Reform Altersklasse weibliche A

  • Moin!

    Wie ist eigentlich der Stand, die weibliche A-Jugend umzukrempeln? Es gab da nach meiner Erinnerung Bestrebungen, die A-Jugend abzuschaffen und die B dafür um einen Jahrgang aufzustocken, sprich mit drei Jahrgängen zu spielen. Habe ich damals belächelt, heute stelle ich fest:

    - A-Jugend Oberliga bei uns in Niedersachsen/Bremen seit Jahren eine Witzveranstaltung.

    - Jüngst wurde bei uns auf der Regionsebene die wA Landesliga, Regionsoberliga und die Regionsliga mangels Masse zu einer zweigleisigen Liga zusammengefasst. In der weiblichen D gibt es hier 53 Mannschaften, in der wA noch 15.

    Die Reform der A-Jugend Mädchen klingt plötzlich gar nicht mehr so absurd. Würde dann auch die Bundesliga auf die B beschränken, finanziell für viele Vereine leichter zu wuppen als A und B.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • so weit ich es mitbekommen habe, ist sowohl "Professionalisierung" der JuBuLi nach dem Vorbild der männlichen Jugend abgeblasen, wie auch die Reform der Altersklassen.

    Ich hatte beide Vorhaben kritisch gesehen.

    Überrascht hat mich, dass jetzt der Umfang in der JuBuLi der wB deutlich umfangreicher ist, als in der wA. Ist in mich nur in sofern erklärbar, dass viele wA schon bei den Aktiven dabei sind und darum das Zeitbudget inkl. Regionalliga als 3. Wettbewerb in Summe höher ist als in der wB.

    Dass die Zahl der gemeldeten Mannschaften in der wA abstürzen, ist allerdings auch im Südwesten so.

  • ich denke durch die Einführung der BJ-Bundesliga (mit 60 min Spielzeit wenn ich mich nicht täusche), wäre das finanzielle für die A-Jugend Bundesliga als normale Runde für viele Vereine nur schwer zu stemmen. Zumal die meisten AJ-Spieler hier schon im erwachsenen Bereich eingesetzt werden. Somit verfällt alle A-Jugenden unterhalb der JBLH zu einer nicht mehr relevanten Jugend. Die oftmals mit BJ Spielern gespielt wird, um denen bissle mehr Spielpraxis zu geben.

  • und wenn man mal zudem anschaut welche Mannschaften die BWOL AJ stellen. Ist das eher ein Armutszeugniss

    SV Salamander Kornwestheim 1894 - 1. Mannschaft WL Liga

    VfL Pfullingen - 1. Mannschaft VL Liga

    SG Schozach-Bottwartal - 1. Mannschaft 3. Liga

    HSG Stuttgarter Kickers/TuS Metzingen - 1. Mannschaft 1. Liga (nur Katharina Goldammer für 1.Liga geplant, wobei es hier fraglich ist ob sie BWOL AJ überhaupt spielt)

    TPSG Frisch Auf Göppingen - 1. Mannschaft 1. Liga (laut Hompage keine Spielerin für 1.Liga eingeplant)

    SV Leonberg/Eltingen - 1. Mannschaft VL Liga

    TuS Steißlingen - 1. Mannschaft Regionaliga

    TV Nelllingen - 1. Mannschaft Regionalliga

    Hier sieht man klar den Fehler im System. SUN, SG BBM (1.Liga), Ketsch, Waiblingen, Nürtingen (2.Liga), TSV Wolfschlugen, SV Allensbach, SG Kappelwindeck-Steinbach (3.Liga), haben gar keine Jugend in der höchsten (regionalen) Spielklasse. HSG Freiburg hat immerhin noch eine JBLH- Mannschaft. Ich denke hier ist dringend Handlungsbedarf. Momentan sieht es hier im Süden so aus, dass viele kleine Vereine mit begrenzten Mitteln die Jugend bestmöglich ausbilden und dann die Vereine aus der 1.-3.Liga die Spielerinnen abwerben. Was natürlich sinnvoll für die Spielerinnen ist, aber nicht zielführend fürs System.

    Ganz wilde These: vieleicht sollte Mann über Punktabzüge für die 1.Mannschaft nachdenken, wenn sie nicht im Jugendbereich investiert. Dann würde es die Vereine treffen und es würde sich vieleicht mal etwas ändern.

  • wobei es ja nicht so ist, dass die von dir aufgezählten Vereine der 1. und 2. Liga sich nicht um die Jugend bemüht hätten. Das ist jeweils aus unterschiedlichen Gründen in den letzten Jahren gescheitert, zuerst in Bietigheim, zuletzt in Ketsch. Ein Grund mag sein, dass diese "großen" Vereine dafür auch nicht (viel) mehr Geld in die Hand genommen haben, wie die kleinen Vereine. Das wiederum mag auch darin begründet sein, dass die Jugend im Hauptverein organisiert ist, während die 1. Mannschaft in einer GmbH o.ä. finanziell unabhängig ausgegliedert ist und damit organisatorisch und bilanziell getrennt von der Jugend.

    Alles Dinge, die man nicht auch anders machen könnte, wenn man wöllte, aber solange man bei den anderen Vereinen wildern kann oder gleich aufs Ausland schielt, besteht dafür eben kein Druck.

  • Ich hatte es schon mehrfach an anderer Stelle geschrieben, das Dilemma ist nun einmal, dass Jugendarbeit entweder viel Engagement von vielen Personen oder Geld erfordert. Personen, die sich engagieren, werden aber bei den Buli-Vereinen auch schon für deren Spielbetrieb benötigt, stehen dann also nicht mehr für die Jugendarbeit zur Verfügung. Ersatzweise kann man versuchen, Geld in die Hand zu nehmen, was nicht immer zum Ziel führt, weil gewachsene Strukturen fehlen (und dafür dann das Geld für Spielerinnen). Auch bei den erfolgreichen kleineren Vereinen ist es meistens eine handvoll Leute, mit denen das Ganze steht und fällt. In Württemberg konnte man zudem in den vergangenen Jahren häufig beobachten, dass bei erfolgreichen Mannschaften im weiblichen Bereich Topspielerinnen einer Mannschaft den gleichen Nachnamen wie der Trainer hatten. Die Vereine müssen dann auch große Anstrengungen übernehmen, um das Niveau auch für künftige Jahrgänge zu halten.

    Zur Ausgangsfrage: Ebenfalls an anderer Stelle hatte ich schon mal eingeworfen, dass man meiner Meinung nach das letzte A-Jugend -Jahr abschaffen und dafür das zweite Jahr B-Jugend in die A-Jugend hochzieht usw. Würde auch den körperlichen Entwicklungen eher gerecht werden. Gerade in der C-Jugend erscheinen mir die körperlichen Unterschiede eklatant. Im Gegenzug dazu könnte man sich dann die Bundesliga bei der B-Jugend sparen.

  • Das war ja der Vorschlag zur Altersklassenreform. Für mich das größte Manko: schon jetzt fehlt es in der A-Jugend an Spielerinnen, wie Zickenbändiger erwähnt und belegt hat. Wenn nun die A nur noch 1 Jahrgang ist, halbiert sich die Zahl der Spielerinnen noch einmal, damit auch die Zahl der Mannschaften und der Spielbetrieb bricht gänzlich in sich zusammen.

  • Nee, die Reformidee war, die B um den Jungjahrgang A aufzustocken und den Altjahrgang A in die Damen zu entlassen. Weibliche A entfiele ganz. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Sinn ergibt der Vorschlag.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • ok, das ist mir so neu. Aber würde das auch für den jüngsten der drei B-Jahrgänge Sinn machen? Wieviel Einsatzzeit hätten diese Spielerinnen?

    Wenn da dann die Entwicklung ausgebremst wird, entstehen Qualitätsmängel, die sich später dann rächen. Für Vereine, die 3, 4 Jahrgänge brauchen, um 8, 10 Spielerinnen zusammenzubekommen, mag das Argument fehlschlagen. Aber bei den "besseren" Vereinen, bei denen es heute noch immer große Teams von 14-18 Spielerinnen gibt, sehe ich schon Probleme. Eine 2. Mannschaft ist für mich da keine gute Lösung, denn lernen kann man bekanntlich vor allem von den Besseren, von denen viele dann separiert wären.