• Zitat

    Original von block-o
    Indem Du anfängst, gegen den Einsatz von Gewalt zu plädieren!

    Es wäre nur schön, wenn es so einfach wäre.

    So lange Leute mit Gewalt ihre Ziele (z.B. mehr Macht, Geld, Ruhm oder Liebe) erreichen können oder zumindest wollen, wirst Du das niemals erreichen.

  • @skeptiker
    gerade heute in der Mittagspause war ich in der Stadt. Unglaubliche Szenen spielten sich ab. Ich dachte in etwa das, was du so schön geschrieben hast.

  • Zitat

    Original von Phunky
    @skeptiker
    gerade heute in der Mittagspause war ich in der Stadt. Unglaubliche Szenen spielten sich ab. Ich dachte in etwa das, was du so schön geschrieben hast.


    Na, da fehlt aber auch noch der Blick darauf wie grosse Teile unserer Gesellschaft auf Kinder reagieren und welche Energie manche darauf aufwenden moeglichst viele Kinderspielplaetze oder Jugendzentren nicht entstehen zu lassen...

    *** Dang/Zacharias Fanclub - das Beste an der Handballecke ***
    Fan von Einar-Örn Jonsson - Isi-Power auf Rechtsaußen ;)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Twingolady
    Wenn ich dann schon höre, wie manche Leute darüber diskutieren, wie den Tätern eine Resozialisierung ermöglicht werden kann...naja...


    Und ich wiederhole, was ich oben bereits sagte:
    Wir diskutieren hier an Extremfällen, und die sind ungeeignet, das System im Grundsatz zu diskutieren.
    Oder willst Du auch dem einfachen Dieb/ Unterschlager/ Betrüger, Verletzer/ Beleidiger/ verleumder/ ... die Chance nehmen, sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern?
    Dann kannst Du sagen, jedes Verbrechen gehört sofort mit lebenslang bestraft.

    Zitat

    Original von Twingolady
    gehen wir mal von sehr viel früher aus, da wurden die Leute im Krieg ermordet oder halt aus Eifersucht umgebracht...heutzutage sind es diese Perversionen die oftmals die Mörder treiben und das find ich sehr bedenklich...


    Die Sicht ist verbreitet, ich weiß auch, woher sie stammt - aber sie ist dennoch vollkommen falsch.
    Ers gibt im Jahr zwei bis vier Kindersexualmorde - buindesweit. Es gibt im jahr laut PKS zwischen 25 und 30 Sexualmorde - bundesweit.
    Es gibt im Jahr zwischen 850 und 900 Morde - bundesweit.
    Insofern werden die weitaus meisten Morde aus Eifersucht, zur Verdeckung einer Straftat, aus neiderern Beweggründen - was auch immer - begangen.

    ABER: Die Sexualmorde, inbesondere die Kindersexualmorde, beschäftigen wochen-, ja monatelang die Schlagzeilen, BLÖD und wie sie nicht alle heißen, puschen bis zum Erbrechen. Wenn sich hingegen zwei Türken in der Innenstadt von Hannover umlegen, dann steht das am nächsten in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und gut ist - das bekommt außerhalb von Hannover keiner mit.
    Natürlich weiß ich, warum das so ist - es verzehrt aber die Wahrnehmung ungemein.

    außerdem gab es "perverse Mörder" schon immer, ich erinnere nur an den Hannoverander Haamann in den 20er Jahren, der damals als Kannibale sein Unwesen trieg. Und wenn Du noch früher zurück gehst - auch damals hat es Morde aus sexuellen Miotiven gegeben ...

    Im übrigen: Jeder kapriziert sich auf die Kindersexualmorde ... wer interessiert sich eigentlich für die Kinder, die von ihren Eltern als "Erziehungsstrafe" totgeschlagen wurden, die verhungert sind, die nach Vernachlässigung gestorben sind? Wo ist denn eigentlich da die BLÖD? Ist ein Kind, dass von seinen jahrelang geschlagen, misshandelt, auf zu geringe Ernährung gesetzt und dadurch gestroben ist weniger tot als ein Kind, das sexuell misshandelt und getötet wurde?

    Ich plädiere hier nicht dafür, dass eine gegen das andere aufzurechnen! Ich plädiere allerdings dafür, das Gesamtbild im Auge zu behalten und nicht einzelne Fälle, so grausam sie auch sein mögen, als Maßstab zu nehmen.

