1. BL Frauen - Wechsel und Personalien 2020/2021

  • Da haste nicht unrecht, lässt sich auch kaum vermeiden, weil sowas immer vielschichtig und nicht verallgemeinerungsfähig ist.

    Deshalb hab ich ja auch Spanien als Beispiel benannt ;) Da mag ein romanisches Land wie Rumänien kulturell und mentalitätsmäßig vielleicht näher liegen als Deutschland.

    Von der Tendenz her (!!) meine ich fast eine Spaltung des Spielermarktes festzustellen, in Dänemark findet man z.B. kaum noch ost- oder südeuropäische Spieler...(das war mal ganz anders). das mag auch (!) daran liegen, dass jüngere Spielerinnengenerationen vll. auch selbstbewusster gegenüber westeuropäischen Ländern sind und nicht mehr voller 'Bewunderung'.

    Klar, Finanzen spielen immer eine große Rolle - aber auch viele andere Aspekte, wie das Bild von dem jeweiligen Land, was sich durchaus auch wandelt (bei zentraleuropäischen Spielerinnen scheinen rumänische Vereine z.B. kaum eine Chance zu haben, sieht man mal von CSM ab, glaub nicht, dass das nur an den Finanzen liegt. Umgekehrt könnte das auch durchaus der Fall sein. Einzelpersonen wie Herbert Müller können sowas natürlich relativieren).

    Aber egal, ich bin echt gespannt, wie der 'deutsche Block' in Budapest zurechtkommt (vll. wäre Rumänien/Valcea im Falle Bölks einfacher gewesen, weil man sich da in der Provinz doch immer noch 'geehrt' fühlt, eine deutsche Spielerin in seinem Kader zu haben - und bei sportlichem Misserfolg hat dort eh immer nur der Trainer schuld :lol: ) Aber aus der Außenperspektive wirkt da halt vieles chaotischer als in Ungarn.

    Klar, der finanzielle Aspekt ist der Kern des Ganzen (um Löwenherz zu zitieren), aber die Hülle würde ich nicht unterschätzen (Abbinghs Fortgang aus Rostow rührt jetzt ja auch nicht aus finanziellen Gründen heraus, sondern weil sie mit den spanischen Trainer und offensichtlich auch den russischen Mitspielerinnen nicht klar gekommen ist, der hier auch schon verlinkte Volkskrant-Artikel ist schon nicht uninteressant (auch wenn der Verdacht naheliegt, dass der Journalist das alles etwas ressentimentbeladen dargestellt hat)

  • dazu ist beim FTC doch ungarisch Mannschaftssprache?


    Ja. In Győr und Siófok wird englisch gesprochen, beim FTC ungarisch.
    Danick Snelder hat in zwei Jahren so gut ungarisch gelernt, dass wenn sie im Fernsehen gesprochen hat, erkannten einige, nicht so gut informierte Zuschauer nicht, dass sie keine Ungarin ist. Nerea Pena spricht auch fließend. Emily Bölk hat vorige Woche gesagt, sie lerne schon die Sprache.
    Anca Giegerich soll auch ungarisch lernen, in Debrecen ist auch ungarisch die Mannschaftsprache.
    Ungarisch ist keine indoeuropäische Sprache, hat ganz andere grammatische Strukturen, wie die meisten europäischen Sprachen, also für eine Deutsche oder Niederländerin schwer zu lernen. Die Sprache hat aber den Vorteil, keine Dialekte zu haben, die Aussprache ist im ganzen Land (und auch in den ungarischsprachigen Minderheiten in der Slowakei oder Rumänien) einheitlich, wer es einmal lernt, wird alle verstehen.

  • Bietigheim (die ja finanziell in Europa sicher in der Topklasse mitspielen)


    Und doch wechseln dieses Jahr einige aus Bietigheim nach Ungarn (und keine in Győr). Malestein ist schon bekkant, Anfang nächster Woche werden noch weitere offiziell bekanntgegeben werden.

  • Germanicus schreibt:

    Zitat

    Wenn sie es nicht mehr können, ist alles sofort weg: wo ist heute die HCM Baia Mare? Ja, in Karls Profilbild schon, aber sonst?


    In der Liga Florilor Dritter und fast sicher nächstes Jahr im EHF-Cup (jetzt unter dem traditionsreichen Männenerhandballnamen Minaur und rechtssicher als Bestandteil der Stadtverwaltung, aber Führungsspitze und Finanzierung genau wie beim HCM, ist praktisch derselbe Verein).

