Causa A. Fuhr und alles drumherum

  • Andre Fuhr dazu im Sportbild-Interview:

    Zitat

    Haben Sie erwogen, in den ursprünglich erlernten Beruf des Lehrers zurückzukehren?

    Natürlich habe ich auch darüber nachgedacht. Aber: Ist das denn realistisch? Wenn ich in die Schule gehe, und der erste Schüler meinen Namen googelt, ist es schon vorbei.

    Hanball-Trainer André Fuhr: „Es ist eine Welle entstanden, die alles mitgerissen hat“
    André Fuhr holte mit den BVB-Handballerinnen den Titel, wegen Machtmissbrauchs-Vorwürfen musste er gehen.
    sportbild.bild.de

    Fuhr wird übrigens kaum im Beamtenverhältnis stehen - wäre a) bekannt und b) wäre die Beurlaubungszeit doch sehr lang.

    Lothar Froweins Ausführungen sind übrigens sehr plausibel (und entsprechen auch meinen unsystematischen Beobachtungen/Eindrücken).

    Ergänzen könnte man vll. noch, dass vll. die Einrichtung einer solchen Kommission zumindest partiell auch mit dem Verbandsrecht unvereinbar (bzw. nicht gedeckt) sein könnte (es handelt sich ja auch nicht direkt um eine satzungsgemäße Verbandsgerichtsbarkeit - die wurde ja sogar bewusst umgangen).

    3 Mal editiert, zuletzt von Karl (19. Juli 2024 um 11:40)

  • Ihr glaubt aber doch nicht, das er einfach weitermachen kann, wenn er so nun damit durchkommt. ...

    Mit was weitermachen wenn er mit was genau "durchkommt"?

    -"Herr, sag mir was das Rezept für ein langes, zufriedenes Leben ist!"

    -"Streite dich nicht mit Hohlköpfen." -"Herr, ich bin anderer Meinung!"

    -"Da hast du Recht."

  • Ihr glaubt aber doch nicht, das er einfach weitermachen kann, wenn er so nun damit durchkommt. Dann wird das gleiche passieren, wie bei seinem Kurzzeitjob bei den Männern. Verboten ist ihm nichts, aber Sportvereine müssen sich öffentlich präsentieren.

    Er ist gegenwärtig eine komplett unschuldige Person bis zum Beweis des Gegenteils durch ein ordentliches Gericht…

  • Mit was weitermachen wenn er mit was genau "durchkommt"?

    Das ganze einstellen zu lassen.

    Nebenbei:

    Unschuldsvermutung gilt vor Gericht. Bei Ermittlungen gilt lediglich Offenheit in alle Richtungen und ob die nicht besteht ist durch die jetzige Entscheidung nicht nachgewiesen.

    Die Öffentlichkeit ist ebenfalls nich in der Art und Weise zur Unschuldsvermutung angehalten. Sonst müssten wir ja Opfer bzw. Leute die Vorwürfe vorbringen zunächst stets für Lügner halten und das ergibt auch wenig Sinn. Meist versteckt man hinter dem WortUnschuldsvermutung dann eher die persönliche (völlig legitime) Meinung.

    Einmal editiert, zuletzt von Paul Jonas (19. Juli 2024 um 14:36)

  • Glaube ich dir nicht.

    Na, nachdem du deinen zuvor einzelnen Satz um etliches ergänzt hast, habe ich verstanden was du meinst.

    Nachgewiesen oder gar bewiesen ist aber bisher gar nichts. Und bisher scheint man Fuhr auch noch nicht angehört zu haben. Korrekt?

    Sozusagen gibt es Schilderungen und Vorwürfe, mehr nicht.

    -"Herr, sag mir was das Rezept für ein langes, zufriedenes Leben ist!"

    -"Streite dich nicht mit Hohlköpfen." -"Herr, ich bin anderer Meinung!"

    -"Da hast du Recht."

  • Na, nachdem du deinen zuvor einzelnen Satz um etliches ergänzt hast, habe ich verstanden was du meinst.

