Ich guck die großen Feldhockey-Turniere - und das ist jedes Mal purer Ärger.
Bei der Frauen-WM im Sommer hat der DAZN-Kommentator das Schiedsrichterteam mehrfach als „Kasperletruppe“ bezeichnet, weil er sich so über den Videobeweis geärgert hat.
Ich guck die großen Feldhockey-Turniere - und das ist jedes Mal purer Ärger.
Bei der Frauen-WM im Sommer hat der DAZN-Kommentator das Schiedsrichterteam mehrfach als „Kasperletruppe“ bezeichnet, weil er sich so über den Videobeweis geärgert hat.
Also ich weiß von einem Turnier, wo es Probleme gab, da irgendwie die Bilder geruckelt haben. Aber ansonsten ging das meistens. Die letzte WM, wo Deutschland Weltmeister wurde hat funktioniert.
Ich bin mal sehr auf Köln im Juni gespannt.
Ds fehlt mir völlig die Fantasie für, wie das ohne Probe im richtigen Wettbewerb; jetzt in dem Rahmen und bei der Wichtigkeit funktionieren soll mit den Challenges.
Solange die Challenge-Entscheidung bei den Schiedsrichtern liegt, müsste in den Regeln eine progressive Strafe für ein übertriebenes Fordern der Challenge verankert werden. Dann halten die Spieler hoffentlich auch die Klappe und solche Beispiele wie bei Lauge passieren ggf. eben nicht.
Der Rest liegt in der Verantwortung der Verbände bzw. müsste eine IHF-Regelung auch durchgängig gleichwertig in EHF und DHB Anwendung finden.
Und wenn es eben nur wäre: Torlinie, Linienverstöße der Spieler, Wechselfehler, Entscheidungsfindung bei Beratung 2min / rot.
Alles andere bleiben eh Momententscheidungen und wie auch im Pokalfinale werden die Schiedsrichter auch bei Nutzung des Videobeweises so entscheiden, wie es zu ihrer Linie im Spiel passt. Sonst würden sie sich für die restliche Spielzeit auch direkt angreifbar machen.
Wenn die Challenge in die Verantwortung der Teams gegeben wird, kann man ja kleinere Strafen bei Fehlern einführen: Nächster Angriff in Unterzahl, gelbe Karte gegen die Bank mit weiteren Sanktionen ff., wobei das losgelöst werden könnte von den anderen Strafen gegen die Bank.
Challenges durch die Teams kann aber nur klappen, wenn es eine komplett einheitliche Linie bei allen Schiedsrichtern gibt und man nicht in gewissen Szenen vom Gutdünken der Schiedsrichter abhängt. Eigentlich sollte es hier aber in den potentiellen Situationen auch objektiv feststellbare und nachvollziehbare Kriterien geben, die auf Bild gebannt auch immer zur gleichen Entscheidung aller Schiedsrichter führen. Dann könnte es aber pro Situation wieder Diskussionen geben, ob man milder hätte entscheiden können, weil die situativen Umstände so waren...
Alles andere bleiben eh Momententscheidungen und wie auch im Pokalfinale werden die Schiedsrichter auch bei Nutzung des Videobeweises so entscheiden, wie es zu ihrer Linie im Spiel passt. Sonst würden sie sich für die restliche Spielzeit auch direkt angreifbar machen.
Das hab ich im Pokalfinale aber überhaupt nicht gesehen.
Von den drei Zeitstrafen für Kohlbacher passten zwei ganz und gar nicht in eine Linie mit den beiden Zeitstrafen nach Videobeweis.
Diese vier Aktionen gleich zu bestrafen, ist nicht okay. Mit zweifachem Videobeweis schon gar nicht.
Wenn das Spektrum der möglichen 2-Minuten-Strafen so groß ist oder es noch immer den Schiedsrichtern überlassen wird, in gewissen Situationen entscheiden zu können, ob es entgegen der eigentlichen Regel doch "nur" 2 Minuten gibt, dann ist das Aufgabe der Verbände, das zu klären.
