• Na bitte, also wurde damit Regel 7:6 in Verbindung mit 15:1 erfüllt.

    es steht nicht da, dass es der selbe Fuß sein muss.

    Oben wurde es doch aber schon aus 15.1 zitiert: Ein Fuß ununterbrochen, der andere darf sich bewegen. Wie soll das im Wechsel gehen, ohne dass diese Bedingung („ununterbrochen“) aufgehoben wird.

  • Ich habe es sehr oft gesehen. Als ich gespielt habe gab es jemanden der hat beidhändig geworfen und oft noch den Fuß gewechselt. Ein SR sagte mir, daß das solange der Wurf innerhalb 3 s nach dem Anpfiff kommt und er hinter der 7m Linie stehenbleibt und ein Fuß auf dem Bodden bleibt regelkonform wäre.

    Da wären wir ja beim nächsten Thema. 😅 Ist ein Handwechsel beim 7 m erlaubt?

  • Na bitte, also wurde damit Regel 7:6 in Verbindung mit 15:1 erfüllt.

    es steht nicht da, dass es der selbe Fuß sein muss.

    Mit Verlaub, aber das ist eindeutig Interpretationssache. "Der eine und der andere" kann man so oder so verstehen. So eindeutig wie ihr behauptet ist es schlicht und einfach nicht. Man KANN es so verstehen. Aber wenn man ein bisschen logisch denkt, wie die Regel gemeint sein könnte aus logischen Gründen, kommt man auf ein anderes Ergebnis. Und so KANN man den Text eben auch verstehen.

  • Ein SR sagte mir, daß das solange der Wurf innerhalb 3 s nach dem Anpfiff kommt und er hinter der 7m Linie stehenbleibt und ein Fuß auf dem Bodden bleibt regelkonform wäre.

    Da hat der SR solange Recht mit, solang entweder der linke oder der rechte Fuß dauerhaft Bodenkontakt hat.

  • Mit Verlaub, aber das ist eindeutig Interpretationssache. "Der eine und der andere" kann man so oder so verstehen. So eindeutig wie ihr behauptet ist es schlicht und einfach nicht. Man KANN es so verstehen. Aber wenn man ein bisschen logisch denkt, wie die Regel gemeint sein könnte aus logischen Gründen, kommt man auf ein anderes Ergebnis. Und so KANN man den Text eben auch verstehen.

    Ich stimme dir zu.

    Die Regel ist überhaupt nicht eindeutig formuliert!

    Aber man kann nicht in nem EM-Halbfinale anfangen, sie anders auszulegen, als man es immer getan hat (irgendwelche unteren Ligen irgendwo zähl ich da nicht mit).

  • Ich bin gespannt, ob es heute in den Vorberichten zu D gegen SWE auch noch mal um den Wurf geht. Das ist neben dem direkten Freiwurf damals von Mikkel Hansen in den Winkel (glaube gegen die Russen?!) einer der geilsten direkten Freiwürfe, die ich gesehen habe.

  • Die enorme Körperspannung, um den Ball auf diese Geschwindigkeit zu beschleunigen. Die komplette Fokussierung, alles in einen einzigen Wurf hineinzulegen. Die perfekte Ausführung, die keinen Spielraum für irgendwelche Fehler ließ, damit der Ball so im Winkel einschlägt. Technisch besser ausgeführt habe ich noch keinen direkten Freiwurf gesehen!

    Die bessere "Geschichte" hatte vielleicht Grégory Anquetil beim direkten Freiwurf in Flensburg 2005.

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  • Es ist keine Frage der Regelauslegung oder Interpretation, sondern der sprachlichen Hermeneutik: "...mit einem Teil eines Fußes ununterbrochen den Boden berühren bis der Ball die Hand verlassen hat" lässt keine Interpretationsspielräume zu und ist völlig richtig formuliert. Es muss zwingend derselbe Fuß sein, der auf dem Boden steht, mit dem anderen Fuß kann der Spieler machen, was er will. Würde der Spieler den Fuß wechseln, wäre es nicht ununterbrochen "ein Teil eins Fußes" sondern "ein Teil einer der Füße". Es wird ja im Weiteren sogar noch ausgeführt, was der andere Fuß darf. Auf diesen Unterschied kommt es an. Die Regel ist also sehr präzise formuliert, man muss die Präzision der Formulierung aber auch verstehen und verstehen wollen, und daran hapert es machmal.

  • Na bitte, also wurde damit Regel 7:6 in Verbindung mit 15:1 erfüllt.

    es steht nicht da, dass es der selbe Fuß sein muss.

