DDR-Oberliga Erinnerungsthread

  • Nee, kam zwar wie Stabbel Stiebler aus Merseburg, hat aber nicht für den SCM gespielt. Dafür konnte der gleich stark mit links und rechts werfen. 8o

    Eigentlich wollte ich hier nix schreiben, die gleiche Sülze wie sie in alle Themen gematscht wird, aber trotzdem mal.
    Ich habe vor vielen Jahren ja mal intensiv an einem SCM Archiv gearbeitet und bei Sichtung von vielen alten Zeitungsartikeln etc die ich noch habe, habe ich dies auch mal gefunden und konnte es nicht glauben. Hoffentlich verwechsle ich jetzt nix.

    Ich glaube es war vor Olympischen Spielen, da wurden kurz vor Saisonende manche Spieler zur Vorbereitung schon in andere Mannschaften gesteckt zum besseren Einspielen der Nationalspieler. Es war glaube ich sogar eine Pokalfinalrunde wo er für den SCM spielte.
    Im alten SCM-Forum war das glaube ich mal Thema.
    Habe ich noch irgendwo in den Tonnen alten Unterlagen.

    Klatschpappen und Marktschreier in Handballhallen sind peinlich.

  • Hallo zusammen, dass mit Hauck habe ich auch so in Erinnerung. Ich glaube dieses einspielen der Auswahlkader fand immer im Rahmen des Pokalturniers in Rostock statt.


  • ... Beim ASK haben sie ja bestimmt in einer Kaserne trainiert. Allein diese braunen Sportanzüge waren ja die gleichen wie bei jedem Soldaten. ...

    Verkappter Aprilscherz? Ist zwar nebensächlich, aber ich glaube nicht, daß alle Abteilungen des ASK Vorwärts in einer Kaserne trainiert haben. Der Sportclub war Ende der 60er von Ost-Berlin nach Frankfurt/O. umgezogen. Das war vielleicht bei der ASG Löbau so mit dem Training in der Kaserne der Offiziershochschule. Und die Trainingsanzüge waren bei den Leistungssportlern schon von besserer Qualität. Die ollen Schlabberdinger der normalen Wehrpflichtige mußten die nicht ertragen.

  • Mal sehen ob ich das nochmal finde mit Hauck.
    Übrigens, weil der Name hier schon fiel, Wieland Schmidt hat mal in einem Spiel 9 Tore erzielt als Feldspieler !!!

    War am 24.6.1978 im Rückspiel der 3. Pokalrunde gegen HSG Wissenschaft Freiberg. Hinspiel in Freiberg (15:43)
    Rückspiel 41:11 (W.Schmidt 9 Tore; Rothe 6; Gerlach 5; Krüger 4; H. Jahns 3; R.Jahns 2; Schütte 1; Pfeifer 4; I. Wiegert 5; Hoppe 2)
    Um gleich mal ein paar Namen zu nennen von damals.

    Habe ich alle noch spielen sehen, wurde von meinem Vater schon Anfang der 70er in die HGH mitgenommen. Kann mich noch vage daran erinnern, durch diese Dachbögen war die Sicht damals etwas eingeschränkt von den Plätzen. Gab es ja einige Plätze.

    Frank Wahl fand ich damals immer schon klasse. Rüdiger Borchardt von Rostock auch.

    Klatschpappen und Marktschreier in Handballhallen sind peinlich.

    Einmal editiert, zuletzt von Guido (1. April 2021 um 21:17)

  • Ich werfe mal noch einige Namen mit rein ... Ganschow , Lakenmacher, Will?? Gabs nicht auch Brüder ... ??? Vielleicht sogar Böhme ?? Einer in Rostock , der andere in Schwerin ??

  • Ganschow war ne Dynastie. Der alte Ganschow und Lakenmacher müssten in den 70ern gespielt haben. Die hat hier vermutlich keiner mehr gesehehen. Rainer Ganschow war in meiner Zeit Trainer bei Empor. Hatte zwei Söhne Ulf und Heiko haben ja auch hoch gespielt.
    Ganschow war ja auch Trainer in Tunesien und Algerien Anfang der 80er, d.h. der hatte schon die richtige Welt gesehen und auch Devisen. Der war als Trainer schon sehr souverän.
    deshalb kam wahrscheinlich die tunesische Nationalmannschaft immer zum Neujahrsturnier.

