Olympia Paris & Leistungsabfall im deutschen Sport ?!

  • Tennis ist, in meinen Augen, auch eine denkbar schlechte Sportart, um auf diese Thema einzugehen. Ist der Zugang für "Arme" denn überhaupt gegeben? Oder hat nicht eher jeder einen Ball verfügbar und kann auf der Straße kicken?

    Du bringst Beispiele aus Deutschland? Mein Argument bezieht doch genau auf andere (arme) Länder und nicht Spanien, England etc.

    Sind im Handball Reichtümer zu verdienen? Wieso sollte man "alles" investieren um Weltklasse zu werden, um dann einen "normalen" Verdienst zu haben? Natürlich im Vergleich zu anderen Sportarten.

  • Was passiert eigentlich, wenn es kein deutscher Sportler mehr schafft, die "Olympia-Norm" in seiner Sportart zu erreichen?

    Schicken wir dann keine Sportler mehr dorthin (weil sie ja eh keine Chance haben) - oder dürfen wir dann diese Olympia-Norm absenken, damit wir ein gewisses Quorum erfüllen, und zumindest ein Minimum an Athleten Deutschland vertreten können?

    Anders gefragt: Ist die Olympia-Norm eine eigens auferlegte Messlatte - oder gilt die für alle Länder?

    Der Vorstand Leistungssport und die Leitenden Bundestrainer legen nach Beratung in der Kommission Leistungssport jährlich im Dezember die Norm- und Nominierungsanforderungen für die internationalen Meisterschaften und Länderkämpfe des nächsten Jahres fest.

  • Tennis ist, in meinen Augen, auch eine denkbar schlechte Sportart, um auf diese Thema einzugehen. Ist der Zugang für "Arme" denn überhaupt gegeben? Oder hat nicht eher jeder einen Ball verfügbar und kann auf der Straße kicken?

    Du bringst Beispiele aus Deutschland? Mein Argument bezieht doch genau auf andere (arme) Länder und nicht Spanien, England etc.

    Sind im Handball Reichtümer zu verdienen? Wieso sollte man "alles" investieren um Weltklasse zu werden, um dann einen "normalen" Verdienst zu haben? Natürlich im Vergleich zu anderen Sportarten.

    Fußball ist aber das falsche Beispiel, wenn wir über Olympia reden.

    Das Thema ist sehr komplex und jeder hat mit seiner Meinung sicherlich ein bisschen Recht!

    Und ich glaube, dass die Gollas, Wolffs und Co ganz gut leben können 😉

    Wenn ich lese, dass der Weber 25000 Euro bekommt und mir dazu seine Einsatzzeit anschaue etc....

    Guter Deal 😇

  • Fußball ist aber das falsche Beispiel, wenn wir über Olympia reden.

    Das Thema ist sehr komplex und jeder hat mit seiner Meinung sicherlich ein bisschen Recht!

    Und ich glaube, dass die Gollas, Wolffs und Co ganz gut leben können 😉

    Wenn ich lese, dass der Weber 25000 Euro bekommt und mir dazu seine Einsatzzeit anschaue etc....

    Guter Deal 😇

    Die Handballprofis gehören im deutschen Olympiateam wahrscheinlich zu den am besten verdienenden Sportlern und sind Vollprofis.

    Im kompletten Olympiateam wird wohl Zverev das höchste Einkommen haben, gehört ja auch seit Jahren zur absoluten Weltspitze.

    Danach vermute ich Dennis Schröder und weitere NBA Profis, die nach ihrer Karriere bei vernünftiger Planung ausgesorgt haben.

    Anschließend die BBL und HBL Profis, die gut vom Sport (finanziell deutlich besser als der durchschnittliche Arbeitnehmer) leben können.

    Kurz darauf die Fußballerinnen, Radsportler (Straßenrennen) vielleicht noch, wenn sie bei einem starken Team unter Vertrag stehen.

    Aber wie sieht es bei den vielen Leichtathleten, Schwimmern, Kanuten, Schützen, Handballfrauen, Hockey etc. aus? Die müssen für die Weltklasse zu erreichen auch vieles investieren und bekommen dann alle 4 Jahre Aufmerksamkeit und direkt noch ne ordentliche Erwartungshaltung mit auf den Weg.

    Ist es tatsächlich vernünftig und erstrebenswert sein Leben auf den Erfolg in so einer Sportart auszurichten.

    Ich habe einen riesigen Respekt vor denen, die das machen, meinen Kindern würde ich es sehr wahrscheinlich nicht empfehlen.

  • Wollte es grad schreiben, zumindest die Kommentatoren im Spiel GER-USA sagten, Franz Wagner sei zukünftig der bestbezahlte deutsche Sportler aller Zeiten.

    Kannst zum Vergleich ja mal recherchieren, wieviel der beste Kanute mit seinem Sport verdient, oder irgendein Schütze, Kugelstoßer, Dreispringer, whatever...

  • Ja habe ich auch gelesen.... Schade um das Geld , damit könnte man so viele andere Sachen bezahlen , die wichtiger sind bzw. Probleme angehen. Das soll jetzt aber nicht heißen , dass er nicht bezahlt werden soll. Ich gönne ihm das aber frage mich , ist die Bezahlung im Sport überhaupt gerecht??

  • Hab auch noch mal nachgeschaut wegen der andern NBA Profis.

    Die liegen doch über bzw. gleichauf mit Zverev, der ja aber auch sehr Erfolgsabhängig verdient (Sponsoren mal nicht betrachtet).

    Sind also die NBA Profis + Zverev, die nach ihrer Karriere bei guter Planung die Füße hochlegen können.

  • Beim Verdienst sollte man zwischen Mannschafts- und Individualsportlern unterscheiden. Mannschaftssportler sind in der Regel bei einem Verein angestellt, bekommen ein festes Gehalt (evtl. mit leistungsbezogenen Boni) und der Verein stellt Ausrüstung, Trainer, Trainingsstätten, etc. Bei Individualsportlern wie z.B. Alexander Zverev ist der Großteil ihrer Einnahmen leistungsabhängig in Form von Siegprämien bei Wettkämpfen und von den Einnahmen müssen ihre Trainer, Physios, Trainingscamps, Reisen, etc. bezahlt werden.

  • Und ich glaube, dass die Gollas, Wolffs und Co ganz gut leben können 😉

    Wenn ich lese, dass der Weber 25000 Euro bekommt und mir dazu seine Einsatzzeit anschaue etc....

    Guter Deal 😇

    Natürlich können die Gollas, Wolffs und Co gut vom Profihandball leben, aber die Gehaltspyramide im Profisport ist sehr steil. Schon in der zweiten Handball-Bundesliga ist längst nicht mehr jeder Spieler ein Vollprofi. Wie viele Handballer schaffen pro Jahrgang dauerhaft den Sprung in den Profihandball? Der Rest betreibt ein wunderschönes Hobby.

    Vor 50 Jahren konntest Du mit einem Hauptschulabschluss noch bei der örtlichen Sparkasse einen Job bekommen und Dich zum Filialleiter hocharbeiten. Heute haben viele Unternehmen ganz andere Erwartungen an Berufseinsteiger und berufliche Perspektiven hängen zunehmend von schulischen Erfolgen ab (zumindest im klassischen Angestelltenverhältnis). Die kritische Phase im Leben der Jugendlichen, in der die Weichen für den schulischen Erfolg gestellt werden, ist dieselbe wie für die Entwicklung hin zum Profisportler. Trainingszeiten, Lernzeiten und das soziale Umfeld zerren alle an denselben 24 Stunden der pubertierenden Jugendlichen. Rational betrachtet ist Profisportler in vielen Fällen schlicht nicht der erfolgversprechendste Lebensweg.

  • Fußball ist aber das falsche Beispiel, wenn wir über Olympia reden.

    Das Thema ist sehr komplex und jeder hat mit seiner Meinung sicherlich ein bisschen Recht!

    Und ich glaube, dass die Gollas, Wolffs und Co ganz gut leben können 😉

    Wenn ich lese, dass der Weber 25000 Euro bekommt und mir dazu seine Einsatzzeit anschaue etc....

    Guter Deal 😇

    Mein ursprünglicher Beitrag bezog sich auf die Frage, weshalb man für Sportarten, von denen man nicht leben kann, geschweige denn sich ein Polster zurücklegen kann, "alles" geben soll um Weltspitze zu werden.

    Wie einige andere bereits geschrieben haben trifft das auf die Handballer sicher zu. Aber für die olympischen Kernsportarten (wie Leichtathletik, Schwimmen, Wassersport etc.) eben nicht.

  • frag einfach mal Personen die von 1950 bis 2000 Medaillen geholt haben, da dürften die wenigsten davon gut gelebt haben oder grosse Beträge für später gehabt haben.

    Da war man eben froh wenn man eine Stelle als Polizist oder bundeswehr hatte und freigestellt wurde für den Sport, das war einfach Ehrgeiz.

    So wie bei den meisten amateursportlern halt auch

  • frag einfach mal Personen die von 1950 bis 2000 Medaillen geholt haben, da dürften die wenigsten davon gut gelebt haben oder grosse Beträge für später gehabt haben.

    Da war man eben froh wenn man eine Stelle als Polizist oder bundeswehr hatte und freigestellt wurde für den Sport, das war einfach Ehrgeiz.

    So wie bei den meisten amateursportlern halt auch

    Ja, vielleicht war das zwischen 1950 und 2000 so und vielleicht konnte man damals mit Ehrgeiz und guten Voraussetzungen noch etwas erreichen bei Olympia.

