2 mal 3 gegen 3 in E-und D-Jugend

  • :hi:
    Hallo, wer von Euch hat schon mal mit seinen Kid´s
    2 mal 3 gegen 3 gespielt.
    Was für Erfahrungen habt Ihr gemacht.
    Vorallem was sagen die Eltern dazu!? :pillepalle: Wurde es von allen Vereinen akzeptiert, das diese Spielform eingeführt wurde oder gab es auch Querdenker?
    Wie haben sich die Kid´s entwickelt, die noch nicht so gut spielen? Akzeptieren die Spielstärkeren diese Spielform, kommen hier auch positive Rückmeldungen?

    Gruß
    Wilma Feuerstein

  • imho is das schrott :)
    bei uns wird es nur in der e-jugend gespielt. Die kinnerz ham sich damit mehr oder weniger abgefunden und kommen damit eigentlich auch ganz gut zurecht.
    Aber ich finde das system is net so dolle zu pfeifen wie das "normale" system.

    :D Hessen - where the Äppler is! :D

  • Hi,

    bei uns wird das in der E-Jugend auch gespielt. Ich war am Anfang sehr skeptisch, denke aber mittlerweile das es gar nicht schlecht ist. Aber da kann unser E-Jugend-Trainer sicher mehr zu sagen: ThomasMas bitte schreiben ;) !

    Die Eltern haben es am Anfang überhaupt nicht kapiert und es deshalb abgelehnt. Ich denke mittlerweile sind sie auch zufrieden damit. Vor allem kommt den Kids eine gute Schulung zu gute und die haben unsere! Oder Thomas?

    Problematisch ist es nur wenn die Unterschiede zwischen beiden Mannschaften allzu groß sind, da dann die eine Mannschaft fast nicht aus der Abwehrhälfte rauskommt. Gute Trainer nehmen dann Rücksicht und spielen nur mit 2 Leuten im Angriff, sonst wird ja auch der eigenen Abwehr langweilig. Trainer die nur auf Erfolg aus sind, kapieren das nicht (TVS).

    Gruß Jan

  • Bei uns war vor zwei Jahren mal im Gespräch dieses System bis zur C- Jugend einzuführen. Wurde nicht gemacht, stattdessen wurde Manndeckung in den ersten fünf Minuten jeder Halbzeit Pflicht mit nur einmal tippen. Find ich auch sinnvoller.
    Das soll aber nicht heißen, dass ich das Spiel 2 mal drei gegen drei für schlecht heiße. Als Spielform im Training bietet sich dieses Spiel mit Sicherheit an.
    Ein Problem sehe ich aber darin, dass es die Zuschauer nicht kapieren und ihnen damit der Sport zu kompliziert wird und ihre Kinder ins "einfache" Fußball schicken.
    Außerdem find ich, dass die Kinder schon früh begreifen sollen, dass Handball aus angreifen und verteidigen besteht und nicht aus "vorne stehen bleiben und zuschauen".
    Aber, wie gesagt, ich finde das System nicht generell schlecht.

  • Zitat

    Ein Problem sehe ich aber darin, dass es die Zuschauer nicht kapieren und ihnen damit der Sport zu kompliziert wird und ihre Kinder ins "einfache" Fußball schicken.

    Da ist es aber Aufgabe der Trainer den Eltern das System und die Vorteile zu erläutern. Zum Beispiel mit Handzetteln.

    Zitat

    Außerdem find ich, dass die Kinder schon früh begreifen sollen, dass Handball aus angreifen und verteidigen besteht und nicht aus "vorne stehen bleiben und zuschauen".

    Da stimme ich dir eigentlich zu, bzw. waren das auch meine Vorbehalte. Aber es kann ja gewechselt werden und die Trainer müssen halt darauf achten, das die Spieler nicht nur Abwehr oder Angriff spielen.

  • an sich hat jedes system seine vorteile und nachteile. ich persönlich bin ein anhänger des "normalen"systems, habe ab und zu aber auch schon offen decken lassen. hat zwar anfangs zu einigen (um es mal vorsichtig auszudrücken) verwirrungen geführt, wird aber mittlerweile ganz gut praktiziert. ab der neuen runde ist es bei uns sowieso pflicht, dieses system zu spielen.
    das problem werden meiner ansicht nach nicht unbedingt die kids sein, sondern vielmehr die schiedsrichter. manche von denen scheinen ja nicht mal das normale system richtig zu verstehen (was jetzt NICHT heissen soll, dass alle schiris schlecht sind, das auf gar keinen fall!!!). aus eigener erfahrung würde ich aber auch sagen, dass es schwerer zu pfeifen ist.

  • Hallo erstmal!

