Prognosen und Saison 2021/22

  • Apropos Restprogramm:

    Der TV Großwallstadt hat in den verbleibenden sieben Ligaspielen zwar fünfmal Heimrecht, aber da warten mit Nordhorn, zweimal Hamm, Hüttenberg, Essen und Bietigheim ganz schwere Brocken. Da wird der TVG ein paar Überraschungen brauchen, denn nur zwei Punkte aus dem Heimspiel gegen Emsdetten würden wohl nicht reichen - und selbst da gab es im Hinspiel eine 27:31-Auswärtsniederlage.

    Mit Blick auf die Restprogramme aller Mannschaften sehe ich den TVG am Ende der Saison leider auf einem Absteigsplatz.

    Wobei es zur Zeit des Öfteren Siege von Abstiegskandidaten gegen Teams von oben gibt. Mal abwarten...

  • Das sehe ich anders. Der Heimvorteil spricht für den TVG. Die Teams von oben kochen auch nur mit Wasser. Im Zweifel schlägt man eher ein Team von oben zu Hause , als auswärts ein schwächeres Team.Aue mal ausgenommen, die sind wohl klarer Absteiger Nummer 1.

  • Der TV Großwallstadt und der TSV Bayer Dormagen waren in der vergangenen Saison auch sehr erfolgreich (6. bzw. 7.) und stehen jetzt im Abstiegskampf. Bei uns liegt es mMn daran, dass in der Hinrunde zuviele Spieler zulange verletzt waren. Teilweise waren nur sieben Feldspieler dabei. Woran es in Aue bzw. Großwallstadt liegt, weiß ich nicht.

    Was Aue betrifft, da ist der Klassenerhalt nur noch theoretisch zu schaffen. Großwallstadt, die derzeit auf Platz 17 stehen, haben aus 31 Spielen 23 Punkte geholt. Hochgerechnet auf 38 Spiele wären das 28,2 Punkte. Aue hat noch fünf Spiele und kann auf maximal 29 Punkte kommen. Dazu kommt die schlechte Tordifferenz. Wenn alle fünf Spiele gewonnen werden, könnte es knapp reichen. Aber nur dann.

    Was den zweiten Absteiger betrifft, da tippe ich auf Emsdetten.

    Gruß Flevo

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)

  • Hallo Arcosh,

    erstmal vielen Dank für den kleinen Hoffnungsschimmer. Ich glaube, der durchschnittliche Zuschauer des EHV Aue ist nicht gerade internetforenaffin. ;) Hier kommt nun eine demzufolge vermutlich unerwartete Antwort auf deine Frage.

    Vorab: natürlich kann ich das Rätsel nicht lösen, allerdings kann ich zumindest meine etwas detailliertere Sicht auf die Situation darlegen.

    Vorsaison

    Zunächst muss man festhalten, dass das Abschneiden in der vorigen Saison überdurchschnittlich gut war, was meines Erachtens nach an einem exorbitanten Mannschaftszusammenhalt durch zahlreiche Schicksalsschläge festzumachen ist:

    • Einbruch in die Geschäftsstelle inkl. Gelddiebstahl
    • Brandstiftung bei Vereinsfahrzeugen
    • schwere Coronaerkrankung des Cheftrainers Stephan Swat inkl. mehrwöchigem Koma und damit verbundene Reaktivierung des bisher erfolgreichsten Trainers der jüngeren Vereinsgeschichte Rúnar Sigtryggsson
    • Tod des Vaters des Managers (eine der „guten Seelen“ des Vereins) durch Herzinfarkt während des Heimspiels gegen Konstanz

    Nach dem letztgenannten Ereignis startete eine schier unglaubliche Serie mit neun ungeschlagenen Spielen bis zum Saisonende (davon acht Siege).