    Aber bitte auch die aktuellen Hinweise dazu:


    Vor der Ausführung eines Wurfs (außer bei einem Abwurf) muss sich der Werfer in einer aufrechten Position befinden, d. h. außer den Füßen darf kein anderer Körperteil Kontakt mit dem Boden haben.

    Immer weiterkämpfen!

  • Aus: RE: Handball-EM 2024 - Finalspiele

    "Das Problem ist die Formulierung „eines Fußes“. Ununterbrochen ein Teil irgendeines Fußes oder ununterbrochen ein Teil desselben Fußes."

    Meiner Auffassung nach muss man die Regel als Ganzes anwenden und nicht nur ein paar Worte daraus isoliert betrachten.

    Es handelt sich um Regel 15. Diese lässt sich einteilen in drei Phasen: Vor der Wurfausführung, Wurfausführung, nach der Wurfausführung.

    Die Wurfausführung beginnt, wenn die korrekte Position eingenommen wurde und (sofern notwendig) die Schiedsrichter den Wurf freigeben (auch wenn dieser Teil nicht explizit in dieser Regel erwähnt ist).

    Hier werden folgende Bedingungen formuliert:

    1. "...muss der Werfer bei der Wurfausführung mit einem Teil eines Fußes ununterbrochen den Boden berühren bis der Ball die Hand verlassen hat"

    2. "Der andere Fuß darf wiederholt vom Boden abgehoben und wieder abgesetzt werden"

    Die Wurfausführung umfasst dabei den kompletten Zeitraum zwischen Freigabe des Wurfs und Abschluss des Wurfs, sprich dem Verlassen des Balls aus der Hand des Werfers. Das ergibt sich auch aus den in der Regel formulierten Folgen, wenn andere Spieler regelwidrig eingreifen.

    Die oben genannten beiden Bedingungen sind verknüpft. Informatiker (oder meinetwegen auch Juristen) würden hier von einer UND-Beziehung sprechen, also beide Bedingungen müssen erfüllt sein. Bedingung 1 beinhaltet zudem selbst ebenfalls eine UND-Verknüpfung zwischen "ununterbrochen der Boden berühren" und "solange Ball in Hand".

    Welcher der beiden Füße "ein Fuß" aus Bedingung 1 und welcher "der andere Fuß" aus Bedingung 2 ist, ist offen, solange sich beide Füße noch am Boden befinden. Typischerweise ist das zu Beginn der Wurfausführung gegeben, wobei es theoretisch auch möglich wäre, bereits bei der Wurffreigabe nur auf einem Fuß zu stehen. In diesem Fall erübrigt sich das Rätselraten.

    Geben wir den Füßen zur Veranschaulichung Nummern: "ein Fuß" aus Bedingung 1 ist Fuß 1, "der andere Fuß" entsprechend Fuß 2.

    Hebt der Werfer nun während der Wurfausführung einen Fuß, so wird dieser zu "Fuß 2", der andere folgerichtig zu Fuß 1.

    Für Fuß 1 ist (siehe oben 1.) die Bedingung formuliert: "ununterbrochen den Boden berühren bis der Ball die Hand verlassen hat". Hier gibt es keinen Interpretationsspielraum. Solange der Ball noch in der Hand ist, muss genau dieser eine Fuß am Boden bleiben. Man lässt mit 2. (siehe oben) explizit nur für Fuß 2 abweichende Bewegungen zu.

    Wenn man es anders gemeint hätte, hätte man sich den Text komplett sparen können. Es hätte dann gereicht zu schreiben: Bei der Wurfausführung darf der Werfer den Ort der Ausführung nicht verlassen. Mit keiner Silbe hätte man auf die Füße und deren Aktionen eingehen müssen. Schon alleine deshalb ist davon auszugehen, dass ein Wechsel des Standfußes (was regeltechnisch einem Schritt entspricht) nicht zulässig ist.

    Die Formulierung "der andere Fuß", so wie in den Regeln stehend, beschreibt einen konkret definierten Fuß. Würde man einen Wechsel des Standfußes in den Regeln vorsehen, müsste man schreiben "der jeweils andere Fuß".

    Praktisch würde ich mich (so wie viele andere wahrscheinlich auch) über Videos freuen, in den Werfer am 7m-Punkt oder Freiwurf einen Stepptanz oder meinetwegen auch Moonwalk aufführen und das nicht abgepfiffen bekommen.

    "Wenn man in ein Testspiel soviel hereininterpretiert hat man von Sport keine Ahnung." (Oldie50)

  • Ich sehe gerade, dass auch andere meine Ansicht teilen und das hier bereits sehr gut beschrieben haben. Mein Text stammt aus einem anderen Thread, ich hatte den hier noch nicht gesehen.

    "Wenn man in ein Testspiel soviel hereininterpretiert hat man von Sport keine Ahnung." (Oldie50)

  • Servus alle miteinander (in diesem völlig unübersichtlichen Forum –– das ist der Grund, weshalb ich hier nicht mehr schreibe),
    ich würde (eigentlich!) auch wie Peter2000 es so schön dargelegt hat, meinen, daß der Wechsel des Standbeins nicht erlaubt ist.
    Aber genau das schreibt der Jürgen Scharoff, und genau das habe ich auch im Hinterkopf.

    Hat also Jürgen Scharoff unrecht?

    https://www.handball-world.news/artikel/regele…lkonform-992569
    https://www.handball-world.news/artikel/ein-fr…ussionen-992841

    _____Videos zu Handballregeln auf meinem YouTube-Kanal: rrbth

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  • Aber genau das schreibt der Jürgen Scharoff, und genau das habe ich auch im Hinterkopf.

    Scharoff meint auch, dass es keine glasklare Situation für den Videobeweis war. Das ist, angesichts der Tatsache, dass viele Formulierungen bewusst einen Spielraum zulassen, eine recht irreführende Aussage des vermeintlichen Regelexperten schlechthin.

    "Wenn man in ein Testspiel soviel hereininterpretiert hat man von Sport keine Ahnung." (Oldie50)

  • Servus alle miteinander (in diesem völlig unübersichtlichen Forum –– das ist der Grund, weshalb ich hier nicht mehr schreibe),
    ich würde (eigentlich!) auch wie Peter2000 es so schön dargelegt hat, meinen, daß der Wechsel des Standbeins nicht erlaubt ist.
    Aber genau das schreibt der Jürgen Scharoff, und genau das habe ich auch im Hinterkopf.

    Hat also Jürgen Scharoff unrecht?

    https://www.handball-world.news/artikel/regele…lkonform-992569
    https://www.handball-world.news/artikel/ein-fr…ussionen-992841

    Ich hab mir im Nachgang auch mal wieder das alte Regelheft rausgekramt und zusätzlich die Version der EHF in englischer Sprache. Ich hatte ja den verdacht das im Zuge der Übersetzung ein Teil der Bedeutung weggefallen sei, was durchaus ja häufiger vorkommt. Leider ist der Text in Bezug auf den Fuß sehr wage. Wie bereits geschrieben lässt der Text in diesem Punkt einen Interpretationsspielraum zu ob der Fuß gewechselt werden darf. Erinnert mich irgendwie an das einstemmen beim 7m (Baseball wurf) was es in der Vergangenheit ja durchaus gab.

    Scharoff meint auch, dass es keine glasklare Situation für den Videobeweis war. Das ist, angesichts der Tatsache, dass viele Formulierungen bewusst einen Spielraum zulassen, eine recht irreführende Aussage des vermeintlichen Regelexperten schlechthin.

    Use of VR Die Schiedsrichter sind laut den Guidelines der EHF dazu angehalten ihre Entscheidung auf dem Feld nach ihrer Wahrnehmung zu treffen. Nur in dem Fall das sie Zweifel an ihrer Entscheidung haben dürfen sie den VR nutzten. Die delegierten haben dieses Recht nur in den Fällen 6,10,11 sowie den Hinweis beim Fall 3. Man könnte jetzt darüber streiten, dass Fall 11 ein möglicher Protest erfüllt wäre. Da keiner der beteiligten, Schiedsrichter und Delegierte einen Grund sah den VR zu nutzen, war dieses Vorgehen dann auch korrekt.

  • Leider ist der Text in Bezug auf den Fuß sehr wage. Wie bereits geschrieben lässt der Text in diesem Punkt einen Interpretationsspielraum zu ob der Fuß gewechselt werden darf.

    An welcher Stelle meiner Kausalkette (siehe weiter vorn) siehst du einen Interpretationsspielraum? Die Begriffe "Wurfausführung", "ununterbrochen" und "der andere Fuß" sind eindeutig miteinander verknüpft. Wer hier immer noch Zweifel hat, kann das, was ich geschrieben habe, als Zeitstrahl skizzieren. Es ist nicht möglich, den Fuß zu wechseln, ohne gegen die in der Regel formulierten Bedingungen, die aufeinander aufbauen, zu verstoßen.

    Die Schiedsrichter sind laut den Guidelines der EHF dazu angehalten ihre Entscheidung auf dem Feld nach ihrer Wahrnehmung zu treffen. Nur in dem Fall das sie Zweifel an ihrer Entscheidung haben dürfen sie den VR nutzten. Die delegierten haben dieses Recht nur in den Fällen 6,10,11 sowie den Hinweis beim Fall 3. Man könnte jetzt darüber streiten, dass Fall 11 ein möglicher Protest erfüllt wäre. Da keiner der beteiligten, Schiedsrichter und Delegierte einen Grund sah den VR zu nutzen, war dieses Vorgehen dann auch korrekt.

    Das widerspricht nicht dem, was ich geschrieben habe. Es handelte sich um eine Tatsachenentscheidung im Rahmen der Regeln, deshalb hatte der Protest keinen Erfolg.

    handball world schreibt aber:


    Ein Check der kniffligen Situation im Videobeweis wäre sinnvoll gewesen, ist aber gemäß den bestehenden Regularien nicht machbar. In den Bestimmungen sind elf Situationen definiert, in denen der Videobeweis angewendet werden darf, doch diese Szene lässt sich darunter nicht einordnen. "Die Voraussetzungen für einen glasklaren Videobeweis sind nicht erfüllt", stellt Scharoff fest. "Ob sich hieran nochmal etwas ändern wird, muss die Zukunft zeigen. Zum Glück wird man ja immer schlauer."

    Und das ist schlichtweg falsch: Regel 9 der EHF-Regeln zum Videobeweis wäre anwendbar gewesen. Und da tue ich mich schwer mit einer positiven Bewertung der Aussage von Scharoff, der hier klar unterlässt, das anzuführen. Statt dessen umschifft er das in bester Juristen-Manier, indem er nur darauf hinweist, dass es eben keinen Pflicht-Videobeweis gab. Das können Leien durchaus falsch verstehen und das muss jemanden mit dem entsprechenden Fachwissen auch bewusst sein.

    "Wenn man in ein Testspiel soviel hereininterpretiert hat man von Sport keine Ahnung." (Oldie50)

  • An welcher Stelle meiner Kausalkette (siehe weiter vorn) siehst du einen Interpretationsspielraum? Die Begriffe "Wurfausführung", "ununterbrochen" und "der andere Fuß" sind eindeutig miteinander verknüpft. Wer hier immer noch Zweifel hat, kann das, was ich geschrieben habe, als Zeitstrahl skizzieren. Es ist nicht möglich, den Fuß zu wechseln, ohne gegen die in der Regel formulierten Bedingungen, die aufeinander aufbauen, zu verstoßen.

    Tja, befindet sich ein Spieler laut Regel in einer unkorrekten Position, wenn dieser nur auf einem Fuß steht? Ist er dann bereits in einer von dir beschriebenen Wurfausführung? Verwirkt der Spieler die Korrekte Position wenn der Spieler bei begonnener Wurfausführung auf den sich zuvor in der Luft befundene Fuß wechselt? Dies in dem beide Füße zwischenzeitlich Bodenkontakt haben? Ist dies Bereits eine Unkorrekte Position? Mit der Kausalkette als Verknüpfung würde ich mitgehen, wenn die Bedingungen Numerisch aufgelistet wären oder diese mit dem Wörtchen und verknüpft wären.

    handball world schreibt aber:

    Und das ist schlichtweg falsch: Regel 9 der EHF-Regeln zum Videobeweis wäre anwendbar gewesen. Und da tue ich mich schwer mit einer positiven Bewertung der Aussage von Scharoff, der hier klar unterlässt, das anzuführen. Statt dessen umschifft er das in bester Juristen-Manier, indem er nur darauf hinweist, dass es eben keinen Pflicht-Videobeweis gab. Das können Leien durchaus falsch verstehen und das muss jemanden mit dem entsprechenden Fachwissen auch bewusst sein.

    Naja die EHF versteht in ihren Glossar zum Sprachgebrauch zu Technical fault:

    Technical mistakes such as steps, dribble mistakes, goal area infringement (rule
    technical faults) or by ball handling mistakes that lead to a loss of possession, a
    so called turnover. -> Diese Dinge wären unter Regel 9 überprüfbar gewesen. Glossar EHF

  • Sorry, wenn ich Peter2000 da vorgreife. Ich denke aber da mit ihm einer Meinung zu sein.

  • Für mich hat er einen Schritt gemacht und damit ist die Sache für mein schlichtes Gemüt eindeutig.

    Der Fred sollte heißen: "Prandis vermeintlicher Jahrhundertwurf"

    Leider habe ich nicht alle Würfe des Jahrhunderts vor meinem geistigen Auge, das wäre auch nicht gut, glaub ich.

    War ein toller Wurf (ein reguläres Tor nicht) mit leider fatalen Folgen für die von mir gemochten Schweden.

    :thumbdown: :thumbdown: