Handball 3.Liga M 2020/21 – Staffel-Neu-Einteilung?

  • Gibt es klare Regelungen, wie Profi-Sportler und Berufssportler ihrem Beruf nachgehen können?
    WICHTIGE FRAGEN
    ZUM SPORT IM NOVEMBER

    Die Eindämmung des Corona-Virus hat für die Hessische Landesregierung höchste Priorität. Das bergeordnete Ziel ist nach wie vor Infektionsketten zu unterbrechen und die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems zu gewährleisten. Der Trainings- und Wettkampfbetrieb des Spitzen- und Profisports, sofern diesem ein umfassendes Hygienekonzept vorliegt, ist gestattet.
    Das Innenministerium grenzt in Abstimmung mit dem Landessportbund Hessen den Profisport als bezahlte Vollzeittätigkeit von Berufssportlern in Kapitalgesellschaften bzw. über den Wirtschaftsbetrieb von Vereinen ab. Das Training von Kaderathleten an den Bundesstützpunkten und Landesstützpunkten ist mit einem eigenen Erlass vom 02. November 2020 extra geregelt. Darin werden folgende Personen und Personengruppen aufgeführt:

    • Bundes- und Landeskaderathletinnen und -athleten (OK, PK, EK, NK 1, NK 2, LK) sowie Paralympische Bundes- und Landeskaderathletinnen und -athleten (PAK, PK, TK, NK1, NK 2, LK), welche von den zuständigen Bundes- oder Landesfachverbänden anerkannt sind.
    • Spielerinnen oder Spieler der Jugend- bzw. Nachwuchsaltersklassen im Leistungsbereich (mindestens U 15 Mannschaften oder älter), deren Mannschaften in der höchsten Spielklasse (national oder länderübergreifend) spielberechtigt sind und einer Olympischen oder Paralympischen Sportart angehören; sofern es sich um ein durch den zuständigen Spitzenfachverband zertifiziertes Nachwuchsleistungszentrum handelt und eine der Mannschaften dieses Nachwuchsleistungszentrums in den oben genannten Spielklassen teilnimmt, gelten dort alle Mannschaften im Leistungsbereich als Spitzensport.
    • Profi- oder Spitzensportmannschaften aller Sportarten. Unter Profisport ist die bezahlte Vollzeittätigkeit von Berufssportlern in Kapitalgesellschaften bzw. über den Wirtschaftsbetrieb von Vereinen zu verstehen. In Olympischen und Paralympischen Sportarten gelten die 1.-3. Ligen sowie die 4. Liga im Männerfußball, als Spitzen- bzw. Profisport.
    • Selbstständige, vereins- oder verbandsungebundene Profisportlerinnen und -sportler (Vollzeittätigkeit) ohne Bundeskaderstatu
    • Offizieller Beitrag


    Auch wenn ich jetzt abschweife, es juckt mich doch zu sehr in den Fingern meinen Gedanken dazu zu schreiben: Ich habe mal einen Bericht gehen über einen ehemaligen Bundeskanzler gesehen: Er wusste in einem Interview keine Antwort auf eine Frage und meinte sinngemäß: "Ich weiß es nicht. Bitte geben sie mir drei Tage Zeit drüber nachzudenken." Sotwas ist mindestestens in den letzten 20 Jahren nie vorgekommen, dabei ist das genau die richtige Handlungsweise. Niemand kann auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Weder ein Kanzler, der sich - wegen eines Spions im Kanzleramt - genötigt sah, zurück zu treten, noch der DHB. Ich habe auch gehofft, das es nur vereinzelt Spielverlegungen gibt und die Saison ganz gut durchgezogen werden kann, also so wie es bisher nur inder Staffel Nordost der Fall war. Offenbar war ich genau so naiv viel viele anderen auch...

    Die Aussage von Funzelgeronimo und auch das Kanzlerzitat (Helmut Schmidt dürfte das gewesen sein? von speedylsa finde ich sehr spannend.

    Inwieweit 3. Liga (und auch JBLH) professionelle Ligen sind ist die eine Frage. Da gehe ich mit, dass das nur zum Teil Profisportler sind. Allerdings in vielen Bereichen die Strukturen (Trainingsintensität, etc.) professioneller sind als in anderen Sportarten die 1. Liga. Und gerade bei der JBLH sind nicht wenige Leistungszentren schon sehr professionell.

    Die andere Frage ist aber, wie der DHB damit umgeht. Und wenn der DHB die Möglichkeit sieht, dass 3. Liga und JBLH als Profisport eingestuft wird, dann ist das doch erst einmal ein Vorteil. Denn dann liegt es in der Hand des DHB und der Vereine, wie sie mit der Situation umgehen. Trainieren ja oder nein? Spielbetrieb ja oder nein? Das kann dann auf Ebene des DHB entschieden werden. Mit dem Status des "Profisports" ist ja nicht verbunden, dass trainiert und gespielt werden MUSS. Ohne diesen Status wäre es aber definitiv verboten.

    Von daher ist für mich NICHT die spannende Frage ob Profistatus berechtigt und nachvollziehbar oder nicht. Die spannende Frage ist, wie der DHB jetzt in der 3. Liga agiert. Der DHB könnte es den Vereinen freistellen, ob sie (wenn jeweils beide Vereine zustimmen) ihre Spiele als Geisterspiele austragen. Und der DHB hat damit erreicht, dass die Vereine in der 3. Liga trainieren können, wenn sie es wollen und man ihnen die Hallen aufschließt. Schwierig wäre es, wenn der DHB es "durchdrückt". Aber erst einmal hat er damit erreicht, dass es überhaupt eine Option gibt.

  • Ich denke auch, dass es von Vorteil wäre, diese Einstufung zu erhalten, um zumindest zu trainieren.

    Von den Gehältern abgesehen: nehmen wir mal an, die Drittligisten haben im Schnitt ein Budget von 250.000 Euro. Multipliziert mit der Anzahl der Vereine kommt man auf 18 Millionen, die die Liga umsetzt. Aus diesem Gesichtspunkt fällt mir eine Einordnung in den Bereich Profisport leicht, auch wenn wahrscheinlich nicht mehr als 10% der Spieler nur vom Handball leben.

  • Mir geht es hier viel zu sehr um Status ja oder nein, trainieren oder nicht.
    So wie es mir scheint, wird bei der Diskussion in keinster Weise Rücksicht auf die Gesundheit der Spieler, Betreuer etc. und die Eindämmung von Corona wert gelegt. Leute wir reden nicht nur von Schnupfen.
    Neben den Einzelpersonen hat der Trainer, der Verein und der Verband eine Verantwortung, die nicht nur pekunäre Aspekte abwägt, sondern auch der Schutz des Individuum. Und da bei uns Swarming und Herdentrieb im Trend liegen, wird der ein oder andere skeptische Spieler auf seine Gesundheit pfeifen, weil er dann nicht mehr eingesetzt wird, nicht mehr in einem Kader spielt usw.
    Für mich ist das der völlig falsche und egoistische Weg.

  • Woher willst du denn wissen, was der falsche oder richtige Weg ist ? Hier geht es nicht um Corona, da kannst du dich in einem anderen Tread mit den Allwissenden auslassen, sondern wie und ob wir unseren Handballsport am Laufen halten ! Wenn wir das nicht schaffen, wird er wie so Vieles auch den Bach runter gehen.

  • Ich weiss nicht was falsch und richtig ist. Aber die Platte hat nun mal zwei Seiten. Bekommen wir Corona nicht in den Griff, wird es bis auf Weiteres weder Spielpläne ohne Wettbewerbsverzerrung oder Spiele mit Zuschauern geben, vom leiblichen Wohl mal abgesehen, für das der Bäcker/Metzger und zusätzlich Sponsor bisher zuständig war.... das Ganze zieht bekanntlich weite Kreise.


    Natürlich ist die Frage nicht, ob 72 Vereine die Pandemie eindämmen können... sie können aber Ihren Teil dazu beitragen...

  • Woher willst du denn wissen, was der falsche oder richtige Weg ist ? Hier geht es nicht um Corona, da kannst du dich in einem anderen Tread mit den Allwissenden auslassen, sondern wie und ob wir unseren Handballsport am Laufen halten ! Wenn wir das nicht schaffen, wird er wie so Vieles auch den Bach runter gehen.


    Ich verstehe was du meinst, allerdings sind die Dinge derzeit untrennbar miteinander verbunden. Ein Problem ist zum Beispiel, dass die Testkapazitäten in einigen Laboren ausgelastet sind, wie heute/gestern berichtet wurde. Selbst wenn man alle Spieler testen will: Es ist nicht mit einem Fingerschippen umzusetzen. Zumal ich davon ausgehe, dass man sich diese Gedanken nicht nur in der 3. Handballliga macht, sondern auch in anderen Sportarten, wo es Ligen gibt, die in der Grauzone sind. Da sind wir nicht nur in der Größenordnung 1500 Test (um alle durchzutesten), sondern schnell mal beim 10-fachen und wie gesagt: Die Testkapazitäten sind am Limit.

    Auch wenn ich jetzt schon wieder abschweife: Ein Teil der Probleme lässt sich mit staatlichem Geld regeln (z.B. ausbleibende Zuschauereinnahmen), aber eben auch nicht alles. Es wäre tatsächlich interessant zu wissen wie die Vereine und die Spieler dazu stehen. Allerdings brauch es - meiner Ansicht nach - für die Spieler dazu eine anonyme Umfrage. Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Spieler sich nicht offen zu sagen trauen, dass sie Angst haben zu spielen.