    aktuelle Saison

    Man startete recht gut mit 5:3 Punkten. Danach folgte das Pokalspiel gegen den THW Kiel vor ausverkaufter Halle. Eigentlich hatte ich erwartet, dass man nach diesem Erlebnis den Ligabetrieb weiterhin erfolgreich gestaltet, doch dies war nicht der Fall. Man könnte sagen, dass nach diesem Spiel etwas „die Luft raus“ war. Mitte Oktober gab es die ersten Coronafälle der neuen Saison in der Mannschaft, ausgerechnet erwischte es die beiden Schlüsselspieler Kevin Roch (Kapitän, Abwehrchef, klare Nummer 1 auf Linksaußen) sowie Adrian Kammlodt (Toptorschütze). Alle drei Spiele, die ohne diese beiden Spieler bestritten werden mussten, gingen verloren. Zu allem Überfluss verletzte sich Kammlodt in einem der ersten Trainings nach der Quarantäne am Sprunggelenk und fiel weiter aus. Das Heimspiel gegen Ferndorf (es sollte das letzte bis Februar sein, bei dem Zuschauer erlaubt waren) wurde knapp gewonnen, allerdings hagelte es danach hohe Niederlagen in Hüttenberg und Gummersbach sowie zu Hause gegen Eisenach. Anschließend gab es zwar keine „Packungen“ mehr, jedoch größtenteils enge Spiele, die meist knapp verloren wurden bzw. einmal Unentschieden endeten. Im Weihnachtsheimspiel gegen Dessau gelang dann nach acht Spielen ohne Doppelpunktgewinn endlich mal wieder ein Sieg (sogar mit 8 Toren Differenz).

    Nach der Winterpause folgten erneut zwei Heimspiele (gegen Hüttenberg und Hamm), die mit einem Tor verloren wurden, und ein Überraschungsauswärtssieg in Friesenheim. Allerdings gab es danach wieder eine Niederlagenserie, die ganze fünf Spiele anhielt. Man versuchte, mit einem Mentaltrainer entgegenzusteuern, was allerdings bis heute offenbar nur mäßig klappt. Danach gab es endlich wieder zwei Spiele ohne Niederlage, allerdings auch ohne Sieg. Nach der Osterpause kam es dann zum mit Spannung und Vorfreude erwarteten Heimspiel gegen Gummersbach mit einer famosen ersten Halbzeit, in der nahezu alles klappte, und desaströsen ersten zehn Minuten in der zweiten Halbzeit, in denen fast nichts gelang. Über die Gründe hierfür kann nur spekuliert werden, für mich war die Diskrepanz zwischen den Minuten 1 bis 30 und 31 bis 40 schlicht und ergreifend unverständlich und nicht nachvollziehbar. Eventuell ein Wink der Mannschaft mit dem Zaunspfahl?! Jedenfalls legte der bisherige Cheftrainer Kirsten Weber direkt nach dem Spiel sein Amt nieder. Es folgte ein überzeugender Heimsieg gegen Lübeck mit Interimscoach René Jahn (meine Worte nach dem Spiel: „DAS war der EHV Aue, wie man ihn kannte!“). Nach diesem Sieg und der Verpflichtung von Stephan „Apollo“ Just war eigentlich der Weg geebnet für eine Siegesserie. Eigentlich! Das Auswärtsspiel in Eisenach begann mit einer Roten Karte in der 4. Minute gegen Kevin Roch für ein Foul, welches zumindest zu diesem frühen Zeitpunkt mit einer Zeitstrafe angemessener geahndet gewesen wäre. Diese harte Bestrafung war sicher der Hauptgrund für diese Niederlage. Auch im folgenden gestrigen Heimspiel gegen Großwallstadt gab es eine Niederlage aufgrund zu vieler Fehler auf Seiten des EHV. Beigetragen haben dazu allerdings auch der eine oder andere unglückliche Pfiff der Schiedsrichter (beide Jahrgang 1998), die für einen solchen Abstiegsgipfel meiner Meinung nach überfordert waren.

    Kader

    Der einzige Abgang war ja der Rückraumrechte Gabriel de Santis, der im Vorjahr meines Erachtens nach die Nummer 1 auf seiner Position war. Nun rückte also der bisherige „Ersatzmann“ Arnar Birkir Hálfdánsson, über den bereits damals gesagt wurde, er schwanke mit seiner Spielweise zwischen Genie und Wahnsinn, an dessen Stelle. Als zweiter Mann für diese Position wurde Aki Egilsnes verpflichtet, der jedoch leider die komplette Hinrunde unter seinen Möglichkeiten blieb. Halfdansson hingegen baute im Vergleich zur Vorsaison erheblich ab, mittlerweile landet fast jeder Torwurf nicht dort, wo er hin soll und jeder Pass nicht bei dem, bei dem er ankommen soll. Egilsnes hingegen ist in der Rückrunde mittlerweile einer der konstantesten Spieler, allerdings eben ohne adäquaten Ersatz.

    Auf Rückraumlinks gab es in der Hinrunde das o.g. Corona- und Fußproblem bei Adrian Kammlodt. In der Rückrunde fand er zwar zu alter Stärke zurück, jedoch ist nun das Problem bei ihm, dass er in jedem Spiel nahezu durchspielen muss (Abwehr und Angriff), da sich sein Ersatzmann Nico Schneider in der Winterpause sämtliche Bänder im Knie riss.


