• wann kommt denn jetzt die Auflösung?

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Zitat

    Original von Phunky
    3. Wenn ich Micha mal treffe, werden wir ja sehen, wer wem auf's Maul gibt ;)

    Hey, war doch nur ein Beispiel! Bitte nicht schlagen! :nein:

    Ja, wenn es keine Wertigkeit von "Leben" gibt, dann kann man den Baggerfahrer auch nicht verurteilen, oder? ?(

    Ich hätte jetzt auch gern die Auflösung... :rolleyes:

  • Wer wie Britney Spears seinen ohnehin mageren IQ nur dafür einsetzt, schlechte
    Musik zu machen, sollte sich nicht zum Thema Todesstrafe äußern.
    Für mich persönlich gehören zu den schrecklichen Dingen auch Britney-Spears-Songs.

    [Edit]Herrje, nächstes Mal lese ich erstmal den ganzen Spruch, bevor ich mich
    aufrege... Sauber, Phunky :lol:[/Edit]

    Einmal editiert, zuletzt von FMH (3. Juli 2004 um 15:31)

  • also ich bin total gegen die todesstrafe, schließlich tut man damit doch oft das gleiche, weshalb derjenige verurteilt wird...aber in solchen fällen wie saddam hussein weiß ich auch manchmal nicht, ob es nicht doch richtig wäre. aber im Endeffekt sollte man ihn doch für den rest seines lebens einsperren!!!

    • Offizieller Beitrag

    Weshalb will man jemanden bestrafen? Im Normalfall um eine "geächtete Tat" zu ahnden.

    Für diese Taten wird mit einer Strafe gedroht um davor abzuschrecken.

    Die Realität zeigt, dass egal welche Art Strafen angedroht werden, dies letztendlich nicht mit vollem Erfolg erreicht wird.

    Aber was tut die Gesellschaft, die einem Individuum er Gesellschaft das Recht auf Leben abspricht? Begibt sie sich nicht auch auf das Niveau eines "Mörders"?

    Nach meiner Meinung hat die Gesellschaft nicht das Recht einem Einzelnen das Lebensrecht zu nehmen.


    Die Gesellshaft hat jedoch auch das Recht auf Schutz vor weiteren Taten eines Mörders, Kinderschänders und dergleichen. Hier muß die Strafe im wörtlichen Sinne lebenslänglich lauten. Und dies ohne Gnade

    • Offizieller Beitrag

    Die Lösung:

    Nach den Regeln des Strafgesetzbuchs sind beide Täter zu bestrafen. Es greift weder der rechtfertigende noch der entschuldigende Notstand ein.

    Das sind (im Bagger-Fall) die Grenzen des Strafsystems.

    Um diese Sachen gerecht zu lösen wurde mit einem "übergesetzlichen" Notstand, der nirgendwo normiert ist, argumentiert. Aber handfest ist das nicht!

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man das so annimmt, obwohl es nicht geschrieben steht, gibt es in beiden Fällen keine Strafe.

    Geht man nach dem geschriebenen Recht vor, müsste man verurteilen, aber nach § 60 analog von Strafe absehen oder nach 49 mildern (so in vergleichbaren KZ-Arzt-Fällen geschehen).

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Waldorf
    Geht man nach dem geschriebenen Recht vor, müsste man verurteilen, aber nach § 60 analog von Strafe absehen oder nach 49 mildern (so in vergleichbaren KZ-Arzt-Fällen geschehen).

    Jupp, ich hatte jetzt allerdings nach dem Schlagwort "übergesetzlicher Notstand" gesucht und dazu eben u.a. die Seite mit den Fällen gefunden.

    Mir wäre allerdings die Lösung anhand des geschriebenen Rechts auch lieber ...

    Jörg

  • Der Fall Tookie Williams

    "Tookie" Williams in USA hingerichtet

    Der verurteilte vierfache Mörder Stanley "Tookie" Williams ist im US-Bundesstaat Kalifornien hingerichtet worden. Kurz nach Mitternacht wurde ihm im Gefängnis San Quintin nördlich von San Francisco das tödliche Gift gespritzt. Die Wächter hätten zwölf Minuten gebraucht, um eine Einstichstelle an Williams linkem Arm zu finden, berichteten Augenzeugen. Angaben des Gefängnisses zufolge hatte der Schwarze auf die übliche Henkersmahlzeit verzichtet. "Er sagte zu mir: 'Weint nicht, wir wollen stark bleiben'", erzählte der US-Bürgerrechtler Jesse Jackson.

