1. Bundesliga Frauen Saison 2023/24

  • Die Regeln sind kompliziert genug. Was sollen SR noch alles bewerten? Dreher, Leger nein, Nahwurf frontal ja.... Es gibt Grenzen.

    Aber die Regeländerungen, die den Handball zum Rennball gemacht haben, waren in Ordnung? Erst durch diese Regeländerungen wurde das Spiel so schnell mit einer Vielzahl von Szenen mit verdichteten Abläufen, die die Schiedsrichter oft genug nicht mehr im Detail erkennen bzw. nachvollziehen können.

    Dagegen ist die Einschätzung, ob ein kontrollierter scharfer Wurf vom Kreis oberhalb oder unterhalb des Schultergürtels des Torwarts angesetzt ist, nach meiner Überzeugung vergleichsweise einfach.

    Denke bitte noch einmal darüber nach!

    PS.

    Gibt es eigentlich eine Statistik zur Zahl der schweren Verletzungen vor und nach Einführung des Rennball-Regelwerks?

    Zumindest gefühlt liegt für mich die Zunahme bei weit über 100 Prozent...

    Einmal editiert, zuletzt von BlKW168 (21. Oktober 2023 um 23:16)

  • Die Kreisläuferin wollte der Torfrau sicherlich nicht auf die Glocke werfen !

    Das sowas beim Handball passieren kann, weiß jeder !

    Das die Torhüterin dadurch eine Gehirnerschütterung ertragen hat ist natürlich tragisch und ich wünsche ihr auf jeden Fall gute Besserung.

    Zur Wahrheit gehört aber auch , dass die

    Torleute mit der Gefahr eines Gesichtstreffer leben müssen , genau wie Spieler damit leben müssen , dass ihnen ggf mal jemand in den Wurfarm greift o.ä. !

    Das war immer schon so und wird immer so bleiben. Wem das Risiko zu hoch ist , soll zum Golf gehen ...

  • … mit dem „Erfolg“, dass immer mehr zum Golf gehen und immer weniger zum Handball …

    Ich kann nur sagen, „Volltreffer“, sowohl im direkten als auch im übertragenen Sinn! Eigentlich antworte ich nicht (mehr) auf solche unqualifizierten oberflächlichen Beiträge, aber hier habe ich doch noch einige Anmerkungen:

    Wenn mit höherer Aktionsgeschwindigkeit und größerer Aktionsdichte das Risiko für schwere Verletzungen wächst, sollte man vernünftigerweise reagieren. Bekanntermaßen fällt es rückständigen Zeitgeistern oft schwer, damit einhergehende Veränderungen zu akzeptieren und zu verinnerlichen. Paradebeispiele sind da die Einführung von Gurt und Airbag im PKW. Gottseidank haben sich die Vernünftigen durchgesetzt und die Zahl der schweren und schwersten Unfallfolgen hat sich pro gefahrenem Kilometer deutlichst verringert, trotz erheblich gestiegener Durchschnittsgeschwindigkeiten. Natürlich kann niemand alle Unfälle vermeiden (das habe ich oben übrigens auch geschrieben, aber offensichtlich haben es nicht alle gelesen!). Das ginge nur, wenn man nicht mehr fährt bzw. keinen Handball mehr spielt.

    Da wir das nicht wollen, sollten wir uns über das Regelwerk und dessen Umsetzung auch weiterhin Gedanken machen. Die Einführung des Rennballs sollte die Dynamik erhöhen (das ist auch eingetreten mit allen positiven und negativen Begleiterscheinungen!) und damit die Attraktivität des Handballs auf ein neues Niveau heben. Zu Letzterem möchte ich großes Fragezeichen setzen und zwar nicht nur hinsichtlich der Zahl der Zuschauer sondern auch hinsichtlich der Zahl der Mannschaften im Spielbetrieb. Insbesondere im Breiten- und Nachwuchssport sind die Zahlen auch weiterhin stark rückläufig, da hat die Einführung des Rennballs eher das Gegenteil bewirkt. Und diese Entwicklung ist fatal, denn genau hier liegt die Keimzelle für die Spitzenspieler der nächsten und übernächsten Generation. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass eine immer weiter zunehmende Zahl eingekaufter ausländischer Starspieler unsere immensen internen Probleme perspektivisch auch nur ansatzweise löst???

    Also bitte nochmal in sich gehen und über alles in Ruhe nachdenken, auch und gerade über die unangenehmen Aspekte …

    Übrigens, ist es nicht bezeichnend, dass hier am morgen nach einem regulären Spieltag nicht ein Kommentar zu den gestrigen Spielen zu lesen ist?!!!

