• Das geht ja kaum noch dramatischer. :lol:
    So ganz ohne Herz hätte man doch lieber absagen sollen? ;)

    Ich finde, dass trifft es sogar ziemlich gut. Wenn man nicht gerade zig Unterschiedsspieler hat , muss man sich erstmal auf seine Stärken konzentrieren. Das war seit Jahren ein eingespielter Innenblock. Natürlich gibt es einer Mannschaft auch mehr Sicherheit, wenn der Gegner nicht mit jedem Angriff ein Tor erzielt. So war es fast in der gesamten ersten Halbzeit gegen Ungarn. Also, die Mannschaft war ohne Pekeler/Wiencek in der Defensive gleichmal eine ganze Stufe schwächer, die Probleme im Angriff waren sowieso vorhanden. Mit einer stabilen Abwehr hätte man aber zumindest einen Mannschaftsteil gehabt, der fast immer funktioniert hat. Dass die Probleme im Offensivspiel, noch dazu mit so vielen Absagen, plötzlich behoben sind, damit hat sowieso niemand gerechnet.

    Letztlich ist es aber ziemlich müßig, weil man nun die ganzen Absagen hatte. Ich sage nur, dass es leichter gewesen wäre, wenn der Bundestrainer nicht gleich zwei große Baustellen (Abwehr und Angriff) auf einmal gehabt hätte. Die Abwehr war nicht kompakt genug und vorne waren die bekannten Schwächen sichtbar. So wird es halt auch schwierig, einen aus Ungarn/Spanien zu schlagen.

  • Auf RR hat AG Wiede und Weinhold zur Verfügung.

    Ist das so?
    Weinhold wird zu Olympia 35 und war auch mehr verletzt als mal eine Saison beschwerdefrei.
    Wiede ebenso, nur leider jünger.

    Sicherlich werden die nochmal ein Turnier spielen wenn kurzfristig alles passt, aber allein in ihrem eigenen Interesse dürften die mit ihrer Vereinsmannschaft physisch maximal ausgelastet sein, wollen sie noch ein bisschen spielen.

    Für den Aufbau einer schlagkräftigen Mannschaft für so ein Ziel wie Olympia oder EM 2024, sehe ich diese Spieler leider nicht mehr, geschweige denn für Olympia 2021 als tragende Säulen.

  • Ist das so?


    Nur im Hinblick auf Olympia. Danach wird Weinhold vermutlich nicht mehr im Fokus stehen.

    Im übrigen sei angesichts das Newsflows der letzten Tage noch einmal darauf hingewiesen, dass Olympia sich recht bald erledigt haben könnte. Ich erwarte eigentlich eine Entscheidung, dass alle Teilnehmer geimpft anreisen müssen. Ansonsten wird das Turnier nicht durchzuführen sein. Und Japan hat noch nicht mal mit dem Impfen begonnen.

  • 27.01.2021 10:35 Uhr - Weltmeisterschaft - Eric Dobias, dpa

    Verantwortliche der Liqui Moly HBL atmen auf: Deutsche Handballer bei WM ohne Corona-Probleme
    Quelle: 301 Moved Permanently

    Hoffentlich atmen sie nicht so früh auf!!!
    Das kann doch alles erst losgehen, wenn auch die Dänen, Franzosen, Schweden, Norweger ,Spanier
    wieder in Deutschland eingetroffen sind!

  • Angesichts von gerade einmal 5 Trainingseinheiten muss AG Prioritäten setzen. Da zählt jede Minute auf dem Feld.
    Warum soll er die genannten einsetzen?


    Meiner Meinung nach kann man diese Frage beantworten: weil es taktisch Sinn macht. Michalczik, Knorr und Metzner hätte, taktisch völlig andere Elemente ins Spiel gebracht als die vorhandenen Spieler. Knorr und MIchalczik können noch dazu super decken, man hätte sich eventuell einen Abwehr-Angriff-Wechsel sparen können, was das Tempospiel massiv gepusht hätte. In Berlin spielt Michalczik ja auch keine schlechte Rolle, und Berlin ist zweifelsohne ein Top-5-Club, von daher verstehe ich es gerade bei ihm absolut nicht.

