Was ist mit dem deutschen Fußball los?

  • Ja, aber das ist auch oft im Interesse der Eltern. Das die Kinder in der Grundschule und Co nicht mehr so "abgestraft" werden sollen. Gibt ja nun in BW zumindest auch die Überlegungen ob die Benotung in der Grundschule abgeschafft wird.

    Im sportlichen ist aus meiner Sicht nicht nur die Schule udn die Politik dran Schuld, sonderan auch die Eltern in der Erziehung. Da wird am WE oft nichts mehr gemacht, oder die Kinder sind viel nur noch am Handy und Co aber nicht mehr auf der Gass draußen...

    Das wäre eine absolute Bankrotterklärung, ohne jetzt politisch werden zu wollen .

    Allein der Gedanke daran ist absolut ........

  • Das wäre eine absolute Bankrotterklärung, ohne jetzt politisch werden zu wollen .

    Allein der Gedanke daran ist absolut ........

    Da sind sie schon weiter, sind schon im Pilotversuch. Notenvergabe sind dann etwas anderes, Gespräche mit den Schülern, Oder Sonnen und Wolken in diversen Konstelationen. Die Gespräche an sich find ich gut das diese mit den Kindern und teils auch Eltern geführt werden. Aber eine Benotung die die Leistung darstellt sollte es trotzdem geben...

  • Ja, aber das ist auch oft im Interesse der Eltern. Das die Kinder in der Grundschule und Co nicht mehr so "abgestraft" werden sollen. Gibt ja nun in BW zumindest auch die Überlegungen ob die Benotung in der Grundschule abgeschafft wird.

    Im sportlichen ist aus meiner Sicht nicht nur die Schule udn die Politik dran Schuld, sonderan auch die Eltern in der Erziehung. Da wird am WE oft nichts mehr gemacht, oder die Kinder sind viel nur noch am Handy und Co aber nicht mehr auf der Gass draußen...

    "Im Interesse der Eltern" finde ich wirklich sehr sehr schwierig in dem Kontext

    Ich frage mich also wirklich, wer genau sind diese Eltern, die das nun so wollen/befürworten.

    Und auch wie viele wollen denn das so?

    10%? / 30%? / 51%? / 80%?

    Wäre ja mal interessant zu wissen!

    Ich würde sogar so weit gehen und sagen, lasst es doch die Kinder/Schüler/Klassen selbst entscheiden, statt dem Eindruck zu folgen es gibt da wohl Eltern die wollen das so, die wollen das ihre Kinder niemals "verlieren", und sich dieser nicht näher greifbaren und definierbaren Gruppe zu beugen...

    Mich/uns als Eltern hat niemand gefragt, ob man die Bundesjugend Spiele abschaffen bzw. grundlegend reformieren sollte.

    Das Töchterchen hat erzählt, dass sie in mind. 2 der 3 Disziplinen vor ein paar Wochen eine überdurchschnittliche Leistung erbracht hat.

    Mit welchem Ergebnis? Wie all ihre Mitschüler hat sie am Ende eine Teilnehmerkunde erhalten, nur mit dem jeweiligen Namen drauf aber ohne die Angabe irgendwelcher Punkte.

    Das Kind war sauer und hat ihre Lehrerin gefragt was das soll, schade so was in meinen Augen!

    Antwort der Lehrerin, tue ihr leid, aber man müsse das jetzt so machen.

    Erst angestrengt und Leistung gebracht und dann ne lange Nase gezeigt bekommen.

    Ob das nun zu einem positiven Lerneffekt bei den betroffenen Kids führt?!? Höchst fraglich in meinen Augen.

    Und selbst wenn es im Folgejahr dann daneben gegangen wäre und es punktetechnisch zu keiner Urkunde geführt hätte (außer der obligatorischen Teilnahmebestätigung), dann ist das eben so!

    Hätte hier zu Hause sicherlich auch niemand verurteilt, sondern man hätte drüber gesprochen und entsprechend für die Zukunft motiviert.

    Auch Niederlagen/Rückschläge gehören im Sport, genau so wie im "echten Leben" einfach dazu!

    Ich bekomme auch nicht jede Woche oder jedes Jahr nur Lob und Urkunden von meinem Chef oder unseren Kunden...

    Das im Kleinen zu Lernen schadet Schulkindern denke ich eher weniger, wir sprechen hier ja nicht mehr von Säuglingen oder Kleinkindern, sondern wohlgemerkt von Schulkindern.

    Die können schreiben und rechnen und denen kann man Dinge erklären und auch Nahe bringen.

  • Bevor die Bundesjugend Spiele stattfinden, hat man schon etliche Stunden zusammen in einer Turnhalle & Sportplatz verbracht.

    Sprich ob jemand in einer Klasse halbwegs sportlich ist oder nicht ( grob gesagt ), ist weit vorher bekannt .

    Aber ich höre lieber auf , bevor ich mich in Rage rede !

    Beim Thema "keine Noten geben sondern Sonne und Wolken etc " bin ich komplett raus .

    Diesbezüglich bin ich völlig sprachlos, wo führt das noch alles hin ...

  • Um mal von dem ganzen Quatsch wieder zum Fußball zu kommen, die Frauen sind letztes Jahr nur knapp am Europameistertitel vorbeigeschrammt, hätten diesen mit einer guten Schiedsrichterin auch verdient gehabt.

    Bei der WM haben sie Marokko förmlich zerlegt, dann kam - warum auch immer - ein Bruch ins Spiel gegen Kolumbien. Gekrönt von individuellen Fehlern beim 1:2. Wenn Däbritz (?) sich nicht vom Pfosten nach außen löst, haut sie den Ball einfach weg und stehen mit 4 Punkten vor dem letzten Spiel bereits im Achtelfinale.

    Deutschland, Brasilien, Italien, Argentinien raus, USA stümpern auch nur rum, Spanien von Japan zerlegt. Im Grunde wird es einer von Schweden, Japan oder England machen.

  • Mal hat man Glück mal hat man Pech. Man sollte das Ausscheiden der Mädels bei der WM einfach nur sportlich sehen. Man könnte einige Szenen mit hätte, hätte Fahrradkette aufführen, das will ich mir sparen. Wie eng Spielglück und Pech zusammenhängen kann man daran erkennen wie paradox es doch ist, das ein Team das man mit 6-0 abgefertigt hat, nun plötzlich das Achtelfinale erreicht. Kopf hoch und Mund abwischen, die Fußball Mädels sind besser als die Jungs.

  • Sehe ich anders.

    Die Spielerinnen hatten gestern Angst in den Knochen. Und dieses ganze Drumherumpaket geschnürt von Medien und sonstigen Interessengruppen war total überflüssig!!

    #thegermanstrysohardtobedifferent :verbot:

  • Diese Angst sieht man aber bei extrem vielen Mannschaften, sei es im Herren- als auch im Damenbereich. Oft reicht eine Aktion, ein Ball, der reingeht, statt an den Pfosten und man sieht eine komplett andere Mannschaft. Genauso anders herum. Dass ist das, was den Fußball ausmacht. Die völlige Unberechenbarkeit und Unvorhersehbarkeit. In keiner anderen Mannschaftssportart schlägt ein Dritt- oder Viertligist einen Erstligisten. Im Fußball passiert das nahezu jedes Jahr.

  • Sehe ich anders.

    Die Spielerinnen hatten gestern Angst in den Knochen. Und dieses ganze Drumherumpaket geschnürt von Medien und sonstigen Interessengruppen war total überflüssig!!

    #thegermanstrysohardtobedifferent :verbot:

    Naja da schliesse ich mich weitestgehend an. Nach dem 1-0 wurde es immer hektischer, ich tippe mal auf Versagensangst. Wenn Poppi nicht an die Latte sondern reingeköpft hätte, wäre Friede, Freude, Eierkuchen gewesen.

  • Wenn Däbritz (?) sich nicht vom Pfosten nach außen löst,

    Das lernt man aber schon in der Jugend , dass man erst vom Pfosten weggeht wenn die Ecke vorbei ist und nicht wenn der Ball noch unterwegs ist... der Druck war ziemlich hoch , ja...aber damit sollten sie umgehen können , denn alle spielen nicht erst seit gestern Fußball.

  • Die Frauen machen den Männern nicht nur das Vorrundenaus nach, sondern die Bundestrainerin klebt ebenso an ihrem Posten.

    Was nicht falsch sein muss. Sofern die Fehler schonungslos und ehrlich aufgearbeitet werden und nicht jeder versucht, die Schuld von sich zu schieben und sich ungerupft aus der Affäre zu ziehen.

    Nur habe ich meine Zweifel, dass so etwas beim DFB funktioniert.

    Ich bin nicht dein Feind.

  • In Schweden gibt es schon lange keine Noten mindestens in der Grundschule. Sowas wie Bundesjugendspiele auch nicht.

    In den jungen Jahrgängen auch keine Ligen und Tabellen.

    Hingegen wird Eigenverantwortung und Kreativität gefördert oder besser gesagt, nicht verhindert.

    Dadurch sind die Schweden zB. topp in der Musikbransche und beim Design.

    Und haben Spieler im Handball, die mehr als nur Schema F können.

    In anderen Bereichen sehe ich allerdings gravierende Defizite durch dieses System. Die Disziplinlosigkeit an schwedischen Schulen ist fast grenzenlos...

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Vorneweg, das macht diesen Thread in der Folge sehr OT, aber sollte egal sein, da der Fußball gerade nicht viel hergibt 😉.

    Aus meiner Sichtweise heraus, beschreibt es ziemlich gut die aktuelle Situation in Deutschland. Da wird darüber gejammert, dass Kinder nicht mehr schwimmen können, die Kinder/Jugendlichen immer übergewichtiger werden, die sozialen Grundprinzipien durch die sozialen Netzwerke (wie absurd da der Begriff „soziale Netzwerke“ doch daherkommt) verrohen, Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich allein gelassen usw usw!!!

    Und im Gegenzug werden in der Schule die Sportstunden zusammengestrichen, Vereinssport muss ums überleben kämpfen, da durch weniger Nachwuchs immer weniger Mannschaften vorhanden sind, ehrenamtliche oder engagierte lizenzierte Trainer (siehe Zickenbändiger) werden von den Verbänden alle möglichen Steine in den Weg gelegt und zu guter Letzt die schlimmsten von allen… die Eltern!!! Wenn die sich einfach mal aus der „Diskriminierung“ raushalten würden, und die Lehrer und Trainer ihren Job machen lassen, ihnen vertrauen, dass es durchaus Gründe gibt, warum das eigene Kind für etwas nicht gemacht ist, dann könnte es meines Erachtens durchaus eine Umkehr im Sport geben. Da das Helikopterwesen aber leider nicht mehr aufzuhalten ist, sehe ich persönlich kein Licht am Horizont 🤷‍♂️.

    Bitte nicht pauschal verstehen, es gibt viele, die einen tollen Job machen, hier ist Bob Hanning exemplarisch zu benennen, aber ich finde, dass sich in Deutschland das „Weichei-Virus“ großflächig ausbreitet und einen guten Nährboden in der Politik findet.

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!

    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)

    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • Vorneweg, das macht diesen Thread in der Folge sehr OT, aber sollte egal sein, da der Fußball gerade nicht viel hergibt 😉.

    Aus meiner Sichtweise heraus, beschreibt es ziemlich gut die aktuelle Situation in Deutschland. Da wird darüber gejammert, dass Kinder nicht mehr schwimmen können, die Kinder/Jugendlichen immer übergewichtiger werden, die sozialen Grundprinzipien durch die sozialen Netzwerke (wie absurd da der Begriff „soziale Netzwerke“ doch daherkommt) verrohen, Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich allein gelassen usw usw!!!

    Und im Gegenzug werden in der Schule die Sportstunden zusammengestrichen, Vereinssport muss ums überleben kämpfen, da durch weniger Nachwuchs immer weniger Mannschaften vorhanden sind, ehrenamtliche oder engagierte lizenzierte Trainer (siehe Zickenbändiger) werden von den Verbänden alle möglichen Steine in den Weg gelegt und zu guter Letzt die schlimmsten von allen… die Eltern!!! Wenn die sich einfach mal aus der „Diskriminierung“ raushalten würden, und die Lehrer und Trainer ihren Job machen lassen, ihnen vertrauen, dass es durchaus Gründe gibt, warum das eigene Kind für etwas nicht gemacht ist, dann könnte es meines Erachtens durchaus eine Umkehr im Sport geben. Da das Helikopterwesen aber leider nicht mehr aufzuhalten ist, sehe ich persönlich kein Licht am Horizont 🤷‍♂️.