    Das Ganze wurde erreicht primär mit Spielerinnen aus dem osteuropäischen Bereich (die haben da wirklich traditionell ein kompetentes 'Scouting') , die sicher auch für die HBF interessant wären (klar, westeuropäische Spielerinnen machen da noch einen Bogen rum, aber das war auch zu CL-Zeiten nicht einfach, westeuropäische Spielerinnen in die Maramures zu locken). Ist ähnlich wie bei Valcea (die wurden ja aufgelöst, weil der Hauptsponsor Oltchim privatisiert wurde und der SCM Valcea Nachfolger wurde bei weitgehender Beibehaltung der Vereinsführung, beim HCM war es die Rechtskonstruktion - verbunden ist mit sowas ja immer ein Reputationsverlust, den Valcea jetzt aber kompensiert zu haben scheint)

    Der 'Run' auf Ungarn ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass so richtig andere Auslandsperspektiven für deutsche Spielerinnen fehlen...(in Rumänien würden zwar sicher einige Vereine gerne, kriegen die Spielerinnen aber nicht, Montenegro hat halt quasi keine Liga usw. - okay Frankreich gibts noch, aber das scheinen nur wenige Vereine zu sein, in Russland verpflichtet nur Rostow Ausländerinnen usw.)

    2 Mal editiert, zuletzt von Karl (7. März 2020 um 15:29)

  • Man(n) investiert lieber 1 Million in den Männer Fußball als das man 50.000 in den Damenhandball steckt...
    Das Maike Sch. wechselt finde ich persönlich sehr schade , ist aber nicht zu ändern , bzw kann ich nachvollziehen..wenn nochmal ins Ausland wechseln dann jetzt...sonst wird es nicht mehr...
    Und ein Talent kommt zurück...man setzt also weiter auf den Nachwuchs...

  • der "run" auf ungarn liegt imemr noch daran, dass die öffentlichen gelder dort noch fliessen-
    in ungarn ist die eu noch damit beschäftigt, wo ganz andere summen aus eu geldern "verschwinden"
    oder unsachgemäss gebraucht werden....da sind die paar millionen aus dem damenhandball nur "peanuts"

    wenn dann der grosse staatsführer dort in 2-4 jahren die kontrollen nicht mehr verhindern kann,
    wirds dort sicher keinen run mehr geben weil die gelder der eu dann wie vorgesehen für öffentliche
    aufgaben eingesetzt werden müssen....oder eben gestrichen werden

    natürlich ist es aus vereinssicht schade, wenn zu wenig sponsoren bereit sind zu unterstützen-
    aber frauenhandball ist nunmal randsportart und bleibt ein sehr speziell auf den regionalbereich wahrgenommenes
    reduziertes sportprogramm..
    da wird auch nachhaltig weder durch einen wm-em oder olympiaerfolg etwas passieren-kurzzeitig schon...
    je mehr aber bei den vereinen in den letzten jahren dann auch die ausbildung neben dem sport gefördert
    wird und arbeitsplatzbeschaffung mittlerweile wohl sehr gut funktioniert, ist dort m.m.nach gesellschaftlich
    schon ganz viel erreicht worden...

  • Haste irgendeinen Hinweis darauf, dass in Ungarn EU-Gelder für den Unterhalt von Frauenhandballmannschaften verwendet werden?

    Oder sind das nur Ressentiments eines Users, der halt den (arroganten/andere Gesellschaften herabsetzende) Typus/Gedankenwelt von Deutschen verkörpert, der halt auf manche ausländische Spieler(innen) abschreckend wirkend vermag?

    Ps. ich kenne übrigens ein Land, in dem der Hauptsponsor der Frauenhandballnationalmannschaft eine gesetzliche Krankenversicherung ist (als öffentlich-rechtliche Körperschaft) und die im Staatsbesitz befindlichen Sparkassen sicherlich in ihrer Gesamtheit der größte Förderer des Frauenhandballs sind...usw.

