Misha Kaufmann - wird seine Trainings- und Taktiklehre den Handball dauerhaft verändern?

  • Ich habe die Idee zu einem Begleitthread der Karriere von Misha Kaufmann durch einen kontroversen Austausch mit dem User oko bekommen. Während ich die These stelle, dass Kaufmann den Handball revolutionieren wird, sieht oko das anders und bezweifelt, dass sich dessen Elemente dauerhaft durchsetzen. Das sind doch gute Voraussetzungen für einen langfristigen und vielschichtigen Austausch.

    Zudem ist mir in der aktuellen Debatte um seinen Abschied aus Eisenach, der Aspekt, dass er seine Trainingselemente aktiv vertreibt, zu sehr vernachlässigt.

    Der Instagram-Coach: Handball-Trainer Misha Kaufmann ist „The Creative One“
    Coach Misha Kaufmann von Handball-Bundesligist ThSV Eisenach erklärt sein Training.
    sportbild.bild.de

    Da Kaufmann mit 40 Jahren noch am Anfang seiner Karriere steht, könnte dieses ein dauerhafter Begleitthread werden.

    3 Mal editiert, zuletzt von alter Sack (9. Januar 2025 um 19:15)

  • alter Sack 9. Januar 2025 um 07:31

    Hat den Titel des Themas von „Misha Kaufmann - wird seine Trainings- und Taktiklehre den Handball dauerhaft verändern“ zu „Misha Kaufmann - wird seine Trainings- und Taktiklehre den Handball dauerhaft verändern?“ geändert.
  • Der Mann sucht stets nach neuen Lösungen, so wie damals Brack. Beides Pinoneere ihrer Zeit.

    Und generell stande und steht am Anfang einer Entwicklung immer irgendein "Andersmacher"!

    Er hat bereits diverse taktische Mittel erfunden und etabliert und wird das auch weiterhin tun. Und er beeinflusst definitiv den gesamten Handballsport, und das nicht nur in D.

    Und hoffentlich tut er er das auch weiterhin, ich find es super!

    -"Herr, sag mir was das Rezept für ein langes, zufriedenes Leben ist!"

    -"Streite dich nicht mit Hohlköpfen." -"Herr, ich bin anderer Meinung!"

    -"Da hast du Recht."

  • Ich hole mal das Thema hoch. Mittlerweile sehe ich den Angriff ohne KL ab und an in Lemgo, Leipzig, Göppingen, Stuttgart jetzt natürlich auch.

    Bestätigt meine These, dass Kaufmann der mit Abstand prägendste Taktiker in der HBL ist.

    Man hat gestern bei Stuttgart - GP gesehen, dass es auch lange braucht um das einer Mannschaft beizubringen. Sah in Eisenach deutlich besser aus.

  • Liegt aber oft auch daran, daß im heutigen Jugend-Handballtraining nicht mehr so viel Wert auf „feste Positionen“ gelegt wird. Dadurch entstehen in einigen Bereichen Unterbesetzungen, die dann durch derartige taktische Varianten ausgeglichen werden. Es gibt im Jugendbereich (außerhalb der Leistungsmannschaften) halt oft ein Unterangebot an Torhütern, Außen und z.T. auch Kreisläufern

    EINMAL FLENSBURG - IMMER FLENSBURG!!!

  • Sogar Auswahltrainer Markus Gaugisch schmeisst seine knapp bemessene Vorbereitungszeit. auf die WM durcheinander und lässt heute gegen die Niederlande 20 Minuten die Variante spielen. Und obwohl sich die Variante etabliert gibt es kaum Literatur und auch keine Thematisierung, was Kaufmann da initiiert hat. Hier mal die Zusammenfassung auf perplexity.

    Gibt sowenig Quellen, dass sogar die Diskussion hier als Quelle herangezogen wird.

    Wenn ich das ganze Mal auf spanisch durchlaufen lasse, kommt ein Hinweis und ein youtube video zur italienischen Nationalmannschaft bei der letzten WM.

    Da liegt auch die Vermutung nah, dass durch Simone Mengon diese Idee bei deren Nationaltrainer eingeplanzt wurde.