    Wenn ich so zurückdenke welche Spieler ich noch Erinnerung hatte, die herausstachen:

    Holger Schneider
    dann gab es in Eisenach einen Kalbitz, der hatte einen unglaublichen Armzug.
    Als Spielmacher klaus dieter schulz vom ASK
    Jean baruth Linksaussen
    eben diese Olaf Köppe von Löbau weil der in dem Spiel glaub ich 10 Tore gemacht hat und als einziger Torgefahr entwickelte
    Olaf Pleitz vom ASK, ein unglaublicher Steineschmeisser. Mindestens 2 Meter.
    Fiedler vom SCM auf RM.

    Das Kreisläuferduo von Empor war damals sehr stark. Matthias Hahn und Thilo Strauch. Hahn hatte dann ja noch sehr lange in Flensburg erfolgreich gespielt. Den hab ich noch in Erinnerung weil der als junger Kerl (und später ja auch) so ein Schlaftablettenphysiognomie hatte. Der konnte aber die Bälle richtig gut fangen. Strauch war ein sehr athletischer Typ, Hahn mit Hang zum Moppel

    Dann auch eine interessante Erinnerung. Nicht alle Emporspieler hatten eigene Autos. Stefan Garbe RA saß zweimal mit Sporttasche und Freundin im gleichen S-Bahnabteil.
    Ach Christian Langner (RM) lief nach einem Spiel durch die S-Bahn. Das hatte mich damals gewundert, denn Langner war ein wichtiger Spieler.

    Von der Bezahlung her muss es in der DDR große Unterschied zu den Fussballern gegeben haben. Von den Hansakickern hörte man, dass die im Neptunhotel oft in der Bar feierten. (Wobei das auch so 90/91 gewesen sein kann. 87 wohnte Juri Schlünz (mittelfeldstar) noch in Lichtenhagen in der Platte und den Torwart Kunert hatte ich mit Kinderwagen im bus gesehen.

    Unanbhängig von den Namen könnte man auch noch mal das Jugendsystem beleuchten. In Stralsund gab es einen Armeestützpunkt.Dort war ein Leistungszentrum der ASK Frauen. Die besten von denen wurden nach Frankfurt delegiert. Ich glaube, dass die Jungs auch eine Art Schwerpunkt hatten. Da gingen auch welche zu Empor. In der DDR hieß das ja TZ (Trainingszentrum). Meine Mutter war nebenbei in der Leichtathlethik in einem TZ als Trainerin tätig. Da konnte man erahnen was es in Sport für eine Masse an Jobs gab. Der TZ Leiter war hauptberuflich angestellt. Nun hatte nicht jeder Kreis TZs für jede Sportart, aber auf die Masse gesehen müssen das schon ein paar Tausende Jobs gewesen sein. Ich war in Stralsund beispielsweise in einem Ruder TZ für kurze Zeit. Und gesichtet wurde ich mit 12 oder so für Kanu. Würde hier noch jemand gesichtet? Die vermaßen da ja die Gliedmaßen. Weil meine Beine wohl für die Größe recht kurz waren, wurde es dann Kanu. Bin aber nur dreimal hingegangen. Die paddelten mitten in der Stadt auf einem Teich. Wurden Handballer gesichtet? Kann ich mir nicht vorstellen. Brauchte man ja alle Körpergrößen. Also allein für den Kreis Stralsund gab es mit Gewichtheben. Leichtathletik, Rudern und Kanu mindestens vier TZs mit Hauptamtlichen.

    8 Mal editiert, zuletzt von alter Sack (1. April 2021 um 22:41)

  • Ganschow war ne Dynastie. Der alte Ganschow und Lakenmacher müssten in den 80ern gespielt haben. Die hat hier vermutlich keiner mehr gesehehen. Rainer Ganschow war in meiner Zeit Trainer bei Empor. Hatte zwei Söhne Ulf und Heiko haben ja auch hoch gespielt. Wenn ich so zurückdenke welche Spieler ich noch Erinnerung hatte, die herausstachen:


