Ab dem 01.07.03 schreibt der DHB dem Handball-Nachwuchs offensives Abw

  • Bei uns im HV Rheinland wird die neue DHB-Rahmenkonzeption zur nächsten Saison umgesetzt. Ich denke, außer in der E-Jugend, wo jetzt komplett auf Manndeckung umgestellt wird, wird sich bei uns nicht so viel ändern, da ja im E- und D-Jugendbereich bislang schon die offensive Abwehr (min. 4:2) vorgeschrieben war.

  • "In einer deffensiven Abwehr "stehen" die Kinder mit der einzigen Aufgabe "ballseitig" zu "schieben".

    Sie werden NICHT:

    den Gegenspieler beobachten, um Täuschungen zu "lesen",

    mitdenken, wohin der nächste Pass kommen könnte, um diesen dann evtl. abzufangen,

    Spielzüge erahnen und "Intuitivität" entwickeln, um evtl. "Züge" der Angreifer zu verhindern."

    Tja, da kann ich aus eigener Erfahrung als D-Jugend-Trainer sagen, da werden die Kinder aber gewaltig unterschätzt.

    Und ein Spielsystem vorzuschreiben ist absoluter Schwachsinn, das Spielsystem muss sich an den Potenzialen einer Mannschaft ausrichten.

    Und zu dem Ausspruch, es gehe darum, die Nationalmannschaft zu fördern: Wenn ich meine Mannschaften mal Revue passieren lasse, kann ich mich an keinen Spieler erinnern, der das Potenzial hatte, auch nur über Bezirksebene hinauszukommen....

  • Entweder du hast meinen Beitrag nicht kapiert, oder ich deinen nicht, oder du widersprichst dich hier selbst...
    Keine Ahnung.

    Nur zu dem Punkt noch: Eine junge Mannschaft (bis D- Jugend) würde immer das Potential haben, Manndeckung zu spielen, weil sie es gar nicht anders wollen. Nur dann wird der Spieltrieb der Kinder befriedigt und nur so hält man die wirklich guten, beweglichen, schnellen, flinken bei der Stange.

  • Das Thema hatten wir ja schon einmal und eigentlich ist es nur neu das offensives Decken jetzt "geregelt" ist. Für die Leute die sich nicht genau auskennen noch einmal der grobe Rahmen.
    E-Jgd.: offene Manndeckung eigene Hälfte
    D+C-Jgd.: offene Manndeckung oder 2-Linien-Deckung (1-5; 3-2-1;) persönliche Manndeckung ist bis einschl. C-Jgd. verboten
    in B und A-jgd. sind alle Deckungsvarianten erlaubt. Soweit der DHB. Näheres regeln die Verbände. Beispielsweise soll die E-jgd. nur 2x tippen. Das wird bei uns in Westfalen z.B. nicht vorgeschrieben. Woanders dann wohl doch. Woanders müssen auch noch B-Jgd. offensiv spielen. Nach dem Motto 5 Verbände, 5 unterschiedliche Regelungen.
    Regulieren sollen das ganze die Schiedsrichter.
    Jdenfalls wird das ganze bei uns so ablaufen.
    Schiri spricht mit beiden Betreuern vor dem Spiel und fordert zum offensiven decken auf. Hält sich eine Mannschaft nicht daran: Time-Out, Ermahnung
    Danach Gelbe Karte für den Betreuer.
    Danach bei jeder Einnahme einer defensiven Deckungsvariante und einer Bewährung von 15-20 sec. 7-m. Keine persönlichen Strafen.
    Soweit müsste das jedenfalls in groben Zügen stimmen.
    Ansonsten ist es eben sehr wichtig nicht nur offensiv zu spielen sondern vor allen Dingen offensiv zu trainieren. Und das dürfte in Zukunft das Hauptproblem sein. Trainer die nicht wollen aber aufgrund der Regeln müssen werden eben nur alle 1-2 Wochen mal ihre Kinder mehr oder weniger offensiv decken lassen. Und ohne das damit verbundene Training verlieren wir diese Kinder für den Handball. Und das ist auf jeden Fall schade. Wie schon vorher gesagt: Überzeugen ist immer besser wie überstimmen.
    Noch ein letzter Satz: Ich lasse meine Mannschaften seid jeher offensiv decken, einfach weil mir das besser gefällt. Und ich sehe das die Jungens die ich in der D+C hatte jetzt bei Ihrem Übergang in den Seniorenbereich sehr gut in 6-0 und 3-2-1 Deckungen zu integrieren sind. Seid einem Jahr trainiere ich eine weibl. A und wir trainieren immer sehr offensiv. Leider haben die Mädchen seid der E-Jg. am Kreis geklebt und sind nicht mehr in der Lage eine offensive Deckung im Wettkampf zu spielen. Wir können maximal eine 6-0 mit offensiven Aussen spielen. Für den Rest fehlt einfach das über Jahre zu lernende intuitive Verhalten im Raum. Und meine Mannschaft ist sehr talentiert und spielt Oberliga. Aber für die wirkliche Spitze fehlt halt was. Und das hätte früher gelernt werden müsen. Unsere E-Mädchen werden das anders lernen. Das ist sicher.
    So genug
    rolf
    Danke an Thomas und Ralf. Selten so etwas fundiertes gelesen.