    Mittlerweile wurde der Leistungssport in vielen Disziplinen stark professionalisiert und da kann man dann eben unter "amateurhaften" Voraussetzungen einfach nicht mehr mithalten.

    In den USA hast du z.B. für Leichtathletik ganz andere Voraussetzungen als bei uns. Nicht umsonst trainieren auch einige Deutsche Leichtathleten dort und nicht hier. Finanziell muss man das aber auch erst einmal stemmen können.

  • Jo, in den USA kannst du dir mit Toppleistungen in den relevanten Sportarten ein Stipendium an guten Unis und Colleges erarbeiten. So kommen junge Menschen schuldenfrei aus einer akademischen Ausbildung, die sonst unerreichbar gewesen wäre und nicht wie andere mit 300000 Dollar Schulden und nebenbei schuften bei Mc Doof und Co.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Wir brauchen Vorbilder, damit die Kinder überhaupt mit dem jeweiligen Sport anfangen !!

    Ohne Becker, Agassi und Sampras wäre ich niemals mit Tennis angefangen.

    Solche Leute sieht man im Fernsehen und denkt wow, da will ich auch mal hin.

    Und zack steht man eine Woche später auf dem Court

    Ich kann als Sportlehrer an einer Grundschule nur sagen, dass das totaler Unsinn ist. Ein Kai Havertz, Dennis Schröder oder Juri Knorr sorgen nicht dafür, dass Kinder mit Sport anfangen. Kinder müssen die Erfahrung machen, dass es Spaß macht, sich (sportlich) zu bewegen. Sie brauchen die Möglichkeit, ob über den Sportunterricht, AGs am Nachmittag oder den Sportverein, Bewegungserfahrungen zu machen. Spitzensportler erlangen erst dann für sie eine Bedeutung und werden gegebenenfalls zu Vorbildern, wenn sie sich intensiver mit einer Sportart beschäftigen.

  • Ja, vielleicht war das zwischen 1950 und 2000 so und vielleicht konnte man damals mit Ehrgeiz und guten Voraussetzungen noch etwas erreichen bei Olympia.

    Mittlerweile wurde der Leistungssport in vielen Disziplinen stark professionalisiert und da kann man dann eben unter "amateurhaften" Voraussetzungen einfach nicht mehr mithalten.

    In den USA hast du z.B. für Leichtathletik ganz andere Voraussetzungen als bei uns. Nicht umsonst trainieren auch einige Deutsche Leichtathleten dort und nicht hier. Finanziell muss man das aber auch erst einmal stemmen können.

    Ich bin mir da nicht so sicher, dass es nur an den nicht professionellen Trainern oder Trainingsmöglichkeiten liegt. Ich glaube das halt viele lieber einen guten Job vorziehen um mehr Geld zu haben.

    Ich kann als Sportlehrer an einer Grundschule nur sagen, dass das totaler Unsinn ist. Ein Kai Havertz, Dennis Schröder oder Juri Knorr sorgen nicht dafür, dass Kinder mit Sport anfangen. Kinder müssen die Erfahrung machen, dass es Spaß macht, sich (sportlich) zu bewegen. Sie brauchen die Möglichkeit, ob über den Sportunterricht, AGs am Nachmittag oder den Sportverein, Bewegungserfahrungen zu machen. Spitzensportler erlangen erst dann für sie eine Bedeutung und werden gegebenenfalls zu Vorbildern, wenn sie sich intensiver mit einer Sportart beschäftigen.

    Da gebe ich dir Recht, diese Stars sind eher dafür da um beim Sport zu bleiben oder die nötige Disziplin zu bekommen um auch eine solche Chance zu haben.

    Wobei Grundschulen das teilweise eher kaputt machen als fördern. Wenn die Grundschule eine Zwangstagesschule ist und 7-10 jährige mindestens 3 mal bis 15.00 in der Schule sein müssen und deswegen nicht in ihren Vereinen ins Training oder Kadertraining können.

  • Ich bin mir da nicht so sicher, dass es nur an den nicht professionellen Trainern oder Trainingsmöglichkeiten liegt. Ich glaube das halt viele lieber einen guten Job vorziehen um mehr Geld zu haben.

    Da gebe ich dir Recht. Aber das Einkommen gehört für mich zur Professionalisierung dazu.

    Für die Athleten muss ihr Sport bessere finanzielle Aussichten bieten als ein "normaler" Job.

  • Da gebe ich dir Recht. Aber das Einkommen gehört für mich zur Professionalisierung dazu.

    Für die Athleten muss ihr Sport bessere finanzielle Aussichten bieten als ein "normaler" Job.

    Ja aber das wird in vielen Sportarten einfach nicht möglich sein, da die Einnahmen dort einfach nicht so vorhanden sind.

    Aber das war früher halt in noch mehr Sportarten so. In Deutschland kannst du halt auch sehr gut verdienen, in anderen Ländern ist der Sport halt "Die" Möglichkeit besser zu verdienen oder mehr Privilegien zu haben.