Abstandsvergehen beim Freiwurf in den letzten 30 Sekunden

  • Hallo,

    ich möchte mal den letzten „Pfiff der Woche“ vom 28.04.2025 vom DHB-Schiriportal thematisieren (ich kann den Kollegen Kay Holm nicht direkt anschreiben und befragen).

    Dabei geht es um eine Abstandsverletzung bei einem Freiwurf innerhalb der letzten dreißig Sekunden.

    Das Thema (Abstandsverletzung) / der Pfiff / die Entscheidung der Schiris (ebenso im Querverweis auf den Pfiff der Woche vom 11.12.2023)
    wird unter dem Thema/Regel 8:11a (zuvor 8:10c) abgehandelt mit dem Ergebnis,

    die Ausführung des Freiwurfs wurde nicht behindert

    die Regel 8:11a (zuvor 8:10c) sei nicht anwendbar

    in der Situation 11.12.2023 hätten keine 2min und sodann auch keine rote Karte

    (ich könnte mir vorstellen, nur wegen nachfolgendem Meckern oder die dritte 2min)
    gegeben werden dürfen.

    Da gehe ich voll mit.

    Aber wie seht ihr das?
    Können beide Situationen nicht ebenso/zusätzlich unter dem „normalen“ Gesichtspunkt Abstandsverletzung nach Regel 13:8 betrachtet/entschieden werden?

    Wir wissen nicht, wie oft die Schiris eine Abstandsverletzung schon vorher moniert/progressiv geahndet haben. Da sie „sofort“ nach dem Anpfiff schon wieder unterbrochen haben wegen der Abstandsverletzung, dürfte es nicht vielmehr eine Ahndung nach Regel 13:8 gewesen sein (und kein Thema von 8:11a bzw. 8:10c)?

    Gibt es keine "normale" Bestrafung wegen Abstandsverletzung mehr in den letzten 30 Sekunden?
    (sicherlich müsste man seine Linie im ganzen Spiel auch so ausgerichtet haben)

    Gruß

  • Ich tendiere in der Situation stark zu Regelverstoß.

    Die aktuellen Regeln geben das m.E. nicht her, 2 Minuten und Freiwurf zu geben.

    Entweder wurde der Freiwurf gestört: Dann Rot und Strafwurf.

    Oder er wurde nicht gestört: Dann weiterspielen lassen.

    2 Minuten und Freiwurf sind aus meiner Sicht regeltechnisch nicht möglich. Mir fällt (außer dieser Szene) auch kein Gegenbeispiel in den letzten Jahren ein. Weder im DHB-Bereich noch international.

    Einmal editiert, zuletzt von Rheiner (28. April 2025 um 15:41)

  • Ich greife das Thema “Abstandsverletzung in den letzten 30 Sekunden“ hier kurz noch einmal in einer Zusammenfassung auf,
    weil der Auffassung vom Kollegen ‚Rheiner‘ im Forenthema >Regelverstöße der 2. HBL 2024/2025<, dort Beitrag Nr. 24
    Falsch.
    Rot und Strafwurf bei Störung.
    Gar nichts bei keiner Störung.
    keiner widersprochen hat
    und formuliere danach noch Fragen.

    Danach müsste man bei einer Abstandsverletzung bei einem auszuführenden Freiwurf u. a. wie folgt unterscheiden:
    1) Freiwurfausführung mit Abstandverletzung im laufenden Spiel
    2) Freiwurfausführung mit Abstandsverletzung in den letzten 30 Sekunden
    3) Freiwurfausführung mit Abstandsverletzung nach Spielende

    (die Variante Freiwurfausführung ohne Abstandsverletzung aber mit Fußabwehr durch den Abwehrspieler lasse ich mal draußen vor)