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Hallo,

    also ich find das total blödsinn. Es geht besonders in den ganz jungen Jahrgängen darum, die Kinder von der Straße zu holen und sie zu beschäftigen bzw. sie an den Handballsport heranzuführen. Bei manchen dauert das eben länger (bis zur a-jugend) und bei manchen geht das eben schneller. Da kann man keine "offensive" Abwehr vorschreiben, dass ist doch toaler Quatsch. Das haben sich mal wieder solche *Sesselpuper* ausgedacht und haben nicht drüber gegrübelt, was das bringen soll. So war es schon bei anderen Regeln so, so ist es diesmal wieder.

    Langsam sollte man mal überlegen, wie weit das mit den Regeln noch gehen soll. Damit macht man bei den Kindern den Glauben in die Sportart kaputt und wir haben dann zu wenig Nachwuchs... Ein Teufelskreislauf...

    Sorry, dass musste jetzt mal raus...

    Grüße,
    Fabian

  • Zitat

    Original von fabian
    Hallo,

    also ich find das total blödsinn. Es geht besonders in den ganz jungen Jahrgängen darum, die Kinder von der Straße zu holen und sie zu beschäftigen bzw. sie an den Handballsport heranzuführen. Bei manchen dauert das eben länger (bis zur a-jugend) und bei manchen geht das eben schneller. Da kann man keine "offensive" Abwehr vorschreiben, dass ist doch toaler Quatsch. Das haben sich mal wieder solche *Sesselpuper* ausgedacht und haben nicht drüber gegrübelt, was das bringen soll. So war es schon bei anderen Regeln so, so ist es diesmal wieder.

    Langsam sollte man mal überlegen, wie weit das mit den Regeln noch gehen soll. Damit macht man bei den Kindern den Glauben in die Sportart kaputt und wir haben dann zu wenig Nachwuchs... Ein Teufelskreislauf...

    Sorry, dass musste jetzt mal raus...

    Grüße,
    Fabian

    Also, was ich aus deinem Beitrag leider nicht entnehmen kann, bezeichnest du den Inhalt der Regel als "Quatsch" oder die Tatsache, dass offensive Spielweise reguliert wird und schon wieder eine neue Regel eingeführt wurde.
    Also solltest du das erstere gemeint haben, muss ich dir energisch widersprechen und wundere mich, dass du so etwas wirklich noch glaubst, wenn du die Beiträge von RolfB, ThomasMas und mir gelesen hast. Ich denke besser, als wir drei zusammen kann niemand argumentieren, denk ich... *g*
    Ich hab jetzt auch keine Lust, das alles nochmal zu schreiben, falls du vergessen hast, diese Beiträge zu lesen, kannst du es ja nachholen.
    Wenn du die Regeländerung an sich kritisierst, muss ich dir ein klein bisschen Recht geben. Ich fände es auch besser, wenn alle Trainer einsichtig wären und von sich aus offensiv decken würden, aber das ist offensichtlich nicht möglich.
    Um dann Chancengleichheit für die Kids und auch für die Mannschaften zu schaffen, muss diese Regel eben sein.

    Und noch was...
    Was ist an der Regel, dass es nach Rückpass keinen Siebenmeter mehr gibt, sondern nur noch Freiwurf, falsch?
    Was ist an der schnellen Mitte falsch?

