Quelle Hamburger Morgenpost:
Kein Hauptsponsor bis zum Saisonende
DIRK HOFFMANN
HSV-Handballer machen 200000 Euro minus / »Nicht beunruhigend«
Schon elf Spieltage vor Saisonende in der Handball-Bundesliga ist klar, dass der HSV das Jahr eins nach dem Umzug aus Bad Schwartau mit einem Minus von rund 200000 Euro abschließen wird. Ein Grund dafür: Die Hamburger werden bis Saisonende wohl keinen neuen Trikotsponsor mehr präsentieren können.
Beobachter der Hamburger Sportszene fühlen sich bereits an die BCJ Tigers unter Mäzen Jens Holtkötter erinnert. Dort wurde auch alle paar Wochen angekündigt, es würde demnächst ein Hauptsponsor präsentiert werden. Beim HSV hieß es zunächst, bis November 2002 sei ein Nachfolger für die Partnervermittlungsagentur LUCY gefunden, deren Schriftzug bis heute die Spielerbrust ziert. LUCY zahlt aber keinen Cent mehr dafür. Als zweiter Termin wurde Ende Dezember benannt. Dann wurde für Anfang Februar ein neuer Werbepartner versprochen. Schließlich hieß es, die "guten Gespräche" gäben Anlass zum Optimismus, bis Anfang März sei man sich einig.
Pustekuchen. Jetzt räumt Geschäftsführer Olaf Knüppel erstmals offiziell ein, dass es gut sein könne, dass sich bis Saisonende nichts mehr tut. "Ich bin darüber aber nicht beunruhigt", sagt er, "das Minus tragen die Gesellschafter der Handball 2002 GmbH & Co. KG." Also Winni Klimek und Wolfgang Hopp. Für die Spielzeit 2003/2004 will man die Vermarktung den Profis von Sportfive überlassen (MOPO berichtete), in dieser Woche fällt darüber die Entscheidung.
Ein notwendiger Schritt. Denn der Verein selbst war mit der Aufgabe überfordert. Ex-Marketingmann Jan Kucht wurde nicht ersetzt, Geschäftsführer Knüppel muss zu viele andere Felder beackern, Managerin Alexandra Busemann, auch für Sponsorenakquise eingestellt, erwies sich auf diesem Gebiet als untauglich