    Wenige Stunden vor Williams' Hinrichtung hatte der Oberste Gerichtshof der USA eine Aussetzung der Exekution des Ex-Bandenchefs abgelehnt. Auch Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger wollte gegenüber "Tookie" Williams keine Gnade walten lassen: Das Gnadengesuch des 51-Jährigen lehnte er ab.

    Schwarzenegger warf dem Afroamerikaner vor, die von ihm begangenen Morde nicht gestanden und nicht bereut zu haben. Angesichts der Beweislage gebe es keinen Zweifel an der Schuld des damals 25-Jährigen, so Schwarzenegger bei seiner Begründung. Der kalifornische Gouverneur betonte, die Prüfung von Gnadengesuchen sei "immer schwierig", und dieser Fall bilde "keine Ausnahme". Nachdem er die Beweislage geprüft, der Geschichte der vier Morde nachgegangen, sich die Argumente angehört und "mit den weitreichenden Konsequenzen" seiner Entscheidung gerungen habe, habe er jedoch keine Gründe für eine Begnadigung ausmachen können. Die "Fakten" rechtfertigten es nicht, das Urteil der Geschworenen und die Entscheidungen der Gerichte aufzuheben.

    Der Fall hatte in den USA großes Aufsehen erregt und die Debatte um die Todesstrafe neu entfacht, weil der frühere Bandenchef Williams mehrere Bücher schrieb, in denen er junge Menschen vor Straßengangs und vor Gewalt warnt. Williams' Anhänger hatten sich in einem Brief noch einmal direkt an Schwarzenegger gewandt. Sie erklärten, es sei ein neuer Zeuge aufgetaucht, der die Unschuld des Verurteilten beweisen könne. Bis zuletzt hatten Bürgerrechtler wie Jesse Jackson oder die Menschenrechtsaktivistin Bianca Jagger für eine Begnadigung Williams' gekämpft. 50.000 Menschen in den USA unterzeichneten eine Petition für den Häftling.
    "Kalifornien hat einen unschuldigen Mann getötet"

    "Wir werden Williams Unschuld noch beweisen", sagte die Aktivistin und Williams-Unterstützerin Barbara Becnel kurz nach der Hinrichtung. "Wir werden zeigen, dass Arnold Schwarzenegger ein kaltblütiger Killer ist". Die Afroamerikanerin, die Williams bei der Veröffentlichung seiner Bücher half, rief als Zeugin in der Todeskammer aus: "Der Staat Kalifornien hat gerade einen unschuldigen Mann ermordet".

    Mit seiner Entscheidung wies Schwarzenegger bereits das dritte Gnadengesuch von Todeskandidaten während seiner Amtszeit ab. Doch eine Begnadigung hätte noch mehr konservative Wähler gegen Schwarzenegger aufgebracht, der erst kürzlich eine schwere Wahlschlappe einstecken musste, schätzte ein CNN-Kommentator die Entscheidung des Republikaners ein. Die Mehrheit der Kalifornier befürwortet die Todesstrafe.
    Mit Büchern gegen Gewalt

    Williams wurde 1981 schuldig gesprochen, einen Supermarktangestellten sowie zwei Motelbesitzer und deren Tochter erschossen zu haben. Gemeinsam mit einem Freund hatte er 1971 die Straßengang "Crips" gegründet. Im Gefängnis sagte er sich von seiner Vergangenheit los und wurde zu einem Prediger gegen die Gewalt. Für seinen Einsatz wurde er in den vergangenen Jahren fünf Mal für den Friedensnobelpreis und vier Mal für den Literaturnobelpreis nominiert.

    In einer ganzseitigen Anzeige in der "Los Angeles Times" beschrieb er seine Läuterung in jahrelanger Einzelhaft und seine neue Lebensaufgabe: "Ich sehe es als meine gesellschaftliche Verpflichtung an, den Rest meines Lebens der Bekämpfung von Jugendgewalt zu widmen. Ich möchte die Menschheit davor bewahren, noch mehr Opfer zu erzeugen."
    Letzte Begnadigung vor 38 Jahren

    Der letzte kalifornische Gouverneur, der einen Todeskandidaten begnadigte, war Ronald Reagan im Jahr 1967. Williams war der zwölfte Verurteilte, der seit Wiedereinführung der Todesstrafe in Kalifornien 1977
    hingerichtet wurde.