    Nachgewiesen oder gar bewiesen ist aber bisher gar nichts. Und bisher scheint man Fuhr auch noch nicht angehört zu haben. Korrekt?

    Sozusagen gibt es Schilderungen und Vorwürfe, mehr nicht.

    Darauf wollte ich aber nicht hinaus. Ich sage das es vielleicht so war (auch wenn die Entscheidung bisher keineswegs so begründet wurde) und vielleicht stellt die Kommission nicht nur vorläufig ihre Arbeit ein sondern endgültig.....aber das wird nicht zum Ergebnis haben das er entlastet wird und dann weitermachen kann wie vorher.

    Ganz im Gegenteil. Das würde eher wie ein schmutziger Trick aussehen aufgrund von Formfehlern das ganze zu benden....auch seitens des DHB

  • Ganz im Gegenteil. Das würde eher wie ein schmutziger Trick aussehen aufgrund von Formfehlern das ganze zu benden....auch seitens des DHB

    Vor allem, da einer der Vizepräsidenten des DHB ja Justiziar ist, also vom Fach...

    Wenn ich so eine Kommission ins Leben rufe, hätte man auf sämtliche Formfehler achten sollen, wenn man denn daran interessiert ist, so einen Fall zu lösen. So sieht es - leider mal wieder - sehr unprofessionell aus...

  • Im Anhang der heute im Rechtsprechungsportal des Landes NRW veröffentlichte Beschluss des OLG Hamm in dem Verfügungsverfahren Fuhr ./. DHB (Az 8W 15/24).

    Der DHB hat angekündigt, in den Widerspruch zu gehen.

    Wie vermutet, sehr deutliche und klare Worte aus Hamm nach Dortmund...

  • " ... nachdem unter anderem aus hier vorliegenden Unterlagen der Kommission selbst deutlich wurde, dass dort keine rechtsstaatlichen Grundsätze verfolgt werden, sondern mit nachweisbarer Voreingenommenheit gehandelt wird. Diesen Eindruck hat nunmehr auch das Oberlandesgericht Hamm bestätigt ..."

    Profis halt, nicht wahr?!

    Was lange währt wird endlich ... unprofessionell und schlecht!

    Mir liegt völlig fern Trainer Fuhr zu verteidigen oder anzuklagen. Aber was hier abläuft ist- wie nicht immer aber oft bei DHB und HBL an Amateurhaftigkeit kaum zu überbieten. Und das ganze dann auch noch zu Lasten des Herrn Fuhr.

    -"Herr, sag mir was das Rezept für ein langes, zufriedenes Leben ist!"

    -"Streite dich nicht mit Hohlköpfen." -"Herr, ich bin anderer Meinung!"

    -"Da hast du Recht."

    Einmal editiert, zuletzt von montoya52 (19. Juli 2024 um 21:20)

  • Ein großes Problem ist, dass in dem Ganzen zu viele mit drin stecken - auch in hohen Positionen - und man bei einer Verurteilung bzw. bei einem "negativen" Ergebnis hinterfragen muss, warum diese Personen so lange weiter in ihrer Funktion waren. Für diese ist es doch am Besten, wenn sich das alles im Sande verläuft...oder es mit Fuhr eben den einen klaren Schuldigen gibt.

    Natürlich auf Kosten der Betroffenen, um den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, aber das ist ja egal.

  • Ein großes Problem ist, dass in dem Ganzen zu viele mit drin stecken - auch in hohen Positionen - und man bei einer Verurteilung bzw. bei einem "negativen" Ergebnis hinterfragen muss, warum diese Personen so lange weiter in ihrer Funktion waren. Für diese ist es doch am Besten, wenn sich das alles im Sande verläuft...oder es mit Fuhr eben den einen klaren Schuldigen gibt.

    Natürlich auf Kosten der Betroffenen, um den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, aber das ist ja egal.

