Verschiebung der Relegationsspiele nötig?

  • Verschiebung der Relegationsspiele nötig?

    Mit der Bekanntgabe der Verschiebung der Lizenzerteilung wird möglicherweise auch eine Verschiebung der Relegationsspiele zwischen dem 16. der 1. Bundesliga und dem Sieger der Zweitliga-Vizemeister nötig. Dies sieht zumindest die Spielordnung des DHB vor.

    Olaf Nolden (22.05.2003) - http://www.handballimfernsehen.de

    Bei einem Treffen des Ligaausschusses am vergangenen Dienstag in Hamburg wurden aus Zeitgründen noch nicht alle Lizenzierungsanträge sämtlicher Vereine der Ersten und Zweiten Ligen bearbeitet, so die etwas merkwürdig anmutende Erklärung des HBVM. Gerüchten zufolge kämpfen noch etliche Erstligisten um eine Lizenz, insbesondere sollen ein hessischer Erstligist sowie der in Insolvenz befindliche ThSV Eisenach betroffen sein.

    Die HBVM einigte sich in einem salomonischen Urteil auf die Bekanntgabe der Lizenzentscheidungen am 3. Juni "in einem Gesamtpaket". Somit können die für den 28. Mai und dem 1. Juni angesetzten Relegationsspiele zwischen dem Sieger aus dem Duell der beiden Vizemeister der 2. Bundesligen und dem 16. der Bundesliga nicht wie vorgesehen stattfinden.

    In der Spielordnung des DHB regelt § 63 Absatz I, dass falls zum Zeitpunkt der Ansetzung der Relegationsspiele noch Lizenzierungsentscheidungen ausstehen, die Relegationsspiele erst begonnen werden dürfen, wenn alle Lizenzierungsentscheidungen rechtsverbindlich getroffen bzw. die Lizenzierungsverfahren rechtsverbindlich abgeschlossen sind.

    Noch hat sich Männerspielwart Uwe Stemberg nicht endgültig dazu geäußert, ob die Spiele verlegt werden. Frank Flatten, Manager des Zweiten der Zweiten Liga Süd HSG Düsseldorf, wurde gestern auf Anfrage lediglich mitgeteilt, dass die Spiele "eventuell" um eine Woche verschoben werden müssten.

    Erinnerungen an das Jahr 2000 werden wach, als der VfL Gummersbach im letzten Moment per "Gnadenerlass" die Lizenz für die erste Bundesliga erhielt, die Relegationsspiele aber schon gelaufen waren und sich Eintracht Hildesheim in die erste Bundesliga klagte. Die Saison musste mit 20 Mannschaften bestritten werden.

    §63 im Wortlaut:

    § 63 - Auf- und Abstiegsregelung - Männer und Frauen

    (1) In die Bundesliga steigen die Staffelsieger der Zweiten Bundesligen auf. In die Bundesliga Männer wird eine weitere Mannschaft aufgenommen bzw. verbleibt in ihr, die wie folgt ermittelt wird:

    Die Staffelzweiten der Zweiten Bundesligen ermitteln in Entscheidungsspielen eine Mannschaft, die nach weiteren Entscheidungsspielen gegen den Tabellensechzehnten der Bundesliga Männer bzw. den Tabellenzwölften der Bundesliga Frauen in die betreffende Bundesliga aufgenommen wird bzw. in ihr verbleibt.

    Bei der Ermittlung der Rangfolge zählen diejenigen Mannschaften nicht, die für die folgende Spielsaison auf den Aufstieg bzw. die Teilnahme verzichten oder keine Lizenz erhalten.

    Die Relegationsspiele des Tabellensechszehnten der Bundesliga Männer gegen den Sieger aus den Entscheidungsspielen der Staffelzweiten der 2. Bundesliga Männer sind vor Saisonbeginn fest zu terminieren und allen Bundesliga-Vereinen bekannt zu geben. Sollten zu diesem Zeitpunkt jedoch noch Lizenzierungsentscheidungen ausstehen und/oder Lizenzierungsverfahren anhängig sein, so darf mit den Relegationsspielen erst begonnen werden, wenn alle Lizenzierungsentscheidungen rechtsverbindlich getroffen bzw. die Lizenzierungsverfahren rechtsverbindlich abgeschlossen sind. Dementsprechend verschieben sich die Termine für die Relegationsspiele.