  • es ist ja bekannt, dass du deine lieblingsthemen vehement verteidigst.....
    selbst wenn dir schriftlich anderes vor augen liegen würde.....

    eine diskussion mit dir darüber ist eh zwecklos- endet sicher wieder in deinen altbekannten verschwörungstheorien gegen
    politiker und staat...

    ansonsten könnte ich als anregung empfehlen, die einsehbaren unterlagen der eu mit den zuständigen ergebnissen bzgl.
    eu gelder im bereich ungarn mal zu lesen...
    dort ist nachzulesen, dass grad in ungarn eu gelder in grossem stil zweckentfremdend benutzt werden-
    ich glaube auch, dass selbst auf diesem portal schon kommuniziert wurde, dass tatsächlich die ein oder andere stadt keine unterstützung
    mehr für sportliche bereiche wie bisher zahlen kann bzw. darf....

  • Woher einige Sponsoren in Ungarn kommen, verrät wohl auch der Name des Vereines:
    Györi Audi ETO KC oder DVSC Schaeffler. Die deutschen Firmen machen das aber nur weil der Handball dort so populär und der Werbeeffekt groß ist. Bayer könnte z.B. in Leverkusen aber auch mehr machen. Tut es aber nicht. Auch Audi könnte in Deutschland mehr machen. Ist aber mehr im Basketball und Fussball unterwegs. Der FC Bayern hat Geld aber leider nicht für den Handball, obwohl der Verein eine Handball-Abteilung hat. Dafür ist der FC Bayern Tabellenführer in der höchsten männlichen Basketball-Liga Deutschlands. Uli Hönes hat in seiner Jugend mal Basketball gespielt. Ich glaube Franz Beckenbauer war als Jugendlicher im Handballtor gestanden. Leider hat der "Kaiser" Richtung Handball scheinbar nichts unternommen. Dass ausgerechnet Bayern im Frauenhandball komplett abwesend ist, hat nichts mit Tradition zu tun, wie Hönes mal gesagt hat. Tradition schafft man, indem man eine starke Mannschaft aufstellt. Zumindest in Franken (Nürnberg) wäre die Tradition vorhanden, aber die Sponsoren haben kein großes Interesse am Frauenhandball. Dafür am Männerhandball-siehe Erlangen. :/:

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören,
    ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es
    möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. (Johann
    Wolfgang von Goethe)

  • ich bin mir sicher, dass in etlichen deutschen vereinen genauso gut im nachwuchsbereich und frauenbereich
    gearbeitet wird wie im ausland-
    allein die anerkennung in form von sponsoren etc. dazu fehlt-
    aufgrund des umfanges ist frühere ehrenamtliche arbeit nciht mehr möglich-
    aber die hauptamtlichen müssen ja auch bezahlt werden..

    allerdings hab ich das gefühl, dass sich in den letzten jahren da viel zum guten gebessert hat -leider ohne das sponsoren "mithalten"-
    anreiz bei uns ist sicher nicht der verdienst an 1. stelle-
    aber man sollte auch in jungen jahren das ganze drumherum nicht unterschätzen- und grad da arbeiten die vereine doch
    grösstenteils top

    der rest ist los einer randsportart

  • Nele Reimer kommt zur neuen Saison 2020/21

    Zitat

    Somit nimmt der zukünftige Kader immer mehr Gestalt an, denn zusätzlich besitzen Karolina Kudlacz-Gloc, Amelie Berger und Leonie Patorra Verträge für mindestens eine weitere Spielzeit.


    Vor einem Jahr:

    Zitat

    Nun hat auch die polnische Rekordnationalspielerin Karolina Kudlacz-Gloc ihren zum Saisonende auslaufenden Vertrag um eine weitere Spielzeit bis zum 30. Juni 2020 verlängert.


    ?(

    Wie auch immer, ich weiß im Moment nicht, welches Deutsche Team in der nächsten Saison CL spielen sollte. Der BVB ist im Moment bei den ganzen Namen einfach international besser aufgestellt. Aardahl weg, van der Heijden weg, Visser weg - das sollte man ersteinmal kompensieren.

    3 Mal editiert, zuletzt von Harpiks (9. März 2020 um 11:27)

  • Ob Nele Reimer in Bietigheim den Durchbruch schafft muss man abwarten.
    Sie hat in Neckarsulm sicher sehr viele Tore geworfen, hatte aber auch mit
    Abstand die meisten Fehlversuche. Des Weiteren zeigte Sie auch in der Abwehr schwächen.
    Wenn Sie dies in Bietigheim abstellen kann, hat Sie sicher auch das Potential für
    die Nationalmannschaft.