteten.
Nun sinnt der deutsche Meister nach Revanche. "Sicherlich wollen wir die Vorjahrespleite vergessen machen, keine Frage", sagte Mudrow zur Zielsetzung. Ein Vorhaben, welches innerhalb seiner Mannschaft nicht auf Widerworte treffen dürfte und trotzdem etwas Spielraum für Ironie lässt. "Wir fahren nach Düsseldorf um zu verlieren, was denn sonst? Danach werden wir schließlich auch wieder deutscher Meister", flachste Lemgos Nationalspieler Christian Schwarzer, einer von insgesamt sechs DHB-Akteuren des "TBV Deutschland". So viel Aberglaube sei gestattet.
Bevor es jedoch zum Aufeinandertreffen des Bundesligisten mit der HSG im Finale kommt, müssen sie sich gegen ihre Vorrundengegner behaupten. Während die HSG am Freitag (18 Uhr) in Rheinhausen Namensvetter Wetzlar gegenübersteht, muss sich der TBV gegen den Wilhelmshavener HV (20 Uhr) durchsetzen.
Beim TBV freut man sich zudem auf ein Wiedersehen mit Michael Hegemann. Der Wechsel des HSG-Torschützenkönigs nach Lemgo scheiterte erst in letzter Sekunde. "Wir werden auch weiterhin ein Auge auf Michael haben", versichert Volker Mudrow.
05.08.2003 MARCUS GÜLCK