  • Michalczik ist aber ein Systemspieler...der macht keine einfachen Tore (zumindest nicht so wie Kühn)

    Nee, da hat alter Sack schon Recht: hinsichtlich der Olympiaquali brauchen Kühn und Weber jede Minute, um sich aneinander zu gewöhnen..

    Übrigens haben Michalzik und Knorr vor nicht allzu langer Zeit ja noch nebeneinander im Verein gespielt (und mit Rambo auf RR ja auch kein schlechter Mann) - war ja nun wahrlich nicht so, als hätte da GWD jedes Spiel gewonnen...

  • Die Crux ist meiner Meinung nach, dass man Kühn wesentlich mehr zutraut als er gerade gezeigt hat. Das glaube ich einfach nicht. Er ist bisher außer 2016 immer hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Ja gut - mit irgendwelchen Konstanten muss man aber rechnen...

    Kühn, Drux und Weber sind jetzt als Rechtshänderkonstanten im Rückraum gesetzt - Knorr könnte vielleicht als Überraschung (oder wenn sonst gar nix läuft) auf RM in die Olympiaquali reingeworfen werden. Da ist dann für Michalzik wenig Platz - den Nichteinsatz fand ich dann auch folgerichtig. Dessen Chancen werden schon kommen, sei es bei der Olympiade oder danach

    Ps. Auch mein Dank für Beugers 'Grundsatzreferat' auf der letzten Seite - beim Trainer muss ich aber sagen: der hat bei mir absoluten Welpenschutz (auch oder grad weil er kein Welpe mehr ist)

  • Das man jetzt mit Quali und evtl. Olympia nicht in 3 Monaten alles auf links dreht kann ich auch noch irgendwo nachvollziehen, aber spätestens nach dem Sommer, ob nun mit oder ohne Olympia würde ich mir als BT die Frage stellen mit wem ich weitermachen will?
    Bei den RL/RM wären das für mich Weber, Michalczik, Heymann, Knorr und Drux noch als Allrounder. Kühns leichte Tore gegen Underdogs brauchen wir nicht und gegen starke Gegner schießt er keine und mehr Systemspieler, bzw. mannschaftsdienlicher wird er mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr. Wenn da ein anderer steht, bekommt vielleicht auch LA wieder mehr Bälle.
    Auf RR bleiben nach Weinholds mutmaßlichem Abgang ein immer wackeliger Wiede, Häfner und dann schon Schmidt und Metzner. Vermutlich wird Metzner auch nicht die Abwehrgranate sein und vielleicht auch darum eher Schmidt als ihn? Könnte ich verstehen.
    Wir haben jetzt mit Kühn nur einen Teilzeit-Shooter im Team, der nicht gut decken kann und hätten dann eben rechts einen Metzner. Auf jeden Fall haben wir bei der WM einen eklatanten Mangel an Spielwitz, Spiellenkung gesehen. Ideen kamen eigentlich nur von Weber und Häfner. Ich bin der Meinung, dass wir mehr Spielintelligenz dringender brauchen als Leute, die theoretisch zwar leichte Tore schießen, es aber praktisch doch nicht tun.

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  • Vielleicht auch Mo Preuß gegen die Polen probieren, aber ich denke der spielt im Frühjahr keine Rolle mehr.

    Das habe ich auch nicht verstanden: Firnhaber war alles andere als eine Bank im Mittelblock. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Moritz Preuss als 17jähriger in der 3. Liga in der Abwehr abgeräumt hat und die Magdeburger haben sich sicher etwas dabei gedacht, dass sie ihn geholt haben. Und Mo kann auch Angriff, so dass ein Abwehr-Angriffwechsel weg gefallen wäre. Zumindest war das vor ein paar Jahren in Dormagen noch der Fall.

    Und dann hat Alfred Gislason noch einen weiteren Ex-Dormagener mitgenommen, nämlich Lukas Stutzke. Das ist einer, der im linken Rückraum 1:1 gehen kann. Wenn er ihn schon mitgenommen hat, hätte er ihm auch in den bedeutungslosen Spielen gegen Brasilien und/oder Polen einsetzen können. Oder warum war Lukas dabei?