    Nein, wie Guido schon schrieb, wer heute 50 + ist und schon als Kind zum Handball ging, der hat die alle noch gesehen. Ganschow, Kählert, Udo Röhrig, Heinz Flacke markieren zusammen mit Wolfgang Lakenmacher, Peter Rost und Lothar Döring sozusagen den Beginn meiner Handballerinnerungen.
    Auf Röhrig folgte dann Gerlach, auf Lakenmacher Wiegert sen. und auf Flacke Günter Dreibrodt, die dann ihrerseits SCM-Legenden wurden. Von den Nicht-SCMern fand ich Wahl und Borchardt von Empor und Hauck von Dynamo immer am spektakulärsten. Aber das war dann ab späte 70er und 80er Jahre, die bei mir vor allem durch exzessive Fußballbesuche und auch Auswärtsfahrten geprägt waren. Da fand dann Handball mehr im TV statt.
    Aber mit Flacke, Röhrig und Lakenmacher verbinde ich die frühen Erfolge des SCM ab 1970, die ich nur noch in ihrer Spätphase gesehen habe.
    Da man für die Gieseler ja nie so einfach Karten bekam war ein regelmäßiger Besuch beim Handball eigentlich sowieso nicht drin und dann darf man natürlich nicht vergessen, dass das auch in die erfolgreichste Zeit des FCM reinfiel und zum Fußball ins Grube kam man natürlich leichter rein als in die Gieseler zum Handball. Auch war Handball ja auf Grund des Kartenproblems eher immer eine Veranstaltung in Familie und Fußball war halt mit den Kumpels. ich kann mich nur ganz dunkel dran erinnern 2-3x mit Kumpels zum Handball in der Gieseler gewesen zu sein, wahrscheinlich weil da irgendwelche Erwachsenen verzichtet hatten.

    Editha: alter Sack, mit Ganschow und Lake hast du richtigerweise auf die 70er korrigiert.
    Für die Magdeburger oder an MD-Geschichte Interessierte noch ein Buchtipp. Werde ich mich selbst mal drum kümmern.
    Magdeburger Biographisches Lexikon 19. und 20. Jahrhundert. Scriptum-Verlag, Magdeburg 2002, ISBN 3-933046-49-1.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

    4 Mal editiert, zuletzt von hlp (2. April 2021 um 00:51)

  • Wenn hier über den SC Empor Rostock geredet wird, dann muß auch der Torhüter Jürgen Rohde erwähnt werden, der zusammen mit Wieland Schmidt auch in der DHV-Auswahl mal ein Gespann bildete. Jürgen Rohde war 20 als er 1973 nach Rostock kam und war vorher 6 Jahre beim SCM. Ich weiß nicht, ob es den Tatsachen entspricht, daß sein damaliger Wechsel mit Wieland Schmidt zusammenhing, der damals auch schon beim SCM spielte. Meine es mal so gehört zu haben.

  • Alf, wo bist Du?


    Hast du keine eigenen Erinnerungen? Du bist doch alt genug die 70er noch bewusster erlebt zu haben. Alf kann das ja schlecht selber erlebt haben.

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    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Nicht direkt DDR-OBERLiga, aber durchaus passend und hier in der HE gar nicht angesprochen: Im Februar kam im MDR "Sportclub Story Kalter Krieg DDR BRD" - fand ich auch sehr interessant. Dürfte auch noch in der ARD-Mediathek abrufbar sein...


    "Kalter Krieg": Handball DDR - BRD 1976

    Fand ich ebenfalls wirklich sehenswert.

    Rassismus ist keine 'Meinung'. Rassismus ist menschenverachtend. Faschismus ist keine 'Meinung'. Faschismus ist menschenverachtend. Homophobie ist keine 'Meinung'. Homophobie ist menschenverachtend.

  • Meine Erinnerungen gehen auch in die 70er zurück als ZAB Dessau einige Jahre im Oberhaus bestehen konnte. An Spiele gg Schwerin und gegen den SCM habe ich noch die Bilder verschleiert vor mir. Ein Torhüter bei ZAB hieß Lehmann und der zweite Sackewitz. Einige von den Haudegen sind auch immer noch regelmäßig in der ZAB-Halle, solange es noch ging.

    Dessau kam dann ja in der Wendezeit wieder zurück in die Oberliga. Im DRA gibt es noch das Spiel aus der ZAB-Halle vom 28.3.1991 gegen den SCM. Das dürfte das letzte Pflichtspiel beider Teams gegeneinander gewesen sein.

  • "Kalter Krieg": Handball DDR - BRD 1976

    Fand ich ebenfalls wirklich sehenswert.