    MEIN KOMMENTAR:

    Es ist mal wieder soweit, die ach so "demokratische USA erneut einen Menschen, mit der aus archaischen Vergelzungsjustizzeiten stammende Todesstrafe, ERMORDET.
    Mord ist Mord auch dann wenn dieser Gesetlich legimitiert wird! Die Aussage Hernn Schwarzeneggers man könne einen Menschen nicht begnadigen der bis zuletzt seine Unschuld beteuert, zeut von der Stupidheit Schwarzeneggers. Ich finde es echt traurig und es macht mich wütend dass im 21. Jahrhundert es immernoch Staaten gibt die die Todesstrafe vollziehen, erstrecht wenn dieser Staat sich als "Beschützer" der Menschenrechte sieht!!!

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Im Alten Testament steht nun mal "Auge um Auge, Zahn um Zahn" (Spruch stamm von Hamurabi, um 1650 vor Christus). An diesem Wahlspruch orientieren sich die USA, wenn sie die Todesstrafe, die es in einigen Bundesstaaten immer noch gibt, rechtfertigen. Das kann man machen... muss man aber nicht... Es bringt überhaupt nichts, einen Menschen, der einen Mord begangen hat, umzubringen. Davon hat niemand was, außer vielleicht eine ganz billige Befriedigung.

    Der Fall "Tookie Williams" liegt für mich jedoch anders. Ich bezweifle nicht, dass der Mann früher "schlecht" war und Leute ermordet hat. ABER er hat sich eindeutig gebessert, war nicht umsonst mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Ihn nun umzubringen entbehrt für mich jeder Grundlage, auch wenn er die Morde selbst wohl niemals bereut hat.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Der Spruch "Auge um Auge, Zahn um Zahn" galt den Juden bei der Rückeroberung ihres Landes un nicht generell. Im Neuen Testamnent steht hingegen " Bekommst Du einen Schlag auf die Linke Wange so halte auch die rechte hin", aber scheinbar is man in Amerika noch nich soweit mim lesen der Bibel gekommen. Desweiteren is ja auch eines der 10 Gebote "du sollst nich töten" un Rachsucht eine der sieben Todessünden, wenn die Amis sich also auf den lieben Gott berufen dann richtig.

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    ( Theodor W. Adorno )

  • Zitat

    Original von Felix0711
    [...] Ihn nun umzubringen entbehrt für mich jeder Grundlage [...]


    Das geht mir bei jedem Mord so...

    "Alles was man wirklich will
    kann einem auch gelingen",
    sagte sich das Krokodil
    und versuchte sich im singen.

  • Denke auch, es ist der falsche Ansatz, unschuldig verurteile oder gebesserte Menschen als Grund für die Abschaffung der Todesstrafe vorzuschieben. Todesstrafe ist generell FALSCH!!! Hilft niemanden, schreckt nicht ab (ich entsinne mich an einige Statistiken in einem Public Enemy Video, denke auch, jemanden zu töten oder nicht hat nichts mit der Angst vor der Strafe zu tun).
    Ein empfehlendswerter Film zur Problematik ist und bleibt Dead man walking, greift das Thema gut auf.

  • UlfN: Den Film habe ich leider bisher noch net geshe, aber die Buchvorlage is a sehr empfehlenswert.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
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  • Führt einen über den Unschuldglauben zu einer Ablehnung der Todesstrafe, die auch bei Schuld besteht, toll gemacht, tolle Schauspieler, hat in meinen Bekanntenkreis auch einige überzeugt, die gesagt haben: "Und wenn es Deine Tochter wäre?"
    (Nebenbei, meine Meinung zu der Frage: Natürlich würde in mir Haß aufkommen - deswegen muss ja auch ein unabhängiger 3. urteilen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es mehr als pervers, dass ein Mensch, der Millionen mit Gewalt verherrlichenden Filmen verdient hat und erst dadurch die Popularität erlangt hat, Gouverneur von Kalifornien zu werden, von seinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht hat!

  • Schwarzenegger hätte schon begnadigt wie ich so lese. Allerdings hat der Kandidat ja nie seine Schuld eingestanden und sich somit auch nie bei den Opfern entschuldigt. So bliebe Schwarzenegger in einer Begründung der Begnadigung ja eigentlich nur ein eigener Zweifel an der Schuld. Er konnte ihn ja schlecht für eine Tat begnadigen welcher Williams nach eigener Ansicht nie getan hatte.
    Es wurde bis heute noch kein Fall in den USA bekannt, in welcher ein Hingerichteter sich im Nachhinein als unschuldig erwies.

    Von daher kann ich Schwarzenegger schon verstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (16. Dezember 2005 um 10:41)