    Kaufmann selbst betreibt recht aktiv seinen instagramm kanal. hier bin promt auf die Antwort gekommen, wann er den 6:0 angefangen hatte. Antwort. Idee schon in der Schweiz.

    Das erste Mal notgedrungen im Aufstiegsspiel in Coburg da dort kein KL. Das war also Juni 2023. Die WM bei denen Italiener teilnahmen war im Februar diesen Jahres.


    3 Mal editiert, zuletzt von alter Sack (19. September 2025 um 21:44)

  • Ich könnte mit übrigens vorstellen, daß es noch eine Erweiterung dieses Systems geben wird, der sich dann durchsetzen wird:

    Ich stelle mir das so vor, daß praktisch alle Rückraumspieler parallel eine „Kreisläufer-Ausbildung“ bekommen werden und daß das Spiel der Zukunft dann so aussehen wird, daß die Spieleröffnung mit vier Rückraumspielern in einer Kreuzungssituation stattfinden wird. Diese wird sich dann dahingehend entwickeln, daß einer der vier Protagonisten (immer wechselnd für den Zuschauer nach dem Zufallsprinzip) an den Kreis auflösen wird, um entweder dort abzuschließen oder von dort Lücken zu reißen für die drei anderen

    EINMAL FLENSBURG - IMMER FLENSBURG!!!

  • Freundschaft!

    Ich könnte mit übrigens vorstellen, daß es noch eine Erweiterung dieses Systems geben wird, der sich dann durchsetzen wird:

    Ich stelle mir das so vor, daß praktisch alle Rückraumspieler parallel eine „Kreisläufer-Ausbildung“ bekommen werden und daß das Spiel der Zukunft dann so aussehen wird, daß die Spieleröffnung mit vier Rückraumspielern in einer Kreuzungssituation stattfinden wird. Diese wird sich dann dahingehend entwickeln, daß einer der vier Protagonisten (immer wechselnd für den Zuschauer nach dem Zufallsprinzip) an den Kreis auflösen wird, um entweder dort abzuschließen oder von dort Lücken zu reißen für die drei anderen

    Was als Spielertypus gar nicht so neu ist. In den 1960ern gab es den sogenannten Verbinder, als RM/KM-Hybrid.

  • Ich stelle mir das so vor, daß praktisch alle Rückraumspieler parallel eine „Kreisläufer-Ausbildung“ bekommen werden und daß das Spiel der Zukunft dann so aussehen wird, daß die Spieleröffnung mit vier Rückraumspielern in einer Kreuzungssituation stattfinden wird

    Dazu habe ich neulich auch irgendwo etwas überflogen. Wenn es etwas zu dem Thema was gibt, dann zur Rolle des KLs. 6:0 Angriff heisst ja nicht, dass man keinen KL braucht, sondern dass man Spieler wie Peter Walz braucht, die für mich so eine neue Art KL sind. Der schließt ja auch schon mal mit nem Hüftwurf ab, mittlerweile. Also letztlich brauchst du extrem entscheidungsstarke Spieler mit einem überragenden 1:1. Davon mindestens zwei und alle müssen im Idealfall den Durchbruch beherrschen. Der beste Spieler, der das bisher praktiziert ist für mich Simone Mengon (zu seinen Eisenacher Zeiten). Beim TBV habeich das 6:0 erst zuletzt gegen GP gesehen und da ist es noch nicht sehr effektiv.

    Das heisst aber eben auch, dass die Ärä der Kraftshooter wie Reinkind oder Rubin sich noch schneller dem Ende nähert. Aber deren Rolle schwindet ja schon seit Heiner Brand nicht mehr NM-Trainer ist. Rubin war gegen GP in den letzten 20 Minuten nicht auf dem Feld (mehr hab ich nicht gesehen). Der fällt da wohl raus in Stuttgart.

  • Ich könnte mit übrigens vorstellen, daß es noch eine Erweiterung dieses Systems geben wird, der sich dann durchsetzen wird:

    Ich stelle mir das so vor, daß praktisch alle Rückraumspieler parallel eine „Kreisläufer-Ausbildung“ bekommen werden und daß das Spiel der Zukunft dann so aussehen wird, daß die Spieleröffnung mit vier Rückraumspielern in einer Kreuzungssituation stattfinden wird. Diese wird sich dann dahingehend entwickeln, daß einer der vier Protagonisten (immer wechselnd für den Zuschauer nach dem Zufallsprinzip) an den Kreis auflösen wird, um entweder dort abzuschließen oder von dort Lücken zu reißen für die drei anderen

    Das wäre sehr sinnvoll, wenn auch Rückraumspieler und Außen am Kreis effektiv wären👍🏻

  • Freundschaft!

    Was als Spielertypus gar nicht so neu ist. In den 1960ern gab es den sogenannten Verbinder, als RM/KM-Hybrid.

    Was führte zum "Aussterben" dieses Spielertypus? Muss ja n Grund dafür geben, dass man den heute gar nicht mehr kennt.....

    woo woo woo - you know it, bro

  • Was führte zum "Aussterben" dieses Spielertypus? Muss ja n Grund dafür geben, dass man den heute gar nicht mehr kennt.....

    Man setzte immer mehr auf Spezialisierung und dementsprechend auch auf der Lehrmeinung entsprechende körperliche Voraussetzungen für die zugedachte Position.

    „Es ist einfacher, große Kerle beweglich zu machen, als kleine Kerle zum Wachsen zu bringen." wurde (leider) das Mantra ganzer Handballtrainer-Generationen. Man hatte dann viele große Kerle, aber am beweglich machen ist man sehr oft gescheitert.

    (Wir reden von Zeiten, in denen die besten Teams in Deutschland dreimal die Woche zusammen trainiert haben. In der deutschen Olympiamannschafft von 1972 befanden sich z.B. Spieler, die vom Feldhandball oder vom Basketball kamen und keinen Sprungwurf machen wollten oder konnten).

  • Ich habe keine Themenbereich wie z.B. Regelwerk / Regeländerungen im Forum gefunden, deshalb setzte ich das mal hier rein.

    Wenn die Admin's es in ein einen neuen bzw. passerenden Forenbereich verschieben, kann ich das verstehen und würde es begrüßen.

    Zum Thema:

    Handball-Weltverband testet Regel-Revolutionen bei U17-WM
    In Marokko wird ab dem morgigen Freitag die Premiere der U17-Weltmeisterschaft durchgeführt. Dabei setzt der Handball-Weltverband IHF auch auf ein paar…
    www.handball-world.news

    Teilweise fände ich die dauerhafte Einführung solcher Änderungen nicht schlecht, es ist jedoch, wie ich meine, eine differenzierte Betrachtung dazu erforderlich:

    1. Feldspieler dürfen nur noch bei Ballbesitz wechseln, um kein Spezialistentum (reine Angriffspieler bzw. reine Deckungsspieler) zu fördern, finde ich nicht gut. Damit könnte nach einem beendeten Angriff, da keine Ballbesitz mehr, kein reiner Deckungsspezialist mehr eingewechselt werden. Reine Deckungsspieler wären dann hinfällig.

    2. Verbot Sieben gegen Sechs finde ich gut.

    3. Drei Schiris pro Spiel könnte eventuell was bringen.

    4. Warum die Pause bei der Spieldauer auf 10 statt 15 Minuten verkürzen erschließt sich mir nicht und halte ich für Quatsch. Bei zunehmendem Spieltempo brauchen die Spieler auch eine ausreichend lange Pause.

    5. Zur Ballgröße und Harzfreiheit weiß ich nicht recht. Kann ich nur schwer beurteilen. Ich denke bei einem immer schneller werdendem Spiel in der 1. und 2. Liga führt ein harzfreier Ball zu extrem vielen Ballverlusten. Um die Griffigkeit des Balls zu erhöhen soll er dann wohl etwas kleiner (Größe 2) sein. Ob gut oder schlecht kann ich nicht beurteilen.


    Wie ist Eure Meinung zu diesen getesteten Regeländerungen?

  • Ich finde es gut, wenn sich über Regeländerungen Gedanken gemacht werden. Insofern ist das schon gut.

    Aber: Wechseln nur bei Ballbesitz finde ich total daneben. Das kommt mir wie ein Freifahrtschein für angreifende Mannschaften vor bzw. ein Abstrafen verteidigender Mannschaften.