    Sorry, das kann ich nicht nachvollziehen,


    Sorry, das musste ICH mal loswerden

    Gruß

  • Hallo Fabian,
    ein "Sesselpuper" wie du die Leute bezeichnest ist Renate Schubert. Solltest Du jemals die Gelegenheit haben an einem Seminar von Renate Schubert teilzunehmen, mach das. Anschliessend wirst du das offensive decken nicht mehr in Frage stellen. Du wirst vor allen Dingen nicht mehr das Wort Sesselpuper benutzen. Jedenfalls nicht im Zusammenhang mit Renate Schubert. Und du wirst vielleicht erahnen, aber auch wirklich nur erahnen wieviele Kinder diese Frau durch ihre Arbeit von der Strasse geholt hat und gleichzeitig an vernünftigen Handball herangeführt hat. Und ob du es glaubst oder nicht, es ist nicht automatisch ein Nachteil wenn man den Handball schon etwas länger verfolgt und sich ein Bild über mittlerweile 30 Jahre gemacht hat. Obwohl, das hätte ich mit 18 auch nicht geglaubt. Viel Glück und Erfolg wünsche ich Dir auf jeden Fall.
    rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Zitat

    Original von RolfB
    Hallo Fabian,
    ein "Sesselpuper" wie du die Leute bezeichnest ist Renate Schubert. Solltest Du jemals die Gelegenheit haben an einem Seminar von Renate Schubert teilzunehmen, mach das. Anschliessend wirst du das offensive decken nicht mehr in Frage stellen. Du wirst vor allen Dingen nicht mehr das Wort Sesselpuper benutzen. Jedenfalls nicht im Zusammenhang mit Renate Schubert. Und du wirst vielleicht erahnen, aber auch wirklich nur erahnen wieviele Kinder diese Frau durch ihre Arbeit von der Strasse geholt hat und gleichzeitig an vernünftigen Handball herangeführt hat. Und ob du es glaubst oder nicht, es ist nicht automatisch ein Nachteil wenn man den Handball schon etwas länger verfolgt und sich ein Bild über mittlerweile 30 Jahre gemacht hat. Obwohl, das hätte ich mit 18 auch nicht geglaubt. Viel Glück und Erfolg wünsche ich Dir auf jeden Fall.
    rolf

    Ich hatte schon einmal das Glück, ein Seminar von Renate Schubert besuchen zu dürfen.
    Wenn wir schon bei den guten Referenten sind, darf ich an dieser Stelle den EX- Bundestrainer Armin Emrich nennen. Er hat zwar beim DHB nicht viel zu sagen, da er aber aus unserer Gegend kommt, leitet er jedes Jahr zu Weihnachten einen Workshop für Übungsleiter ohne Lizenz. Diesen besuche ich fast jedes Jahr. Er war derjenige, der mein Training am meisten geprägt hat und heute noch prägt.
    Und, es ist nicht so, dass man bei diesen Workshops nur viel lernt, nein, die machen nebenbei auch noch einen Riesenspaß.

  • Zu den Beiträgen von Ralf und Thomas möchte ich noch ein bisschen Theorie ergänzen, welche die Meinungen und Äußerungen weiter fundieren sollen.

    Wir wollen dass unsere Kinder Handball spielen lernen. Das Schlüsselwort dabei ist "lernen".
    Lernen kann in einen inneren und einen äußeren Vorgang aufgeteilt werden.

    Der äußere Vorgang beschreibt das was wir als Verhaltensänderung bei unserem Spieler wahrnehmen können. Also den Leistungszuwachs/die Fähigkeiten eines Spielers zwischen zwei verschiedenen Zeitpunkten. Beispiel: Ein D-Jugendspieler beherrscht zu Anfang nur eine einfache links-rechts-Täuschung. Nach einem Jahr beherrscht er ebenfalls eine re/li-Täuschung und eine Doppeltäuschung. Wir erkennen also eine Verhaltensänderung zwischen zwei verschiedenen Zeitpunkten. Der Spieler hat gelernt.

    Nun zur inneren Seite des Lernens. Diese kennzeichnet sich durch den Aufbau von 'Erfahrungen' und ist von Außenstehenden nicht wahrnehmbar. Um beim Beispiel zu bleiben: Nehmen wir an unser D-Jugendspieler beherrscht seine Li/re-Täuschung sehr gut und ist damit auch sehr erfolgreich. Da es nun auch clevere Jugendtrainer gibt stellen sie ihm ebenfalls einen guten Spieler entgegen und teilen diesem mit, dass unser D-Jugendspieler immer nur auf die eine Seite gehen kann. Das passiert zwei oder drei Spiele hintereinander und plötzlich merkt der D-Jugendspieler von selbst, dass er auch auf die 'andere Seite' gehen oder täuschen muss. Das hat ihm sein eigener Trainer vielleicht schon 50 Mal gesagt, aber es wirkte nicht. Erst jetzt als der Spieler seine eigene 'Erfahrung' macht kommt es zu dem was wir 'Lernen' nennen.