    Zu 1) Hier befinde ich mich als Schiri im normalen/allgemeinen Bereich der Regel 15:9 (Ausführung von formellen Würfen). Hier müssen keine
    besonderen Voraussetzungen (wie aktive Wurfverhinderung) vorliegen. Die reine Abstandsverletzung reicht für eine progressive Bestrafung.
    Die Bestrafung erfolgt in der Praxis meist mit „böser Blick“, Ermahnung, Verwarnung, 2min bis hin zu Rot wenn 3x2min)

    Gemäß den Bestimmungen der Regel 15:9 Abs. 1 sind Abwehrspieler, die die Wurfausführung stören, indem sie z. B. eine nicht korrekte
    Position einnehmen
    oder diese vor der Ausführung verlassen, zu bestrafen (siehe hierzu auch IHF Guideline zu Regel 2:5 und 8:10c).
    Richtigerweise leitet sich aus den genannten Hinweisen aber ab, dass die Bestrafung entsprechend Regel 16:3, 16:6 oder 16:9 erfolgen muss.

    Eine Verwarnung (Regel 16:1) ist bei einer solchen Aktion schon aus diesem Grund nicht mehr möglich.

    Zu 2) und 3) Hier gilt es zu prüfen, ob die besonderen Folgen der (neuen) Regel 8:11a
    zum Tragen kommen, die andere Regeln „außer Kraft setzen“.

    Zu 3) Hier fand z. B. ein Foul innerhalb der letzten 30 Sekunden statt, jedoch erfolgt die Ausführung erst nach dem Schlusssignal.
    Hier gilt es zu beachten, dass die „Folgen“ der Regel 8:11a (alt 8:10c; Rot und 7m) NICHT zum Zuge kommen.


    Zu 2) (nachfolgend aus anderen Beiträgen zitiert)
    Zitatanfang:
    Bei einer Spielzeit von z. B. 59:36 laufen die letzten 30 Sekunden eines Spiels noch. Insofern kommt bei einer Freiwurfausführung innerhalb der
    Spielzeit die Anwendung der Regel 8:10c (alt) für regelwidriges Abwehrverhalten durchaus in Betracht.

    Allerdings wird nicht jedes regelwidrige Verhalten von den Kriterien der Regel 8:10c erfasst.
    Eine zentrale Bedingung ist, dass die Aktion eines gegnerischen Spielers die Wurfausführung der angreifenden Mannschaft verzögert oder behindert.
    In dieser Frage ist es regeltechnisch von entscheidender Bedeutung, ob durch die Abstandsverletzung die Wurfausführung der angreifenden Mannschaft
    verzögert oder behindert wurde
    .
    Da es hierzu in der Vergangenheit zu fehlerhaften Interpretationen durch die Schiedsrichter gekommen war, wurden die Bestimmungen mit den 2019
    erlassenen Guidelines leicht modifiziert
    .
    Vor der besagten Korrektur endete die Anwendung der Regel 8:10c, wenn der Ball wieder im Spiel war.
    Gemäß Regel 15:2 Abs. 1 ist dies der Fall, wenn der Ball die Hand des ausführenden Spielers verlassen hat.
    Ab 2019 können die Bestimmungen der Regel 8:10c (neu 8:11a) auch angewendet werden, wenn ein Wurf ausgeführt,
    aber von einem Spieler geblockt wird, der zu nah steht und den Wurf aktiv verhindert bzw. den Werfer bei der Wurfausführung stört.

    Ein aktives Verhalten liegt vor, wenn der zu nah stehende Spieler seine Position nutzt, um den Wurf zu blocken bzw. einen Pass des Werfers abzufangen.
    Keine Bestrafung erfolgt jedoch, wenn ein zu nah stehender Spieler die Wurfausführung nicht aktiv stört.