    Bitte nicht pauschal verstehen, es gibt viele, die einen tollen Job machen, hier ist Bob Hanning exemplarisch zu benennen, aber ich finde, dass sich in Deutschland das „Weichei-Virus“ großflächig ausbreitet und einen guten Nährboden in der Politik findet.

    Ich kann gar nicht äußern, wie sehr ich dir recht gebe. Über Jahrzehnte erlebe ich dies nun schon aus 1. Hand in Schule und Verein gleichermaßen.

    Über Jahrzehnte habe ich Jugendmannschaften kostenlos trainiert und obendrein just for fun samstags Badminton-AGs mit bis zu 120 Schülern mit Kaffee und Kuchen organisiert.

    Tausend Konzepte und wohlfeile Ideen für Schule und Unterricht rauschen kurz vor meiner Pensionierung an mir vorbei.

    Dabei wären die Lösungen ganz einfach:

    1.) Viel mehr Sport,. Meinetwegen Milliarden reinstecken. Das Geld kommt durch bessere Integration und soziale Stärkung der Kinder vielfach wieder raus. Die sportlichen Leistungen sind dabei nur ein positiver Nebeneffekt.

    2.) Viel mehr Zeit fürs Kerngeschäft Unterricht. Ich übernehme seit Jahren ausfallende Unterrichtsstunden für meinen Mathematikunterricht. Das hilft!!!!! Mehr als all die blumigen Konzepte. Die Botschaft des gebildeten nach Objektivität strebenden Menschen kommt dabei sicher nicht zu kurz.

    Wir müssen einfach wieder den Weg des Machens finden.

    Durch unser sendungsbewusstes Streben nach Haltungs verlieren wir den Blick fürs Wesentliche.

  • zu guter Letzt die schlimmsten von allen… die Eltern!!!

    Sehe ich genauso. Hat aus meiner Sicht aber auch wieder was mit Demographie zu tun. Einzelkinder werden im akademischen deutschen Millieu Normalität. Aus dieser Klientel kommt ein Großteil der Jugendlichen im Handball. Zumindest in meiner Großstadt. Bei nur einem Kind ist das Helikoptersyndrom schon fast vorgezeichnet und damit das ständige Reingerede und "nur das Beste für das Kind wollen".

  • Dabei wären die Lösungen ganz einfach:

    1.) Viel mehr Sport,. Meinetwegen Milliarden reinstecken. Das Geld kommt durch bessere Integration und soziale Stärkung der Kinder vielfach wieder raus. Die sportlichen Leistungen sind dabei nur ein positiver Nebeneffekt.

    Zitat: Deswegen mahnte Froböse „dringend eine andere Herangehensweise“ an: „Innovative Förderkonzepte, zielführende Talent-Sichtung und eine stärkere gesellschaftliche Verankerung des Sports. Wir brauchen ein eigenständiges Sportministerium. Wir müssen der Bedeutung von Bewegung und Sport in der Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen wieder mehr Gewicht geben. Jetzt ist die Zeit, umzudenken und zu handeln.“

    Alles richtig erkannt. Nur hilft das alles nichts, wenn es keine (kaum/zu wenig) Kinder/Jugendliche mehr gibt, die bereit sind, wirklich über Jahre Leistung zu bringen. Handball nicht nur als Spaß zu verstehen, sondern sich auch zu quälen, zB beim Kraft- und Konditionstraining regelmäßig an die Grenzen zu gehen. Wenn diese Bereitschaft nicht da ist, oder nur bei 1-2 je Mannschaft, kann auch der beste Trainer am Ende nichts machen, wenn er nicht riskieren will, dass sich die Spieler querstellen oder am Ende verweigern und sei es durch Abgang und sich alles in Luft auflöst und er dann auch noch der Dumme ist.

    Leider erfahren die Kids heute zu oft, dass Leistung nicht belohnt wird, bzw. man auch ohne Leistung ans Ziel kommt. Bei meinen Studenten ist es seit Jahren zunehmender Trend, nur einfach bestehen zu wollen, vier gewinnt - einen Job bekommt man ja heute dank Fachkräftemangel sowieso. Da reicht im Zweifel ein selbstbewusstes Auftreten beim Bewerbungsgespräch.

    Und, neuestes Beispiel aus dem Sportunterricht: im Leistungstest landeten fast alle Kids bei einer Note rund um vier. Im Schuljahresendzeugnis stand bei allen, welch Wunder, eine Eins. Nun gut, da braucht man sich am Ende über einen Leistungsabfall im Profisport nicht mehr zu wundern.

    Ich freue mich mittlerweile über punktuell herausragende Leistungen in Randsportarten, zB aktuell Emma Hinze oder kürzlich Darja Varfolomeev. Von Fußball und Co erwarte ich schon gar nichts mehr, zu viel Geld im Spiel, das zerstört die intrinsische Motivation.

  • Zitat: Deswegen mahnte Froböse „dringend eine andere Herangehensweise“ an: „Innovative Förderkonzepte, zielführende Talent-Sichtung und eine stärkere gesellschaftliche Verankerung des Sports. Wir brauchen ein eigenständiges Sportministerium. Wir müssen der Bedeutung von Bewegung und Sport in der Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen wieder mehr Gewicht geben. Jetzt ist die Zeit, umzudenken und zu handeln.“

    Alles richtig erkannt. Nur hilft das alles nichts, wenn es keine (kaum/zu wenig) Kinder/Jugendliche mehr gibt, die bereit sind, wirklich über Jahre Leistung zu bringen. Handball nicht nur als Spaß zu verstehen, sondern sich auch zu quälen, zB beim Kraft- und Konditionstraining regelmäßig an die Grenzen zu gehen. Wenn diese Bereitschaft nicht da ist, oder nur bei 1-2 je Mannschaft, kann auch der beste Trainer am Ende nichts machen, wenn er nicht riskieren will, dass sich die Spieler querstellen oder am Ende verweigern und sei es durch Abgang und sich alles in Luft auflöst und er dann auch noch der Dumme ist.

    Leider erfahren die Kids heute zu oft, dass Leistung nicht belohnt wird, bzw. man auch ohne Leistung ans Ziel kommt. Bei meinen Studenten ist es seit Jahren zunehmender Trend, nur einfach bestehen zu wollen, vier gewinnt - einen Job bekommt man ja heute dank Fachkräftemangel sowieso. Da reicht im Zweifel ein selbstbewusstes Auftreten beim Bewerbungsgespräch.

    Und, neuestes Beispiel aus dem Sportunterricht: im Leistungstest landeten fast alle Kids bei einer Note rund um vier. Im Schuljahresendzeugnis stand bei allen, welch Wunder, eine Eins. Nun gut, da braucht man sich am Ende über einen Leistungsabfall im Profisport nicht mehr zu wundern.

    Ich freue mich mittlerweile über punktuell herausragende Leistungen in Randsportarten, zB aktuell Emma Hinze oder kürzlich Darja Varfolomeev. Von Fußball und Co erwarte ich schon gar nichts mehr, zu viel Geld im Spiel, das zerstört die intrinsische Motivation.

    Je mehr Breite es gibt, desto mehr Spitze gibt es automatisch, da es immer einen kleinen Prozentsatz gibt, der es auf Leistung machen will. Und den, der wirklich WILL, muss man dann eben rauspicken und speziell fördern.

    Daher.

    Step 1: Sport mehr in der Gesellschaft verankern. Staatlich subventioniert. Durch mehr und bessere Sportstätten, Trainerausbildung, Trainerbezahlung, mehr Sport in Schulen in allen Ausprägungen

    Step 2: Konzept für die Bestenförderung entwickeln. Nicht mit der Gießkanne, sondern nur da, wo es sich wirklich lohnt. Aktuell passt das Verhältnis der Geldausgabe zwischen der Breite und der Spitze nicht. Das muss sich ändern, indem es sich konzentriert.