    Sowohl die innere als auch die äußere Seite des Lernens können zwar getrennt betrachtet werden, sind in der Realität aber nicht voneinander zu trennen.

    Was bedeutet das nun für unser Training?

    Zum einen müssen wir unseren Spielern die Möglichkeit geben möglichst viel 'Erfahrungen' aufzubauen und die damit verbundenen neuen Möglichkeiten des 'Verhaltens' auszuprobieren und umzusetzen. Das bedeutet wir müssen geeignete Lernsituationen und Lernumgebungen schaffen.

    Bei einem defensiven Deckungsystem bestehlen wir unsere Nachwuchsspieler um diese Möglichkeiten (siehe Beiträge von Ralf und Thomas). Wer hinten steht macht definitiv weniger Erfahrungen, als jemand der offensiv deckt. Ihm werden einfach keine geeignete Lernsituationen geboten. Genauso geht es dem Angreifer gegen eine defensive Abwehr.

    Eine Verhaltensänderung und der Aufbau von Erfahrungen (=äußere und innnere Seite des Lernen) ist nur durch Aktivität, durch eigenes Handeln zu erreichen! Lerning-by-doing!
    Es ist Aufgabe der Trainer solche geeignete Lernumgebungen zu schaffen. Ganz sicher nicht geeignet ist dafür eine defensive, passive, demotivierende und langweilige Abwehrformation.

    Gruß Torsten

  • Kunst kommt von Können und Können kommt von Üben

    Um Handball spielen zu können - und das auch noch als attraktive Kunst - ist intensives Üben erforderlich. Für das Üben ist das Training da; hier sollte ausreichend Gelegenheit bestehen, alle notwendigen Fertigkeiten zu erwerben. Dies ist Aufgabe der Trainer/Übungsleiter. Diese müssen auch davon überzeugt werden, dass es sinnvoll ist, möglich komplett ausgebildete Spieler zu bekommen - evtl. sogar noch in größerer Anzahl. Im Training ist es auch möglich, schwächere Spieler vernünftig heranzuführen und einzubinden, ohne dass sie die Lust verlieren.

    Im Wettspiel - der Name sagt es schon - geht es darum zu gewinnen. Hier ist kein Platz zum Üben, die Spielformen orientieren sich am Erfolg. Es macht überhaupt keinen Sinn, im Wettspiel für Kinder bzw. Jugendliche hier andere Voraussetzungen einführen zu wollen. Allenfalls ist es bedenkenswert, ab welchem Alter ein saisonaler Wettspielbetrieb für Kinder sinnvoll ist - was ja mit der Einführung von Mini-Turnieren auch flächendeckend gemacht wurde.

    Wichtig ist aber, dass das Wettspiel Handball nach einheitlichen Regeln gespielt wird, sowohl länder- als auch altersübergreifend. Nur so ist es auch für Anfänger und Laien verständlich und attraktiv. In Erinnerung an so manchen fachkundigen Kommentar bei Übertragungen von Handballspielen ist eine Vereinfachung und Verringerung von Regeln eher anzustreben, als noch zusätzliche Regeln für Kinder/Jugendliche.

    Darüber hinaus halte ich Schiedsrichter - insbesondere im unteren Leistungsbereich und hier findet der betroffene Jugendspielbetrieb statt - nicht für die geeigneten Personen, um mit Strafen (höhere) Ziele zu erreichen, deren Sinn man (geschulten) Übungsleitern nicht vermitteln konnte.

    PS: Es handelt sich um eine Rahmen t r a i n i n g s konzeption - noch nicht einmal nachzulesen auf der DHB-Internetseite! Regeländerungen oder -zusätze - und die sind erforderlich, um "Strafen" auszusprechen - sind mir bisher nicht bekannt!

  • Also, ich trainiere ja eine gemischte D-Jugend die gerade mal Grundkenntnisse besitzen (wenn überhaupt), die meisten sind allerdings Anfänger...aber ich hab schon beobachtet das sie automatisch das offensive Deckungsverhalten vorziehen! Es bleibt kaum einer mit den Hacken am Kreis, deswegen denke ich das es kein Problem sein wird, ich frage mich allerdings auch wie es von den Schiedsrichtern bestraft werden soll...

