Corona-Virus

  • Mal was auf der persönlichen Ebene. Das mit den Zahlen verstehe ich eh nicht so und muss mich da verlassen.

    Ab dieser Woche gilt ja die Maskenpflicht. Bei uns hier halten das viele (ich auch) für übertrieben, natürlich halte ich mich trotzdem dran. In vielen persönlichen Gesprächen (arbeite im Kundenbereich) sind es häufig die gleichen Punkte: kaum einer kennt persönlich einen Coronapatienten, warum auf einmal die Masken ging ja vorher auch, viele persönliche Sorgen Job etc, in den Kliniken bei uns feiern sie im Moment sogar Überstunden ab usw.. Kann natürlich auch eine allgemeine gelangweilte Reaktion sein. Wir haben hier auch nicht soviel Fälle. Die verstorbenen stammen fast alle aus einem Pflegeheim. Bin jedenfalls heilfroh das ich heute ne Plexiglasscheibe bekommen hab und hoffentlich wieder normal Kundentermine ausmachen kann.

    Ok, kann auch sein das ich etwas sentimental bin, da ich die Tage in ein altes Spiel geschaltet habe... und vor allem bin ich unterhopft :saufen:

  • Zitat

    Bei uns hier halten das viele (ich auch) für übertrieben


    Ob man es für übertrieben hält oder für sinnlos - so sind jedenfalls meine Beobachtungen heute im Supermarkt.
    Maske hängt (mehrfacher Fall) unterhalb der Nase / Maske ist nach unten komplett offen / Wird hochgeschoben von Kassiererin, um zu trinken / Wird von Kundin runtergezogen, um Nase zu putzen / andere oben/unten zum Luftholen, Kratzen etc. / Permanentes Befummeln des Teils - nur ein paar Beispiele.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)


  • Ob man es für übertrieben hält oder für sinnlos - so sind jedenfalls meine Beobachtungen heute im Supermarkt.
    Maske hängt (mehrfacher Fall) unterhalb der Nase / Maske ist nach unten komplett offen / Wird hochgeschoben von Kassiererin, um zu trinken / Wird von Kundin runtergezogen, um Nase zu putzen / andere oben/unten zum Luftholen, Kratzen etc. / Permanentes Befummeln des Teils - nur ein paar Beispiele.

    Kann ich bestätigen.
    Bei gleichzeitigem durchgehenden Ignorieren von Abstandsregeln.

  • Kann ich bestätigen.
    Bei gleichzeitigem durchgehenden Ignorieren von Abstandsregeln.


    Wobei ich es bei Kassierern und ähnlichen Tätigkeiten schlicht zu viel verlangt finde hier 100% zu handeln. Die Masken sind warm, man kann schlechter atmen, sie behindern bei Brillenträgern die Sicht usw. Wenn man stundenlang an der Kasse sitzt und dazwischen Regale packt, geht das einfach nicht. ....sorry dann kann ich über die ganzen Leute die darüber herziehen wie schlecht diese Arbeitnehmer sich an die Bestimmungen halten nur lachen. So eine Kritik ist komplett weltfremd.

    Wenn es in ein paar Wochen richtig warm wird, wird das sowieso noch einmal sehr lustig.

  • Wobei ich es bei Kassierern und ähnlichen Tätigkeiten schlicht zu viel verlangt finde hier 100% zu handeln. Die Masken sind warm, man kann schlechter atmen, sie behindern bei Brillenträgern die Sicht usw. Wenn man stundenlang an der Kasse sitzt und dazwischen Regale packt, geht das einfach nicht. ....sorry dann kann ich über die ganzen Leute die darüber herziehen wie schlecht diese Arbeitnehmer sich an die Bestimmungen halten nur lachen. So eine Kritik ist komplett weltfremd.

    Wenn es in ein paar Wochen richtig warm wird, wird das sowieso noch einmal sehr lustig.

    Für Verkäuferinnen gilt die Maskenpflicht auch garnicht. Könnt ihr euch vorstellen wie das in der Hitze in der Pflege ist?

  • Du brauchst nicht die Hitze. Es ist so schon super unangenehm und scheiße. Die Hitze wird das zur Hölle machen.