    "Extreme Fälle ergeben schlechtes Recht"- dass das dem Opfer und seinen Angehörigen nicht sonderlichw eiter hilft, ist mir allerdings auch klar.

  • Viele flüchten aus einem goldenen Käfig, dass hat man oft als Grund, sie bekommen alles, werden einfach eingeent und brechen irgendwann aus, indem sie das genaue Gegenteil tun. Häufig liegt die Ursache aber auch in einer schlechten Kindheit. Wird immer wieder gerne genannt, ist sicherlich auch ein Grund. Wenn Kinder vergewaltigt, misshandelt oder gequält werden und geschlagen werden, hat man das oft, dass sie später zu Aggressivität neigen- was sich teilweise halt auch in so krassen Taten äußert. Ist sicherlich keine Entschuldigung, aber eine Ursache für die Entsozialisierung...

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • vanilla: Deswegen habe ich in meinem ersten BEitrag auch geschrieben, dass ich das als Unbetoffenen vermutlich nicht richtig beantworten kann, ob die Strafe genugtuung verursacht, ein besseres Gefühl, oder ob sich gar nichts ändert. Ich gehe einfach davo naus, dass der Schmerz so unendlich groß ist, dass auch die "Rache" nicht hilft.

    Vom "Verhätscheln" solcher Täter halte ich auch nichts. Und manchmal frage ich mich auch, wie einige wieder auf die Bevölkerung losgelassen werden können. Da krieg ich dann auch einen zuviel!

    Und @ Meikel: Bei Fällen bei denen du ein "grummeln" verspürst, verspüre ich Hass - und das bei mir zu erreichen ist schon nicht ganz einfach. Aber wenn nicht das - was dann?

    block-o: Resozialisierung -Entsozialisiernung - wo ist wann was schief gelaufen? Das sind Fragen, die immer auftauchen. Klar ist, das etwas schief gelaufen ist - das kann die "Täter" aber nicht von ihrer Schuld befreien.


    Ich würde da aber gerne nochmal einen anderen Aspekt reinbringen:
    Etwas wo ich manchmal gerne jemandem an die Gurgel springen möchte ist, wenn einige meinen betrunken fahren zu müssen Dazu will ich hier jetzt aber keine Diskussion starten, das es die schon in einem anderen Thread gibt. Aber um die Verknüpfung zum Thema Todesstrafe herzustellen: Wenn ein Betrunkener jemanden Tod fährt - ist das Todschlag? Fahrlässigkeit? (wohl kaum!) oder Mord? Wie sollte das bestraft werden?

    "Alles was man wirklich will
    kann einem auch gelingen",
    sagte sich das Krokodil
    und versuchte sich im singen.

  • Zitat

    Original von Twingolady
    .... Ist sicherlich keine Entschuldigung, aber eine Ursache für die Entsozialisierung...

    Sofern sie überhaupt jemals eine Sozialisierung erlebt haben. Wenn ich heutzutage sehe, in welchem Umfeld kleine Kinder aufwachsen müssen, einfach nur schlimm!

  • Das ist sicherlich wahr und auch einer mit der Hauptgründe. Aber oftmals sind es auch die, die früher in der Jugend die vermeidlich Schwächeren waren und selber erniedrigt wurden, die holen sich dann später Macht über Kinder...hat man oft genug..

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • Was Mathias über die Behandlung mancher Elter, auch. und gerade in der Öffentlichkeit, angeht stimmt vollkommen!

    Welch fatale Emotion muß solch eine absolute Hilflosigkeit, gegen die Demütigung vor allen Leuten, bei den Kindern hinterlassen.

    Aber Meikel, na klar ist das nicht einfach, jedoch es ist die einzige Möglichkeit dem Wahnsinn zu entgehen.

    Wenn Du mich nach meiner Einschätzung fragst, für wie Wahrscheinlich ich meine Wunschvorstellung halte, so sage ich null Prozent, aber ich höre nicht auf, dafür zu werben, im Forum nicht, in meiner Familie und bei Bekannten nicht und auch nicht unter Kollegen in meiner Dienststelle!