    LG
    Schlusi

  • Kunst ist nicht gleich Kunst!
    Wie du mit 42 Jahren sicher schon bemerkt hast, befindet sich der Handball, wie du ihn sicher kennengelernt hast, im Wandel! (Wir spielen auch kein Feldhandball mehr!)
    Die "Kunst" des Handballspiels besteht nicht mehr darin, mit einer deffensiven 6:0 Abwehr auf den Torwurf zu warten, sondern ballorientiert, ein temporeiches, atraktives Spiel aus der Abwehr herraus zu bieten.
    Dieser Wandel (von def zu off) hat sich in der Spitze, WELTWEIT!!!, bereits seit Jahren durchgesetzt.!!!
    Leider aber nicht an der Basis, weils da Leute gibt, die immer noch deffensiv decken, und den WANDEL DER ZEIT nicht wahrhaben wollen. DIE TRAINER scheinen die Entwicklungen im Spitzenhandball zu ignorieren. Der DHB, und andere nationale Verbände versuchen den Trainern an der Basis mit Rahmentrainingskonzeptionen (siehe DHB) die Vorteile klarzumachen. Es gibt aber leider anscheinend so viele ENGSTIRNIGE Trainer die das nicht verstehn, und weder im Training noch im Spiel umsetzen. Somit sah sich der DHB gezwungen, andere Maßnahmen für das Wohl der Kids, und des Handballs zu ergreiffen (das diese Regeln nicht optimal sind kannst du weiter unten lesen).
    Leider fehlt vielen Trainern die VERNUNFT, diesen WANDEL einzusehen, und zu aktzeptieren.....

    Und noch etwas zum Handball und seine Regeln: DU als SR (Schiedsrichter) wirst sicher auch wissen, das die "Regeln" im Spitzenhandball gänzlich anders sind als im unteren Leistungs- und Jugendbereich. Das liegt daran, dass der Handball in der Bundesliga anders verstanden wird als im Hobbybbereich. Die Härte ist eine ganz andere, weil es in der Bundesliga etc. einfach so üblich ist. Wenn man da keinen Unterschied machen würde, würde bei der momentanen Härte der Bundesliga kaum ein Spiel zuende gespielt werden, weil viele Spieler mit Rot runter geflogen wären. SOLLEN WIR DIESE HÄRTE AUCH IN DEN JUGENDBEREICH BRINGEN??? HAST DU KINDER ???

    Ist dir vielleicht auch klar, das die Härte nicht der einzige Unterschied ist zwischen Bundesliga und Jugend etc.

    Erwachsene haben übrigens auch einen anderen körperlichen Entwicklungsstand als Kinder.
    (Im 19. Jhd. waren die Philanthropen noch der Meinung, Kinder wären kleine Erwachsene, (Geschichte der Sportpädagogik)doch ich hoffe, dass heute jeder erkannt hat, dass Kinder DAS nicht sind)

    Somit ergeben sich auch andere Probleme und Anforderungen an Kinder. So wie du einen methodischen Aufbau machst, um etwas zu vermitteln, musst du auch die unterschiedlichen "Spielarten" im Jugendhandball erkennen. Sie dienen DER ENTWICKLUNG der Kinder hin zum MODERNEN HANDBALL. (SPIELEN DIE BAMBIENS IM FUSSBALL AUCH AUF DEM GROSSEN FELD MIT GROSSEN TOREN???)

    (hab leider gerad keine Zeit mehr, sonst hätte ich meine Gedanken noch zuende geführt, vielleicht später. Denke das mein Beitrag aber auch sdo ganz gut zu verstehn ist?!)
    ralf? hast du noch Ergänzungen???
    dann los!

    Gruß Thomas

    *not deffence makes the difference*
    offence DOES !!!

  • Hallo,

    mir geht es gar nicht darum offensives Deckungsverhalten zu verhindern oder defensives Deckungsverhalten zu zementieren. Nur muss sich das Verhalten im Wettspiel doch am Erfolg orientieren und wird sich dann auch ohne Strafen durch den SR durchsetzen.

    Wie in einigen Beiträgen auch schon anklang, ist das offensive Deckungsverhalten durchaus auch anfälliger für Foulspiel (durch schwächere Spieler).

    Wie du aus meinem Beitrag entnommen hast, dass ich die Gangart der Bundesliga auf den Kinder- und Jugendhandball übertragen will ist mir ebenfalls ein Rätsel! Mir persönlich wäre es sehr recht, wenn der ein oder andere Bundesligaspieler für seine Spielweise vorzeitig zum Duschen geschickt würde - als Vorbildfunktion!

  • Zitat

    Original von hsr

    Wie in einigen Beiträgen auch schon anklang, ist das offensive Deckungsverhalten durchaus auch anfälliger für Foulspiel (durch schwächere Spieler).

    Das muss nicht unbedingt so sein. Das ist dann die Erziehungsaufgabe des Trainers, dies im Training abzustellen. Ist aber auch wieder das Problem, dass das eben jeder Trainer machen müsste. Diejenigen, die nur deshalb offensiv spielen, weil sie es müssen, trainieren auch nicht offensiv, somit können sie das faire Spiel auch nicht richtig erlernen.

    Ich denke, von den Grundregeln her, ist eine defensive Deckung im Jugendbereich mit destruktivem Deckungsspiel zu vergleichen. Die einzige Aufgabe der Kids ist dann, Durchbrüche zu verhindern, selbstverständlich auch mit Foulspiel. Bei den Würfen aus dem Rückraum sollen sie allerhöchstens die Arme in den Himmel strecken, aber auch das ist nicht unbedingt nötig, da in der D- Jugend, z.B., ein guter Torwart diese Würfe aus dem Rückraum meist fangen kann.

    Bei einer offensiven Abwehr, ist die Aufgabe der Spieler, den Gegenspieler zu bekämpfen, allerdings mit fairen Mitteln. Mit angewinkelten Armen, die sie als Puffer benützen (ist auch regelkonform), wird ein Durchbruch auf 9 bis 10 Metern verhindert. Wenn die Spielerinnen so weit vorne sind, haben sie auch noch die Möglichkeit, den Angreifer ein Stück in Richtung eigenes Tor zu begleiten und zu stören.

  • Zitat

    Original von hsr
    Im Wettspiel - der Name sagt es schon - geht es darum zu gewinnen. Hier ist kein Platz zum Üben, die Spielformen orientieren sich am Erfolg.

    Eben nicht. Es geht im Jugendberich nicht darum zu gewinnen. Natürlich will niemand verlieren und macht es nicht absichtlich. Aber was zählt eine Meisterschaft in der E-Jugend?

    Nichts

    Was in der A-Jugend?

    Nichts

    und dazwischen auch
    Nichts

    Es ist total uninteressant welche Mannschaft, welcher Spieler wieviel mal in seiner Jugend Meister wurde, wieviel Tore er damals geschossen hat, usw.
    Es zählt nur was er gelernt hat UND was er davon in den Senioren noch rüberbringt. Inklusive A-Jugend ist die gesamte Jugendzeit im Sport ÜBEN. Und erst dann überleg ich mir, wie ich als Trainer erfolgsorientiert, im Sinne von dieses Spiel muss gewonnen werden, handele.

    Ich weiss, dass das im spiel selber dann nicht immer so einfach ist umzusetzen. Ich habe mir als ich A-Jugend trainiert habe auch überlegt, wie man das ein oder andere Spiel noch drehen kann. Es gab immer zwei Varianten: Von der 5:1 oder 4:2 noch offensiver zu gehen, oder zurück auf eine defensive 6:0. Meine Wahl habe ich im Interesse der Weiterentwicklung meiner Spieler getroffen. Die Antwort lautete immer 3:3 oder 1:5.

    Auch damit haben wir dann das ein oder andere Spiel trotzdem noch gewonnen.

    Gruß

  • Hi!
    Also ersteinmal möcht ich sagen, dass die Regelungen fürs offensive Abwehrverhalten noch harmlos sind im Vergleich mit den folgenden Regelungen :pillepalle: :

    Zweimal 3gegen3 - Regeln für die weibliche und männliche D Jugend!!

    Spielerzahl und Feldaaufteilung
    Es spielen zwei Mannschaften mit der "normalen" spieleranzahl (6 Feldspieler + 1 Torwart) gegeneinander.
    Das Handballfeld wird für jede Mannschaft in eine Angriffs- und eine Abwehrhälfte unterteilt. In jeder Hälfte halten sich jeweils drei Feldspieler jeder Mannschaft auf.
    Die Mittellinie darf von keinem Feldspieler überschritten werden.
    Der Torwart darf seinen Torraum ohne ball verlassen (das Hinaus- bzw. Hineintragen des Balles in den Torraum ist verboten). der Torwart darf die Mittellinie überschreiten.
    Das wechseln des Torhüters ist nur in der Wechselzone möglich.