    Spielt natürlichen den Gidsels, Pytlicks, Magnussens etc. in die Karten, wenn ihnen kein Abwehrspezialist mehr gegenüber steht…

    EINMAL FLENSBURG - IMMER FLENSBURG!!!

  • 1. Feldspieler dürfen nur noch bei Ballbesitz wechseln, um kein Spezialistentum (reine Angriffspieler bzw. reine Deckungsspieler) zu fördern, finde ich nicht gut. Völlig unnötige Änderung, da besteht auch keinerlei Bedarf einer Anpassung.

    2. Verbot Sieben gegen Sechs finde ich gut. Endlich. So, wie die Regel beschrieben ist, sogar perfekt.

    3. Drei Schiris pro Spiel könnte eventuell was bringen. Das können Schiedsrichter aber besser bewerten.

    4. Warum die Pause bei der Spieldauer auf 10 statt 15 Minuten verkürzen ergibt für mich so gar keinen Sinn. Im Eishockey wurde die Pause mal von 15 auf 18 Minuten angehoben. Für mehr Werbung und damit die Zuschauer in der Halle mehr Zeit haben, um Essen und Getränke einzukaufen. Ich sehe nicht, wie sich diese Änderung durchsetze.

    5. Zur Ballgröße und Harzfreiheit ist völliger Nonsens, sorry. Spielen die Frauen dann irgendwann mit einem Tennisball? Auf so eine Idee muss man erstmal kommen.

  • 1. Feldspieler dürfen nur noch bei Ballbesitz wechseln, um kein Spezialistentum (reine Angriffspieler bzw. reine Deckungsspieler) zu fördern, finde ich nicht gut. Völlig unnötige Änderung, da besteht auch keinerlei Bedarf einer Anpassung.

    2. Verbot Sieben gegen Sechs finde ich gut. Endlich. So, wie die Regel beschrieben ist, sogar perfekt.

    3. Drei Schiris pro Spiel könnte eventuell was bringen. Das können Schiedsrichter aber besser bewerten.

    4. Warum die Pause bei der Spieldauer auf 10 statt 15 Minuten verkürzen ergibt für mich so gar keinen Sinn. Im Eishockey wurde die Pause mal von 15 auf 18 Minuten angehoben. Für mehr Werbung und damit die Zuschauer in der Halle mehr Zeit haben, um Essen und Getränke einzukaufen. Ich sehe nicht, wie sich diese Änderung durchsetze.

    5. Zur Ballgröße und Harzfreiheit ist völliger Nonsens, sorry. Spielen die Frauen dann irgendwann mit einem Tennisball? Auf so eine Idee muss man erstmal kommen.

    Ich finde, dass eine Verkürzung der Pause durchaus Sinn ergibt. Handballspiele dauern heute ca 20 minuten länger als vor zehn bis fünfzehn Jahren. Drittes time Out, viel häufigeres Wischen tragen ihren Teil dazu bei. Für mich kann man das dritte time Out wieder abschaffen und die Halbzeit verkürzen. Eine zu lange Spielzeit vergrault Zuschauer, weil sie es langweilig finden.

    Übrigens habe ich vor vielen Jahren hier mal einen Thread erstellt, der heißt: Das Regelwerk der Zukunft.

    Vielleicht können die Admins die nicht Mischa Kaufmann spezifischen Beiträge hieraus dahin verschieben

  • .......Ich finde, dass eine Verkürzung der Pause durchaus Sinn ergibt ........

    Vereine brauchen auch Einnahmen und Zuschauer möchten ggf. auch in der Pause mal z.B. Getränke oder ne Wurst kaufen, schon allein deswegen sollte man die Pause nicht kürzen, denn in gut besuchten Hallen braucht auch das seine Zeit.

    Ich denke, dass auch Fans zumindest den Besuch von Profispiele als Event sehen sowie erleben wollen und da gehört der Verzehr vor, während und nach dem Spiel beim Austauscht mit anderen Fans / Freunden auch dazu.

    Fans die sich vor, während und nach dem Spiel langweilen - kann ich mir nicht vorstellen.