    Deren Ansetzung hat binnen einer Woche ab rechtsverbindlichem Abschluss des gesamten Lizenzierungsverfahrens zu erfolgen, wobei die Relegationsspiele längstens innerhalb von zwei weiteren Wochen durchgeführt sein müssen.

    ...

    (3) Verzichten Mannschaften der Bundesliga Männer nach Beginn der Entscheidungsspiele gemäß Abs. 1, gilt folgende Regelung:

    Der Verlierer aus den Entscheidungsspielen mit dem Tabellensechzehnten (Männer) bzw. Tabellenzwölften (Frauen) ist weiterer Aufsteiger bzw. verbleibt in der Bundesliga. Die weitere Rangfolge für den Verbleib bzw. zusätzlichen Aufstieg bei weiteren ausscheidenden Mannschaften ist wie folgt festgelegt:

    - Tabellensiebzehnter der Bundesliga,
    - Tabellenachtzehnter der Bundesliga,
    - Verlierer aus den Entscheidungsspielen der Staffelzweiten der Zweiten Bundesligen

  • Die "Rheinische Post" schreibt auch was zu dem Thema:


    In der Warteschleife

    Das Lizenzierungsverfahren in der Handball-Bundesliga zieht sich hin. Solange nicht feststeht, ob alle Klubs die Lizenz erhalten, ruht die Relegation. Sollte die HSG die zweite Runde erreichen, braucht sie also Geduld.

    Von LARS HANSEN

    Langeweile kommt bei der HSG eigentlich nie auf. Die Aufgabenpakete für Mannschaft und Verantwortliche haben es in sich: Das Team will in die Bundesliga, die Chefs basteln am Etat. Noch immer gilt es, eine Restlücke von 40 000 Euro zu schließen, die zu größten Teilen durch die Pleite des Sponsors Dornseifer und die Erhöhung der Sozialbeiträge entstanden ist. An Urlaub mag beim Handball-Zweitligisten keiner denken. Und die geplante Mannschaftsfahrt am 2. Juni nach Mallorca könnte sogar ganz entfallen. Schuld daran hätte das sich hinziehende Lizenzierungsverfahren für die beiden Profiligen.

    Sollte die HSG morgen in Schwerin mit weniger als drei Toren verlieren und in die zweite Runde der Relegation einziehen, wäre zunächst Warten angesagt. Zum einen auf den Gegner, der wohl erst nach dem letzten Bundesligaspieltag am Samstag feststeht. Zum anderen auf den Spieltermin. Denn der 28. Mai als Auftakt der K.o.-Runde gegen den Drittletzten der Bundesliga ist gestrichen. Erst ab 4. Juni darf gespielt werden, so wollen es die Statuten. Denn erst am Tag zuvor will der Ligaausschuss verkünden, welche Klubs in der kommenden Saison an der 1. und 2. Handball-Bundesliga teilnehmen dürfen.
    Und solange nicht feststeht, ob im Oberhaus alle Vereine eine Lizenz erhalten, darf mit den Relegationsspielen nicht begonnen werden. Mehr noch: Alle Lizenzierungsentscheidungen müssen rechtsverbindlich getroffen, bzw. die Lizenzierungsverfahren rechtsverbindlich abgeschlossen sein, so heißt es in der Spielordnung. Somit scheint eine weitere Verzögerung nicht ausgeschlossen. Auch wenn Namen nicht genannt werden, so dürfte ein Wackelkandidat der ThSV Eisenach sein. Dessen für den Profi-Spielbetrieb verantwortliche GmbH musste im April Insolvenz beantragen, hofft aber auf eine rasche Sanierung. Sollte etwa Eisenach keine Lizenz erhalten, würde der Vorletzte der Bundesliga in die Relegation einziehen.

