• Zitat

    Nein, ist es ausdrücklich nicht. Bei jedem Turnier im Januar sind die Spieler in der Regel den gesamten Januar über nicht zuhause. Vorher findet ja auch immer noch ein Lehrgang statt, dieses Mal sind EM-Qualifikationsspiele angesetzt.

    Wienczek spricht EXPLIZIT von der "immernoch sehr besonderen Situation". Klar kann man da argumentieren, dass er das Wort Corona nicht benannt hat. Vielleicht auch einfach, weil er es deutlich genug umschrieben hat!

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  • Ich warte immer noch auf die erste Absage eines Spielers, der klipp und klar sagt: "Ich fahre wegen der Pandemie nicht zur WM, die Nummer mit einem Turnier mit Spielern aus der ganzen Welt ist mir einfach zu gefährlich." Um gleichzeitig mit seinem Verein weiterhin am Europapokal teilzunehmen. Für mich ist das inkonsequent.

  • Wie Wienczek gesagt hat, ist ihm diese Absage nicht leicht gefallen.

    Jedes spezifische Argument, dass er bringt, kann infrage gestellt werden. Je weniger er die Absage begründet, um so weniger muss er sich rechtfertigen.

    Und wie wir wir bei der Frauen EM gesehen haben, die Blase funktioniert nicht und Regelverletzungen werden nicht konsequent geahndet.

    Ist es bei einer Männer WM anders?

    Ich würde auch gerne mehr über das Konzept der Männer WM wissen. Hat jemand einen Link?

  • Um nach capitano konsequent zu sein, müsste Wiencek also kündigen beim THW und zu Hause bleiben.

    So macht er es eben wie Millionen andere auch. Er geht seiner Arbeit nach und meidet zusätzliche Risiken.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Der Unterschied ist mir bewusst. Dennoch ist es nicht konsequent. Vier Wochen komplett von der Familie weg zu sein vermindert für die sogar das Risiko, als ständig aus Ländern wie Ungarn, wo sehr viele Sportler infiziert waren, wieder nach Hause zu reisen.

    Ich will im übrigen keine Corona-Diskussion haben, aber was jetzt im Raum steht ist ein Lockdown eher auf dem Niveau des Aprils nach Weihnachten. In der Zeit spielt dann der DHB heile Welt in Ägypten. Willst du jetzt anfangen ein Narrativ aufzubauen, dass sich Spieler zu schämen hätten, wenn sie da nicht rhetorisch einwandfrei nicht mitmachen wollen?

  • so hört sich das an....
    vor allem fehlt mir der respekt davor, dass jemand die wm absagt und dann noch dafür kritisiert wird,
    dass er das modewort "corona" nicht zwingend benutzt-
    er hat es erklärt und mit hinweis auf die besondere situation und seine familie auch vernünftig erklärt.

    er hat wenigstens gehandelt.

    und klar- je länger er von der familie weg ist, desto weniger ist er persönlich ein risiko.....solche aussagen.....
    und gleich anfügen, dass er ja sonst "ständig" in ländern wie ungarn unterwegs sei- das sollte der user selbst
    wissen, dass i.a. kein profisportler aus dem handballbereich "ständig" im ausland unterwegs ist bzw. eigentlich gar nicht während der handball-wm...
    aber wenns reichen soll, um jemanden zu diskreditieren, muss man sowas wohl sagen....

    uneingeschränktes lob für winczek von mir....

    küstentanne.... :bier:

    du hast es auf den punkt gebracht

  • Um nach capitano konsequent zu sein, müsste Wiencek also kündigen beim THW und zu Hause bleiben.

    So macht er es eben wie Millionen andere auch. Er geht seiner Arbeit nach und meidet zusätzliche Risiken.

    Danke! Genau SO ist es.
    Adorno hatte durchaus recht: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“
    Ich denke, jeder mit Verstand und Verantwortung ist aber bemüht, es so wenig falsch wie möglich zu machen - so wie Wiencek, der dafür Respekt verdient!

  • Moin,

    Wiencek hat zwar nicht explizit eine Absage wegen Corona erklärt, aber im Zusammenhang mit der Formulierung "in dieser immer noch besonderen Situation hat es sich einfach nicht richtig angefühlt" und der bereits im November getätigten Aussage gegenüber der ARD "Wenn meine persönliche Meinung zählen würde, dann würde ich natürlich die WM nicht spielen. Es gibt nichts Wichtigeres als die Gesundheit. Und das vergessen leider einige Leute ganz schnell." wird man den Grund für die Absage nicht lange suchen oder gar irgendwo herein interpretieren müssen.

    Nachdem die Bubble bei der Frauen-EM ja ach so toll funktioniert und sich alle an das Hygienekonzept halten (ebenso gut wie angeblich die Hygienemaßnahmen in der Pizzeria in der Spahn gegessen hat, wenn man der älteren Dame glauben schenken mag) wundert mich nicht, dass die Absage genau jetzt kommt.

