Bei handball-world.com hat WallauWieland ein Interview mit Alexander Mierzwa veröffentlicht, das sich liest wie eine einzige frustrierte Abrechnung mit dem TVG. Klingt für mich so, als ob da bald endgültig die Lichter ausgehen
Mierzwa rechnet mit dem TVg ab
-
-
Wenn man das liest, kommt es einem so vor, als ob der schon mit dem VfL um die EC Plätze kämpft und nicht mit dem TVG den Klassenerhalt schaffen will. Da kann man mal wieder sehen, wie man es schafft mit arrogantem Managment die Spieler zu verheitzen.
-
Naja, so hart würde ich das nicht sehen.
Ich glaube die Fragen zielten auch in eine eindeutige Richtung. Unter einer Abrechnung verstehe ich etwas anderes.
-
ok, eine Abrechnung ist schon etwas anderes, aber so wie er das sagt, was er sagt und zwischen den Zeilen gelesen, finde ich das doch recht deutlich. Hätte ich jedenfalls in der derzeitigen Situation nicht erwartet. Üblicherweise kommen ja so Sprüche wie "gebe alles für den TVG", "Gummerbach ist noch weit weg" oder so.
-
Also er ist in der Tat schon froh wenn es dann vorbei. Den Wechselgedanken hatte er ja auch schon 1 1/2 Jahre. Was mich überrascht hat, dass die Mannschaft wohl intern echte Probleme hat. Nun ist das immer eine Meinung von vielen und sollte nicht überbewertet werden. Das er alles für den TVG gibt zeigen ja die acht Tore. Er war torgefährlichster Spieler und hat durchgespielt.
Der TVG wird jedenfalls auch in der nächsten Saison gegen den Abstieg kämpfen. Das wird ja ein völliger Neuaufbau. Die absoluten Granaten wird es eh nicht geben. Ich versteh nicht, warum die nicht die besten Spieler von den Nachbarklubs holen. -
Mhhh?
Hört sich nicht so toll an für den TVG!
Aber wenn er das in gummersbach hällt, was er verspricht, dann kann es ja nächste Sasion nur noch besser werden als diese *freu*aber man sieht, dass nicht nur das Umfeld beim VfL stimmt, sodern auch die Finanzen, nicht wie Sauer sagte, nur das Umfeld! Für Mierzwa scheint dies ja ein guter Grudn gewesen zu sein!
-
Zitat
Original von Virus2511
Mhhh?
Hört sich nicht so toll an für den TVG!
Aber wenn er das in gummersbach hällt, was er verspricht, dann kann es ja nächste Sasion nur noch besser werden als diese *freu*aber man sieht, dass nicht nur das Umfeld beim VfL stimmt, sodern auch die Finanzen, nicht wie Sauer sagte, nur das Umfeld! Für Mierzwa scheint dies ja ein guter Grudn gewesen zu sein!
Ich glaube aber trotzdem nicht, dass er übermässig viel mehr verdient.
Uiuiui, dann werden die Duelle gegen den TVG wohl nächste Saison recht heiß. Vorrausgesetzt der TVG hält die Klasse.

Marc
-
Ist doch klar, dass er bei einem Wechsel mehr verdienen möchte. Ich fand es ehrlich, dass er das auch als einen Grund angeführt hat. Die meisten Spieler erwähnen das ja in Interviews eher nicht.
Ich schätze er ist auch nur wegen seines Studiums überhaupt noch beim TVG geblieben. -
Kein uninteressantes Interview mit dem Großwallstädter Linksaußen, das allerdings meiner Meinung nach keine Abrechnung ist, jedoch den Finger völlig zurecht in einige bestehende Wunden der Handballarbeit am bayerischen Untermain legt.
Mir ist insbesondere folgendes aufgefallen:
1) Aktuelle Situation beim TVG
Da hat Alexander Mierzwa völlig Recht, wenn er den Rückraum als Schwachpunkt brandmarkt. Das ist teilweise im Angriff schon sehr harmlos, was geboten wird, ohne Heiko Grimm schon einmal gleich. Überhaupt nimmt sich die Mannschaft im Angriff viel zu häufig Auszeiten und dann kommt es auch schon einmal wie jüngst in Nordhorn vor, daß die gesamte rechte Seite - also RR und RA - nach dem Spiel insgesamt auf ganze zwei Tore kommt.
