• Neue Ruhr Zeitung 24.12.2002

    TUSEM INTERN Schewzow-Truppe steht unter Druck

    In der Tabelle hat sich noch nichts getan. Der vierte Platz ist dem Tusem schon seit Wochen sicher, trotz der Rückschläge. Aber es wird enger für den Essener Handball-Bundesligisten, der im alten Jahr noch einmal gefordert wird. Und zwar heftig. Am Sonntag (Anwurf 15 Uhr) in der Köln-Arena vom VfL Gummersbach. Deshalb fällt die Feiertagspause ganz kurz aus. Am gestrigen Montag gab es noch eine Trainingseinheit. Die nächste ist bereits für den zweiten Weihnachtstag angesetzt.

    * Auf der Tusem-Wunschliste steht natürlich ein Sieg über den VfL, der zuletzt Pfullingen in Grund und Boden spielte. Aber zwischen Wunsch und Wirklichkeit klaffte an der Förde nicht das erste Mal in dieser Saison ein großer Spalt. Ohne Punkte im Gepäck hatten die Essener Handballer im eiligst reparierten Luxus-Bus die rutschige Rückreise ins Revier angetreten. Alle Jahre wieder sind sie die eigenen Spielverderber für gute Festlaune.

    * Auch bei der mannschaftsinternen Weihnachts-Wichtelei am Sonntagabend lag die Pleite noch schwer im Magen. Während der Tusem-Tross Präsente tauschte und das Stimmungstief bekämpfte, mühte sich Macher Klaus Schorn in einer anderen exklusiven Runde um Sponsoren-Pflege. Fest steht, dass sein unter Höchstspannung stehender Geduldsfaden kurz vor dem Reißen ist. Das war schon beim schwachen Heimspiel gegen Pfullingen unüberhörbar. "Was soll ich denn noch alles kaufen", hatte Schorn auf das Spielfeld Richtung Trainerbank gerufen und dazu wild mit Blick auf die Rückraumreihe gestikuliert. "Ich kann kämpfen und ich kann positiv denken. Aber ich bin mit manchen Entwicklungen nicht einverstanden und die Frage ist, wie lange ich mir das noch ansehen kann." Auf welche Personen sich das bezieht, bleibt zunächst sein Geheimnis. Nähere Nachfrage wird abgeblockt. Es soll nicht noch mehr Feiertags-Stress in die Öffentlichkeit getragen werden.

    * Unruhe steckt ohnehin genug in der Truppe. Zwei Verträge laufen aus. Der von Kapitän Patti Johannesson und der von Viktor Szilagyi.

    * Zumindest hatten die Margarethenhöher ihren Boss mit der Leistung der ersten zwanzig Minuten bei der Partie in Flensburg ein bisschen beschwichtigt. "Ich habe da eine sehr kämpferische Einstellung gesehen. Der Rest ging auf das Konto von Holpert, der nach seinem Gespräch mit dem Bundestrainer motiviert war bis zum geht-nicht-mehr. Wir hatten zehn todsichere Chancen, die nicht verwertet wurden. Und das alte Siebenmeter-Problem", so der Tusem-Boss im Gespräch mit der NRZ.

    * Keine Frage, dass der Tusem gegen Gummersbach unter Zugzwang steht. VfL-Trainer Sead Hasanefendic war häufig Gast in der Grugahalle und spionierte den Tusem gründlich aus. Die Oberbergischen sind dem Tusem fast schon auf die Pelle gerückt. Die Essener werden ihre Haut teuer verkaufen müssen, wenn ihnen nicht noch das Fell über die Ohren gezogen werden soll vor der langen WM-Pause. (saha)

  • <img src=images/smilies/Hail.gif border=0>
    <br />Das Problem beim Tusem besteht wohl darin, das wir nur eine erste sieben haben, die keine homogene Einheit bilden, sondern aus sieben einzelspielern besteht.
    <br />Es zeigt sich in dieser Saison die ganze Zeit, das Sie einfach nicht miteinander Harmonieren. <img src=images/smilies/mad.gif border=0>
    <br />Das zeigt sich immer dann, wenn wir gegen sog. TOP Teams spielen, dann wird es Offensichtlich, das es kein richtiges Spielsystem, keine Ideen und Spielwitz gibt.
    <br />Es fehlt an Harmonie und Spielfreude, man spielt einfach einfallslos sein Programm herunter ohne Begeisterung <woher auch>. <img src=images/smilies/rolleyes.gif border=0>
    <br />Der Kader ist zu klein, und die Mannschaft ist keine spielerische Einheit.
    <br />Wenn sich das in der Rückrunde nicht ändert, dann Gute Nacht. <img src=images/smilies/crying.gif border=0> <img src=images/smilies/nein.gif border=0>

  • Szilagyi hatte aber nur einen recht kurzen Vertrag (zwei Jahre).
    <br />Johannesson sollte mal reinklotzen, ansonsten wirds nichts mit ner Verlängerung des Vertrages bzw. falls er wechseln will, will ihn keiner haben...
    <br />
    <br />Ich denke, dass wenn es im Februar Niederlagen in Eisenach & Kiel und zu Hause gegen Magdeburg gibt fliegt Schewzow. Und von dieser Niederlagenserie kann man nach dem derzeitigen Zustand der Mannschaft wohl ausgehen... <img src=images/smilies/nein.gif border=0>

  • Johannesson ist ein Liebling von Klaus.
    <br />Unser Ösi ist zurzeit eine Lachnummer.
    <br />Und der Trainer brauch mehr Zeit, es liegt bei uns nicht am Trainer, wir hatten fast immer die besten Trainer der Bundesliga >Angefangen von Ivanescu,Klijec offenbar falschgeschrieben egal,Lommel, Schevzov<.
    <br />An was alle Trainer scheitern, sind die hohen Erwartungen von Schorn und Umfeld, die Mannschaft erhält keine Zeit mal einige Jahre zusammenzuspielen, nach ein zwei jahren wird die Mannschaft umgekrempelt, weil es nicht gelingt, die Mannschaftsteile Langfristig zu binden. <img src=images/smilies/nein.gif border=0>
    <br />Es gelingt nicht, Leistungsträger langfristig zu binden, und nach und nach mit ergänzungsspielern zu verstärken. <img src=images/smilies/pillepalle.gif border=0>
    <br />Das prinzip bei uns Lautet jedes jahr "Top oder Flop"
    <br />Seit 90 wird den Leuten jedes Jahr erzählt, wir haben eine super Mannschaft und wollen oben mitspielen, selbst wenn das Spielermaterial nur durchschnittlich war
    <br />>Besonsers anfang der 90er>.
    <br />Wenn man der Mannschaft keine Zeit einräumt, und die Verantwortlichen immer Erfolge versprechen die so schnell nicht zu realisieren sind, und man Rückschläge nicht aktzeptiert weil den Sponsoren Erfolge versprochen wurden, die im Sport nicht gemacht werden können, wird es bei uns immer wieder nur Mittelmass geben, das auch immer mehr Fans und Zuschauer abschreckt. <img src=images/smilies/confused.gif border=0> <img src=images/smilies/verbot.gif border=0>

  • "In der Tabelle hat sich noch nichts getan. Der vierte Platz ist dem Tusem schon seit Wochen sicher, ..."
    <br />
    <br />das kommt davon, wenn man nur nach oben schaut! Ich bin überzeugt, dass der THW den TUSEM in wenigen Tagen überholt haben wird!
    <br />
    <br />kämpferisch...

    THW Kiel
    Deutscher Meister
    1957, 1962, 1963, 1994, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000, 2002
    Deutscher Pokalsieger 1998, 1999, 2000
    EHF-Pokalsieger 1998, 2002, 2004
    Supercup Sieger 1995, 1998

    JUI

  • Nach oben zu schauen ist nicht verkehrt, aber mann muß der Mannschaft auch Geduld entgegen bringen, und sie nicht permanent unter Druck setzen.
    <br />Der Umbau wurde ende der 80er verpennt<img src=images/smilies/schlaf.gif border=0> , und jetzt ist es umso schwieriger in dieser schnellen Zeit, eine Mannschaft heranreifen zu lassen, besonders wenn Erfolge bedingungslos verlangt werden. <img src=images/smilies/eek.gif border=0> <img src=images/smilies/rolleyes.gif border=0>

  • ...interessantes interview!

    Nicht im Soll, aber wir brauchen weiter Vertrauen und Geduld Tusem startet am Sonntag gegen Gummersbach in die Rückrunde



    Das letzte Spiel des Jahres, das erste der Bundesliga-Rückrunde, und für die Handballer des Tusem einmal mehr ein Trendmesser. Wenn die Essener am Sonntag (15 Uhr) in der Kölnarena gegen den Tabellensiebten VfL Gummersbach antreten, wollen sie den mehr als 14 000 Zuschauern und vor allem sich selbst beweisen, dass sie zurecht beanspruchen, eine Spitzenmannschaft zu sein. Vor dem Derby der Altmeister zog Essens Sportlicher Leiter HaDe Schmitz im Gespräch mit WAZ-Redakteur Rolf Hantel eine Halbzeitbilanz.


    Schmitz:

    WAZ: Die letzten Wochen liefen mit 4:8 Punkten und dem Aus im Europapokal gegen Barcelona wenig erbaulich für den Tusem. Beginnen wir dennoch mit den positiven Eindrücken. Was ist da haften geblieben?

    Schmitz: Im Vergleich zum Vorjahr haben wir unsere Deckungsarbeit stark verbessert und mit den Spitzenmannschaften gleichgezogen. Das lässt sich an Zahlen belegen. Auch auf der Torhüter-Position gibt es nach der Verpflichtung von Jesper Larsson nicht mehr so krasse Ausfälle, wie wir sie in der vergangenen Saison erlebt haben. An der Defensive haben wir in der Vorbereitung besonders hart gearbeitet, das hat sich ausgezahlt.

    WAZ: Ging diese Ausrichtung zu Lasten der offensiven Qualität? Das spieltechnische Niveau der Vorsaison, die Kreativität und Dynamik, hat der Tusem bisher nicht erreicht?

    Schmitz: Das stimmt, aber dafür gibt es andere Gründe. Zum Beispiel hat Patrick Cazal noch nicht die Klasse gezeigt, die wir uns von ihm versprechen und die er zweifellos besitzt. Mit ihm und Mark Schmetz wollten wir die rechte Seite so stark machen wie die linke. Das haben wir so bisher nicht hinbekommen. Schmetz auf Außen ist zweifelsohne ein Aktivposten, aber Cazal hat im Vergleich zu seinem Vorgänger Volker Michel noch keine Steigerung bewirkt.

    WAZ: Woran liegt das?

    Dieses Symptom ist schon bei vielen Spielern aus dem Ausland aufgetreten. Torhüter Peter Gentzel beispielsweise wurde bei seiner ersten Bundesliga-Saison in Nordhorn anfangs als Fehleinkauf kritisiert, nun ist er der überragende Mann. Wir können Patrick wirklich nichts vorwerfen. Er trainiert gut, ist engagiert und fleißig, mitunter sogar zu selbstkritisch. Manchmal wäre es vielleicht besser, er hätte eine etwas andere Mentalität und ginge unbeschwerter an die Sache heran.

    WAZ: Seine Nebenleute können ihm derzeit anscheinend auch nur bedingt weiter helfen.

    Schmitz: Auf Außen, am Kreis und bei Oleg Velyky stimmt die Leistung. Dagegen hatte Patti Johannesson, der denken und lenken soll, erst Probleme mit Verletzungen und dann mit sich selbst. Viktor Szilagyi schleppt sich permanent mit Schmerzen an der Ferse durchs Spiel. Von beiden kommt aber sicherlich noch zu wenig.

    WAZ: Überhaupt ist der Tusem insgesamt seinen Ansprüchen noch nicht gerecht geworden.

    Schmitz: Das ist richtig. Wir liegen vier bis sechs Punkte hinter dem Soll und können bei unserer Qualität und den Ansprüchen nicht einfach nur sagen, so ein Ausrutscher kann ja mal passieren. Für das Unentschieden zu Hause gegen Großwallstadt, die Niederlage in Göppingen oder die erste Halbzeit in Wallau gibt es keine Entschuldigung.

    WAZ: Wie groß wird der Druck, wenn der Tusem auch am Sonntag in Gummersbach verliert?

    Schmitz:

    Dass der Druck steigt, ist doch völlig normal. Trotzdem brauchen wir Vertrauen und Geduld, auch wenn es manchmal schwer fällt. Alle , Sportlicher Leiter, Trainer und Spieler, müssen sich ständig fragen, ob sie alles richtig machen. Aber es ist ja nicht so, als sei der Tusem das gelobte Land. Die sechs, sieben Klubs an der Spitze sind alle hervorragend besetzt, die meisten spielen allerdings schon länger zusammen als wir. In den letzten zwei Jahren jedenfalls wurde hier gut gearbeitet, und ich sehe eine positive Entwicklung, die momentan möglicherweise eine kleine Delle hat, aber hundertprozentig Früchte tragen wird.

    27.12.2002 WAZ-Interview mit HaDe Schmitz, Sportlicher Leiter des Tusem