    Einen Unterschied zwischen Länderspielen und somit auch einem Großturnier zu internationalen Vereinswettbewerben sehe ich durchaus. Während bei dem Vereinswettbewerb Spieler und Offizielle aus nur zwei Vereinen aufeinandertreffen, treffen bei einem Länderspiel Menschen aus deutlich mehr Vereinen aufeinander, was die Anzahl der zusätzlichen Kontakte und der Personen, die sich ebenfalls an alle Regeln gehalten haben sollen, deutlich größer.
    Zusätzlich wird es gegenüber dem Arbeitgeber (und das sind die Vereine nun einmal) deutlich schwerer zu erklären, dass man am "normalen" Spielbetrieb aufgrund der Pandemie nicht mehr teilnehmen möchte. Hier geht es dann nämlich nicht mehr nur um "Ruhm und Ehre" für das Land, sondern ganz klar um den Arbeitsvertrag. Genauso wie viele Lehrer und auch Mitarbeiter im Supermarkt oder im Gesundheitswesen vom eigenen Sicherheitsbedürfnis derzeit lieber nicht zur Arbeit gehen wollen würden, wird dies auch auf Spieler zutreffen, die sich in internationalen Wettbewerben messen sollen, aber weder der Supermarktmitarbeiter noch der CL-Spieler wird dies mal einfach so -ohne finanzielle und arbeitsrechtliche Konsequenzen- durchsetzen können.

    Ich kann verstehen, wenn jemand an der Austragung der WM festhalten möchte, denn gerade für die damit direkt beschäftigten Leute geht es natürlich auch um viel Geld, aber ich kann eben auch jeden Spieler verstehen, der dem ganzen sehr kritisch gegenüber steht und nicht teilnehmen möchte.
    Durch eine WM wird natürlich auch der Fokus zumindest für die Austragungszeit etwas stärker auf eine Sportart gerichtet, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob die Austragung der WM in der aktuellen Situation nur positive Stimmen weckt. Ich stell mir einfach mal vor, dass das bereits gestartete Turnier wegen auftretender Infektionen unterbrochen oder gar abgebrochen werden muss - die Schlagzeilen hierzu werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht sonderlich positiv ausfallen. Sofern es wirklich zu einem härteren Lockdown für die Bevölkerung kommen sollte (so geisterte es ja bereits gestern durch die Medien), stell ich mir die Frage ob man mit einer Absage durch die Deutsche Nationalmannschaft nicht sogar einen zumindest medienwirksameren Fokus auf den Handball setzen würde als auf Biegen und Brechen an dem Turnier teilzunehmen.


    Glück auf
    smoerf

  • Oha, die Wellen in den (a)sozialen Medien bezüglich Bambam schlagen hoch. Das Thema emotionalisiert. Und auch ich, sonst kein großer Bewunderer, zolle dem Kieler Respekt. Mögen ihm noch viele weitere folgen!

  • Wienczek redet nicht nur, er handelt. Verdient auch meinen höchsten Respekt.

    Übrigens hat Juri Knorr vor ein paar Wochen im Mindener Tageblatt sich so geäußert, das er nach seiner Virus-Erkrankung nun auch anders denkt und zwiegespalten zwischen dem sportlichen Aspekt und der Gesundheit ist.

    Da ist eine Teilnahme an der WM wohl noch keinesfalls sicher.
    Abgesehen davon muß er nun erstmal wieder vollständig gesund werden.
    Wie der genaue Stand ist auch hinsichtlich Spielpraxis bei GWD ist, weiß ich aber auch nicht.
    Zumindest scheint er wieder im leichten Training zu sein.

  • Bevor ich hier wieder falsch verstanden werde: Ich kritisiere nicht die Entscheidung von Wiencek. Ich wünsche mir nur mal eine klare Aussage von den Spielern, die ihre Teilnahme absagen. Nicht mehr und auch nicht weniger. Natürlich steht es ihm frei, ob er teilnimmt oder nicht. Das muss jeder Spieler selbst wissen.

  • Von Heldenverehrung war bislang doch noch gar keine Rede... :rolleyes:

    Allerdings fordert es doch anscheinend ein gewisse Portion Mut, sich gegen Leute wie z.B. den Pulloverträger öffentlich zu stellen.

  • Von Heldenverehrung war bislang doch noch gar keine Rede... :rolleyes:

    Allerdings fordert es doch anscheinend ein gewisse Portion Mut, sich gegen Leute wie z.B. den Pulloverträger öffentlich zu stellen.

    Ich sprach allgemein. Und ob es "Mut" braucht? Nee, ist mir einfach zu hoch gegriffen.