    Zusammenfassend kristallisieren sich folgende Gründe für die schlechte aktuelle Saison heraus:

    • zahlreiche knapp verlorene Spiele (5 x -1 Tor, 3 x -2 Tore) und 5 x Unentschieden
    • kaum Alternativen auf den Halbpositionen
    • fehlende Siegesserie
    • eventuell nicht optimales Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer Kirsten Weber

    Ich hoffe, damit zumindest etwas Licht ins Dunkel bringen zu können. :hi:

  • Eylper 5. Mai 2022 um 21:36

    Hat den Titel des Themas von „Prognosen 2021/22“ zu „Prognosen und Saison 2021/22“ geändert.
  • Ich hoffe, damit zumindest etwas Licht ins Dunkel bringen zu können. :hi:

    In der Tat. Vermutlich war der Kraftakt in der letzten Saison zu heftig und auch der Trainerwechsel hat nicht funktioniert. Das kleine Sportdorf somit mit gleich 2 Abstiegen gestraft. Hängen die Leonhardt Brothers auch signifikant im Sponsoring für die Handballer. Aue war ja schon mal für eine Jahr in Liga 3 abgetaucht. Um direkt wieder hoch zu gehen müsste die Mannschaft weitesgehend zusammengehalten werden. Im Unterschied zu Dessau kann man ja nicht direkt auf den Talentefluss von Leipzig und Magdeburg setzen.

  • In der Tat. Vermutlich war der Kraftakt in der letzten Saison zu heftig und auch der Trainerwechsel hat nicht funktioniert. Das kleine Sportdorf somit mit gleich 2 Abstiegen gestraft. Hängen die Leonhardt Brothers auch signifikant im Sponsoring für die Handballer. Aue war ja schon mal für eine Jahr in Liga 3 abgetaucht. Um direkt wieder hoch zu gehen müsste die Mannschaft weitesgehend zusammengehalten werden. Im Unterschied zu Dessau kann man ja nicht direkt auf den Talentefluss von Leipzig und Magdeburg setzen.

    1) Die Leonhardts sind bei Weitem nicht so präsent wie im Fußball. Als einziger Sponsor aus dem „Imperium“ finde ich das Autohaus Leonhardt GmbH, allerdings auch nur mit Name gelistet und nicht mit Logo, wie das bei Haupt-, Co-, Gold- und Silbersponsoren der Fall ist. Der frühere Handballspieler und -trainer Reiner Leonhardt, Onkel von Helge und Uwe, ist zwar regelmäßig bei den Heimspielen Zuschauer, sein Interesse an dieser Sportart ist aber wohl nicht allzu sehr an die Neffen vererbt worden. Im Jahr 2020 stieg Helge lieber mit seinem Chemnitzer Autohaus als Sponsor bei den Niners Chemnitz (Basketball) ein... In den letzten beiden Heimspielen waren zumindest mal Jugendteams des FC Erzgebirge Aue und auch ein paar Profifußballer aus dem Zweitligakader zu Gast (gab es in der Vergangenheit nicht allzu häufig).

    2) Der Großteil der Mannschaft hat wohl bereits ligaunabhängig gültige Verträge für die nächste Saison unterschrieben. Als Nachfolger von Adrian Kammlodt wechselt ja das 22-jährige (Top?)Talent Elias Gansau aus der Leipziger U23 ins Erzgebirge. Also gibt es schon eine Verbindung zwischen DHfK Leipzig und dem EHV Aue (ein Grund hierfür ist sicher, dass Manager Karsten Günther aus dem benachbarten Zwönitz stammt). Die Verbindung ist auch daran zu sehen, dass in der aktuell laufenden Rückrunde für den bereits erwähnten verletzten Nico Schneider ein anderer Spieler aus der Leipziger U23 (Franz Häcker) per Doppelspielrecht in Aue aushelfen sollte, allerdings verletzte sich dieser unglücklicherweise am Ellbogen und konnte so nie für den EHV zum Einsatz kommen.

    Und ob sich noch eine Verbindung zum SC Magdeburg entwickelt, wird sich zeigen, falls Stephan Just übers Saisonende hinaus in Aue bleiben sollte...

  • Großwallstadt hat den Vorteil, gegen alle anderen Abstiegskandidaten den direkten Vergleich gewonnen zu haben. Das ist im Zweifelsfall ein Punkt mehr als der Gegner. Nur Emsdetten steht noch aus.
    aber vom Restprogramm her gebe ich arcosh recht, das wird eine ganz schwere Kiste die Klasse noch zu halten.