Dann müssen die Verbände es intern klarstellen und die Schiedsrichter entsprechend anweisen und schulen. Wer dann TROTZ Videobeweis anders entscheidet, wird das intern verantworten müssen. Die werden doch sicherlich beobachtet. Wer dann so pfeifft, kann es entweder verdammt gut erklären oder rutscht nach unten.
Die, die die Schiedsrichter bewerten müssen, hätten doch eh jedes Spiel auf Video und könnten sich die Situationen so oder so anschauen.
Das Problem mit den Ansetzungen wird doch dann auch noch nicht gelöst. Wenn der Verband bspw. meint, in einem Finale nicht die objektiv besten verfügbaren Schiedsrichter einzusetzen...
Geht denn die Reihenfolge in den einzelnen Kategorien der DHB-Schiedsrichter-Porträts nach einem tatsächlichen Ranking innerhalb des DHB? Warum man im höchsten nationalen Endrunden-Turnier bspw. bei 4 Spielen nur 2 internationale Paare ansetzt bzw. eines davon im HF, frag ich mal gar nicht erst. Man könnte da ja z.B. auch perspektivische Aufsteiger aus dem Elitekader noch die Halbfinales pfeifen lassen (Belohnung, Prüfung) und Spiel um Platz 3 und Finale leiten dann 2 internationale Paarungen. Notfalls setzt man dann erst nach dem 2. Halbfinale die Paarungen des Sonntags fest. Die Schiedsrichter, die man einsetzen will, sind ja eh schon vor Ort.
Dann hast du noch nie NFL gesehen. Es gibt etliche Situationen in denen keiner der 7! Schiedsrichter die korrekte Entscheidung treffen kann (bspw. ob der Ball zuerst über der Linie oder das Knie zuerst auf dem Boden war, wenn es einen Pulk von Spielern gibt). Hier hilft der Videobeweis ungemein und vor allem wird die Entscheidung über Lautsprecher dem ganzen Stadion erklärt.
Jeder Coach kann bestimmte Entscheidungen überprüfen lassen. Wenn er falsch liegt, verliert sein Team ein Time-Out.
So wie in der XFL sollte das auch im Handball gemacht werden, dass man die komplette Konversation der Schiris mithört, damit jeder weiß, warum so entschieden wurde!
Das hab ich im Pokalfinale aber überhaupt nicht gesehen.
Von den drei Zeitstrafen für Kohlbacher passten zwei ganz und gar nicht in eine Linie mit den beiden Zeitstrafen nach Videobeweis.
Diese vier Aktionen gleich zu bestrafen, ist nicht okay. Mit zweifachem Videobeweis schon gar nicht.
In der Halle habe ich mich auch extrem aufgeregt über die fehlende Verhältnismäßigkeit der nichtgegebenen Disqualifikation gegen Gisli Kristjansson und der dritten Zeitstrafe gegen Jannik Kohlbacher direkt im darauffolgenden Angriff. Das passte nicht zusammen.
Andererseits ist das Spektrum an Vergehen für die eine Zeitstrafe ausgesprochen werden kann bzw. muss auch unglaublich breit. Die Schiedsrichter haben keine Möglichkeit Abstufungen in Form einer Ein-, Zwei-, oder Drei-Minuten-Zeitstrafe vorzunehmen. Wenn die Schiedsrichter (warum auch immer) zu dem Schluss gekommen sind, dass das Foul von Gisli Kristjansson nur eine Zeitstrafe ist, dann können sie trotzdem nicht auf eine progressive Bestrafung des Fouls von Jannik Kohlbacher verzichten und eine Gelbe Karte da ebenfalls keine Option mehr.
Hättest Du das Foul von Jannik Kohlbacher nicht progressiv bestraft?