    Ein klassisches Beispiel hierfür: Der Werfer passt den Ball ungehindert zu einem Mitspieler.
    Zitatende

    Hier in diesen Fällen meiner Nummer 2) ist wichtig, dass es zu einer aktiven Störung gekommen sein muss,
    um die Folgen des 8:11a auszulösen
    (entweder ja oder nein. Bei nein sieht die Regelung 8:11a keine Bestrafung vor, also auch nichts im Sinne Regel 15:9).
    Die „einfache“ Abstandsverletzung wie in der Spielzeit bis 59:30 reicht allein nicht (mehr) aus.
    Und da die Regel 15:9 durch die Sonderregelung Regel 8:11a in/für die letzten 30 Sekunden überlagert/außer Kraft gesetzt wird,
    kann man eine „einfache Abstandsverletzung nicht (mehr) mit 2min und Freiwurfwiederholung bestrafen.

    In diesem Sinne verstehe ich das Statement vom Kollegen Rheiner mit
    Falsch.
    Rot und Strafwurf bei Störung.
    Gar nichts bei keiner Störung.


    Und nun noch zu meiner Frage (Ausführung noch innerhalb der letzten 30 Sekunden):
    Oft stehen die Angreifer zu zweit/zu dritt an der Freiwurflinie und bilden eine „Mauer“.
    Einer soll noch schnell einen Sprungwurf in den letzten 30 Sekunden machen.
    Der Freiwurf ist schon ausgeführt, wenn der Ball die Hand verlassen hat (und die Abwehr darf sich dann vorwärtsbewegen).
    Das Rückwärtsgehen der Mauer (um noch mehr Raum zu verschaffen) ist nicht Bestandteil der Freiwurfausführung.

    Wenn sich jetzt drei Abwehrspieler (sogar noch vor dem Anpfiff) „direkt hinter der Mauer bei 8,5m hinstellen und nichts Aktives machen
    (sondern nur um das Rückwärtsstreben der Mauer zu verhindern und den Werfer auf Distanz zu halten.
    Die anderen drei bleiben bei 6m stehen und versuchen den Wurf zu blocken),
    dann haben die ersten drei die Freiwurfausführung nicht aktiv behindert (der Ausführende konnte den Freiwurf ungehindert zum Mitspieler passen)
    und es findet bei einer derartigen Abstandsverletzung innerhalb der letzten 30 Sekunden KEINE Bestrafung statt.
    Richtig???

  • Ich sehe es so, durch sein zu nahes Stehen stört er den Freiwurfaqusführung nicht direkt (da Pass möglich) aber sonst behindert er aktiv die AuswirkungWürde daher auch die Behinderung sehen. Ausnahme die drei anderen sind bis zum Kontakt auch an der Mauer dran, dann hätte er keinen Vorteil gehabt.

    Analog wäre auch:

    • Mitspieler steht mit Abstand 1m zum Ausführenden
    • Gegenspieler steht bei 1,1m
    • Gegner handelt wie folgt:
      • Macht den Passempfänger direkt zu bevor er den Ball fangen kann --> definitiv aktiv gestört
      • Passgeber macht erst zu nach dem der Pass gefangen wurde zu --> Auswirkung auch nur indirekt, der Pass kam an. Aber der Empfänger hat nicht mehr die Chance sich zu entfernen, wie wenn der Spieler weiter entfernt gestanden hätte

    Generell würde ich Ahnden, hat er durch das zu nahe stehen sich einen Vorteil geschaffen.

  • Hallo Dany, das ist alles weiterhin nicht so einfach in der Praxis, wenn man sich in verschiedene Beispiele verläuft.

    Verstehe ich den ersten Teil deiner Antwort (auf mein Beispiel) dergestalt, dass du "meinen drei Abwehrspielern",
    die direkt hinter der Mauer stehen und NICHTS machen,

    zumindest einem von denen nach Regel 8:11a Rot geben würdest und zusätzlich auf 7m entscheidest,

    weil "sie sich einen Vorteil" verschafft haben (auch wenn sie nichts machen als nur so dazustehen gegen die Mauer und nicht den Ball/Werfer blocken/stören)?

    Von einem "nur sich einen Vorteil verschaffen" sagt Regel 8:11a aber nichts.

    Da müsste man wohl den Begriff/die Aktion "der Abwehrspieler stört" eingehender und besser definieren.
    Die Regel 8:11a/Guidelines benennen Beispiele, die immer von einem aktiven Stören (erster Wurf/erster Pass) ausgehen.
    Denn dort steht auch:

    Steht ein/e Spieler*in näher als drei Meter an dem bzw. der Werfer*in,

    stört die Ausführung jedoch nicht aktiv, erfolgt keine Bestrafung.

    Die Guidelines führen zudem aus:

    Das „Nichteinhalten des Abstandes“ führt dann zur Disqualifikation + 7m,
    wenn der Wurf in den letzten 30 Sekunden (!) nicht ausgeführt werden kann.

    Meiner Meinung kann mit "Wurf" nur der eigentliche Freiwurf gemeint sein,

    nicht wenn Spieler "meiner Mauer" zum anderen Mitspieler werfen und dessen Wurf geblockt wird.

    Ansonsten: wieviele Pässe will/muss ich dann warten bis zur Entscheidung, ob "ein Wurf geblockt wurde"?

    Zu deinem Gegenbeispiel habe ich selbst noch keine überzeugende Antwort mit Regelbezug.

    Gruß

  • Hallo Dirk,

    ja das ist leider eine Auslegungssache.

    • Wie du richtig schreibst sie behindern den Pass nicht. Somit wurde dieser auch nicht geblockt
    • Das der nicht Abstand bestraft werden muss sind wir uns denke ich auch einig, sonst kann man sich ja das ganze Spiel hinter der Mauer ungestraft positionieren
    • Unterscheidung ob 2 min oder Rot ist denke ich nun Auslegungssache
      • Wenn es zu keiner Berührung Mauer und Abwehr kommt und kein Sprung in die Höhe kommt (Verhindeung Wurf) --> wie im normalen Spiel auch nur 2min oder nichts --> normale Progressionsreihe, Ermahnung/Verwarnung fällt weg aufgrund zweiter HZ
      • Wenn es zur Berührung zwischen Mauer und Abwehr, bzw. wenn man im Block hochspringt in Besondern im Erhobenen Armen --> würde ich hier eher EINE DQ plus 7m tendieren.

    Aber: ich würde das gar nicht erst Anpfeifen, bzw. umgehen vor Ausführung korrigieren mit TO und dann Anzupfeifen wenn die Abwehr korrekt steht. Somit umgeht man das "unbewusste" zu nahe stehenunterbinden, wenn sie dann vor Ausführung raus laufen sehe ich es als Aktive Unterbindung an.

    Einmal editiert, zuletzt von Dany (30. Juni 2025 um 11:45) aus folgendem Grund: Missverständliche Formulierung angepasst

  • Falls der Schiedsrichter nicht, wie von Dany beschrieben, vor Anpfiff die fehlerhafte Position der Abwehr korrigiert, würde ich als Freiwurf-ausführender Angreifer in diesem Fall nicht den Pass zum Mitspieler werfen, sondern mich mit dem Ball in der Hand umdrehen, um einen direkten Wurf auf Tor zu machen, der dann von den zu nah stehenden Abwehrspielern geblockt wird. Dann ist es ein aktives Eingreifen mit den entsprechenden Konsequenzen.

  • Falls der Schiedsrichter nicht, wie von Dany beschrieben, vor Anpfiff die fehlerhafte Position der Abwehr korrigiert, würde ich als Freiwurf-ausführender Angreifer in diesem Fall nicht den Pass zum Mitspieler werfen, sondern mich mit dem Ball in der Hand umdrehen, um einen direkten Wurf auf Tor zu machen, der dann von den zu nah stehenden Abwehrspielern geblockt wird. Dann ist es ein aktives Eingreifen mit den entsprechenden Konsequenzen.

    Das wäre von Seiten der Angreifer auch ne Möglichkeit, aber birgt auch die Gefahr das er den Abwehrspieler, da zu nah blöd am Kopf trifft und dann dafür auch geht. Und dann ist offen wer den 7m bekommt (ich müsste nochmals prüfen ob jeder DQ einen 7m gibt oder nur die die verhindern das man zur Klaren TG kommt).

  • Falls der Schiedsrichter nicht, wie von Dany beschrieben, vor Anpfiff die fehlerhafte Position der Abwehr korrigiert, würde ich als Freiwurf-ausführender Angreifer in diesem Fall nicht den Pass zum Mitspieler werfen, sondern mich mit dem Ball in der Hand umdrehen, um einen direkten Wurf auf Tor zu machen, der dann von den zu nah stehenden Abwehrspielern geblockt wird. Dann ist es ein aktives Eingreifen mit den entsprechenden Konsequenzen.

    Nein!

    Wenn die Schiedsrichter das Spiel anpfeifen, bewerten sie die Stellung der Abwehr als korrekt. Sonst dürften sie nicht anpfeifen.

  • Das wäre von Seiten der Angreifer auch ne Möglichkeit, aber birgt auch die Gefahr das er den Abwehrspieler, da zu nah blöd am Kopf trifft und dann dafür auch geht. Und dann ist offen wer den 7m bekommt (ich müsste nochmals prüfen ob jeder DQ einen 7m gibt oder nur die die verhindern das man zur Klaren TG kommt).

    Warum sollte er "gehen", wenn er ihn am Kopf trifft? Es ist ja in diesem Fall kein direkter Freiwurf, den es ja nur mit abgelaufener Spielzeit gibt!

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!

    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)

    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • Nein!

    Wenn die Schiedsrichter das Spiel anpfeifen, bewerten sie die Stellung der Abwehr als korrekt. Sonst dürften sie nicht anpfeifen.

    Ein FW ist nur nach Korrektur/Unterbrechung der Spielzeit anzupfeifen, oben in meinem Beitrag editiert und klargestellt.

    Warum sollte er "gehen", wenn er ihn am Kopf trifft? Es ist ja in diesem Fall kein direkter Freiwurf, den es ja nur mit abgelaufener Spielzeit gibt!

    Stimmt, aber das ist mit heute eh egal, da nur noch 2 min mit der neuen Regeländerung. Oder man unterstellt Absicht, was aber schwer zu beweisen ist.

  • Ein FW ist nur nach Korrektur/Unterbrechung der Spielzeit anzupfeifen, oben in meinem Beitrag editiert und klargestellt.

    Stimmt, aber das ist mit heute eh egal, da nur noch 2 min mit der neuen Regeländerung. Oder man unterstellt Absicht, was aber schwer zu beweisen ist.

    Aber auch dann gibt es keine Strafe, wenn er den Abwehrspieler am Kopf trifft. Ob "alt" rot oder "neu" 2min, es ist eine Situation aus dem Spiel heraus und das ist dann halt Pech. Absicht kannst Du nicht unterstellen, es sei denn, Du hast die "Ankündigung" mitbekommen. Aber dann wäre die Frage, warum er noch den FW wirft, denn alleine die Ankündigung ist ja schon "besonders grob unsportlich" (Regel 8:10a) 😉.

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!

    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)

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  • Aber auch dann gibt es keine Strafe, wenn er den Abwehrspieler am Kopf trifft. Ob "alt" rot oder "neu" 2min, es ist eine Situation aus dem Spiel heraus und das ist dann halt Pech. Absicht kannst Du nicht unterstellen, es sei denn, Du hast die "Ankündigung" mitbekommen. Aber dann wäre die Frage, warum er noch den FW wirft, denn alleine die Ankündigung ist ja schon "besonders grob unsportlich" (Regel 8:10a) 😉.

    Ja, geb dir da recht, aber warum nur 2 min beim direkten FW find ich selber eh fraglich.

    Hat ja nur zur HZ eine Auswirkung. Ich unterstelle auch Absicht wenn der selbe Spieler 3 mal in direkter Folge einen Spieler den Ball an den Kopf wirft (egal ob aus dem Spiel oder FW und der Abwehrspieler/TW sich "nicht" bewegt"). Das liegt bei mir nicht mehr im Bereich blöd gelaufen.

  • Also für mich ist klar, dass es in den letzten 30 Sekunden für Abstandsvergehen nur Rot und Strafwurf (für Störung) oder nichts (für keine Störung) geben kann.

    Hab ich auch in den letzten 6 Jahren (seit der neuen Guideline zu diesem Thema) nur ein einziges Mal anders gesehen:

    In diesem Chaos-Frühjahr in der HBL 2 bei Hagen - Nordhorn (2 Minuten und Freiwurf).

    Im Schiedsrichterportal wird der Begriff „Regelverstoß“ zu dieser Szene vermieden (gab ja genug davon in dieser Liga). Aber wenn man zwischen den Zeilen liest, ist doch ziemlich klar, dass es für sie auch einer war.

  • Ja Rheiner, so hast du dich ja schon im Beitrag Nr. 2 geäußert (habe ich in meinen Beitrag Nr. 3 mit aufgenommen/zitiert).

    Was aber sind dann für dich Abstandsverletzungen ohne Störung (mit Weiterspielen lassen)?
    - Nach dem Pfiff (und bevor der Ball die Hand des Ausführenden verlassen hat), stürmt ein Abwehrspieler nach vorne: Also ohne Bestrafung?
    - Mein Beispiel oben im Beitrag Nr. 2: Drei Abwehrspieler stehen direkt hinter der Mauer und machen nichts: Also ohne Bestrafung?

    - Was ist mit dem weiteren Beispiel im Beitrag Nr. 4? Der Abwehrspieler steht neben dem Spieler, der nach dem Zupass einen Sprungwurf ausführen soll.

    Nach dem Anpfiff erhält er dann Ball vom Mitspieler.

    Der Abwehrspieler stört dabei nicht die unmittelbare Ausführung des Freiwurfs.

    Als der "Sprungwurf-werfer" den Ball zB bei 11m gefangen hat, "packt der Verteidiger zu".

    Wenn in den letzten 30sec die Abstandsverletzung ausschl. nach der Sonderregelung 8:11a abzuurteilen ist

    (und ein reines passives "Danebenstehen" bei der Freiwurfausführung nicht zu betrafen ist),

    zu welchen Entscheidungen kommst du denn in diesen drei Varianten?

    Oder wie lange (Anzahl Pässe oder Zeit) muss ein bei der Freiwurfausführung zu nahe stehender Verteidiger warten, bis er wieder aktiv werden darf?

    Gruß

  • - Nach dem Pfiff (und bevor der Ball die Hand des Ausführenden verlassen hat), stürmt ein Abwehrspieler nach vorne: Also ohne Bestrafung?

    Wenn der drei Meter Abstand hatte und nach Anpfiff (vor Ausführung) nach vorne stürmt, stört er doch die Ausführung.

    Rot und Strafwurf.

    Oder wir haben unterschiedliche Definitionen von "nach vorne stürmen".

    Einmal editiert, zuletzt von Rheiner (30. Juni 2025 um 20:00)

  • Meine Ansätze:

    „Drei Abwehrspieler hinter der Mauer“: Regel 13:8 besagt, dass der Abwehrspieler mind. 3m Abstand vom Werfer einhalten muss. Also, bevor ich anpfeife, wird die Position entsprechend korrigiert und damit ist das Thema erledigt.

    „Pass zum Sprungwurfwerfer“: 11-9=2, also greift das oben geschriebene. Steht er bei 12m oder seitlich so versetzt, dass er zwar auf 11m steht, aber 3m vom Ball entfernt, ist alles ok.

    Da ich vor der Ausführung nicht entscheiden kann, ob der Spieler passiv bleibt oder nicht, ich es nicht darauf ankommen lasse, regel ich das vor der Ausführung gemäß 13:8. Damit hat es auch in 36 Jahren noch nie ein Problem gegeben.

    Genau den Moment, bis der Ball die Hand verlassen hat, muss er abwarten, bis er in Aktion treten darf.

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!

    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)

    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • Meine Ansätze:

    „Drei Abwehrspieler hinter der Mauer“: Regel 13:8 besagt, dass der Abwehrspieler mind. 3m Abstand vom Werfer einhalten muss. Also, bevor ich anpfeife, wird die Position entsprechend korrigiert und damit ist das Thema erledigt.

    Wenn das Spiel unterbrochen ist, gibt es nichts zum Anpfeifen, dann pfeifst du frühzeitig zurück (hoffentlich mit TO) und korrigierst?

  • Mein Ablauf (und wir befinden uns in den letzten 30 Sekunden 😉):

    1. Es gibt den Freiwurf und die Spieler "nehmen ihre Positionen ein"

    2. Mir fällt eine falsche Aufstellung auf, denn "da stehen ja ein paar Typen direkt hinter dem Block".

    3. Ich gebe Time-Out, damit ich Zeit habe.

    4. Ich korrigiere den Block geschlossen vor die 9m-Linie (da steht zu diesem Zeitpunkt, zu 99%, mind. einer auf oder hinter der Linie 🤣) und die Abwehrspieler weise ich darauf hin, dass sie doch bitte an der 6m-Linie bzw. 3m vom Ball weg bleiben sollen. Ab da ist alles in der Verantwortung der Spieler 😉.

    5. Wenn alle korrekt stehen, pfeife ich an und reagiere auf das, was dann passiert.

    Dieser Ablauf gilt, wenn ich alleine pfeife, und ebenso für meinen Gespannpartner, wenn wir zusammen pfeifen und er FSR ist 😉. Dieser Ablauf ermöglicht es mir, durch das Time-Out, prophylaktisch etwaige Emotionen aus dem Spiel zu nehmen und für eine geordnete Spielfortsetzung zu sorgen. Wenn ich die Spieler auf den Sachverhalt der letzten 30 Sekunden kurz hinweise, dann kapieren das die meisten. Und wenn dann doch einer meint, eine eigene Idee zu haben, was zum Nachteil der Mannschaft passiert, werden die Mannschaftskameraden ihm das danach bestimmt erklären 😉.

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!

    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)

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    Einmal editiert, zuletzt von gummiball (4. Juli 2025 um 10:14)

  • Hallo Kollege gummiball,

    danke für deine Schilderung aus der Praxis.

    Das ist eine Möglichkeit (dein/euer Einwirken auf die Abwehr/Angreifer), das es gar nicht zu Unstimmigkeiten bei

    Abstandsverletzungen in den letzten 30sec (auch über die Folgen: ihr gebt dann immer Rot mit 7m, oder?) kommen kann.


    Damit treten solche Situationen, die ich benannt habe (unter Bezugnahme auf Rheiner), gar nicht in der Praxis bei euch auf:

    Die Regel 8:11a/Guidelines benennen Beispiele, die immer von einem aktiven Stören (erster Wurf/erster Pass) ausgehen.

    Denn dort steht auch:

    Steht ein/e Spieler*in näher als drei Meter an dem bzw. der Werfer*in,

    stört die Ausführung jedoch nicht aktiv, erfolgt keine Bestrafung.

    Die Guidelines führen zudem aus:

    Das „Nichteinhalten des Abstandes“ führt dann zur Disqualifikation + 7m,

    wenn der Wurf in den letzten 30 Sekunden (!) nicht ausgeführt werden kann.

    Dazu Rheiner bei Abstandsverletzung in den letzten 30sec:

    Rot und Strafwurf bei Störung.

    Gar nichts bei keiner Störung.

    Den Beitrag Nr. 6 von Dany finde ich gut.