Moin!
Wir hatte das Thema früher schon mal ein wenig andiskutiert. Die Gerüchteküche sagt, in einem Landesverband sei in der Schwebe, die Kinder- und Jugendhandballrichtlinie im "Elitebereich" aufzuweichen:
> Freigabe der Deckungsformationen in der C-Jugend Regionalliga
Ab der B geht ohnehin fast alles, dosiert soll in der C-Jugend die 6:0 eingestreut werden. Die wiederum wird meines Wissens bei der DHB Sichtung schon abverlangt, obwohl sie im Alltag bislang überwiegende ja gar nicht gespielt werden darf. Ich wundere mich ohnehin über nichts mehr.
Ich bin als Trainer schon etwas raus aus der Altersklasse. Was mich (in der Theorie) stört, ist "cold turkey" von C zu B. Der Altjahrgang C wechselt in die B und nach meinem Verständnis (ohne beim B-Jugend Training tatsächlich regelmäßig zuzuschauen) fängt Handball wieder bei "Null" an. Statt Übergänge, Sperren/Absetzen, 1:1, Pass zum Diagonalkreisläufer wird nun gegen eine Mauer gespielt. Da wäre ich doch für eine weicheren Übergang, dass in der C (allerdings nur höchste Liga, warum nicht auch in den Oberligen?) schon vielfältiger ausgebildet werden muss. Müssen sich die Trainer der Spitzenvereine mal etwas ins Zeug legen. Vielleicht kommt ja nebenher mehr individuelle Ausbildung bei rum.
Dem Gedanken liegt die romantische Vorstellung zu Grunde, dass in der didaktischen Folge 1:5 > 3:2:1 > 6:0 nun nicht die mittlere Stufe übersprungen wird, das o.g. Problem cold turkey nicht bloß um zwei Jahre vorverlegt wird. Ein wenig Hoffnung macht, dass die C-Jugendlichen noch im Wachstum sind und es nicht für alle Teams erfolgversprechend ist, eine Mauer hinzustellen.
Um die Diskussion (hoffentlich) loszutreten:
- Ich war schon immer für mehr Eigenverantwortung der Trainer und weniger Vorschriften.
- Minis bis E-Jugend finde ich den deutschen Weg gut, die Fleischmauer zu verbieten. Keine Diskussion. Ich sehe aber auch dem Osterturnier freudig entgegen, wo wir mal genau vor die Aufgabe gestellt werden, gegen 6:0 spielen zu müssen. Gäbe es auf Landesebene Spielbetrieb in der D-Jgd., wo sich die ernsthaft ausgebildeten D-Jugend Mannschaften messen, fände ich die Aufgabe gegen 6:0 reizbar. Würde mich zwingen, nicht nur in der Vorbereitung vor Ostern sondern bereits im Sommer mehr Fokus auf Schlagwürfe zu setzen.
- Die defensive Deckung in der Regionalliga (gern auch in den Oberligen) zu erlauben, halte ich ebenfalls für richtig. Die Umsetzung muss aber auch unter Beobachtung stehen. Wenn die 10 (oder 30) besten Mannschaften des Landesverbands direkt von 1:5 auf 6:0 Deckung springen, ist nichts gewonnen. Nicht gleich alles ändern und dann zurückrudern - vielleicht eine Saison eine Proberunde, die Regeländerung auf ein Jahr beschränken und dann erst entscheiden. Sähe im Nachgang irgendwie besser aus als eine 180° Wende.