Aber was passiert wenn die Challenge ins Leere läuft? Wird am Ende ein Tor abgezogen oder darf man keine weitere Challenge nehmen oder …
Wird die Challenge verloren verliert man eine Auszeit, ohne verbleibende Auszeit kann man keine Challenge nehmen…
Manches hört sich so einfach an und ist es schon auf den zweiten Blick nicht, weil viel zu komplex. Der regelmäßige Vergleich mit der NFL hinkt m.E. ebenfalls gewaltig, weil American Football ohnehin ständig unterbrochen wird. Das schnelle Umschaltspiel ist aber beim Handball ein wesentliches Attraktivitätsmerkmal und mit einer Challenge könnte ich z.B. wunderbar den letzten und spielentscheidenden Gegenstoß vereiteln.
Dann gibt es in der letzten Minute 7-m, wenn man die Challenge verliert…
Gibt für alles eine Lösung!
Die Überlegungen für eine "verlorene" Challenge sind ja nett, ignorieren aber das eigentliche Problem. Es gibt so viele Entscheidungen, für die es kein eindeutiges "ja oder nein" gibt. Und dann stellen wir uns mal vor, beispielsweise Gisli-Foul - gegnerischer Trainer fordert die Challenge, Schiedsrichter schauen sich das Video an und entscheiden weiterhin auf 2 Minuten. Eine hier umstrittene Entscheidung führt dann zur Bestrafung des gegnerischen Trainers. Dann wäre der Aufschrei noch größer.
Challenge bei Videobeweis funktioniert bei Entscheidungen, für die der Videobeweis eine objektiv richtige Entscheidung ermöglicht. Aber fast alle strittigen Entscheidungen im Handball sind nicht eindeutig - Videobeweis kann hier den Schiedsrichtern helfen eine schwierige Entscheidung treffen. Aber auch diese Entscheidung wird nicht zwangsläufig und objektiv richtig sein.
Dann gibt es in der letzten Minute 7-m, wenn man die Challenge verliert…
Gibt für alles eine Lösung!
Und wenn der entscheidende Angriff bei 58:59 ist, was machste dann? Und wenn der SCM dann einen 7m für das Gisli-Foul bekommt, bricht der HE Server zusammen.
Es käme halt wahrscheinlich in so einem Gedankenspiel drauf an, in wie weit man gewisse Situationen regelt. Man müsste für klar erkennbare Situationen eine feste Vorgabe machen, die den Schiedsrichtern wiederum Spielraum nehmen würde. Das müsste dann aber sein, damit entsprechende Situationen mit Videobeweis nur eindeutig entschieden werden können. Dann könnten sich Trainer darauf "verlassen".
Einsatz des Videobeweises ist halt so auch erstmal Gutdünken der Schiedsrichter, die es aktuell ja nur nutzen würden, wenn sie sich selber über die Härte subjektiv nicht sicher sind. Wenn sie direkt 2 Minuten geben, obwohl es mit Beweis rot war und die Schiris schauen es sich nicht an...
Diese oben genannten Vorgaben müsste es aber auch genauso geben, wenn die Nutzbarkeit des Videobeweises bei den Schiedsrichtern bleibt, um die Diskutierbarkeit zu minimieren. Es kann die Schiedrichter unterstützen, wenn es transparent und gleichwertig gehandhabt wird. Da ist letztlich der Verband gefragt.
Vielleicht macht ein VAR Sinn, der im laufenden Spiel ggf. Szenen, die grenzwertig waren und direkt entschieden wurden, nochmal nachprüft und bei einer eindeutig zu milden Bestrafung in der nächsten Unterbrechung eingreift.
So oder so, müssen die Verbände die Anwendung der Strafung für objektiv erkennbare Situationen klar, transparent und gleichwertig kommunizieren und durchziehen. Es wird eher daran scheitern.
Man kann die Regeln ändern und anpassen und machen, wie man will. Man hat am Ende immer das gleiche Problem: Wenn es wirklich drauf ankommt, gelten sie nicht für alle gleich. Dafür waren (um mal in diesem Jahr zu bleiben), WM-Finale und Pokalfinale sehr gute Beispiele.
Und gerade da würde doch ein Videobeweis mit klaren Regelungen mehr Fairness schaffen.
Wenn es "Auslegungssache" der Schiedsrichter bleibt, muss man ja eben auch kritisieren, dass nicht alle Schiedsrichter gleich pfeiffen.
Das vermeintliche Bevorzugen von Spielern ist auch nur ein Auswuchs dessen, dass es schlichtweg möglich ist. Wenn es so wäre, ist das nicht die Schuld der bevorzugten Spieler sondern der bevorzugenden Schiedsrichter.
Wobei die Schiedsrichter einen Lukas Meister wohl nicht bevorzugen werden oder bei der Aktion von Kristjansson vielleicht sonst auch kein Rot geben. Da müsste man für die Beispiele mal schauen, wie die beiden in der Saison vergleichbare Situationen sonst bewertet haben. Das ist nicht gleich eine Bevorzugung gewisser Spieler.
Die Verbände sind gefordert und wären wohl gut beraten, sich selbst die objektiv Bewertungen Grundlagen zu schaffen.
Das Problem ist doch, dass es nie zwei exakt selbe Situation geben kann. Da kann man vom Menschen nicht verlangen, die Regeln immer gleich anzuwenden, wenn es unendlich viele Abstufungen von möglichen Situationen gibt.
Vielleicht fangen wir alle einfach mal damit an, Entscheidungen, die in unseren subjektiven Augen falsch sind, zu akzeptieren. In jedem Spiel wird es Fehler von allen Beteiligten geben. Das macht doch auch den Reiz aus.
Wir können auch alles durch Maschinen ersetzen, die nie einen Fehler machen. Will aber keiner sehen.
Ist richtig und der Videobeweis wäre so oder so eben nur dann "unbestreitbar", wenn man eben für gewisse Spielsituationen mögliche Abstufungen vollkommen außer Acht lässt und eine für den Fall anzuwendende Regel knallhart durchpfeift.
Objektiv würde man in den allermeisten Fällen auf dem Videomaterial schon feststellen können, ob bspw. die Hand im Gesicht ist, der Gegner im Flug gestoßen wird, der Ball einem stehenden Keeper ins Gesicht geworfen wird, der Außen-Abwehrspieler den Fuß unter dem Sprungfuß des Außenangreifers etc. pp.
Wenn man weiterhin duldet, dass die Schiedsrichter in Abstufungen bewerten können, dass etwas milder als per Regel nötig bestraft werden kann, wird einem der Videobeweis nicht die Diskussionen über die "richtige" Bestrafung ersparen. Dann bleibt der Videobeweis eben nur eine Hilfe für die Schiedsrichter, die gegenseitige Beratung durch das Sichten des Videomaterials direkt zu ersetzen.
Wenn man weiterhin duldet, dass die Schiedsrichter in Abstufungen bewerten können, dass etwas milder als per Regel nötig bestraft werden kann, wird einem der Videobeweis nicht die Diskussionen über die "richtige" Bestrafung ersparen.
Da stimme ich voll und ganz zu.
Und zusätzlich: Der Videobeweis erspart die Diskussionen in solchen Fällen nicht nur nicht, sondern er verstärkt sie!
Denn wenn man in Sekundenbruchteilen auf dem Feld falsch entscheidet, ist das das Eine.
Aber wenn es nach Videosichtung immer noch tut, ist das was ganz Anderes.
Wo der Videobeweis fast immer hilfreich ist, ist bei der Entscheidung Tor/kein Tor oder gemeinsam mit der Torbeleuchtung, ob der Ball vor dem Spielende im Tor war.
Wo der Videobeweis fast immer hilfreich ist, ist bei der Entscheidung Tor/kein Tor oder gemeinsam mit der Torbeleuchtung, ob der Ball vor dem Spielende im Tor war.
Ein Wort: Lissabon.
Zwei unberechtigte Tore.
Eins, weil das Kresbetreten trotz Videonutzung nicht gesehen wurde.
Und eins beim 7-Meter in der Verlängerung, obwohl der Ball niemals vollständig hinter der Linie war.
Wenn in solchen Momenten (trotz jahrelanger Videobeweis-Erfahrung bei der EHF) selbst solche Dinge nicht funktionieren, wird's schwierig (und das ist sehr nett formuliert).