    Ich könnte jetzt den DHB Rahmentrainingsplan zitieren, doch ich versuchs mal so:
    Das im Kinderalter(6-12 Jahre) eine defensive Raumdeckung absolutes Gift ist, darüber sollten erstmal alle einer Meinung sein. Die Manndeckung ist altersgerecht, wegen des natürlichen Bewegungsdranges der Kinder. Entwicklungstechnisch ist die Manndeckung ebenfalls optimal, da dadurch alle Spieler/innen ihre Position zum Gegenspieler und zum Ball ständig anpassen müssen. Dürfte ja klar sein, Prinzipien der Manndeckung. Somit sind alle Kinder aktiv und in Bewegung (auch geistig)und stehen nicht passiv am Kreis(langweilig, einseitig etc.), wärend bei z.b. 6:0 die "Hacken an den Kreis" sollen, und die Kinder in der Abwehr nur zum REagieren aufgefordert werden. Das Prinzip der Manndeckung ist es, den Ball möglichst regelkonform zu erobern, d.h. durch Abfangen der Bälle, zustellen von Paßmöglichkeiten und provozieren von Angiffsfehlern. (Jetzt könnte man sagen, das wäre gemein, wie solle die gegnerische Mannschaft den das Angiffsspiel aufbauen. Dazu kann ich nur sagen: Wenn die Kids von Anfang an gewohnt sind, gegen Manndeckungen zu spielen, fällt es viel leichter und hat allgemein einen viel höheren Aufforderungscharakter, als der übliche, nicht Kindgerechte, Positionsangriff(beachte auch: Angriff schult Abwehr und auch umgekehrt, die Kinder lernen, mehr und besser). Die Kreativität (das ist eigentlich ein Hauptpunkt) und die ständige Forderung, sich gegen den Manndeckenden Gegenspieler durchzusetzen(mit Ball, ohne Ball) sollte auch zum Ausbildungsziel der Jugendarbeit werden, denn: Kreativspieler sind kein Zufallsprodukt, oder besonders talentierte Spieler, sondern das Ergebnis einer Kindgerechten, mit hohen Aufforderungswert, behafteten ganzheitlichen Jugend(Spiel&Trainings-arbeit)!!!

    Somit dürfte das Deckungssystem schonmal klar sein: Manndeckung mit Ziel des Torwurfs (bzw. Torerfolgs).
    Betrachtet man jetzt die Zielgruppe: Kinder zwischen 6-12 Jahren, dann erkennt man schnell, dass das Spiel 6 vs 6 in Manndeckung vor allem Wahrnehmungstechnisch noch probleme bereitet. Denn wie man ja wissen sollte ist die Wahrnehmung bei einem Kind noch eingeschränkter als bei einem Erwachsenen. Die sprichwörtlichen Kinderaugen (mit der man die Welt sehen kann), bzw. das Gesichtsfeld, und die Übersicht der Kinder sind altersbedingt noch eingeschränkt. Somit findet in der Regel bei einem Spiel 6 vs 6 eine rechte Reizüberflutung für unsere Kids statt (ausgehend von Manndeckung). (Wer fragte sich nicht schonmal, oder schrie wärend des Spiels:" Mensch Spiel doch den Ball ab, [KindXY] steht doch ganz frei"!!!)

    Um auf den Punkt zu kommen: Sollte jeder mal mit seinen Kids Parteiball (einfach mal 10 pässe in den eigenen Reihen,im begrenzten Raum) spielen, mit einer Spieleranzahl 8 gegen 8.
    Beobachtet doch mal, welche Kids wieviele Ballkontakte und "wirkliche" lern- bzw. Spielmomente hatten. Oder kommt es sogar vor, dass einzelne, "schwächere" Kids den Ball nicht bekommen und keine Lust haben? (die spielen bestimmt immer auf den Außenpositionen, wenn überhaupt). Wenn ich jetzt kleinere Mannschaften mache, zb. 3 vs 3 ist der Aufforderungscharakter viel höher, jedes Kind bekommt den Ball, und hat eine VielZahl von "Lernmomenten", sammelt quasi Bewegungserfahrungen, und kommt mit den vorhandenen Einflüssen(Reize) besser zurecht,da die Einflüße reduziert sind, somit fällt auch eine Verarbeitung und somit eine Entscheidungsfindung leichter, und diese wird mit der zeit immer "richtiger" ES MACHT DEN KIDS EINFACH SPAß!!!
    AUch vermeintlich "schwächere" Spieler werden eingebunden, da es sonst kaum Anspielmöglichkeit gibt.

    Fazit: Entwicklungsgerecht ist 2x 3 vs 3 auf jeden Fall. Alles andere, also wie Eltern und Kids, Schiedsrichter und Zuschauer das Spiel verstehen ist abhängig wie man es erklärt.... und selbst versteht.

    Wer natürlich in dem Alter nicht entwicklungsorientiert sondern ergebnisorientiert arbeitet, dem kann eh nicht geholfen werden. Denn: Spielerlebnis geht vor Spielergebnis !!!!! (In der Jugend) Was nützt es einem Kreisklasse SeniorenSpieler mal in der Jugend Bezirksmeister gewesen zu sein, wenn in seiner Jugend nicht mit ihm entwicklungsorietiert gearbeitet wurde, sondern nur auf die Tabelle geschaut wurde..... (könnt ich ne Kriese kriegen, die armen Kinder... was eine Kindheit)

    Ps.: Ich bin jetzt nicht auf alle Punkte und Probleme eingegeangen, hab nämlich jetzt gerad keine Lust mehr zu schreiben, aber sollte noch jemand fragen haben, oder überzeugt sein, und Tips brauchen, wie man das System umsetzt, wendet euch einfach an mich. Postet halt hier rein, ich schau regelmäßig vorbei....

    Ich kann nur sagen, dass das System das beste ist, was meinen kids und dem Handball passieren konnte...

    So ist das halt mit neuen Ideen, die Erde war damals auch noch eine Scheibe, dachten alle !!!+

    Es ist Zeit zum umdenken!!! Spielt 2 x 3 vs 3

    Gruß ThomasMas
    SG Schlüchtern
    "Wir bauen die Zukunft"

  • Die jetzt vorher geposteten Einwände gegen 2x 3 vs 3 hatte ich vorher gar nicht gesehen.:nein: Ich werd morgen noch was gegen das "Angriff Abwehr verständnis Problem" schreiben.... :pillepalle:

    Gruß ThomasMas

  • "Außerdem find ich, dass die Kinder schon früh begreifen sollen, dass Handball aus angreifen und verteidigen besteht und nicht aus "vorne stehen bleiben und zuschauen"."

    Der einzige Unterschied zwischen Angriffs- und Abwehrhälfte besteht aus dem Torwurf.
    Da die Anzahl der geworfenen Tore mit der Anzahl der Torschützen multipliziert wird, bildet man selbstverständlich keine "AbwehrhälfteExperten" und "AngriffsWurfexperten" aus, sondern versucht möglichst viele Spieler zum Torewerfen zu bringen.
    Bei uns sieht das so aus, dass der Torschütze abklatscht und in die Abwehrhälfte geht. Somit sind vorne immer nur Spieler, die eh noch kein Tor erzielt haben.
    In einer Mannschaft, inder man nur 1 oder 2 Haupttorwerfer hat, ist das natürlich schwer zu verstehen, aber durch dieses System gibt es in meiner Mannschaft keinen Haupttorschützen. Der Mannschaftszusammenhalt ist gigantisch, und wirklich JEDER Spieler ist fürs Torewerfen gut. Für einige vielleicht schwer vorzustellen, aber das System fordert das einfach., und es funktioniert!!! Außerdem wird dadurch der Trainer gefordert, alle Spieler zu fördern, und nicht nur die 1-2 überragenden Spieler weiter zu verbessern. Diese Spieler lernen ganz nebenbei noch ein gutes Sozialverhalten kennen, und dass Handball ein Mannschaftssport ist.....

    Das alles ist am Anfang natürlich schwer umzusetzten, wenn man in einen Verein arbeitet, wo die Eltern, Kids und das gesamte Umfeld rein erfolgsorientiert denken... Wie ja schon vorher gesagt, für die Entwicklung der Kinder Gift...

    Gruß ThomasMas
    SG Schlüchtern
    "Wir bauen die Zukunft"

  • Zitat

    Original von ThomasMas
    In einer Mannschaft, inder man nur 1 oder 2 Haupttorwerfer hat, ist das natürlich schwer zu verstehen, aber durch dieses System gibt es in meiner Mannschaft keinen Haupttorschützen. Der Mannschaftszusammenhalt ist gigantisch, und wirklich JEDER Spieler ist fürs Torewerfen gut. Für einige vielleicht schwer vorzustellen, aber das System fordert das einfach., und es funktioniert!!! Außerdem wird dadurch der Trainer gefordert, alle Spieler zu fördern, und nicht nur die 1-2 überragenden Spieler weiter zu verbessern. Diese Spieler lernen ganz nebenbei noch ein gutes Sozialverhalten kennen, und dass Handball ein Mannschaftssport ist.....

    Das alles ist am Anfang natürlich schwer umzusetzten, wenn man in einen Verein arbeitet, wo die Eltern, Kids und das gesamte Umfeld rein erfolgsorientiert denken... Wie ja schon vorher gesagt, für die Entwicklung der Kinder Gift...