    Gruß Flevo

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)

  • Passt hier nicht so ganz, aber da liest es vielleicht jemand.
    bob Hanning hat eine Anschlussamt im Blick. Er kandidiert für einen der drei EHF-Plätze im Executivkommitee der EHF.
    gibt 12 Bewerber (darunter auch der russische HB Präsident Shishkarev).
    Ich denke er hat gut Chancen, da Deutschland, wenn ich es überblicke als größter Verband momentan mit genau Null Mitgliedern bei der EHF vertreten ist.

  • Die Argumente, dass die Partien gegen Polen und Brasilien bereits Testspiele unter Wettkampfbedingungen waren, kann ich zwar nachvollziehen, allerdings ist für mich fraglich, ob Gislason dann überhaupt auf die richtigen Pferde gesetzt hat. Leistungsmäßig habe ich einige Spieler auf der Bank/Tribüne bisher in der Saison stärker gesehen als andere, die auf dem Feld waren.

  • Wenn Melsunger Fans die lange Corona-Pause ihrer Spieler als Entschuldigung bringen ist das auch teilweise nachvollziehbar. Dann wären die vom BT aber auch ähnlich Dissinger zu beurteilen, (okay, nicht so krass) aber in die Richtung. Einige BT-Versteher schreiben ja, dass Kühn und Häfner jede Minute zum einspielen brauchen. Häfner war gehandicapt, muss man berücksichtigen, ansonsten hat er ja auch Spielwitz. Aber bei Kühn sehe ich da einfach nicht mehr das Potenzial nach oben, dass es mit 2-3 Trainingsspielen nun signifikant besser wird. Dazu ist er insgesamt zu eindimensional und ausrechenbar. Wenn der BT auf RL als Nr. 1 weiter auf Kühn setzt, wird er das Problem des rumpeligen Spiels mit Konzentration in der Mitte und mangelnder Breite speziell nach LA und Tiefe nicht loswerden.

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  • Das habe ich auch nicht verstanden: Firnhaber war alles andere als eine Bank im Mittelblock. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Moritz Preuss als 17jähriger in der 3. Liga in der Abwehr abgeräumt hat und die Magdeburger haben sich sicher etwas dabei gedacht, dass sie ihn geholt haben. Und Mo kann auch Angriff, so dass ein Abwehr-Angriffwechsel weg gefallen wäre. Zumindest war das vor ein paar Jahren in Dormagen noch der Fall.

    Und dann hat Alfred Gislason noch einen weiteren Ex-Dormagener mitgenommen, nämlich Lukas Stutzke. Das ist einer, der im linken Rückraum 1:1 gehen kann. Wenn er ihn schon mitgenommen hat, hätte er ihm auch in den bedeutungslosen Spielen gegen Brasilien und/oder Polen einsetzen können. Oder warum war Lukas dabei?

    Gruß Flevo

    Auch Marian Michalczik kann sehr gut im Mittelblock spielen, dass hat er letzte Saison bei GWD gezeigt. Zumindest wäre es ein Versuch wert gewesen. Denn unser Mittelblock ein großer Schwachpunkt.

    Überhaupt hätte Alfred ihn mehr einsetzen können, besonders gegen Polen wäre er im linken Rückraum eine Alternative gewesen, denn Kühn und Drux waren eine Enttäuschung.

    GWD Minden ist mein Verein!

  • Das habe ich auch nicht verstanden: Firnhaber war alles andere als eine Bank im Mittelblock. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Moritz Preuss als 17jähriger in der 3. Liga in der Abwehr abgeräumt hat und die Magdeburger haben sich sicher etwas dabei gedacht, dass sie ihn geholt haben. Und Mo kann auch Angriff, so dass ein Abwehr-Angriffwechsel weg gefallen wäre. Zumindest war das vor ein paar Jahren in Dormagen noch der Fall.

    Und dann hat Alfred Gislason noch einen weiteren Ex-Dormagener mitgenommen, nämlich Lukas Stutzke. Das ist einer, der im linken Rückraum 1:1 gehen kann. Wenn er ihn schon mitgenommen hat, hätte er ihm auch in den bedeutungslosen Spielen gegen Brasilien und/oder Polen einsetzen können. Oder warum war Lukas dabei?


    Preuss spielt beim SCM nur minutenweise im Angriff, Abwehr gar nicht. Wir SCMer wissen noch nicht so richtig wo die Reise mit Preuss hingeht?

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  • Bei Kühn muss man aber auch sehen, dass gegnerische Abwehren vor ihm mehr Respekt haben als einige User hier.

    Die haben sich ja teilweise etwas offensiver gegen ihn gestellt bzw. Mittelblock ist eher auf ihn rausgetreten - dadurch gab es natürlich Freiräume für den RR (und klar, dass es für ihn selbst dann schwerer wird zu glänzen)

    Wenn der halt in Wurfposition ist, dann....(das würde ich von keinem anderen deutschen RL behaupten)

  • Ich habe mir bewusst einen Tag lang Zeit gelassen mit meiner Bewertung der WM aus der Sicht der deutschen Nationalmannschaft, da ungewöhnlich viele Punkte bei mir für eine emotionale Aufladung gesorgt haben. Vorweg, wie kürzlich schon einmal geschrieben, ich habe bei diesem (wie auch bei allen früheren) Turnier weder für noch gegen die Nationalmannschaft von Deutschland gehalten. Ich sehe den Grund nicht, warum ich als Deutscher automatisch für die deutsche Nationalmannschaft sein musss - normalerweise hege ich leichte Sympathien mit demjenigen Team, das schöneren Handball spielt (ein Aspekt, worauf ich gleich noch zu sprechen komme). Ansonsten bin ich vollständig neutral.

    1. Eine sportliche Bewertung vorweg. Die WM war aus sportlicher Sicht eine Vollkatastrophe für die deutsche Mannschaft. Die Leistung keines einzigen Spielers bleibt mir nachhaltig positiv im Gedächtnis. Kastening? Warf nur ins lange Eck. Wolff? Bestätigte seinen Trend der letzten Jahre und ließ seinen Worten keine Taten folgen. Bitter? Spielte in Ordnung, fiel aber mehr durch aufgesetztes Rumgebrülle auf dem Feld als durch spektakuläre Paraden auf. Kühn? Unglaublich schlechte Anlaufwege, miserables Wurfverhalten, Fremdkörper im Angriff. Weber? Individuell vergleichsweise gute Aktionen, allerdings zu eigensinnig. Häfner? Taugte nicht als erste Option im Angriff, schlechte Aktionsauswahl. Golla? Bekam von Banhidi massiv die Grenzen aufgezeigt. Gensheimer? Beunruhigte das Team, verwarf einen ganz wichtigen Ball gegen Spanien, was als Routinier nicht passieren sollte. Drux? Spielte seinen Stiefel, für mehr reicht es nicht. Firnhaber? Heillos überfordert.
    Wie da Bob Hanning Olympiagold sehen will, ist mir aktuell schleierhaft. Momentan kann der DHB froh sein, wenn sich seine Auswahl für Tokio qualifiziert. Mit dem Hinzukommen von Wiede, Weinhold, Pekeler und Wiencek ist dies möglich, aber wahrlich kein Selbstläufer. Die wirklichen strukturellen Probleme, nämlich das völlig konzeptlose und unkreative Angriffsspiel werden damit höchstens zu Teilen (auf der Halbrechtsposition) behoben. Einzig in der Abwehrmitte dürfte sich die Mannschaft dann wesentlich besser präsentieren. Ob das für einen Leistungssprung um (verglichen mit der WM-Platzierung) ca. 5-7 WM-Plätzen reicht (was wohl notwendig wäre für eine Qualifikation), wird sich zeigen.

    2. Trainer: Sicher, viele waren enttäuscht von Christian Prokop: der Ex-Trainer ging erst voll ins Risiko, verlor das Vertrauen bei den Spielern und redete dann der Presse nach dem Mund ("Peke, du entscheidest: wie decken wir?"). Mit Gislason sollte alles besser werden. Mich hat der Isländer aber nach dieser WM nun nicht in Jubelsprünge versetzt. Das liegt weniger an der taktischen Ausrichtung der deutschen Mannschaft, denn für eine Wende um 180 Grad fehlte ihm die Zeit; sondern mehr an seiner Art, sich zu präsentieren sowie an seinen Personalentscheidungen. Gislason spielte den harten Hund, die Respektsperson. Das war vielleicht bei erfahrenen Weltstars wie Jicha und Konsorten erfolgreich, nicht aber bei Mittelklasse-Systemhandballern, wie sie in der deutschen Mannschaft in erster Linie vorliegen. Er setzte auf die gleiche Art und Weise wie beim THW Kiel und zeigte sich somit unfähig, seine Stärken mit denjenigen der Mannschaft übereinzustimmen. Die Spielzüge glichen sich eins zu eins - breites Aufziehen, Prellmove in die Mitte (gegen sechs null) oder Einläufer plus Rückraumkreuz (gegen offensive Abwehr). Aber wie gesagt, geschenkt, daran will ich mich in der kurzen Zeit gar nicht aufhängen, auch wenn ich mich eher mit einem soliden sieben gegen sechs sowie intelligenten Ein- und Ausläufern hätte anfreunden können. Aber seine Auszeiten gingen GAR nicht klar, völlig unstrukturiert, keine Innovationen präsentiert, der Mannschaft NICHTS an die Hand gegeben. Da hätte er sich auch einfach hinstellen und schweigen können wie Felix Magath in seinen besten Zeiten, hätte den gleichen Effekt gehabt. "Jungs, wir schmeißen zu viele Bälle weg und machen unsere Chancen nicht rein" (ach, sieht jeder). Höhepunkt war gegen Spanien: Knorr für eineinhalb Fehler erst zusammenscheißen, dann auswechseln, somit einen Spieler heruntergemacht UND Auszeitsekunden verschwendet, herzlichen Glückwunsch. Seine Aufstellungen waren ebenso nicht nachvollziehbar. Unabhängig von der Tatsache, dass Michalczik, Knorr und Metzner allein aufgrund ihrer Leistung (insbesondere aufgrund von unterschiedlichen Stärken im Vergleich zu ihren Mitspielern) ein gehöriges Maß an Spielzeit verdient gehabt hätten, ist es ein absolutes Unding, solche Spieler dann nicht mal in den letzten beiden Spielen einzusetzen. Menschlich unter aller Kanone und sicherlich nicht der Entwicklung dieser Spieler zuträglich, sie hätten sich auch in ihren Vereinen ordentlich auf die Rückrunde vorbereiten können.
    Ebenfalls kein gutes Bild gab Mattias Andersson ab, der offensichtlich mehr damit beschäftigt war, seine "innovativen" (Spoiler: nicht) Trainingsmethoden auf Instagram darzustellen, als wirklich effektiv mit den Torhütern zu arbeiten.

    3. Die Außendarstellung. Michelmann, Hanning, schämen Sie sich. Ich war in den letzten Jahren immer ein Verfechter von Hanning ob seiner Klarheit und Zielgerichtetheit. Dieses Turnier war er leider nur peinlich für den deutschen Handball, genau wie Michelmann. Angefangen mit seiner unsäglichen, polemischen Aussage über Lauterbach, der epidemiologisch mit Sicherheit hundert Mal mehr Ahnung hat als Hanning selbst, über sein Zugeben, mit den Pullovern nur provozieren zu wollen (warum muss jemand in seiner Position eigentlich provozieren und wen?), bis hin zu seinen widersprüchlichen und offensichtlich faktisch falschen Aussagen (man denke an die Infektionen von Jakobsen und den schwedischen Mannschaftsarzt oder auch an mit Fans ohne Maske kuschelnde ägyptische Spieler) über die Bubble, die von Anfang an keine war. Mehr Demut und Konzentration auf seine Aufgaben wäre ihm dienlich gewesen. Peinlich auch die Aussagen der DHB-Spitze vor dem Turnier, "zu wissen woran man ist" gegenüber den absagenden Spielern, und nun das Zurückkriechen zu ihnen, weil die Leistung vom Rest offenbar nicht gestimmt hat. Das ist meiner Meinung nach schon lustig, wie wenig Rückgrat man haben kann.
    Ebenso widersinnig die ganze Gensheimerdebatte, der sich, anstatt sich aus der Schusslinie zu nehmen, immer weiter mit kopflosen Aussagen ins mediale Minus reingeritten hat und nun trotz oder wegen der an den Haaren herbeigezogenen Verteidigungsartikeln vom DHB oder Frau Kettemann kein funktionierendes Bild als Kapitän mehr abgeben kann. Diese Debatte wird unterm Strich aber viel zu hoch gekocht, sie überdeckt nur andere Probleme, daher nur dieser eine Satz dazu von mir.

    Unterm Strich kann Deutschland mehr als froh sein, wenn sie sich für Olympia qualifizieren und medial hoffentlich bald wieder ein positiveres Bild abgeben als zuletzt.

    Ich bin auch sehr enttäuscht vom letztendlichen Ergebnis, allerdings war es trotz schlechter Leistung nicht so, daß die Chancen aufs Viertelfinale und somit die Zielerreichung völlig aus der Luft gegriffen wären. Ein Sieg oder ein Unentschieden gegen Ungarn war in Reichweite, Sieg hätte auf alle Fälle gereicht, bei einem Unentschieden wäre im bedeutungslosen Spiel gegen Polen sicher mehr gekommen als am Montag zu sehen war. Und eins mehr schießen und eins weniger kriegen war in dem Spiel drin.
    Was den Trainer angeht, da hätte ich mir ein bischen mehr Varianten gewünscht, vorallem im Spiel gegen Spanien.
    Eine der größten Baustellen finde ich im Moment sind die Torhüter, die leidlich solide gehalten haben, ohne jedoch Sicherheit zu geben, alle 3 sind relativ alt, hier müßte m.E. nach der größte und schnellste Umbruch erfolgen.
    Das das Duo Wiencek/Pekeler in der Abwehr durch ihren gemeinsamen Verein und daraus resultierend viele gemeinsame Handballzeit anders harmonieren, wie zwei Spieler, die vor der WM zwei gemeinsame Spiele hatten, ist auch nachvollziehbar, auch hier sollte vielleicht etwas Zeit gewährt werden, zumal der Innenblock letztendlich auch von den Halbabwehrspielern anhängig ist.
    Wichtig zum zweiten wäre eine Änderung auf Linksaußen, hier tut anstelle Gensheimer frisches Blut auf jeden Fall not, auch rechts sehe ich Bedarf, allerdings hat sich einer der etatmäßigen RA recht früh verletzt. Ein gesunder Wiede hilft im Rückraum weiter, Weinhold ist auch recht alt und für links sind Heymann und Dissinger fit und gesund auf alle Fälle auch hilfreich.
    Fazit: schlechtes Ergebnis, Perspektive ist jedoch nicht ganz so schlecht, mehr Zeit für den Trainer hilft auf jeden Fall

  • Wenn ich den erfolgreichen Kempa-Trick der Ägypter zwanzig Minuten vor Ende eines ausgeglichenen WM-Viertelfinales sehe und an den ähnlichen Kempa-Trick der Polen vorgestern gegen Deutschland in vergleichbarer Spielsituation denke, dann sind das einfach Elemente des mannschaftlichen Zusammenspiels die ich in dieser Form seit einiger Zeit bei der deutschen Mannschaft vermisse. Da denke ich z.B. zurück an das Zusammenspiel zwischen Florian Kehrmann und Christian Schwarzer bei der WM 2007 ...

  • Warum hat Hansen die ROTE Karte bekommen (Den - Egypten)?

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören,
    ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es
    möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. (Johann
    Wolfgang von Goethe)