    Der Abwurf
    Der Gegner darf den raum zwischen Torraum- und Freiwurflinie beim Abwurf des Torwartes nicht betreten!

    Der Anwurf
    Es gibt keinen Anwzrf an der Mitelllinie nach Torerfolg; der Torhüter bringt den Ball schnellstmöglich wieder ins Spiel. Der Anwurf erfolgt von der 4m-Linie durch den Torhüter nach Pfiff des Schiedsrichters. Der Torhüter passt den Ball entweder zu einem Abwehrspieler oder direkt zu einem Angriffsspieler seiner Mannschaft.

    Das Spielen des Balles
    Das Rückspiel aus der Angriffshälfte in die Abwehrhälfte ist erlaubt.
    der Ball kann in der Angriffshälfte von einem Abwehrspieler bzw. in der Abwehrhälfte von einem Angriffsspieler gefangen werden, solange dieser Spieler die Mittellinie nicht überschreitet.
    Wird die Mittellinie überschritten, wird auf Freiwurf für die gegnerische Mannschaft entschieden.

    Das Wechseln von Spielern
    Grundsätzlich werden die Spieler über die Auswechselräume beider Mannschaften gewechselt.
    EWs dürfen sich maximal nur 6 Feldspieler und ein Torhüter auf dem Spielfeld aufhalten.

    Die Auszeiten
    Jede Mannschaft kann bei Staffelspielen pro Halbzeit Team-Time-Out gemäß den Hallenhandballregeln beantragen.
    Bei Turnierspielen kann keine Auszeit genommen werden.

    Die Spielwertung
    Die Spielwertung erfolgt normal wie gewohnt.
    Um jedoch die Anzahl der Torwerfer zu ermitteln werden wir für unsere Statistiken folgende Wertung festhalten.
    Die Spielwertung erfolgt nach Treffer mal Anzahl der Torschützen.
    Dieses Ergebnis ist am Ende des Spiels zu errechnen und im Spielprotokoll einzutragen.
    Beispiel:
    Mannschaft A erzielt 20 Tore. Diese 20 Tore wurden von 2 Spielern erzielt => 20 x 2 = 40
    Mannschaft B erzielt 15 Tore. Diese 15 Tore wurden von 6 Spielern erzielt => 15 x 6 = 90
    Somit hat Mannschaft B das Spiel mit 90 zu 40 gewonnen.


    Diese Regelungen sind KEIN Witz!
    :wall::wall::wall::wall::wall::wall::wall::wall::wall:
    Ich würd euch ja gern noch ein paar kommentare meinerseits hier hinschreiben, aber ich glaub es reicht erstmal.... die Kommentare überlass ich euch.:kotzen:

  • Leider völlig an der Realität der vielen DHB-, Regional- und Verbandsmeisterschaften vorbei. Schau dir mal die Jugend-Spielklassen der Verbände an und über welche Spiele und Mannschaften berichtet wird. Hier sind Jugendvertreter (Vereine, Trainer, Eltern usw.) am Werk, denen die höheren Ziele einer Rahmentrainingskonzeption im Gegensatz zum Erfolg völlig egal sind - ohne dass entschieden gegen gesteuert wird. Aber bei den Regeln (Schiedsrichtern) soll das Problem mal wieder abgeladen und von diesen gelöst werden (siehe Wechselregel Jugend).

    Und hier setzt eigentlich meine Kritik an:

    Die Spielregeln sollten möglichst einfach und für alle Altersstufen gleich sein. Sie legen Grundbedingungen für das Spiel fest, sind aber nicht dazu da, das Üben von Fertigkeiten zu erzwingen, deren Notwendigkeit von den Verantwortlichen und Spielern nicht erkannt oder akzeptiert werden; sie dienen auch nicht dazu, gut geschulte Spieler für den - insbesondere höheren - Erwachsenenbereich zu "erzeugen". Schiedsrichter als Notbremse für erfolgs"geile" (Entschuldigung) Trainer, Eltern usw. halte ich für völlig ungeeignet (bei ihnen wird schon genug Frust abgeladen).