    Hallo Thomas,

    vielleicht solltest du mal meine anderen Beiträge lesen, dann wirst du sehen, dass unsere beiden Meinungen nicht so weit voneinander entfernt liegen, wie es aus deinem Beitrag vielleicht scheint.
    Natürlich muss offensiv gedeckt werden, um die Kinder kreativer "zu machen". Hab ich in meinen bisherigen sechs Trainerjahren auch immer gemacht. (Manndeckung bei den kleineren, offensive Raumdeckung bei den Älteren.)
    Ich habe in meinen früheren Beiträgen auch immer wieder erwähnt, dass die kurzfristigen Erfolge auch nicht im Mittelpunkt stehen dürfen, sondern unbedingt die individuelle und mannschaftliche Verbesserung im Vordergrund stehen muss. Mit der offensiven Abwehr muss halt auch mal eine Niederlage gegen einen defensivdeckenden Gegner hingenommen werden (hab ich kein Problem damit). Es ist allerdings schwierig, dies den Eltern und leider auch manchen Leuten im Verein klar zu machen.
    Ich sehe auch als eine meiner wichtigsten Aufgaben als Trainer an, alle Spieler und nicht nur 1-2 Haupttorschützen zu fördern. Diesen indirekten Vorwurf weise ich energisch zurück.

    Nur: Ein Problem sehe ich nicht darin, dass jeder mal Angriff oder Abwehr spielt. Das glaub ich dir, dass da durch die Multiplikationsregel oft gewechselt wird. Ich sehe das Problem in dem Moment, wenn der Ball die Mittellinie überquert und sechs Spieler dem Spielgeschehen so lange zusehen, bis ein Ballgewinn erfolgt ist, oder ein Tor gefallen ist. Normalerweise ist man im Handballspieler immer mit einbezogen. Dieser Grundsatz wird mit dieser Regel verletzt. Da fänd ich es sinnvoller 4+1 auf einem kleineren Spielfeld zu spielen, um die Übersicht der kleinen zu gewährleisten.
    Trotzdem, damit du mich nicht falsch verstehst: Ich finde diese Spielform nicht generell schlecht, sondern baue sie auch mal gerne in ein Training ein. Aber selbst wenn ich für die Einführung dieser Spielform als Regel im Jugendbereich wäre, hätte ich nicht die Kompetenz, dies durchzusetzen.

    Grüße
    Ralf

  • Ach ja. Ich find, sind sehr gute Argumente und Denkanstöße, die du in diesem Beitrag lieferst. Ich würd diesen Beitrag gerne für diese Zwecke in meinem Verein benutzen. Ich hoffe, du hast nichts dagegen...

  • Hi,

    ich kenne Thomas gut und denke, dass er da nichts gegen hat. Wenn es im Sinne des Handballs ist hat er garantiert nichts dagegen. Aber er meldet sich bestimmt nochmal.

    Gruß Jan

  • Hallo ralf81

    Ich fühle mich geehrt!
    Wie Jan schon vorher schrieb, solange es fürs Handball ist, kannst du machen damit, was immer du willst!!!

    Gruß Thomas

  • Hast du zum thema 2 mal 3 vs 3 eigentlich praktische Erfahrung? Hast du überhaupt diese Beiträge hier gelesen?
    Mach das erstmal, bevor du dich aufregst...
    Gruß ThomasMas

  • Innerhalb der Verbände bzw. Bezirke wird es unterschiedlich gehandt habt.
    Im Bezirk Frankfurt wird die Hinrunde 2x3g3 und die Rückrunde 1x6 gespielt.
    Diese Maßnahme halte ich für zu umständlich. Die Trainer müssen dann immer wieder umstellen und es verwirrt auch die Kinder immer wieder.
    Natürlich ist das Ziel möglichst viele Torschützen auszubilden schon richtig, aber dennoch gibt es genügend Kritikpunkte von meiner Seite und auch von vielen anderen Trainern mit denen ich darüber spreche.
    Viele Kinder möchten nicht in der Abwehr spielen. Tore werfen ist viel interessanter.
    Außerdem schalten auf der Seite, wo der Ball gerade nicht ist, die Kinder regelmäßig ab, weil sie nicht ins Spiel eingebunden werden.
    Nebenbei lässt die Regelung Anzahl der Tore mal der Schützen manches Ergebnis zur Horrorshow verkommen. Also 200:27 klingt gegenüber 20:9 einfach zu heftig, dass manche Kinder davon entmutigt werden...
    Ich bin jedenfalls froh, wenn ich nächstes Jahr in die D-jugend mit meiner Mannschaft komme...