    Geht aber am Thread-Thema etwas vorbei finde ich. Es ist ja doch wieder Kalter Krieg und Klassenkampf.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Aha ... da fällt einem einiges wieder ein...
    Es gab doch die Kinder- und Jugendsportschulen , kurz KJS , da wurden doch viele Sportarten gebündelt... dort konnte man " aussieben " .. wer Leistung brachte wurde weiter gefördert , wer nicht die Leistung brachte , konnte die Schule zu Ende machen und wurde nicht mehr sportlich gefördert... Vieles war da dabei Schwimmen , Turmspringen , Turner , Segler , Kanuten und ja auch Handballer... ( alles natürlich auch für die Mädels...)
    PS.: Die Enkelin von Wolfgang Lakenmacher spielt aktuell in Buxte... das mal nur so nebenbei...

  • Geht aber am Thread-Thema etwas vorbei finde ich. Es ist ja doch wieder Kalter Krieg und Klassenkampf

    Liefert aber doch auch schöne Bilder und solange dann auf nicht auf einmal wieder jemand das ganze mit Antisemitismus in Verbindung bringt, worauf hin man gleich wieder eine Seite überscrollen kann muss.... Ist ja auch ein Teil gesamtdeutscher "Handballerinnerungskultur" vor der Wende, genauso wie die EC-Begegnungen zwischen Rostock - TUSEM oder eben Blatter und Radig. Blatter spielte doch dann kurz auch noch beim THW.

    Da hier ZAB Dessau gefallen ist. Ich habe mir noch mal die LIste der Oberligisten angeschaut. Findet man unter bundesligainfo.de - Handball von A bis Z
    Allein die BSG Namen waren ja rein phonetisch aus heutiger Sicht ein Genuss.

    ZAB Dessau - Zementanlagenbau Dessau
    LOK RAW Cottbus - Reichsbahn Ausbesserungswerk Cottbus

    Bei Eberswalde habe ich auf Anhieb nicht gefunden, wofür das KE steht
    Handballabteilung der BSG SVKE Britz, der Betriebssportgemeinschaft des Britzer Fleischkombinates
    Als ich die gesehen hatte (mit Klaus Gruner, wobei ich den nicht mehr physisch vor Augen hatte) musste ich immer grübeln, ob von den Spelern wirklich einer mit der Produktion der Würstchen was zu tun hatte.

    Einer der beeindruckendsten BSG Namen war schon damals, allerdings im Fussball, RB Trinwillershagen. Rotes Banner Trinwillershaben. Die waren in der Bezirksliga Rostock immer vorne dabei. Das war einer der Muster LPGs, die man in den 50er und 60er Jahren im nach sowjetischem Vorbild pushte. Also so eine Art Überbleibsel aus der Stalinära, wenn man so will.

    Kennt sich jemand mit HG 85 Köthen aus. Insofern in interessant, da es hier zu einer Fusion verschiedener BSGen kam. Man lese bei Wikipedia nach. Kamen ursprünglich aus einer LPG und Spielern der Pädagogischen Hochschule. Aber ZAB und Einheit Halle (Einheit = Kommunalverwaltung) haben auch Spieler beigetragen.
    link

    Das war ja sportpolitisch in gewisser Weise innovativ und muss doch einen Diskurs im Vorfeld zur Folge gehabt haben.

    2 Mal editiert, zuletzt von alter Sack (2. April 2021 um 05:49)

  • Ist ja auch ein Teil gesamtdeutscher "Handballerinnerungskultur" vor der Wende, genauso wie die EC-Begegnungen zwischen Rostock - TUSEM oder eben Blatter und Radig. Blatter spielte doch dann kurz auch noch beim THW.

    Fünf Jahre war er beim THW, der 2019 viel zu früh verstorbene Radig ebenfalls.

  • Handballabteilung der BSG SVKE Britz, der Betriebssportgemeinschaft des Britzer Fleischkombinates
    Als ich die gesehen hatte (mit Klaus Gruner, wobei ich den nicht mehr physisch vor Augen hatte) musste ich immer grübeln, ob von den Spelern wirklich einer mit der Produktion der Würstchen was zu tun hatte.

    Schlacht- und Verarbeitungskombinat Eberswalde (SVKE)


    https://de.wikipedia.org/wiki/EWG_Eberswalder_Wurst