    Kommen wir zu einem weiteren Punkt der nicht mit Geld zu bezahlen ist, aber von zentraler Bedeutung ist: Wie stehen die jeweiligen Arbeitgeber (und Kollegen) zum Engagement in der 3. Handballliga, unter den derzeitigen Vorzeichen. Da werden sicher die Antworten von ihrer Unterschiedlichkeit fast ins Unendliche gehen. Ich fände es allerdings schon interessant wie der Hintergrund der "Jobstruktur" ist.

    Da das auch die Jugendbundesliga angeschnitten wurde: Ich teile die (zwischen den Zeilen angedeutete) Ansicht, dass zumindest bei den Bundesligaspitzenclubs die A-Jugend noch eher dem Profisport zuzuordnen ist als so manche Mannschaft der 3. Liga. Das gilt sicher selbst auch für die SCM Youngsters, zumal es da personelle Überscheidungen gibt. Gerade für den Osten sind nur mal die Stichworte Sportinternat, Sportgymnasium und Sportsekundarschule genannt.

    Fazit: Es ist fast schon egal was für eine Entscheidung getroffen wird. Genörgelt wird in jedem Fall. Und wenn sich die Entscheidung hinterher als Falsch herausstellt (was man heute noch nicht wissen kann), dann wird erst recht genörgelt.


    P.S: In dem Bericht/der Dokumentation ging es um Willy Brandt. Der ist zurückgetreten, weil sein enger Mitarbeiter im Kanzleramt Günter Guillaume als DDR-Spion enttarnt wurde. Wobei das wohl nur der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte.

  • Laut Mitteilung des hessischen Innenministeriums sind Profi- und Spitzensportler wie folgt zu beurteilen:

    Unter Profisport ist die bezahlte Vollzeittätigkeit von Berufssportlern in Kapitalgesellschaften bzw. über den Wirtschaftsbetrieb von Vereinen zu verstehen. In Olympischen und Paralympischen Sportarten gelten die 1. - 3. Ligen sowie die 4. Liga im Männerfußball als Spitzen- bzw. Profisport.

    Somit ist das von der Politik klar geregelt und der Trainingsbetrieb möglich. Dies sagt ja nicht aus, daß wir unbedingt auch spielen müssen und wollen. Nur sollte jedem Spitzensportler der dies auch will (zwingen kann man keinen) die Möglichkeit gegeben werden, so zu trainieren wie es die Gegebenheiten erfordern.

  • Laut Zeitung hat der Main-Kinzig-Kreis die Hallen gesperrt, sodaß Hanau und Gelnhausen davon betroffen wären.

    Dann wird er sie wohl unter Hinweis auf die Klarstellung seitens der Verbände und der hessischen Landesregierung wieder öffnen.

    42

    Grüße aus der Barbarossastadt

  • Also die Rheinpfalz schreibt heute

    Zitat

    . . . In der Pfalz haben TuS 04 Dansenberg, SV 64 Zweibrücken, TSG Haßloch und TV Hochdorf den Spiel- und Trainingsbetrieb derzeit ausgesetzt. Gunter Fischer, der Abteilungsleiter für Kommunales und Sport im rheinland-pfälzischen Innenministerium allerdings teilte dem Präsidenten des Pfälzer Handball-Verbandes, Ulf Meyhöfer, am Mittwoch eine andere Einschätzung mit: „Die Landesregierung kann sich dieser pauschalen Beurteilung nicht anschließen und hat in der 12. CoBeVO, die seit dem 2. November 2020 gilt, festgelegt, dass lediglich der Betrieb öffentlicher und privater Sportanlagen zu Trainingszwecken für Profimannschaften der 1. und 2. Liga aller Sportarten zulässig ist. Am Dienstag hat man sich noch einmal auf der Ebene der Staatssekretäre zum Thema Regionalligafußball und 3. Liga Handball ausgetauscht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Verordnung aufgrund der weiter steigenden Infektionszahlen aktuell nicht geändert wird“. . . . .


    Alles sehr chaotisch

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Wo im Saarland trainiert Zweibrücken denn?


    Am OSP in Saarbrücken, im akt. Bericht des SR Fernsehen wurde darüber berichtet. Der Grund ist die Sonderstellung der beiden Zweibrücker Vereine VTZ Saarpfalz und SV64, die beide zum HVS (Handball Verband Saar) gehören. Also Verbandstechnisch "Saarländer" aber "politisch" Pfälzer sind.
    Über den Landessportverband und Blacky Schwarzer wurde hier unbürokratisch geholfen.