• Hallo,
    Folgende Situation. Weiss führt 5 Minuten vor Schluss mit 5 toren. Das Spiel ist für Rot demnach verloren. Der Torwart von Rot erzielt ein Eigentor beim Abwurf welches normalerweise nicht gegeben werden darf. Abwurfwiederholung. Der Schiri jedoch gibt das Tor. (Wer kennt diese Regel schon, ich kannte sie auch nicht)
    Der Trainer von Rot meckert und animiert seine Spieler auf der Bank es gleichzutun. Folge mehrere zwei-Minuten-Strafen und rote Karten. Rot legt aufgrund der "spielentscheidenden Fehlentscheidung" Protest ein. Angeblich ein offensichtlicher Regelverstoss des Schiedsrichters. Chancen für den Protest???
    Grüsse
    rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Hallo,

    die dürften auf Grund des Spielstandes zum Zeitpunkt des Regelverstosses gegen 0 gehen. Argument: 5 Tore Rückstand hätten in der verbleibenden Spielzeit nicht aufgeholt werden können. Das "falsche" Tor war insofern nicht spielentscheidend. Zudem hat sich Rot ja durch seine Undiszipliniertheiten ja selbst der Möglichkeit beraubt eine erfolgversprechende Aufholjagd zu starten.

    Auch wenn der Regelverstoß bereits in der ersten Halbzeit passiert wäre, würde das Schiedsgericht argumentieren, dass Rot noch genügend Zeit verblieben gehabt hätte, um den Rückstand wettzumachen.

    Meine Erfahrung ist eigentlich die, dass Einsprüche nur dann erfolgversprechend sind, wenn die entsprechenden Regelverstöße kurz vor Ende des Spiels passieren und es entweder unentschieden steht oder der Einspruchsführer knapp zurückliegt (allenfalls maximal mit 2 Toren) und das Spiel zudem auch nur mit maximal 2 Toren unterschied ausgegangen ist.

    Gruß
    Bernd

  • Also bei 5 tore Rückstand in 5 Minuten denke ich nocht, dass das Spiel unbedingt schon entschieden ist. Wenn Rot das Spiel am Ende nur mit einem Tor verliert, denke ich, dass der Protest durchaus durchkommen kann.

  • Wie man schon an dem hier konstruierten Beispiel ersehen kann, will ja die benachteiligte Mannschaft durch künstliches Hochputschen des Regelverstoßes (Kettenreaktion weiterer Strafen) den Nachteil gegen sich vergrößern, um so ein Wiederholungsspiel zu erzwingen. Das dürfte in dieser Form noch nicht mal klappen, wenn es enger steht.

  • Naja, die Entscheidung, ob ein Spiel wiederholt wird, wird nicht an den nachfolgenden Strafen (oder wie stark ein Mannschaft mit und in Folge des Regelverstoßes benachteiligt wird) entschieden, sondern ob der Regelverstoß spielentscheidend war, also ob das regelwidrige Geben des Tores das Spiel hätte entscheiden können.
    Das ist in diesem Fall meiner Meinung nach deutlich zu verneinen, wenn der Spielstand jedoch enger steht, dann kann es schon sein, dass der Protest zieht. Im Endeffekt ist es schon entscheidend, wie das Spiel im Endeffekt ausgegangen ist.

    Auch wenn das Spiel mit 5 Toren 5 Min vor Schluss noch nicht entschieden sein muss, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Rot die Tore in deutlicher Unterzahl (div 2-Min und Dq) aufholt.
    Wobei bei der Bewertung die zusätzlichen Hinausstellungen mit berücksichtigt wären. Wenn das Tor nicht gegeben worden wäre, hätten die Spieler nicht reklamiert und keine Strafe erhalten. Somit wäre der Vorsprung von 5 Toren mit voller Spieleranzahl durchaus zu schaffen gewesen.

    Also muss ich meine Meinung von vorhin etwas korrigieren. Wenn davon ausgegangen wird, dass Rot in voller Mannschaftsstärke den Vorsprung hätte aufholen können, müsste der Einspruch durchkommen. Wenn das Spiel Tabellenerster (Weiß) gegen Tabellenletzter (Rot) war, dann ist dies nicht ohne weiteres vorauszusetzen. Aber wenn die Mannschaften gleich stark sind, bin ich der Meinung, dass der Einspruch durchkommen müsste.

  • Ich hab vor einiger Zeit schonmal was wegen nem Einspruch/Protest gepostet. Es ging um ein Spiel der HVW-Landesliga welches mit 3 Toren verloren wurde.
    Der Einspruc wurde abglehnt, obwol ein klarer Regelverstoss festgestellt wurde, der aber "nicht spielentscheidend war", so der HVW !
    Daraufhin hab ich mal nachgefragt: Bei uns imHandballverband Württemberg ist kein erfolgreicher Einspruch bekannt bei dem das Spiel mit mehr als 2 Toren verloren wurde !
    Allerdings wurden die Schiedsrichter die den Regelverstoss begangen haben 3 Monate nicht eingesetzt !

  • Hmmm, also 5 Minuten vor Schluss und 5 Tore Vorsprung, da geht nichts....

    Ich habe aber mal enen ganz interessanten Fall erlebt: 5. Minute, Spieler erscheint verspätet, trägt sich ordnungsgemäß in den Spielberichtsbogen ein, schnappt sich ein Trikot und lässt sich einwechseln. 30 Sekunden später: Schiri will den Spieler wegen Foulspiel verwarnen, stellt fest, dass die Rückennummern auf Trikot und Spielbericht nicht übereinstimmen und disqualifiziert den Spieler.... Das Spiel ging mit 11 Toren verloren, der Einspruch ging durch....

  • Also, wie Jens schon geschrieben hat war es ein konstruiertes Beispiel. Hab Trapps Regeltest angesehen und festgestellt das ich null Ahnung habe. Das hat mich doch ein wenig erschrocken. Speziell das es blödsinnige Regeln gibt wie eben diese kann ich nicht verstehen. Aber trotz aller Kritik an Schiris möchte ich die Leute die hier rein posten doch mal loben. Ich denke wer sich mit der Sache so auseinandersetzt wie viele hier ist schon automatisch ein klein wenig ein besserer Schiri. Hoffe das ich mal von einem von Euch gepfiffen werde und mich dann auch gut benehme. Viele Grüsse rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Bei der Ausgangssituation hat ein Einspruch nicht die geringste Chance auf Erfolg. Das Sportgericht wird hier als Regelverstoß nur das eine Tor berücksichtigten. Wenn danach Offizielle und Spieler ausflippen, so wird das Sportgericht dies nicht als Maßstab für die Prüfung, ob der Regelverstoß spielentscheidend war heranziehen; denn diese Strafen waren aufgrund des Verhaltens ja berechtigt.

    HC

  • Und wenn das Spiel mit einem Tor für Rot verloren geht? Oder gar unentschieden?

    Sicherlich waren die Strafen berechtigt. Aber der Ursprung des "Ausflippens" war ja nun mal eine Regelwidrigkeit. Wäre die nicht geschehen, hätte sich niemand aufgeregt.

  • Zitat

    Original von jfherden
    Und wenn das Spiel mit einem Tor für Rot verloren geht? Oder gar unentschieden?

    Sicherlich waren die Strafen berechtigt. Aber der Ursprung des "Ausflippens" war ja nun mal eine Regelwidrigkeit. Wäre die nicht geschehen, hätte sich niemand aufgeregt.

    Moin Moin :hi:
    Bei mir als Laie hätte der Einspruch auch keine Chance auf Erfolg.
    Zu dem Fettgedruckten Satz oben. Naja, nur weil der Schiedsrichter einen Fehler (hier sogar einen Regelverstroß) begangen hat, kann es für die betroffende Mannschaft keinen "Freibrief" geben um zu Meckern.

  • Zitat

    Original von Schmiddy
    Zu dem Fettgedruckten Satz oben. Naja, nur weil der Schiedsrichter einen Fehler (hier sogar einen Regelverstroß) begangen hat, kann es für die betroffende Mannschaft keinen "Freibrief" geben um zu Meckern.

    Sehr richtig, wobei ich als Trainer (ich trainier ne ew und ne bw) zu meinen Spielerinnen immer sag: Wenn einer meckert und mit dem Schiri diskutiert bin ich das ! Hat zwar zu Folge dass ich ab und zu mal ermahnt werde, aber meine Spielerinnen sind wirklich ein Paradebeispiel für Disziplin gegenüber dem Schiedsrichter.
    -------------------------------------------------------
    Aber zu dem ursprünglich genannten Fall gibt es noch ne andere Schlussfolgerung:
    der Trainer unterschreibt doch auf dem Spielberichtsbogen , hätte er vorher einen Blick drüber geworfen, hätte er es bemerken müssen !
    Also liegt die schuld beim Trainer, nicht beim Schiedsrichter ! :baeh:

  • Zitat

    Original von Friggi
    Sehr richtig, wobei ich als Trainer (ich trainier ne ew und ne bw) zu meinen Spielerinnen immer sag: Wenn einer meckert und mit dem Schiri diskutiert bin ich das ! Hat zwar zu Folge dass ich ab und zu mal ermahnt werde, aber meine Spielerinnen sind wirklich ein Paradebeispiel für Disziplin gegenüber dem Schiedsrichter.


    Moin Moin :hi:
    Komisch das habe ich zu meinen Jungs damals auch immer gesagt... aber wurde nicht nur ermahnt ;):P
    -------------------------------------------------------

    Zitat

    Original von Friggi
    Aber zu dem ursprünglich genannten Fall gibt es noch ne andere Schlussfolgerung:
    der Trainer unterschreibt doch auf dem Spielberichtsbogen , hätte er vorher einen Blick drüber geworfen, hätte er es bemerken müssen !
    Also liegt die schuld beim Trainer, nicht beim Schiedsrichter ! :baeh:

    Den Verstehe ich jetzt irgendwie nicht :/:?(

  • Zitat

    Original von Friggi
    Aber zu dem ursprünglich genannten Fall gibt es noch ne andere Schlussfolgerung:
    der Trainer unterschreibt doch auf dem Spielberichtsbogen , hätte er vorher einen Blick drüber geworfen, hätte er es bemerken müssen !
    Also liegt die schuld beim Trainer, nicht beim Schiedsrichter ! :baeh:

    Naja, die Trainer unterschreiben die Spielberichtsbögen nur zur Kenntnisnahme. Das hat nichts mit "Schuldeingeständnissen" zu tun oder so was in der Art.
    Die Schuld des Regelverstoßes liegt bei den SR, keine Frage. Sicherlich ist ein solcher Regelverstoß kein Freibrief zum Meckern, allerdings bleibt nach wie vor die Frage offen, was mit dem Einspruch wäre, wenn das Spiel unentschieden oder mit einem Tor für Rot verloren gegangen wäre.
    Da sehe ich für den Einspruch durchaus Erfolgsaussichten. Oder wie seht ihr das?

  • Zitat

    Original von jfherden
    Die Schuld des Regelverstoßes liegt bei den SR, keine Frage. Sicherlich ist ein solcher Regelverstoß kein Freibrief zum Meckern, allerdings bleibt nach wie vor die Frage offen, was mit dem Einspruch wäre, wenn das Spiel unentschieden oder mit einem Tor für Rot verloren gegangen wäre. Da sehe ich für den Einspruch durchaus Erfolgsaussichten. Oder wie seht ihr das?

    Moin Moin :hi:
    Naja, da braucht man sich wohl nicht drüber streiten.

  • Denn Fehlentscheidungen lassen sich unter Tatsachenentscheidungen abhandeln. Aber durch so einen graviernden und offensichtlichen Regelverstoß, der zudem Einfluß auf den Spielausgang gehabt haben könnte, hat meiner Ansicht nach der Einspruch gegen die Wertung sehr gute Chancen. Im Fußball fallen mir da auf Anhieb nur das Phantom-Tor von Thomas Helmer und ein paar durch Würfe aus dem Publikum ausgeknockte Spieler ein, wo es ebenfalls zu Wiederholungen kam.

  • Zitat

    Original von jfherden
    Naja, die Trainer unterschreiben die Spielberichtsbögen nur zur Kenntnisnahme. Das hat nichts mit "Schuldeingeständnissen" zu tun oder so was in der Art.
    Die Schuld des Regelverstoßes liegt bei den SR, keine Frage. Sicherlich ist ein solcher Regelverstoß kein Freibrief zum Meckern, allerdings bleibt nach wie vor die Frage offen, was mit dem Einspruch wäre, wenn das Spiel unentschieden oder mit einem Tor für Rot verloren gegangen wäre.
    Da sehe ich für den Einspruch durchaus Erfolgsaussichten. Oder wie seht ihr das?


    Da hab ich mich wohl falsch ausgedrückt, ich meinte vor dem Spiel unterschreibt doch der MV senkrecht neben der Manschaftsaufstellung, darunter steht klein "[BLINK]Für die Richtigkeit der Eintragung[/BLINK] !!! Zumindest bei uns im HVW, und als Trainer gehört es auch zu meinen Aufgaben dies zu kontrollieren !

    In dem neu konstruierten Fall seh ich aller dings gute Chancen !

  • Zitat

    Original von Friggi


    Da hab ich mich wohl falsch ausgedrückt, ich meinte vor dem Spiel unterschreibt doch der MV senkrecht neben der Manschaftsaufstellung, darunter steht klein "[BLINK]Für die Richtigkeit der Eintragung[/BLINK] !!! Zumindest bei uns im HVW, und als Trainer gehört es auch zu meinen Aufgaben dies zu kontrollieren !

    In dem neu konstruierten Fall seh ich aller dings gute Chancen !

    Moin Moin :hi:
    Kann mich mal jemand aufklären? Ich sehe hier überhaupt keinen Zusammenhang was ein unterschriebener Spielbericht mit dem Regelverstoss zu tun hat... :rolleyes:?(

  • Den Zusammenhang sehe ich leider auch nicht, Friggi. Hab mittlerweile verstanden, dass du nicht die Unterschrift nach sondern vor dem Spiel meinst. Aber wie Schmiddy verstehe ich nicht den Zusammenhang mit dem Regelverstoß. Denn die Unterschrift hat er vor dem Regelverstoß geleistet, außerdem kann es nicht sein, dass Trainer für Regelverstöße von SR zur Verantwortung gezogen werden.