    Gruss,

    Block-O

    Gruss,

    Block-O

  • Zitat

    Original von Coco
    Ich würde da aber gerne nochmal einen anderen Aspekt reinbringen:
    Etwas wo ich manchmal gerne jemandem an die Gurgel springen möchte ist, wenn einige meinen betrunken fahren zu müssen Dazu will ich hier jetzt aber keine Diskussion starten, das es die schon in einem anderen Thread gibt. Aber um die Verknüpfung zum Thema Todesstrafe herzustellen: Wenn ein Betrunkener jemanden Tod fährt - ist das Todschlag? Fahrlässigkeit? (wohl kaum!) oder Mord? Wie sollte das bestraft werden?

    Wir haben vor einigen Jahren so einen Fall im Bekanntenkreis erlebt, als Fußgängerin beim überqueren der Straße von einem Betrunkenen überfahren worden, der mit fast 100 K/mh unterwegs war. In dem Fall von jemandem, der zuvor auch schon mit Alkohol am Steuer erwischt wurde.
    Natürlich führt man endlose Diskussionen, der Hass der hoch kommt, ist auch klar, denke ich.

    Meine Meinung dazu war und ist nach wie vor: Zurechnungsfähigkeit hin oder her. Es muss verhindert werden, dass so etwas noch mal passiert, und dafür muss verhindert werden, dass derjenige draußen rumläuft.
    Dann kann er auch mal ein bißchen über seine Selbstkontrolle nachdenken.

    Und: Alkohol- oder Drogeneinfluß ist vielleicht eine Erklärung, aber keine Entschuldigung.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Coco
    Etwas wo ich manchmal gerne jemandem an die Gurgel springen möchte ist, wenn einige meinen betrunken fahren zu müssen Dazu will ich hier jetzt aber keine Diskussion starten, das es die schon in einem anderen Thread gibt. Aber um die Verknüpfung zum Thema Todesstrafe herzustellen: Wenn ein Betrunkener jemanden Tod fährt - ist das Todschlag? Fahrlässigkeit? (wohl kaum!) oder Mord? Wie sollte das bestraft werden?

    Da gibt es eine Menge (inzwischen für verfassungswidirg erklärte - meine ich zumindest) juristische Theorien drüber, die alle eines gemein hatten: sie führten zu einer viel zu milden Bestrafung.
    Und es gab eine Menge sehr lustig zu lesender Urteile (insb. von Untergerichten) zu wirklich grauseligen Fällen, wo Amtsrichter zu höchst vernünftigen Ergebnissen kamen (die dann obergerichtlich wieder gekappt wurden).
    Wo der derzeitge Stand der Urteilsfindung liegt, weiß ich derzeit nicht ... ich mache zu wenig Strafrecht :wall:

  • Zitat

    Original von Phunky

    Wir haben vor einigen Jahren so einen Fall im Bekanntenkreis erlebt, als Fußgängerin beim überqueren der Straße von einem Betrunkenen überfahren worden, der mit fast 100 K/mh unterwegs war. In dem Fall von jemandem, der zuvor auch schon mit Alkohol am Steuer erwischt wurde.
    Natürlich führt man endlose Diskussionen, der Hass der hoch kommt, ist auch klar, denke ich.

    Meine Meinung dazu war und ist nach wie vor: Zurechnungsfähigkeit hin oder her. Es muss verhindert werden, dass so etwas noch mal passiert, und dafür muss verhindert werden, dass derjenige draußen rumläuft.
    Dann kann er auch mal ein bißchen über seine Selbstkontrolle nachdenken.

    Und: Alkohol- oder Drogeneinfluß ist vielleicht eine Erklärung, aber keine Entschuldigung.

    Ich komme auch nur darauf, weil ich das im Bekanntenkreis auch erlebt habe (und da war noch die Knautschzone des eigenen PKWs da...). Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte: Handelt es sich hierbei nicht auch in gewisserweise um Mord (oder ist es - wovon ich eher ausgehe - doch "nur" Todschlag?) und was ist da mit der Todesstrafe. Zu hart? Aber auch das hat Leben gekostet... (Ich erinner nochmal - ich bin gegen die Todesstrafe!)

    "Alles was man wirklich will
    kann einem auch gelingen",
    sagte sich das Krokodil
    und versuchte sich im singen.

  • Leute,

    das Thema hier wurde aufgemacht, um über die Problematik der Todesstrafe zu diskutieren, und nicht über alkoholisierte Autofahrer oder ähnliches.

    Ich war 10 Jahre als Schöffe an der 1. Grossen Strafkammer des Landgerichts Flensburg, und habe viele Fälle kennengelernt, am schlimmsten waren Tatortfotos, wo man sich zusammenreissen musste. Ich habe mich zwingen müssen, nicht zu fühlen, sondern zu denken.

    Ob ich damit Recht hatte, werde ich nie erfahren, und will es auch nicht!

    Gruss,

    Block-O

    Gruss,

    Block-O

  • Zitat

    Original von block-o
    Leute,

    das Thema hier wurde aufgemacht, um über die Problematik der Todesstrafe zu diskutieren, und nicht über alkoholisierte Autofahrer oder ähnliches.

    Es geht immerhin um besoffene Autofahrer, die im Suff Leute umbringen und die Frage, ob das nicht sogar Mord ist! Das passt also durchaus in die Diskussion.

  • Danke Meikel - so war's gemeint.

    "Alles was man wirklich will
    kann einem auch gelingen",
    sagte sich das Krokodil
    und versuchte sich im singen.

  • Aber wir sind uns doch wohl darüber einig, dass ein Tötungsdelikt, auf keinem Fall zu einem staatlich angeordnetem Tötungsdelikt führen darf, oder?

    Block-O

    Gruss,

    Block-O

  • Eben drum, Block-O, wir sind uns alle so furchtbar einig, dass das Thema einer gewissen Erweiterung bedarf ;).

    Nein, ganz im Ernst, ich bin froh, dass das Thema nochmal hochkam und auch froh über die -aus meiner rein subjektiven Betrachtung- zum Großteil vernünftigen Argumentationen zu diesem schwierigen Thema.

  • Zitat

    Original von block-o
    Aber wir sind uns doch wohl darüber einig, dass ein Tötungsdelikt, auf keinem Fall zu einem staatlich angeordnetem Tötungsdelikt führen darf, oder?

    Block-O

    Da bin ich auf jeden Fall deiner Meinung. Ich wollte mit dem "Alkoholl" Beispiel ein wenig provozieren - wo würde die Grenze gesetzt werden, gäbe es die Todesstrafe in der EU? Ich war einfach mal gespannt, was Todesstrafen-Befürworter hierzu sagen und was die Todesstrafen-Gegner.

    "Alles was man wirklich will
    kann einem auch gelingen",
    sagte sich das Krokodil
    und versuchte sich im singen.

  • Horst,
    nun, da hast Du einen Punkt gemacht!

    Meine Gruende gegen die Todesstrafe:
    - Senken der Gewaltschwelle innerhalb der gesamten Gesellschaft durch staatlich sanktionierte Toetung menschlichen Lebens
    - Bei Kapitalverbrechen ist keine wahre Suehne oder Wiedergutmachung moeglich
    - Moegliche Fehlurteile waeren nicht mehr gutzumachen. (O.K. 20 Jahre unschuldig im Gefaengnis gesessen zu haben kann einem auch keiner wirklich wieder zurueckgeben...)
    - Wer soll die Urteile vollstrecken ohne selbst zum Moerder zu werden?

    Die Reihenfolge sagt nichts ueber die Wichtung der einzelnen Punkte aus. Gerade aber der letzte Punkt ist nicht zu verachten. Jeder der freiwillig bei einer Hinrichtung mitwirken will ist fuer mich verdaechtig evtl. selbst ein potentieller Lustmoerder zu sein.
    Sucht einfach mal im Internet nach Artikeln ueber "Fred Leuchter", dann wisst ihr was ich meine. Er stellt "Toetungsmaschinen" her die in vielen Staaten der USA zum Einsatz kommen und nebenbei leugnet er auch noch den Holocaust. Das ist wohl mehr als pervers zu nennen!

    Viele Gruesse,
    Mathias

    *** Dang/Zacharias Fanclub - das Beste an der Handballecke ***
    Fan von Einar-Örn Jonsson - Isi-Power auf Rechtsaußen ;)

  • Wissst ihr, ein Träumer wie ich, guckt ja auch Nachrichten und liesst Zeitung.

    Aber wenn ich nur an den regionalen Aufstand der irischen Frauen gegen das Morden der Männer denke, gebe ich nicht die Hoffnung auf, ein Zeichen setzen zu können.

    Und dabei nehme ich keine Rücksicht auf meine persönliche Befindlichkeit, auch in meiner Hosentasche ballt sich die Faust, und möchte losschlagen, aber damit wäre der nächste Konflickt vorbestimmt!

    Block-O

    Gruss,

    Block-O