    Was VerkäuferInnen angeht bin ich mir darüber bewusst, aber viele Supermärkte verordnen es trotzdem um irgendwas zu suggerieren bzw. weil Kunden sich wie beschrieben beschweren. Da kannst du dann schlecht sagen ich trag das nicht. Alles was man dann eben machen kann, es formal zu erfüllen aber dann eben sowas wie die Nase frei zu lassen, damit man nicht einfach irgendwann umkippt.


  • Danke für die schöne Zusammenfasung. So habe ich die Testproblematik auch verstanden und so wurde sie letztlich auch von Herrn Drosten gegenüber dem NDR bestätigt.

  • Du brauchst nicht die Hitze. Es ist so schon super unangenehm und scheiße. Die Hitze wird das zur Hölle machen.

    Was VerkäuferInnen angeht bin ich mir darüber bewusst, aber viele Supermärkte verordnen es trotzdem um irgendwas zu suggerieren bzw. weil Kunden sich wie beschrieben beschweren. Da kannst du dann schlecht sagen ich trag das nicht. Alles was man dann eben machen kann, es formal zu erfüllen aber dann eben sowas wie die Nase frei zu lassen, damit man nicht einfach irgendwann umkippt.

    Arbeitest du auch in der Pflege? Mundschutz und dazu unter Umständen noch Kittel, die vorherigen Sommer waren schon ohne heftig genug.

  • An der Kasse sitzend ist ein Mundschutz also zu anstrengend, was ist das dann fürs Gesundheitspersonal in Vollschutz in 14 Stunden Schichten?
    Zuviel. Die burn out Quote wird durch die Decke schießen...

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • An der Kasse sitzend ist ein Mundschutz also zu anstrengend, was ist das dann fürs Gesundheitspersonal in Vollschutz in 14 Stunden Schichten?
    Zuviel. Die burn out Quote wird durch die Decke schießen...

    Ich sehe jetzt nicht das diese Gruppen gegeneinander ausgespielt werden müssten.

  • Ich persönlich meinte eigentlich auch mehr die Kunden.


    Ich ebenfalls, ich will keiner Verkäuferin an den Einkaufskarren fahren, auch nicht zwingend den Kunden, sondern eher die Sinnhaftigkeit oder Sinnlosigkeit der Anordnung zur Diskussion bringen.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Man kann zu der Maskenpflicht stehen wie man möchte, aber dieses gegeneinander Aufwiegen, wer es denn nun schwerer mit der Maske hat oder warum die Mitarbeiterinnen in Supermärkten doch keine Probleme mit den Masken haben dürften, weil andere Berufszweige doch auch immer Maske tragen müssen, halte ich für Unsinn.

    In der Pflege, im Krankenhaus und auch teilweise auf dem Bau gehören Masken zur normalen Berufsbekleidung dazu - wie beim Feuerwehrmann der Helm und die Brandschutzkleidung, und wie lange Zeit bei Bankkaufleuten die Krawatte. Im Supermarkt gehören Masken im Allgemeinen nicht zur Berufskleidung - die Mitarbeiterinnen haben die Dinger nun ziemlich plötzlich zu tragen und machen dabei genau die gleichen "Fehler", wie viele andere Menschen nauch, die bislang mit Masken nix am Hut hatten. Da wird das Ding eben nicht über Mund und Nase getragen, beiseite geschoben, wenn man was trinken möchte oder man zupft ständig daran herum, weil es eben doch an den Ohren ziept oder auf der Nase kitzelt.

    Glück auf
    smoerf

  • Will niemanden gegeneinander ausspielen. Das liegt mir grundsätzlich fern.
    Ich halte halt den Mundschutz bei der Tätigkeit an der Kasse grundsätzlich fuer zumutbar, jetzt mal losgelöst von Sinnhaftigkeit und richtiger Handhabung.

    Die R-Zahl in Schweden ist uebrigens jetzt bei 0,85. Angesichts der Massnahmen hier und wenn ich dran denke, dass sie hier gestern zwischenzeitlich das ica-maxi geschlossen haben wegen des zu hohem Kundenandrangs und mehrere Gaststätten zwangsgeschlossen wurden, ist diese Zahl erstaunlich.