  • Ob "Rennhandball" mehr Zuschauer bringt will ich auch nochmal in Fragestellen. Ja, der Handball hat sich verändert und keiner will die 10-9 Zeiten zurück. Allerdings finde ich es auch nicht gut, dass der Sport immer mehr in Richtung "Kontaktlos" geht, den Zweikämpfe und direkte Duelle waren für mich auch immer ein wichtiger Teil und werden immer seltener.

    Ich hatte überlegt was zum Buxte spiel zu schreiben aber habe langsam das Gefühl es würde so oder so keiner lesen.

  • 100% Zustimmung.

    Liegt wohl an den Nebensächlichkeiten.

    Nee, ich denke es liegt eher daran, dass zwei der momentanen drei Vielschreiber hier offenbar diese Woche im Urlaub sind. Ich hab da auch kein Problem mit, wenn hier nur interessante Dinge wie überraschende Personalentscheidungen, Verletzungen oder strittige Spielsituationen diskutiert werden. Es müssen nicht zu jedem Spiel irgendwelche "Pseudo"-Diskussionen erzwungen werden, so dass man sich immer wieder im Kreis dreht, was z.B. die Qualität der Spiele oder Spieler anbelangt. Das ist alles sehr ermüdend.

  • Doch jetzt die nächste deutliche Auswärtsniederlage - schade, aber natürlich nicht besonders überraschend, dass man es auswärts nicht so auf die Platte bekommt wie - teilweise - zuhause.

    Die Kraft in uns.

  • Das Spiel vom VfL gegen Blomberg ein Strafenspektakel.

    Allerdings die Strafen für Blomberg inkl. der Siebenmeter durchaus berechtigt.

    Bei Oldenburg hätte man über zwei Strafen diskutieren können.

    Nieke Kühne mit 2/8 und auch sonst unglücklich.

    Was mich am Höhenflug von Toni Reinemann ein bisschen stört, ist das Verhungern der Linksaußen. Da muss sie ihren Blick mal öffnen. Aber mit ihrer Quote ist das Meckern auf hohem Niveau.

    Lisa Borutta fehlt ein wenig Kraft und Durchsetzung, die hat Paulina Golla ja mittlerweile, sehr schön dass sie sich so entwickeln darf.

    Merle Carstensen mehrmals richtig mies gefoult, die hätte ja heute einen Bodyguard gebraucht.

    Mein Vorbild: Die Gelassenheit eines Stuhls.

    Der muss ja auch mit jedem Arsch klarkommen.

  • Wenn du in der Halle warst, musst du dir im Re-Live mal anhören, was Birkner im TTO nach der roten Karte seiner Mannschaft gesagt hat, während das Mikro über ihm hing. :rolleyes:

    War ich leider nicht, sind ja über 300km. 😩

    Ich schau nochmal.

    Mein Vorbild: Die Gelassenheit eines Stuhls.

    Der muss ja auch mit jedem Arsch klarkommen.

  • Wenn du in der Halle warst, musst du dir im Re-Live mal anhören, was Birkner im TTO nach der roten Karte seiner Mannschaft gesagt hat, während das Mikro über ihm hing. :rolleyes:

    „Die schinden und schinden und schinden“. Aha. Danke für den Tipp. Hilft seinem Team ja auch nicht, so eine Aussage.

    Mein Vorbild: Die Gelassenheit eines Stuhls.

    Der muss ja auch mit jedem Arsch klarkommen.

  • Der Blomberger Torwarttrainer ist auch ein absoluter Unsympath. Eine "Taschentuch-Geste" in Richtung Merle Carstensen, nachdem diese gefoult wurde und Mittelfinger in Richtung Oldenburger Fans nachdem er von denen für seine Geste ein paar deutliche Worte abbekommen hat sind ziemlich respektlos. Hat sich auch letzte Saison im Spiel in Oldenburg schon ein Wortgefecht mit Zuschauern geliefert.

  • Der Blomberger Torwarttrainer ist auch ein absoluter Unsympath. Eine "Taschentuch-Geste" in Richtung Merle Carstensen, nachdem diese gefoult wurde und Mittelfinger in Richtung Oldenburger Fans nachdem er von denen für seine Geste ein paar deutliche Worte abbekommen hat sind ziemlich respektlos. Hat sich auch letzte Saison im Spiel in Oldenburg schon ein Wortgefecht mit Zuschauern geliefert.

    Du liebe Güte!

    Mein Vorbild: Die Gelassenheit eines Stuhls.

    Der muss ja auch mit jedem Arsch klarkommen.

  • Was war eig. in Dortmund los?
    Wollten die keine tore mehr werfen ab der 40min?
    :D
    liest sich sehr komisch die tore ab der 40min...
    War die Abwehr so stark?

    Vor der Saison hab ich schon geschrieben das es sehr fahrlässig vom BVB ist nur mit einer RR (Stolle) die Saison spielen zu wollen.Dann noch die Verletzungen von Degenhardt und Bleckmann.Keine mehr da ,die leichte Tore werfen kann.