Wesentlich schwieriger zu beurteilen sind die angesprochenen wirtschaftlichen Erwägungen. Man sollte erwähnen, daß diese bei allen Bundesligaklubs in der Region verbreitet sind oder waren. DJK s.Oliver Würzburg (Basketball) und TTK Würzburger Hofbräu (Tischtennis) drehen ebenfalls jeden Euro zweimal um und mußte immer wieder den Aderlaß zahlreicher Leistungsträger verdauen, in Karbach (Volleyball), Mainhausen (Basketball) und Goldbach (Ringen) gingen die Lichter gar ganz aus, die "Stromrechnungen" waren einfach nicht mehr finanzierbar. Allerdings sind es teilweise auch Kleinigkeiten. Warum man beispielsweise in der Woche nach der WM in Anzeigen in der Tageszeitung nicht mit seinen drei Spielern aus dem Finale zwischen Kroatien und Deutschland, sondern mit Alexander Mierzwa und Uli Wolf wirbt, ist mir ein absolutes Rätsel. Das sind häufig Sachen, die eigentlich auch keinen nennenswerten finanziellen Mehraufwand darstellen. Im Ergebnis ist aber auf jeden Fall auch festzuhalten, daß es für das Management spricht, im Gegensatz zu einigen Konkurrenten, wirklich nur das Geld auszugeben, was auch wirklich vorhanden ist.
Dankbar bin ich Fischi dafür, daß er endlich mal das Kirchturmdenken geißelt. Sehr profanes Beispiel: Es ist ein absolutes Unding, daß die TuSPO Obernburg ihr Heimspiel am Sonntag in der Zweiten Bundesliga Süd um 17:30 Uhr beginnt, während Erstbundesligist TV Großwallstadt im gut 20 km entfernten Aschaffenburg eine halbe Stunde später in den Ring steigt. Da kann man sich über fehlende Zuschauer wahrlich nicht beklagen, zumal dieses Phänomen gemeinsam mit dem TV Kirchzell nahezu jedes Wochenende zu bestaunen ist. Auch was Zweitspielrechte hoffnungsvoller Nachwuchsspieler betrifft sind noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.
Einzig nicht der Meinung von Wielands Interviewpartner bin ich im Punkt "Erwartungshaltung". Ich bin der Meinung, daß es für den TVG wichtig ist, wieder in Richtung Tabellenspitze zu kommen und auch für diese Saison die Zielsetzung eigentlich nicht zu hoch war. Mittelmäßiger Handball ist am Untermain nach mehr als drei Dekaden nur noch schwer an den Kunden zu bringen, das Erlebnis Handballbundesliga als solches etwas verbraucht.
2) Alexander Mierzwas Wechsel zum VfL
Dieser Wechsel ist in allen Punkten nachvollziehbar und verständlich. Der VfL bietet das sportlich lukrativere Angebot in einer der spektakulärsten Hallen Europas, das sicher auch finanziell deutlich besser dotiert sein dürfte. Außerdem bietet Nebenmann Frank von Behren die realistische Chance, das leidige Thema Nationalmannschaft wieder neu öffnen zu können und ein Plus gegenüber Konkurrenten wie Adrian Wagner, Benett Wiegert oder Heiko Grimm.
Unverständlich ist mir lediglich die Reaktion des Vereins, der in einer Presseerklärung den Eindruck erweckt, der Weggang des schnellen Konterspielers käme den Mainfranken entgegen.
Letztlich denke ich, ist Alexander Mierzwa ein klassisches Beispiel, das sich möglicherweise in Zukunft noch häufiger beim TV Großwallstadt abspielen dürfte. Spieler nutzen den TVG als berufliches und insbesondere sportliches Sprungbrett: Die Jahre in Unterfranken haben aus dem Regionalligaspieler einen beachteten Bundesligaspieler reifen lassen, nebenher aber auch die Zeit gegeben, das Studium an der FH Darmstadt zu beenden. Hier bietet die regionale Lage zudem den Vorteil, mit Bayern, Hessen und im Prinzip auch noch Baden-Württemberg gleich mehrere Bildungssysteme und Bildungsangebote in Anspruch nehmen zu können.
3) Weitere Zu- und Abgänge
Neu, aber nicht völlig unerwartet, ist die Aussage, daß die Großwallstädter Mannschaft in der kommenden Runde abermals ein völlig neues Gesicht haben wird. Bisher steht zumindest offiziell nur der Wechsel eben jenes Spielers nach Gummersbach sowie der Zugang des isländischen Nationalspielers Snorri Gudjonsson sowie des deutschen Juniorennationalspielers Kevin Klier fest.
Nach Informationen aus dem THW-Forum soll mit Alexanders Pettersons ein weiterer Isländer für die rechte Seite in Verhandlungen mit dem TVG stehen. Siegfried Roch, der Manager, drückte sich im Rahmen eines Statements gegenüber den Kameras des Bayerischen Rundfunks am Wochenende so aus, daß man noch drei bis vier neue, junge und hoffnungsvolle Spieler verpflichten wolle.
Von den auslaufenden Verträgen wird der mit Alexander Mierzwa nicht verlängert, Otto Fetser bleibe, so Manager Roch jüngst in einem Gespräch mit dem "Main-Echo", dem TVG auch in den beiden folgenden Spielzeiten erhalten. Entscheidungen stehen noch aus in den Personalien Tonci Valcic, Jacek Bedzikowski, Michael Pettersson, Bernd Roos und Volker Hoffmann.
Gruß
Andi -
Also ich bin gespannt ob Lichtlein und Grimm trotz Vertrag bleiben werden. Die Ablösen sind ja nicht so hoch in der Liga und an Heiko Grimm sind garantiert viele Vereine dran. Ansonsten denke ich schon, dass der TVG einfach nicht die Klasse für einen Mittelfeldplatz hat. Da fehlt eben im Rückraum die Klasse. Pettersson war ja wohl ein Fehlgriff und Valcic ist auch viel zu unbeständig. Jahns hat auch nur selten einen guten Tag.
-
Zitat
Original von WallauWieland
Was mich überrascht hat, dass die Mannschaft wohl intern echte Probleme hat. Nun ist das immer eine Meinung von vielen und sollte nicht überbewertet werden.Ehrlich gesagt überrascht mich das nicht so sehr. Ich finde als Zaungast oder viel mehr Tribünengast hatte man schon seit einiger Zeit einen solchen Eindruck. Ich befürchte, daß man in letzter Zeit manchmal aufgrund finanzieller Überlegungen, letzte Erwägungen, das Mannschaftsgefüge betreffend, zurückstellen mußte.
ZitatOriginal von WallauWieland
Der TVG wird jedenfalls auch in der nächsten Saison gegen den Abstieg kämpfen. Das wird ja ein völliger Neuaufbau. Die absoluten Granaten wird es eh nicht geben. Ich versteh nicht, warum die nicht die besten Spieler von den Nachbarklubs holen.Tja, da überraschen die Worte von Sigi Roch doch eher, der noch nach dem Hinspiel gegen den VfL Gummersbach im BR davon sprach, in zwei bis drei Jahren sollen diese Duelle mit dem VfL wieder um die Meisterschaft gehen. Meiner Meinung nach ist das Problem, daß der TVG eigentlich keine Zeit hat. Spätestens wenn Carsten Lichtleins Vertrag 2005 ausläuft, wird man dem Schlüsselspieler Perspektiven in Großwallstadt bieten müssen. Das ist, gerade wenn man nun schon wieder das Basteln an einer Mannschaft beginnen will, nicht viel Zeit.
Welche Spieler von Nachbarklubs Du meinst, ist mir nicht ganz klar. Also, Pascal Hens etwa wäre sicherlich ein Akteur, der dem TVG weiter helfen würde, doch dürfte der auch nicht annähernd zu finanzieren sein. Schon aus diesem Grund gehe ich davon aus, daß Du Dich auf die Nachbarn aus der Zweiten Bundesliga beziehst. Das hat man in der Vergangenheit schon einige Male gemacht, wie etwa Heiko Grimm und Bernd Roos vom TV Kirchzell beweisen. Im Moment bieten sich wohl keine wirklich überragenden Spieler auf den Problempositionen an, vielleicht mit Ausnahme von Sebastian Roth (Kirchzell) und Dominik Klein (Obernburg), die aber schon dem erweiterten Kader der Unterfranken angehören. Außerdem schauen auch die jungen Spieler sich die Angebote der Konkurrenz an, so spielen Marcus Hock und Andreas Kunz (beide ehemals Kirchzell) nunmehr lieber für Melsungen-Böddiger und Willstädt-Schutterwald.
Insgesamt jedenfalls ein gelungenes Interview - Kompliment!
Gruß
Andi