  • Großwallstadt hat den Vorteil, gegen alle anderen Abstiegskandidaten den direkten Vergleich gewonnen zu haben. Das ist im Zweifelsfall ein Punkt mehr als der Gegner. Nur Emsdetten steht noch aus.
    aber vom Restprogramm her gebe ich arcosh recht, das wird eine ganz schwere Kiste die Klasse noch zu halten.

    Gibt's den direkten Vergleich noch? Ich dachte, dass bei Punktgleichheit (Pluspunkte) die bessere Tordifferenz ausschlaggebend ist. Oder gilt das nur für die 1. Liga?

  • So eine geile Liga!

    Total! Da sind die Spiele wirklich offen. Das werden noch richtig spannende Spieltage bis zum Saisonende.

    „PdV wird NIEMALS nach Kiel wechseln.“ Zitat von Stifler‘sMom

    „Man kann froh sein , dass wir heute nur gegen Plock spielen.“ „Habe nur ich das Gefühl, dass wir jeden Angriff 5 gegen 6 spielen ?“ Zitate von Stifler‘sMom zum CL-Spiel des SCM.

  • selbst nordhorn nach 4 niederlagen in folge noch im aufstiegsrennen.....

    unten wird ausser für aue noch eingies für alle drin sein, wobei ich emsdetten auch als 2. absteiger sehe

  • Gibt es mittlerweile eigentlich eine richtige Konfetenz bei SportDeutschland.TV?

    „PdV wird NIEMALS nach Kiel wechseln.“ Zitat von Stifler‘sMom

    „Man kann froh sein , dass wir heute nur gegen Plock spielen.“ „Habe nur ich das Gefühl, dass wir jeden Angriff 5 gegen 6 spielen ?“ Zitate von Stifler‘sMom zum CL-Spiel des SCM.

  • Thx für die Info. Schade.

    „PdV wird NIEMALS nach Kiel wechseln.“ Zitat von Stifler‘sMom

    „Man kann froh sein , dass wir heute nur gegen Plock spielen.“ „Habe nur ich das Gefühl, dass wir jeden Angriff 5 gegen 6 spielen ?“ Zitate von Stifler‘sMom zum CL-Spiel des SCM.

  • Stimmt! Es entscheidet die Tordifferenz. Über die Sinnhaftigkeit im Handball kann man natürlich streiten. Allerdings ist auch hier der TVG aktuell bevorteilt. Ob das nach den ganzen Spielen gegen das obere Tabellendrittel so bleibt wird man sehen müssen

    Einmal editiert, zuletzt von TVG-Patriot (9. Mai 2022 um 09:19) aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Im Moment kann man den Eindruck gewinnen in der 2 Bundesliga gebe es einen Aufstiegsvermeidungskampf. Nordhorn mit 2 Punkten aus den letzten 6 Spielen, Hamm kommt auch nur auf 4 Punkte in den letzten fünf Spielen. Vergangeen Saison verpasste der VfL Gummersbach mit 55:17 Punkten den Aufstieg und aktuell hat die HSG Nordhorn bereits 24 Punkte.

    Einerseits denke ich, dass man die Chance zum Aufstieg ergreifen sollte, wenn sie sich bietet. Andererseits macht keiner der Vereine den Eindruck jetzt schon eine Mannschaft zu haben die in der 1. Bundeliga bestehen kann und so laufen sie Gefahr nach einem Jahr im Oberhaus wieder in der 2. Bundesliga zu landen, aber möglicherweise ohne ihre Leistungsträger und somit mit einer schlechteren Ausgangssituation als wenn noch ein Jahr 2. Bundesliga zur Weiterentwicklung der Mannschaft genutzt werden würde.

    Ich bin gespannt wie Hamm nächsten Samstag gegen Eisenach auftritt.

  • Ich denke, Nordhorn/Lingen macht das Ding, Eisenach hat ja auch schon 1 Spiel mehr absolviert (34), N/L erst 33 Spiele. Hamm scheint wirklich nicht zu wollen, ich denke, das geht denen zu schnell mit dem möglichen Aufstieg, Micha Lerscht ist überrascht, dass sie auf einmal da oben hängen. Erstligatauglich ist nach den letzten Ergebnissen außer dem VfL niemand.

    Und im Keller wütet der "Rasende Roland", da werden Ergebnisse eingefahren, da bekommt man Schnappatmung. Ich weiß grad nicht, ob wir schon einmal so eine bekloppte Saison hatten??

    :lol:  Fußball + Schnelligkeit + Intelligenz = HANDBALL :lol: