Doping in der Handball Bundesliga

Hi,
ich würde einfach abwarten. Ich glaube, dass Galia und Lemgo schneller zur Sache kommen als die Beteiligten im Kieler Skandal (einschließlich der Beschuldigenden) - ohne 2000 Fortsetzungsgeschichten. Es gibt momentan ne Menge Möglichkeit wie tatsächlichem Doping, Dummheit des Arztes oder des Spielers (die wie gesagt allerdings auch zur Sperre führen sollte), verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel (Inhaltsstoffe, die draufgedruckt sind, sind nicht unbedingt die, die drin sind - dann wird es aber schwierig mit dem Nachweis). Vor der Äußerung des TBV hätte ich auch noch z.B. erlaubte Einnahme mit Datenverlust bei der Dopingbehörde (soweit ich mich entsinnen kann, kann man teilweise Mittel nehmen mit Dopingbestandteilen, solange man sie inklusive Zweck angibt) genommen oder er hat halt seine Zahnpasta im Laden von Dieter Baumann gekauft.

In ein paar Tagen äußert sich der TBV, dann können wir noch immer drüber diskutieren, ob wir den Äußerungen glauben.

Bis dann
Carsten
P.S.: Die Quelle der Mopo war allem Anschein zumindest kein Arzt.

Zitat

Original von Lord Vader
Die Problematik ist halt, dass für Schusseligkeit bzw. für Vorsatz keine Indizien gesammelt werden können. Hier müssen wir dem Sportler glauben oder es bleiben lassen

Ich persönlich glaube dass wesentlich mehr Sportler vorsätzlich gedopt haben als es nach einem positiven Test zugeben

Wie kommst Du da drauf

Schön, wie hier gewartet werden soll und gegen den THW für einige alle Urteile erlaubt sind. Ich für meine Teil gebe auch Zwischenstandsurteile ab.
Die Erfahrung zeigt, dass A-Proben sehr aussagekräftig sind, dass fast immer nach Ausreden gesucht wird, dass Ausreden oft auch nicht ganz funktionieren (ist immer auch interessant, ob die gemessenen Werte mit den normalen Einnahmemengen zuzüglich Abbau im Körper und Einnahmezeitpunkt korrespondieren. Man muss mit den Medikamenten auch erst mal den Grenzwert überschreiten können), dass Profisportler sich erstaunlich selten mit ihren Pflichten auseinandersetzen.
Ich bin auf die Geschichte gespannt, genügend Skepsis habe ich über die letzten Jahre aufgebaut, das reicht auch für den "sauberen" Handball.

Edith sagt, für den Handball wäre es natürlich äußerst unschön, aber wo wir gerade am säubern sind, vielleicht können wir trotzdem auch mal dieses Thema ein wenig ehrlicher angehen.

Manchmal kommt man aber auch mit den dümmsten Ausreden durch. Simoni mit den Bonbons seiner Oma aus Kolumbien als er auf Kokain positiv getestet wurde und eine Radfahrerin mit der Ausrede, dass die Asthmaspraydose im Wohnwagen explodiert war und sie deshalb zu viel davon inhaliert hätte ...

Was nun mit Galia ist, ob Absicht oder nicht, will ich gar nicht beurteilen, kann ich derzeit ja auch gar nicht, nur das Ganze mit "Schusseligkeit" schönreden, ist nicht der richtige Weg. Ne Strafe sollte schon sein, wenn die B-Probe positiv ist.

UlfN
Ich stimme Dir in allen Punkten zu. Allerdings dürfte bei körperfremden Stoffen der Grenzwert für eine positive Dopingprobe sehr niedrig sein, sofern es überhaupt einen Grenzwert gibt und nicht schon das Überschreiten der Nachweisbarkeitsgrenze ausreicht.

Zitat

Original von Arcosh
UlfN
Ich stimme Dir in allen Punkten zu. Allerdings dürfte bei körperfremden Stoffen der Grenzwert für eine positive Dopingprobe sehr niedrig sein, sofern es überhaupt einen Grenzwert gibt und nicht schon das Überschreiten der Nachweisbarkeitsgrenze ausreicht.

Ich hatte da konkret einen Fall (ganz unten, "Fall Bour") im Kopf, wo Ephedrin genommen wurde, angeblich mit Wick Medinait, aber das wird in dem Link zumindest ganz plausibel widerlegt.

so wie ich das sehe gibt es bei Octopamin keinen Grenzwert, an den man sich herandopen darf. Fraglich ist aber, wie lange das Zeug im Körper insgesamt nachweisbar ist. Hat er ein neues Mittel probiert, hat er bei der Nationalmannschaft einen entsprechenden Drink bekommen, ... - Da darf man gespannt sein, wie die Erklärungen lauten.

Selbst ohne Grenzwert sollte es sich bei einigen Produkten (Octopamin?) ermitteln lassen, ob eine sachgemäße Anwendung (Menge, Zeitpunkt der Einnahme) des Mittels zu dem gemessenen Wert passt. Ich gebe aber zu, es fehlen mir aber die genauen Kenntnisse, wie schnell dieses "Nahrungsergänzungsmittel" abgebaut wird, ich spekuliere nur. Ich bin neugierig, wie es weiter geht.

Na klasse, Punkte verliert man, wenn man einen Jugendspieler ohne die formale Spielgenehmigung einsetzt. Wenn aber ein Spieler gedopt ist, ist das erst schlimm, wenn der Spieler noch einen anderen Doper im Team hat.

Ich will und werde Galia keine Absicht unterstellen. Aber was da noch gerecht oder verhältnismäßig ist, erschliesst sich mir nicht.

Am schönsten bei der Punkte Regel finde ich, dass nur 2 Sportler (stand hier zumindest irgendwo, nicht nachgeprüft) kontrolliert werden. ich finde, abzug sollte es erst geben, wenn 3 Spieler des Dopings überführt wurden

Das ist wohl eine WADA-Einschränkung, die dieses Jahr in die SO übernommen wurde. Grundsätzlich kann man das ja nachvollziehen - Das Team wird nicht in Sippenhaft für einen Dummen genommen - macht aber eben auch nur Sinn, wenn halt signifikant mehr als zwei (evtl. sind es derzeit sogar drei) Spieler pro Team getestet werden.

Hallo,

Zitat

Orginal von http://www.handball-welt.de/o.red.c/news.p…1&auswahl=20144
... Derzeit wird überprüft, ob und gegebenenfalls welche dem Spieler Galia verabreichten Heilmittel, deren Einnahme er vor Abgabe der Dopingprobe formell ordnungsgemäß offen gelegt hat, einen entsprechenden Wirkstoff enthalten. Eine weitere Stellungnahme hierzu wird im Laufe der nächsten Woche erfolgen.

... als ob die NADA die Inhaltsstoffe, Zusammensetzung und Darreichungsform der gemeldeten Medikamente nicht kennt. Für die NADA kam dieser Fund unerwartet, daher ein Dopingfall. Auf die Ergebnisse dieser Überprüfung bin ich gespannt...

... und bitte keine Märchen auftischen - Einbruch in Hotelzimmer, falsch verpackte oder hergestellte Medikamente, verunreinigte Mundspülung zieht nicht...

Gruß,
M.I.B

Okay auch wenn es dumm klingt. Wir haben Martin gestern in der Halle gesehen und der sah wirklich aus wie ein begossener Pudel. Der tat mir so leid, ich bin froh das der Verein sowie die Fans hinter ihm stehen. Ich musste den sogar nach dem Spiel in den Arm nehmen. Jedenfalls hat er sehr gelacht als ich gesagt habe: Ich will nix nur dich einfach mal in den Arm nehmen. Da hat er sogar mal kurz gelächelt.

Mir kommen gleich die Tränen.

Zitat

Original von S.A.M.
Mir kommen gleich die Tränen.

Mir auch...

mir auch...xD

Auszug aus der aktuellen Sport Bild:

Zitat

... "Er hat gut gehalten. Aber wir halten nichts von einer Bestrafung", erklärte Großwallstadts Vorsitzender Georg Ballmann auf Anfrage von Sport Bild und begründete seine ansicht so: "In einer Mannschaftssportart wie Handball bringt Doping nichts.

Prominente Doping-Jäger wie beispielsweise der Heidelberger Molekularbiologe Professor Werner Franke sehen das anders: "In Ballsportarten sind Doping-Methoden weit verbreitet, und im Gegensatz dazu sind Kontrollen in Deutschland geradezu lächerlich und unintelligent." Franke bezeichnet das Ausmaß von Doping im Handball als "Perversion".

Reiner Witte, der Präsident der HBL, stemmt sich gegen diesen Generalverdacht und verriet deshalb: "Wir verdoppeln ab dem nächsten Monat in der Handball-Bundesliga die Anzahl der Doping-Kontrollen."

Herrr Ballmann bringt mal wieder das alte lächerliche Argument.

So fing es im Radsport auch an und wer war da auch der nervigste Anklageproll, der sich aufplusterte mit angeblichem Wissen, das vom Verband überall bestritten wurde und der sich gerne im Ton vergriff? Werner Franke. Aus heutiger Sicht hatte er recht.
Mal sehen, wie es weitergeht, diesen Manschaftssportblödsinn kann man doch nicht ernsthaft glauben?!

Für diesen Spruch sollte man alleine schon zwei Jahre Sperre verhängen. So lange man den Begriff Doping auf die direkte Leistungssteigerung reduziert, also das ein Spieler durch Doping besser wird, so lange mag das vielleicht stimmen. Dazu gesellen sich aber vor allem die Methodiken zur Regeneration, Steigerung der Leidensfähigkeit und Steigerung der Aggressivität - Es geht eben nicht nur darum Spieler durch Mittel auf ein höheres Niveau zu heben, sondern dafür zu sorgen, dass sie ihr Niveau abrufen können. Von der "fast unmenschlichen Athletik", die dem Spiel ja manchmal schon den Namen Leichtathletikball einbrachte, in der ersten Liga ganz zu schweigen.