  • Die Abwehrspielerin zieht die Angreiferin während der Ballannahme am Trikot nach hinten und bringt diese dadurch so aus der Balance,

    ...

    liegt ihr Körper stabil in der Luft und bekommt keinen weiteren Impuls von außen. Insofern erfolgt der eigentliche Torwurf ungestört

    ...

    Das Ganze passiert auf dem Feld in Bruchteilen von Sekunden

    Ich habe mal 3 Textbestandteile aus deinem Post heraus getrennt. Meine Meinung dazu: Wenn eine Spielerin so am Trikot gezogen wird, dass sie aus der Balance gebracht wird, so kann ein Wurf nicht mehr ungestört stattfinden. Insbesondere, wenn dies in Sekundenbruchteilen erfolgt. Da ist das "aus der Balance bringen" schon ausschlaggebend dafür, ob der Ball 10cm höher oder niedriger einschlägt. Auch professionelle Spieler können physikalische Gegebenheiten nicht außer Kraft setzen.

  • Hallo TLpz, vielen Dank für deine Reaktion, endlich mal wieder ein Beitrag zur Sache…

    Wir sind mit unseren Standpunkten nach meiner Wahrnehmung gar nicht so weit voneinander entfernt. Bei „nicht ungestört“ bin ich komplett bei dir. Der Unterschied liegt eigentlich nur in den ersten drei Punkten („…“), die du zwischen die Zitatauszüge setzt und die somit symbolisch für den marginalen, aber entscheidenden Zeitraum zwischen dem Foulspiel und dem Wurf stehen. Meiner Meinung nach hat die Angreiferin nach dem am Trikot ziehen die Kontrolle über ihren Körper weitestgehend wiedererlangt, zumal von diesem Zeitpunkt bis zu dem Moment, wo der Ball die Wurfhand verlässt, einige Sekundenbruchteile vergehen. In Echtzeit sind das vielleicht ein oder zwei Zehntel, aber in den verschiedenen Zeitlupen erkennt man in der Zusammenschau ganz gut folgenden Ablauf:

    Die Abwehrspielerin zieht von hinten am Trikot, die Angreiferin verliert das Gleichgewicht und kippt nach hinten über

    Die Abwehrspielerin löst die Hand vom Trikot (zwischen den Schulterblättern) und legt sie in dem Augenblick, wo die Körper beider Spielerinnen unmittelbar Kontakt bekommen, an die rechte Hüfte der Angreiferin

    Die Angreiferin kommt in dem Augenblick, wo die Körper sich treffen, mit beiden Füßen auf dem Boden auf, gleichzeitig löst die Abwehrspielerin die offene Hand von der Hüfte der Angreiferin

    Nach einem weiteren Step, bei dem die Angreiferin bereits aktiv (!) die Körperdrehung zum Tor hin einleitet, kommt sie wiederum mit beiden Füßen auf dem Boden auf

    Aus dieser Bewegung heraus kommt dann der Absprung zum Tor hin (Die Abwehrspielerin wirft die Angreiferin ja nicht aktiv in den Kreis Richtung Tor!) und erst dann beginnt die Ausholbewegung zum Torwurf…

    Ich bin überzeugt, dass die Angreiferin durchaus eine gewisse Kontrolle über den Wurf hatte, wobei ich ihr hinsichtlich des Kopftreffers natürlich keinerlei Absicht unterstelle!

    Mir geht es vielmehr um Folgendes:

    Aus meiner Erfahrung heraus (und da geht es um eine fünfstellige Zahl von Würfen unter Wettkampfbedingungen) entscheidet der Spieler beim Torwurf in 90 Prozent der Fälle erst im letzten Augenblick (da spreche ich von 100stel Sekunden!) über die Art und die Härte des Wurfes. Man sollte in diesem Zusammenhang die Leistungsfähigkeit unseres Gehirnes nicht unterschätzen, gerade hinsichtlich der Steuerung von trainierten Bewegungsabläufen. Und genau an dieser Stelle sehe ich Handlungsbedarf. Wenn es grundsätzlich nicht regelkonform ist, bei einem harten Wurf vom Kreis den Ball in Kopfhöhe (genauer von 30 cm unterhalb bis 50 cm oberhalb) zu platzieren, wird zumindest in dem Bereich, wo Handball mehr oder weniger professionell gespielt wird (und wo in der Regel auch die Wurfhärte am höchsten ist), die Zahl der schweren Kopftreffer mit Sicherheit deutlich reduziert, weil das Wurfbild „haarscharf an den Ohren vorbei“ von vornherein nicht mehr zu den Erfolg versprechenden Lösungen zählt.

    Nicht mehr und nicht weniger ist meine Intention…