• Hallo, kann mir jemand anhand der Regeln erklären, warum eine Landung auf beiden Füßen gleichzeitig maximal als ein Schritt (und nicht etwa als zwei Schritte) gewertet wird? Finde überall, dass das so Anwendung findet, kann aber nicht erkennen wo es in den Regeln steht. Danke schön

    Einmal editiert, zuletzt von HansFred (7. September 2025 um 18:30)

  • Ja, da habe ich auch geschaut, aber ich kann nicht erkennen welcher Abschnitt erklärt, dass die Landung auf beiden Füßen gleichzeitig nur als ein Schritt gewertet wird. Kannst du mir da helfen?

    Einmal editiert, zuletzt von HansFred (7. September 2025 um 19:34)

  • Ganz einfach. Landest du mit den gefangenen oder erhaltenen Ball mit einen oder beiden Füßen auf den Boden, ist das noch kein Schritt ("Nullschritt"). Wann es dann der erste Schritt ist, steht in Regel 7:3 a) bis d).

  • Das Einzige, was aus meiner Sicht in den Regeln steht und erklärt, weshalb jegliche Landung auf beiden Füßen gleichzeitig in einer weitestgehend parallelen Fußstellung mit maximal einem Schritt gewertet wird, ist die Regel zum Nachziehen eines Fußes:

    "Kommentar: Wird ein Fuß von einer Stelle zu einer anderen hinbewegt und der zweite nachgezogen, gilt das als nur ein Schritt"

    Aber, das springen in die beschriebene Grundstellung als Nachziehen eines Fußes zu interpretieren, finde ich eigentlich weit hergeholt...!?

  • Ganz einfach. Landest du mit den gefangenen oder erhaltenen Ball mit einen oder beiden Füßen auf den Boden, ist das noch kein Schritt ("Nullschritt"). Wann es dann der erste Schritt ist, steht in Regel 7:3 a) bis d).

    Wo denn genau? Ich sehe meine Frage (es geht nicht um den Nullschritt!) da nicht beantwortet, wenn überhaupt dann im beschriebenen Nachziehen...

  • Dann mal genauer. Bei der Regel 7:3 wurde der Nullschritt ja nun im Regeltext ergänzt. Alles andere ist geblieben. Dazu aus dem Schiedsrichterportal:

    Sich mit Ball bewegen – wann ist ein Schritt ausgeführt?

    Bei der Beurteilung von Schrittfehlern nach Regel 7:3 ist ein besonders wichtiges Kriterium, wann ein Spieler den Ball fängt (= Ballkontrolle) bzw. aufnimmt (= Ballaufnahme) und wie er danach den Boden berührt. Regeltechnisch unterscheiden wir hier drei Situationen:

    Der Spieler hat bei Erlangung der Ballkontrolle ...

    1. ... mit beiden Füßen Bodenkontakt.

    Mit dem nächsten Schritt ist der erste der (ohne Tippen/Prellen) insgesamt 3 erlaubten Schritte verbraucht (Regel 7:3a).

    2. ... mit einem Fuß Bodenkontakt.

    Diese Form der Ballannahme – häufig im Laufen/Sprinten – wird auch als ‘Ballannahme mit Annahmeschritt’ bezeichnet: Der Ball wird bei ständigem Bodenkontakt während eines Rechts- oder Linksschritts an- bzw. aufgenommen. Mit dem nächsten Bodenkontakt ist bereits einer der regeltechnisch zur Verfügung stehenden 3 Schritte verbraucht (Regel 7:3b).

    3. ... keinen Bodenkontakt (befindet sich im Sprung).

    Je nachdem, wie nach der Ballan- bzw. Ballaufnahme der Boden berührt wird (Regeln 7:3c und d), ergeben sich regeltechnisch unterschiedliche Schrittzahlen.

    Ballannahme im Sprung

    Erfolgt die Ballannahme ohne Bodenkontakt im Sprung, ist nach Art der folgenden Bodenberührung zu unterscheiden:

    1. Der erste Bodenkontakt erfolgt mit einem Fuß (Regel 7:3c)

    Mit diesem ersten Bodenkontakt ist noch keiner der regeltechnisch zur Verfügung stehenden Schritte verbraucht! Erst mit dem folgenden nächsten Schritt – mit demselben Bein (= Hüpfer) oder mit dem anderen Bein (= Schritt) – wird regeltechnisch der 1. Schritt ausgeführt.

    Diese Form der Ballannahme im Sprung und folgendem Bodenkontakt mit einem Fuß (siehe oben Bildreihe 3) wird recht häufig angewendet, um aus dem Lauf (oder nur einem Schritt!) sofort auf das Tor zu werfen.

    2. Der erste Bodenkontakt erfolgt mit beiden Füßen gleichzeitig (Regel 7:3d)

    Wird der Ball im Sprung gefangen und landet der Spieler danach mit beiden Füßen gleichzeitig (!) auf dem Boden, hat er regeltechnisch auch noch keinen Schritt ausgeführt – wie oben.

    Diese Form der Ballannahme (auch als ‘Nullkontakt’ bezeichnet) wird schon im Jugendbereich intensiv trainiert, da sie mehrere Vorteile hat: Bei korrekter Ausführung befindet sich der Spieler – meist in paralleler Grundstellung – in einer stabilen Ausgangsposition. Er kann einen Durchbruch sowohl zur Wurfarmseite als auch zur Wurfarmgegenseite mit der maximal zur Verfügung stehenden Schrittanzahl ausführen, ohne (zeitaufwendig und im Zweikampf gefährlicher) den Ball tippen bzw. prellen zu müssen.

    Besonders schwierig zu erkennen ist für die Schiedsrichter, ob ein Spieler den Ball mit oder ohne Bodenkontakt annimmt. In Bildreihe 4 (siehe oben) wird die Ballannahme in der Luft etwas überdeutlich gezeigt. In der Regel springen Spieler etwas flacher nach vorn, um in Tornähe sofort den Zweikampf aufnehmen zu können (Distanz zum Gegenspieler verkürzen). Häufig erfolgt auch eine Kombination: Nach der Ballannahme im Sprung wird noch ein Schritt oder Hüpfer ausgeführt, um anschließend mit gleichzeitigem Bodenkontakt beider Füße in die parallele Grundstellung zu springen. Regeltechnisch wird bei dieser Kombination jedoch bereits ein Schritt ‘verbraucht’.

    Ansonsten findest du alles im Schiedsrichterportal, auch mit Bilder, die ich weggelassen habe.

  • Ja im Schiedsrichterportal hatte ich mich extra angemeldet, aber auch das klärt es nicht.

    Konkret geht es mir um die Situation: man hat bereits zwei Schritte gemacht und landet dann in der Grundstellung. Wo wird erklärt, dass das nur ein Schritt ist (oder ist es das gar nicht?) ...ich stelle immer wieder fest, dass diese Landung nur als ein Schritt im Spiel gezählt wird, kann die Regel aber nicht finden. Am ehesten noch das mit dem Nachziehen oder im Schiedsrichterportal bei den Erläuterungen "Häufig erfolgt auch eine Kombination: Nach der Ballannahme im Sprung wird noch ein Schritt oder Hüpfer ausgeführt, um anschließend mit gleichzeitigem Bodenkontakt beider Füße in die parallele Grundstellung zu springen. Regeltechnisch wird bei dieser Kombination jedoch bereits ein Schritt ‘verbraucht’." ...aber sowas Wichtiges als kleine Fußnote, ich weiß ja nicht.

  • Die Schrittregel ist wie gesagt unter Regel 7;3 zu finden. Bis Ende Juni war sie auch unter Guideline und Interpretation zu finden.

    Da hieß es:

    Zitat von Guideline und Interpretationen

    Schrittregel, Anprellen (Regel 7:3)

    Gemäß Regel 7:3c, d zählt das erste Berühren des Bodens nach der Ballannahme im Sprung nicht als Schritt (Nullkontakt). Unter „Ballannahme“ ist jedoch nur die Ballannahme nach einem Zuspiel zu verstehen. Demgegenüber ist das eigene Anprellen und wieder Fangen des Balles in der Luft nicht mehr als „Ballannahme“ im Sinne der Regel zu verstehen. Der Bodenkontakt nach Anprellen zählt deshalb ausnahmslos als Schritt.

    Das wurde dann aber gestrichen, eben weil ja die Neuerung in 7:3 kam. Was mich interessiert, wie ist die Grundstellung zustande gekommen? Hast du geprellt oder den Ball von einen Spieler wieder zugepasst bekommen? Dann ist die nächste Frage, die oben aufgeführt sind. Und da gibt es 3 Varianten. Und hier musst du nun schauen, wann der 1. Schritt gilt.

  • Wie ist die Grundstellung zustande gekommen?

    Man hat den Ball vom Mitspieler zugepasst bekommen, gefangen und dann bereits zwei Schritte gemacht und ist dann in der Grundstellung gelandet.

    Ist das nun Schrittfehler (da Landen in Grundstellung in diesem Fall als zwei Schritte gezählt werden muss) oder kein Schrittfehler?

  • Sag das doch bitte gleich ganz. Ich habe die ganze Zeit gedacht, du gehst vom Anfang aus. Also dann wie folgt: Derjenige hat den Ball bekommen und hat nun 2 Schritte gemacht. Und nun gab es dann eine Grundstellung. Hier die Frage, hat er dabei einen Fuß bewegt und nicht mehr weiter geprellt oder getippt? Wenn ja, ist es der 3. Schritt. Und das ist erlaubt, denn du darfst 3 Schritte höchstens machen. (7:3 Einleitung). Wenn er jetzt nach der Grundstellung 2 Schritte machen würde, wäre es ein Schrittfehler und nach 13:1 a) mit Freiwurf gegen die Mannschaft des Spielers zu ahnden.

  • Kein Prellen, kein Tippen! Zwei Schritte und dann Sprung und Landung in Grundstellung. Schrittfehler (da Grundstellung in dieser Situation als zwei Schritte zu werten) oder kein Schrittfehler (da Grundstellung auch in dieser Situation nur als ein Schritt zu werten)? Die Antwort erkenne ich in 7.3 nicht!

  • Kein Schrittfehler. 2 Schritte gemacht und wenn bei der Grundstellung nun ein weiterer Schritt gemacht wird, ist es erst der 3. Schritt, was auch erlaubt ist. Wenn aber dann ein 4. Schritt erfolgt, ist es ein Schrittfehler.

  • Du schreibst: 2 Schritte sind gemacht, dann Sprung und Landung in der Grundstellung, dann noch ein Schritt = 3 Schritte

    Welcher Regel Passus soll das denn hergeben? 7.3 d? Der gilt doch nur nach Aufnehmen/Annehmen des Balles (wie das Schiriportal zumindest konkretisiert)

  • Falsch. Ich habe gesagt, bei der Grundstellung wurde ein Schritt gemacht (3. Schritt). Und wenn nun der Spieler nicht einen weiteren Schritt macht, ist es kein Schrittfehler. Macht er einen weiteren Schritt, ist es einer.

  • Aber wieso ist die Bewegung in die Grundstellung (als Sprung, bei dem beide Füße in der Luft sind und Landung auf beiden Füßen gleichzeitig, meinetwegen einigermaßen parallel) nur ein Schritt und nicht etwa zwei? Wo steht das in den Regeln?

    Einmal editiert, zuletzt von HansFred (8. September 2025 um 06:50)

  • Lies doch einfach 7:3d. Da steht doch, ein Schritt ist ausgeführt, wenn nach einem Sprung beide Füße gleichzeitig den Boden berühren.

    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Immanuel Kant)

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    „Ein Problem ist halb gelöst, wenn es klar formuliert ist.“ (John Dewey)