    Das ist ja genau das, was ich dem Paten Genge in Blomberg vorwerfe: Bei geschätzt 90% aller Trainingstage war er anwesend. Eingegriffen hat er aber nie. Und jetzt weiß er von nichts und ist gerade bei der Liga wiedergewählt worden und steuert Blomberg weiter wie bisher. Und hat mit Birkner ein echtes Rumpelstilzchen als Trainer geholt, der wild agiert im Training und beim Spiel.

  • Es geht nicht nur um Fuhr, hier wird auch die Athletenvereinigung zitiert

    " ... nachdem unter anderem aus hier vorliegenden Unterlagen der Kommission selbst deutlich wurde, dass dort keine rechtsstaatlichen Grundsätze verfolgt werden, sondern mit nachweisbarer Voreingenommenheit gehandelt wird. Diesen Eindruck hat nunmehr auch das Oberlandesgericht Hamm bestätigt ..."

    Profis halt, nicht wahr?!

    Was lange währt wird endlich ... unprofessionell und schlecht!

    Mir liegt völlig fern Trainer Fuhr zu verteidigen oder anzuklagen. Aber was hier abläuft ist- wie nicht immer aber oft bei DHB und HBL an Amateurhaftigkeit kaum zu überbieten. Und das ganze dann auch noch zu Lasten des Herrn Fuhr.

    So fern liegt es dir nicht, wenn du seinen Anwalt 1 zu 1 als Bestätigung für deine Ansicht nimmst. Objektiv ist der nicht und das was er sagt hat das Gericht so glaube ich nicht ausgedrückt.

  • Ich habe aus einem Sportschaubericht zitiert. Ich wusste nicht von wem diese Aussage stammt.

    Ist auch egal. Er scheint ja Recht zu haben.

    -"Herr, sag mir was das Rezept für ein langes, zufriedenes Leben ist!"

    -"Streite dich nicht mit Hohlköpfen." -"Herr, ich bin anderer Meinung!"

    -"Da hast du Recht."

  • Jo, da fehlt also nach dem OLG Hamm:

    a) die verbandsinterne Legitimation eine solche Kommission einzusetzen (wie oben schon vermutet)

    und

    b) werden elementare rechtliche Verfahrensgrundsätze verletzt (z.B. sehr eindrücklich:

    "Denn die Kommission beabsichtigt nicht, dem Antragsteller die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zugänglich zu machen, sondern die Anonymität der Personen, mit denen die Kommission bereits gesprochen hat, soll vollständig gewahrt werden").

    Der Beschluss liegt also begründet sowohl in der Institutionenform einer solchen Kommission (jenseits der Verbandsrechtsprechung) per se, deren Zielsetzung offensichtlich ist, 'Taten' aufzuklären als auch in der Arbeitsweise der Kommission.

    Das liest sich alles sehr, sehr plausibel an - dem DHB möchte ich trotzdem keinen großen Vorwurf machen, er wurde ja praktisch zum gewählten Vorgehen genötigt/gezwungen (und da haben ganz sicher einige mit schlechtem Gewissen wider besseren Wissen gehandelt)

    Zu der Auswahl der Kommissionsmitgliedern selbst muss man sagen, dass bei einem solchen Sachgebiet halt 'Experten' i.d.R. auch Aktivisten sind. Persönlichkeiten aus der Handballsport haben sich für das Schauspiel ja nicht hergegeben (okay, das hätte die vorgebliche 'Unabhängigkeit' gefährdet - aber sind denn die sogenannten Experten 'unabhängig'?)

    Tja, Andre Fuhr wird das Scheitern der Kommission (davon gehe ich aus) leider nicht viel weiterhelfen, okay, er hat ein scheinrechtliches 'Urteil' in einem Verfahren vermieden, dass partiell 'Schauprozesscharakter' hatte

    3 Mal editiert, zuletzt von Karl (20. Juli 2024 um 09:12) aus folgendem Grund: OLG Dortmund eingefügt - dann Hamm verbessert