    Für die HSG bedeutet dies zwar ein Stopp in den bisherigen Planungen, aber grundsätzlich dürfte der Verein an ihnen festhalten. So soll das eventuelle Heimspiel in der zweiten Runde ebenfalls an der Graf-Recke-Straße stattfinden. Wirtschaftlich scheint die Philipshalle zu unattraktiv (2500 Zuschauer wären notwendig). Auch wiegen 15 Siege in der eigenen Halle schwer. Sollte der Andrang zu groß sein, könnte sich die HSG mit einem Zelt behelfen, in das die Partie übertragen wird. "Es wäre schon wichtig, die zweite Runde zu erreichen. So könnten wir das Etatloch ein wenig deckeln", erklärt Manager Frank Flatten.

    Der Aufstieg wäre keine zusätzliche finanzielle Belastung. Eine Aufstiegsprämie ist nicht ausgelobt. Dafür beteiligt sich der Verein über seine Sponsoren an der Abschlussfahrt - wann immer sie auch stattfindet.


    :nein:

  • dpa (22.05.2003)

    Die Relegationsspiele um den Aufstieg oder Verbleib in der Handball-Bundesliga sind wegen des noch nicht abgeschlossenen Lizenzierungsverfahrens verschoben worden. Die ursprünglich für den 28. Mai und 1. Juni angesetzten Partien zwischen dem Bundesliga-16. sowie dem Sieger aus den Playoffs zwischen dem Post SV Schwerin und der HSG Düsseldorf finden erst am 4. und 8. Juni statt. Das teilte der Deutsche Handball-Bund (DHB) am Donnerstag mit. Erst am 3. Juni will der Ligaausschuss die Lizenzvergabe bekannt geben.

  • Nämlich folgendes in die Satzung schreiben:

    Keine Lizenzentzüge -> 16. bestreitet die Relegation
    Ein Lizenzentzug -> Der Sieger der Zweitligazweiten steigt direkt auf
    Zwei Lizenzentzüge -> Der 17. bleibt auch drin und der Sieger der Zweitligazweiten steigt auf
    Drei Lizenzentzüge -> Kein sportlicher Absteiger und der Sieger der Zweitligazweiten steigt auf
    Vier Lizenzentzüge -> Kein sportlicher Absteiger und beide Zweitligazweiten steigen auf

  • setz die Liste doch mal fort ;) dann spielen die Reinickendörfer Füchse möglicherweise schon in der neuen Saison erste Liga

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • .....
    .....
    .....

    18 Lizenzentzüge -> Die 2. BL Nord und Süd werden zur 1. BL Nord und Süd erklärt.

    Dann sind wieder Verhältnisse wie in einer Zeit, wo die meisten im Forum noch gar nicht geboren waren.. ;)

  • Bitte gebt Eisenach , Nordhorn und allen andern die Lizenz..... ich will nicht noch 2 Spiele sehen.
    Mal abgesehen davon dass es nicht verdient wäre!

    STEH AUF WENN DU AM BODEN BIST!!!

  • Für Willstätt und Nettelstedt ist das mehr als bescheuert!

    Die müssen jetzt beide auf zwei Spiele hin trainieren und erfahren dann wenige Stunden vorher, ob es zu diesen Spielen kommt oder nicht. :pillepalle:

    [MARK=green]Auch 2003/2004 unabsteigbar! [/MARK]

  • Zitat

    Original von HSG-Wetzlar-Fan
    Für Willstätt und Nettelstedt ist das mehr als bescheuert!

    Die müssen jetzt beide auf zwei Spiele hin trainieren und erfahren dann wenige Stunden vorher, ob es zu diesen Spielen kommt oder nicht. :pillepalle:

    Und unverdient oben drein. Sportlich gesehen sind sie nun mal nicht erstklassig gewesen. Allerdings würden die Nettelstedter (die werden wohl den 17. Platz verteidigen) nicht gerade traurig über die plötzliche Chance, doch noch drin zu bleiben, sein.

    Der Vorschlag von KSV-Jens wäre genau richtig und auch fair, allerdings wohl zu logisch für den DHB....

  • Nun ja, wenn ein Verein über seine (finanziellen) Verhältnisse lebt, ist das auch nicht unbedingt sportlich. Andere ärmere bzw. ehrlichere Mannschaften müssen darunter leiden und finden sich möglicherweise nur deshalb auf einem Abstiegsplatz wieder, weil sie gegen stärkere, aber unbezahlbare Teams verloren haben...

    Der Vorschlag von KSV-Jens ist in sich auch nicht ganz logisch, denn auch hier könnten direkte Absteiger trotzdem drin bleiben. Außerdem wäre es schon eigenartig, wenn durch solche Regelungen Lizenzprobleme und -entzüge zum Normalfall erklärt würden. Das Bestreben muss eher dahin gehen, die Vereinsführungen zu wirtschaftlicher Vernunft zu bringen.

    [MARK=green]Auch 2003/2004 unabsteigbar! [/MARK]

  • Zitat

    Original von KSV-Jens
    Nämlich folgendes in die Satzung schreiben:

    Keine Lizenzentzüge -> 16. bestreitet die Relegation
    Ein Lizenzentzug -> Der Sieger der Zweitligazweiten steigt direkt auf
    Zwei Lizenzentzüge -> Der 17. bleibt auch drin und der Sieger der Zweitligazweiten steigt auf
    Drei Lizenzentzüge -> Kein sportlicher Absteiger und der Sieger der Zweitligazweiten steigt auf
    Vier Lizenzentzüge -> Kein sportlicher Absteiger und beide Zweitligazweiten steigen auf

    Moin Moin :hi:
    Ich würde es ja ein bisschen anders machen... ;)

    Keine Lizenzentzüge -> 16. bestreitet die Relegation
    Ein Lizenzentzug -> Der Sieger der Zweitligazweiten steigt direkt auf und der Verlierer spielt die Religation
    Zwei Lizenzentzüge -> Beide Zweitligazweiten steigen auf
    usw. usw.

    warum ich mich so entscheide... für mich steht der Sport im Vordergrund und wenn eine Mannschaft sportlich abgestiegen ist, dann soll sie auch absteigen. Sollte dann mehr Aufsteiger geben. So hart es ist, aber wenn der Tabellen 18. sportlich abgestiegen ist, dann soll er runter und sich nicht durch Lizenzentzüge retten können... :(

  • Zitat

    Original von HSG-Wetzlar-Fan
    Nun ja, wenn ein Verein über seine (finanziellen) Verhältnisse lebt, ist das auch nicht unbedingt sportlich. Andere ärmere bzw. ehrlichere Mannschaften müssen darunter leiden und finden sich möglicherweise nur deshalb auf einem Abstiegsplatz wieder, weil sie gegen stärkere, aber unbezahlbare Teams verloren haben...


    Ich sehe das genauso. Lizenzentzug heisst: Es gibt Teams, die nur so stark sind, weil sie zuviel Geld ausgegeben haben. Mit weniger guten Spielern wäre der Verein schwächer gewesen und vielleicht abgestiegen... Also: der Verein war schon böse gegenüber seinen Liga-Konkurrenten. :) Und das hat dann nix mit sportlich zu tun.

    Bis dann
    Carsten
    P.S.: Rein von den Regeln her wird bei der Lizenzvergabe nicht überprüft, ob der Verein im laufenden Jahr über die Verhältnisse gelebt hat, sondern, ob er das nächste Jahr überleben würde. Praktisch gesehen (Fußball) sah das für mich immer so aus, dass erst das Kind entdeckt wurde, dass schon seit mehreren Jahren im Brunnen lag...

    Ceterum censeo GEZ esse delendam!

  • Zitat

    Original von ctproud
    Rein von den Regeln her wird bei der Lizenzvergabe nicht überprüft, ob der Verein im laufenden Jahr über die Verhältnisse gelebt hat, sondern, ob er das nächste Jahr überleben würde. Praktisch gesehen (Fußball) sah das für mich immer so aus, dass erst das Kind entdeckt wurde, dass schon seit mehreren Jahren im Brunnen lag...

    Das ist in der Tat das eigentliche Problem. Aber das lässt sich wohl kaum umgehen, es sei denn, auch während einer Saison würden die Finanzen der Vereine ständig überprüft, und es gäbe Mögöchkeiten, auch zwischendrin "Lizensierungswarnungen" auszusprechen und Auflagen zu erteilen. Dann wäre auch die Aufregung und das Rätselraten am Ende der Saison nicht so groß.

    [MARK=green]Auch 2003/2004 unabsteigbar! [/MARK]