    Ganz allgemein kann man sagen, dass die erhöhte Achtsamkeit fuer Hygiene etwas ist, was man beibehalten sollte.
    Abgesehen von den covid-19 Erkrankungen sind ja die ueblichen Infektionen in dieser Jahreszeit viel weniger als sonst.
    Konnten meine Kinder bisher im Winter fast täglich davon berichten, dass ein Klassenkamerad kotzen musste (kräksjukan, Noro-Virus meist), kommt das seit Wochen gar nicht vor. Die dagis-Kinder haben keine Laufnasen usw.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Ja, aber die Todeszahlen auf Einwohner bezogen erscheinen doch relativ hoch, dreifach höher als in Deutschland, natürlich niedriger als in den extrem betroffenen Ländern.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

    Einmal editiert, zuletzt von pko (2. Mai 2020 um 16:53)

  • Das schwedische Modell geht davon aus, dass am Ende ein gleiches Ratio von Todesfällen eintreten wird. In Schweden schneller, in den anderen Ländern verzögert.
    Abgesehen von den Limit-Testern in Stockholm ist Schweden wie Deutschland, diszipliniert aber ohne Hysterie.
    LG aus Linköping.

  • Das schwedische Modell geht davon aus, dass am Ende ein gleiches Ratio von Todesfällen eintreten wird. In Schweden schneller, in den anderen Ländern verzögert.
    Abgesehen von den Limit-Testern in Stockholm ist Schweden wie Deutschland, diszipliniert aber ohne Hysterie.
    LG aus Linköping.

    Wenn das letztlich funktioniert, wäre das schon sehr bemerkenswert. Da darf man gespannt sein. Offensichtlich war das Gesundheitssystem ja auch nicht an der Belastungsgrenze. Schweden unterscheidet sich freilich durch seine dünne Besiedlung von Ländern wie Deutschland. Interessant dürfte aber der Vergleich mit den anderen skandinavischen Ländern sein, die jetzt eine andere Strategie fahren und noch deutlich geringere Infektions- und-Todeszahlen haben.

    Einmal editiert, zuletzt von HolgerMD (2. Mai 2020 um 16:43)

  • Wann hat es dann funktioniert? Es mag ja sein das man langfristig auf dem gleichen Level landen mag, aber das ist erst einmal eine Behauptung um diese Vorgehensweise zu rechtfertigen und nicht mehr. Das sollte man nicht einfach als Fakt hinnehmen. Stand jetzt sind die Todeszahlen wesentlich höher.

    Zumal einer der Gründe für die ganzen Maßnahmen ja schließlich nicht ist das Virus auszumerzen, sondern die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Das am Ende die gesamte Bevölkerung durchseucht sein wird ist absolut klar. Wenn das damit gemeint ist, ist die Erklärung für Schwedens Vorgehensweise ziemlich wertlos.

    Zumal man auch jetzt fragen muss: Was hat Schweden wirklich davon? Haben sie in ökonomischen Kategorien bessere Performances als andere Länder oder andere Kriterien die gerade besser laufen?

    Das mag jetzt etwas wertend Richtung Schweden klingen, aber letztendlich wird Schweden halt gerade als politisches Argument für Lockerungsmaßnahmen benutzt ala "guck da ist doch alles in Ordnung", was halt eine Behauptung vor allen anderen Dingen ist. Deswegen ist das mit äußerster Vorsicht zu genießen.

  • Die Folkhälsomyndigheten hat diesen Weg gewählt, weil sie die Nebenwirkungen eines totalen lockdowns als schwerwiegender eingestuft hat als wenn aktuell die Sterberate höher ist. Damit meinen sie nicht ausschliesslich die ökonomischen Folgen sondern die fuer die Volksgesundheit allgemein. Zwei Sachen hat man dabei nicht richtig im Auge gehabt, zunächst die Migranten, die prekär wohnen und kein schwedisch sprechen.
    Diese Gruppe stellte nachdem die reicheren Schweden die Seuche aus Italien mitbrachten fast ausschliesslich die Toten im Raum Stockholm ...
    Dann hat man nachgebessert mit gezielten Infokampangnien in entsprechenden Sprachen und Wohnungen bereit gestellt, dass die nicht zu Acht in ner Zweiraumwohnung sind.

    Und man hat es nicht geschafft, das Virus aus den Alters- und Pflegeheimen zu halten.

    Zu den Schäden durch den lockdown lese ich z.B. in deutschen Medien recht wenig, hier sieht das anders aus.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut