weiteres Verletzungspech in Düsseldorf

  • Ein T-Shirt sorgte bei der HSG für Splitterbruch und Galgenhumor
    Sven Hertzberg fällt mit zertrümmertem Finger für sechs Wochen aus - sechs Wochen Gips. In Melsungen ist am Sonntagabend aber Jens Sieberger wieder dabei.
    Lebensmittelvergiftungen, Bänderrisse, Adduktorenprobleme oder eine Leisten-Operation. Aufgrund seines Erfahrungsschatzes aus der aktuellen Zweitligasaison könnte sich HSG-Trainer Richard Ratka problemlos ein zweites Standbein als Arzt aufbauen, so vielseitig sind die Verletzungen und Krankheiten seiner Handballer. Was der 39-Jährige allerdings während der Trainingseinheit am Dienstag erlebte, hatte Seltenheitswert. So ist es einem handelsüblichen T-Shirt zu verdanken, dass die ohnehin schon angespannte Personalsituation vor der Sonntagspartie bei der MSG Melsungen (18 Uhr, Dreuxallee) einen erneuten Rückschlag erhielt.
    100 Prozent Baumwolle, doch stark genug um einem Finger der rechten Hand einen Splitterbruch zuzufügen. Beim Üben der "Mann gegen Mann-Situation" blieb Sven Hertzberg mit einem Finger im Sportdress eines Abwehrspielers hängen. Es folgten Schmerzen, Schreie und für Trainer Richard Ratka die Fortsetzung eines anscheinend nicht enden wollenden "Verletzungsfluches", der seit Monaten auf dem Team lastet.
    "In unserer Situation kann man wohl nur noch von Galgenhumor sprechen", bemerkt Ratka mit einer, unter diesen Umständen schon fast resignierenden Gelassenheit. "Mit unserer aktuellen Besetzung ist Melsungen zwar kein Gegner mehr, den man schlagen muss. Doch werden wir kämpfen bis zum letzten Mann".
    Für den Rückraumschützen Hertzberg lautet die Diagnose sechs Wochen Gips, die Marschroute für die Mannschaft dagegen "experimentieren." Immerhin: Nach seinen Muskelproblemen wird Jens Sieberger den Tabellenzweiten im 22. Meisterschaftsspiel wieder verstärken. Regisseur Vigindas Petkevicius kann dagegen höchstens als "Notlösung" auf der Bank Platz nehmen.
    Ungeachtet der Verletzungssorgen des Teams führen HSG-Präsident Erwin Schierle und Manager Frank Flatten nach dem "100 000 Euro-Schaden" durch die Insolvenz von Sponsor Dornseifer/KES erste Gespräche mit potenziellen Geldgebern. "Es sieht gut aus", verriet Flatten
    Quelle: NRZ

    Frank Flatten
    Manager HSG Düsseldorf